© H. Pöll

 

 

 

 

 

 

Anekdoten

 

 

 

Mein 4-jähriger Enkel denkt, er müsse mir unbedingt zeigen, wie gescheit und unterhaltsam er ist:

„Gelt, Opa, du musst bald sterben“, sagt er.

„Nein!“ protestiere ich: „So bald noch nicht!“

Er zwickt mich in den Handrücken und meint: „Doch! Schau nur mal deine alte Haut an.“

 

Einige Wochen später besuche ich ihn und begrüße ihn mit den Worten: „Schau her, ich lebe noch! Du hast doch gedacht, ich sterbe bald.“

„Ja“, bestätigt er, ich habe ‘bald’ gesagt, aber nicht ‘gleich’. Ich sag es dir schon, wann bald ist.“

 

 

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Im Schloss Herrenchiemsee erreichen wir kurz vor dem Ende der Öffnungszeit noch die letzte Führung. An der Kasse wird uns gesagt, dass sie in englischer Sprache stattfindet.

Dann macht sich ein bunt zusammengewürfeltes Häufchen mit uns auf den Weg: Japaner, Russen, Engländer...und wir.

Nachdem wir schon einige Räume und Sehenswürdigkeiten von unserem Führer in Englisch mit bayrischem Akzent erklärt bekommen hatten, fragte mich eine Japanerin: „Sorry, what language is this?“

 

 

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Ein alter Polizeibeamter wird kurz vor seiner Pensionierung mit einer Aufgabe betraut, der er eigentlich nicht gewachsen ist. Er muss Untersuchungshäftlinge von der Justizvollzugsanstalt in den Gerichtssaal bringen. Darunter sind viele junge Männer die schneller und kräftiger sind als er. Er darf sie nicht fesseln, da insoweit meist keine richterliche Anordnung vorliegt. Aber er weiß sich zu helfen:

Er deutet auf seine Dienstwaffe und sagt: „Im Laufen bin i nimmer der Schnellste, aber beim Schießen treff’ i immer.“

Ein etwas ängstlicher Gefangener sagt heimlich zu einem Justizvollzugsbeamten: „Ist das ein Verrückter?“

Darauf antwortet dieser: „In gewissem Sinne ja. Wenn du brav bist, passiert dir nichts, aber sonst wirst du gleich auf der Flucht erschossen!“

 

 

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Ein junger Richter ermahnt ein Ehepaar bei einer sehr hart ausgefochtenen Scheidungssache: „So können Sie nicht weiter machen beim Sorgerecht, beim Verkehrsrecht...“ (womit der persönliche Verkehr mit den eigenen Kindern gemeint war).

Darauf die Frau: „Was, nach der Scheidung muss ich auch noch einen Verkehr haben?“

 

 

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Ein Richter vernimmt die Kindsmutter, die nicht weiß, wer der Vater ihres Kindes ist:

„Aber irgend einen Anhaltspunkt müssen Sie uns doch geben können: War er groß? Klein? Jung oder älter? Dunkelhaarig oder blond?“

„Also“, sagt die junge Frau gedehnt, „er war ungefähr 1,80 groß, mittelblond, hat vorne ein bisschen wenig Haare gehabt...“

Da mischt sich die Vertreterin des Jugendamts unterstützend ein: „Demnach hat er so ausgeschaut, wie der Herr Richter.“

Die junge Frau greift diese Hilfestellung dankbar auf: „Ja, genau. Der könnt’s glatt g’wesen sein!“

 

 

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Als junger Student war ich Mitglied der Bergwacht, und weil ich viel Zeit hatte, half ich gelegentlich dem bekannten Wiggerl Gramminger beim Bau und der Reparatur von Akias. Dabei gab es nur ein Problem. Wir hatten in der Werkstatt kein Klo. Der Wiggerl klärte mich auf, was zu tun sei: „In der Garage steh’n alte leere Konservendosen, da machst ’nei. Pass aber auf, dass nix daneben geht. Beim großen Geschäft musst’d abwechselnd vorn und hinten zu machen. Das ist nicht einfach und des muass ma üben. Am Anfang muasst a Zeitung drunter legen.“

Tatsächlich gelang es mir beim ersten Mal, alles zielgenau in eine Dose zu bekommen.

„Und was jetzt?“ fragte ich ihn.

„Jetzt kommt der Hauptspaß. Nun wickelst’d das Ganze in Packpapier und klemmst es in den Gepäckständer von dein’m Radl. Und dann wart’st, bis dir des Zeug g’stohl’n wird. Mir san hier nämlich im Glasscherbenviertel von München.“

„Aber wohin damit, wenn das Packerl nicht gestohlen wird?“ wollte ich noch wissen.

„Des gibt’s net! Aber in dem Fall muasst d’as halt abends mit heimnehmen.“

Ich war gespannt. Kaum hatte ich mein Packerl auf dem Rad vor dem Haus untergebracht, war es schon weg. Der Wiggerl freute sich ganz diebisch darüber, dass seine Prognose zugetroffen hatte.

 

 

 

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Und noch eine Geschichte vom Gramminger Wiggerl sei hier berichtet. Wir übten an der senkrechten Wand des Taubensteins den Einsatz des Stahlseilgeräts. Als ein „Retter“ mit einem „Verletzten“ die Wand hinuntergelassen wurde, wurde die Kurbel des Stahlseilgeräts von einem jungen Bergwachtmann bedient, der verschwiegen hatte, dass er Epileptiker war. Er erlitt prompt bei der Übung einen Anfall und stürzte kopfüber hinunter. Ich konnte ihn gerade noch an seinem Bein festhalten.

Währenddessen lief die Trommel des Stahlseilgerät mit so hoher Geschwindigkeit, dass die Kurbel wie ein Propeller surrte. Wenn man hingelangt hätte, hätte es einem die Hand abgeschlagen. Der Wiggerl hatte die richtige Geistesgegenwart: Er stürzte zum Stahlseilgerät und klemmte seinen Stiefel neben die Trommel, dass der Gummi der Sohle nur so qualmte. So konnte er die Trommel immerhin soweit abbremsen, dass die zwei Bergwachtmänner unten am Seil nicht direkt frei fielen, sondern etwas unsanft unten im Geröll aufschlugen. Der eine, der keine Ahnung von der Gefahr hatte, der er soeben entronnen war, schrie laut nach oben:

„Ihr seid vielleicht Arschlöcher!“

 

 

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Beim Arbeitseinsatz auf der Hochalm-Bergwachthütte wird abends gekocht. Alles hilft zusammen. Frau Gramminger hat das Heft in der Hand und teilt mir die Aufgabe zu, den Salat zu waschen und anzumachen. Wie ich es meiner Mutter abgeschaut habe, gebe ich nicht nur Essig, Öl und Salz dazu, sondern auch ein wenig Zucker. Der Gramminger Wiggerl ist begeistert und lobt mich in den höchsten Tönen: „Der beste Salat meines Lebens!“

Seine Frau probiert ein wenig und bemerkt dann giftig: „Des hätt’st ja nur sagen müssen, dass d’an preußischen Salat möcht’st!“

 

 

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Ja, sie war eigentlich schon eine tolle und begeisterte Köchin, die Frau vom Wiggerl Gramminger. Wenn wir jungen Bergwachtmänner unsere Freundinnen mit auf die Hütte brachten, beäugte sie kritisch, was diese trieben und besonders, was sie kochten. Es war sozusagen ein Ehe-TÜV, den die jungen Frauen zu absolvieren hatten. Als meine Freundin eine Grießnockerl-Suppe kochte, konnte Wiggerls Frau einfach nicht mehr zuschauen: „Madel so geht’s net. Die wer’n dir hart.“

Dem Wiggerl war es nicht recht, dass seine Frau sich einmischte, und er sagte: „Lass’s doch! Vielleicht schmeckt’s dem Peter ja so! Weißt du, was für Grießnockerl die Preiß’n essen?“

Wie es der Zufall wollte, kochte auch Frau Gramminger eine Grießnockerl-Suppe. Als dann beide Suppen auf den Tisch kamen, herrschte große Verwunderung: Diejenige meiner Freundin war perfekt, aber die vom Wiggerl seiner Frau hatte steinharte Knollen in der Brühe. Der Wiggerl konnte kaum essen vor lauter Lachen und war begeistert, dass die Nockerl einen richtigen Biss hatten.

Ich bin eigentlich nie den Verdacht los geworden, dass der Wiggerl die beiden Suppen heimlich vertauscht hatte.

(Aber vielleicht lag es auch daran, dass meine Freundin den damals neu aufgekommenen Nockerl-Grieß verwendet hatte und Frau Gramminger vor lauter Topfgucken die ihren verpatzt hatte.)

 

 

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Der Gramminger Wiggerl hatte Humor, und so freute er sich auf die Abschlussprüfung der jungen Bergwacht-Neulinge. Er hatte gleich den „Ernstfall“ vorbereitet: Im Filmstudio in Geiselgassteig hatte er sich Theaterblut besorgt und beim Metzger Gehirn. Auf meine Frage, warum er nicht auch gleich das Blut vom Metzger mitgenommen habe, meinte er: „Das Blut von den Filmleuten ist viel roter und dramatischer!“ Er lieh sich dann den Jeep vom Hüttenwirt des Schachenhauses aus und wir legten ihn am Wegesrand so auf die Seite, als wenn er umgekippt wäre. Daneben wurden vier „blutverschmierte“ alte Bergwachtmänner gelegt, die den Prüflingen nicht bekannt waren. Neben dem Kopf von einem wurde das Gehirn gelegt. Die vier „Schauspieler“ konnten sich wegen der übertrieben Dramatik das Lachen kaum verbeißen.

„Wehe, wenn einer nachher lacht!“ drohte der Wiggerl.

Und dann kam auch schon der Bergwachtbus mit den Neulingen. Sie machten sich eifrig ans Werk. Nur einer wurde ohnmächtig, als er die Szenerie sah.

Am Schluss erschien der Wiggerl und klärte die jungen Leute auf, dass alles nur eine Übung war. Er sparte nicht mit Lob und fand dann noch:

„Aber wir war’n auch heut wieder so gut, dass es einen umgehauen hat. Das soll’n die uns erst mal in Geiselgassteig nachmachen!“

 

 

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Mein Sohn war schon mit 4 Jahren ein begeisterter Fußballer und kam eines Tages mit dem Plan der demnächst stattfindenden Auswärtsspiele nach Hause. Ich warf einen Blick darauf und sah Orte aus der Umgebung: „Siegsdorf, Vachendorf, Bergen...“

„Gelt, da schaust du!“ sagte mein Sohn. „Ein Fußballer lernt die Welt kennen!“

 

 

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Schade, dass es keine Milchfrauen mehr gibt – sie waren Originale, denen eigentlich ein Denkmal gesetzt werden sollte. Tun wir’s also:

In unserem Milchladen hatte die Besitzerin ein Sonderangebot zu einem günstigen Preis: „Qarg!“ stand in großen Buchstaben auf einer Schiefertafel.

Eine vornehme Dame aus den nördlichen Gefilden machte die Milchfrau darauf aufmerksam, dass man hinter dem „Q“ ein „u“ einsetzen müsse.

Die Milchfrau wischte etwas unwirsch das Wort von der Tafel und ersetzte es durch „Quarg“.

Da mischte sich eine zweite Kundin mit glasklarem preußischen Akzent ein und sagte: „Wenn man schon das Wort ausbessert, sollte man es gleich ganz richtig machen: Hinten gehört ein ‚k‛ hin.

Da wurde die Milchfrau fuchsteufelswild, wischte das Wort weg und schrieb noch dicker und deutlicher: „Topfen“. Dabei schrie sie zornig: „Zwegen eich Preißen hab i Quark g’schrieben, damit ihr wisst, was g’moant is. Aber wenn’s den Damen so net passt, dann gibt’s halt wieder Topfen.“

 

 

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Und noch eine Geschichte aus dem Milchladen:

Die Milchfrau wusste, was ihre Kundinnen wünschten. Sie redete sie mit den Titeln ihrer Männer an:

„Grüß Gott, Frau Doktor!“ sagte sie zur Arztfrau.

Und als sich dann die Tür wieder öffnete und eine ältere Frau herein kam, schallte es durch den Laden:

„Grüß Gott, Frau Regierungsrat!“

Die so Angesprochene lächelte geradezu überirdisch und hauchte der Milchfrau zu: „Ober...“

Diese erwiderte laut und deutlich: „Ja, was! Is er’s doch noch word’n! Dann also: Grüß Gott, Frau Oberregierungsrat!“

 

 

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Als ich im Garten Unkraut jäte, meint die Nachbarin: „Gelt, des is an Sophokles-Arbeit.“

„Wie bitte?“ frage ich.

„Ach so!“ sagt sie. „Ich habe Syphilis-Arbeit g’meint.“

 

 

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Unsere Apothekerin sitzt in ihrem Garten und liest Reiseprospekte.

Als ich vorbei gehe und grüße, lacht sie und sagt:

“Stell’n Sie sich vor, wie blöd man manchmal sein kann: Da habe ich doch immer gedacht, dass Wien an der Donau liegt, derweil liegt’s an der Wien. Hier im Prospekt steht: ‚Theater an der Wien‛“

 

 

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Die Wasserleitung im Viertel wird repariert. Unsere Apothekerin hat mit solchen alltäglichen Vorkommnissen ihre Probleme. Sie weiß nicht mehr, ob sie den Wasserhahn auf oder zu gemacht hat:

„Gelt, rechtsherum ist der Wasserhahn zu?“ vergewissert sie sich bei mir.

Ich bejahe diese Frage.

Nach einiger Zeit höre ich einen Schrei vom Nachbargrundstück.

Die Apothekerin kommt an den Zaun und sagt vorwurfsvoll: „Jetzt habe ich eine Überschwemmung im Haus gehabt. Das hätten Sie mir doch sagen müssen, das ich nicht unten nach rechts drehen muss, sondern oben!“

 

 

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Im Bahnhof von München lief unsere Apothekerin etwas eilig-verwirrt herum und hielt eine Postkarte in der Hand. Als sie mich sah, sagte sie: „Gut, dass ich Sie treffe. Ich weiß nicht, wo ich hier die Postkarte einwerfen kann.“

Ich deutete auf einen Briefkasten in der Nähe und meinte: „Wie wär’s damit?“

„Ja, den hab’ natürlich auch gesehen, aber da steht ja ‚Briefe‛ drauf.“

 

 

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In den Salzburger Festspielen treffe ich in der Pause zufällig unsere Apothekerin. Als eine Pelzhändlerin aus unserer Stadt vorüber geht, sage ich:

„Die hat ganz etwas Seltenes: einen Chinchilla!“

Anscheinend hat sie das missverstanden und meint: „Gott sei Dank gibt es heute Penicillin dagegen.“

 

 

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Als unsere Apothekerin ihre Stelle gewechselt hat, kommt sie bestürzt zu mir und bittet um juristischen Rat. Sie zeigt ihren Anstellungsvertrag vor und jammert: „Da hat der neue Arbeitgeber keine Kündigungsfrist reingeschrieben. Muss ich jetzt lebenslänglich bei ihm bleiben?“

 

 

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In einem Gespräch zeigt sich, dass unsere Apothekerin das Wort „satisfaktionsfähig“ nicht kennt. Als ich sie aufklären will, sagt sie: „Klar weiß ich, was ‚nicht satisfaktionsfähig‛ ist. Dagegen kaufen sich ja dauernd die Männer Mittel bei uns in der Apotheke.“

 

 

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Das Auto unserer Apothekerin geht nicht mehr richtig. Ein Zündkerzenschaden soll sie Ursache sein. Sie findet das nicht so schlimm und meint: „Das macht doch wohl nichts, wenn in einem Zylinder kein Licht brennt.“

 

 

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Bei dieser Gelegenheit erzählt jemand einen Witz vom Autofahren:

Ein junges Mädchen wird von einem jungen Mann zu einem Ball abgeholt. Bevor der junge Mann erscheint, meint der Vater:

„Pass aber auf, wie er fährt!“

Darauf die Mutter: „Pass lieber auf, wenn er bremst.“

 

Als man über den Witz lacht, schüttelt die Apothekerin verständnislos den Kopf und sagt: „Wieso, das ist doch klar, dass man beim Bremsen aufpasst, damit man nicht mit dem Kopf durch die Scheibe geht.“

 

 

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Die Apothekerin bewundert einen Regenbogen und findet: „Wie konnte man eigentlich bezweifeln, dass die Welt rund ist? Da sieht man es doch deutlich.“

 

 

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Als unsere Nachbarin von einer Mietwohnung in ihr neues Haus eingezogen war, berechnete ihr Mann den Strommehrverbrauch: „Wir haben nun in einem Zehntel der Zeit ein Viertel von dem Strom verbraucht, den wir in der Mietwohnung verbrauchten. Das ist ein Mehrverbrauch von...“

„...einem Sechstel!“ kam die prompte Antwort von seiner Frau.

 

 

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Zwei Frauen unterhalten sich im Supermarkt. Sagt die eine zur anderen: „Irgendwas wollt’ ich noch kaufen. So was ähnliches wie Zucker war’s, aber kein Salz.“

„Mehl?“ schlug die Befragte vor.

„Nein das war’s nicht!“

Nach einer Weile trafen die beiden wieder an der Kasse zusammen:

„Jetzt ist’s mir wieder eing’fallen: A Watte war’s!“

 

 

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Als es noch keinen Euro gab, unterhielten sich zwei deutsche Touristinnen in Salzburg. Die eine sagt zur anderen:

„Ich finde das blöd von den Österreichern, dass sie einen Schilling ausgerechnet auf 16 Pfennig festgesetzt haben.“

 

 

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Bei einer juristischen Klausur aus dem Grundbuchrecht ist etwas Unerhörtes passiert: Eine junge Kommilitonin hat abgeschrieben. Das hat Professor Ferid mit kriminalistischem Scharfsinn festgestellt: „Sie hat nämlich statt ‚GBO‘ ‚680‘ geschrieben. So war es für uns ein Leichtes, herauszubringen, von wem sie abgeschrieben hat: Wir brauchten nur zu schauen, welcher Kommilitone eine solche Klaue hat, dass er GBO wie 680 schreibt“, schimpfte der Professor und fügte dann verschmitzt hinzu:

„... und im übrigen wünsch ich der jungen Kommilitonin, dass ihr niemand diese Unschuld rauben möge!“

 

 

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Meine Frau bekommt von mir zum Geburtstag eine Handtasche.

„Und wo bleibt das Danke-schön-Bussi?“ frage ich.

„Da muss ich mir erst einmal überlegen, ob sie mir gefällt!“ antwortet sie.

 

 

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Ein Freund heiratet seine langjährige Lebensgefährtin. Als ich ihn frage, ob sich nun etwas geändert hat, sagt er:

„Ja, stell dir vor: Da sagt sie doch heute morgen zu mir: ‚Pass auf, dass du die Bettwäsche nicht so zerknitterst!“‘

 

 

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Der Weg auf das Watzmann-Hocheck ist mit seinen 2000 Höhenmetern nicht nur anstrengend, sondern oben öd und scheinbar endlos. Als ich einmal schon wieder beim Abstieg war, kam mir ein junger Mann in bayrischer Tracht mit einem jungen japanischen Paar entgegen. Sie hatten vom Watzmannhaus aus etwa ein Drittel des Weges hinter sich. Der Bayer, der etwas voraus ging, flüsterte mir bei der Begegnung zu: „Sag dene, das des hier das Hocheck ist!“

Dann fragte er mich laut: „Sind Sie ein Einheimischer?“ Ich bejahte.

Die Japanerin verstand offenbar das eine Wort „Einheimischer“ und war begeistert.

„Is this the Hocheck?“ wollte sie wissen.

Ich bejahte mit etwas schlechtem Gewissen.

Daraufhin umarmte sie ihren Mann und jubelte laut:

„We are on the Hocheck, we are on the Hocheck! “

So einfach kann man manchmal Freude machen.

 

 

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Auf der Alm sieht man die Kühe bei schwülem Wetter in einem Tümpel stehen. Eine Touristin geht vorbei und sagt: „Die Kühe sind gar nicht so dumm: Sie stellen sich ins Wasser, damit die Milch nicht sauer wird.“

 

 

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Eine Frau berichtet ihrem Mann das Neueste: „Du, der Huber macht jetzt auch Yoga, damit er sich besser gegen seine Frau verteidigen kann.“

 

 

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Eine Bayerin steht am Timmendorfer Strand, blickt sinnend in die Ferne und sagt: „Schade, das die Ostsee keine Inseln hat!“

„Nanu!“ sage ich.

„Ach so!“ sagt sie. „Ich habe die ostfriesischen Inseln ganz vergessen.“

 

 

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Eine Frau liest einer anderen erschüttert aus einer Theaterkritik vor: „Eine barbusige Hexe reitet auch einem niedlichen silbernen Penis über die Bühne.“

Die andere staunt und sagt dazu: „... und ich habe immer gedacht, das Pferd heißt Pegasus.“

 

 

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Auf dem Bauernhof rechnet der Bauer einer Touristin vor, wie teuer die Viehhaltung ist. Er erwähnt die Kraftfutter- und Kunstdüngerpreise.

„Was?“ wundert sich die Frau. „Kunstdünger fressen die auch?“

 

 

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Urlaub auf dem Bauernhof: Die Bäuerin geht mit einem Berliner Ferienkind durch den Stall und sagt: „Das ist ein Schwein.“

Neugierig fragt das Kind zurück: „Und warum ist das ein Schwein?“

 

 

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Zwei Münchnerinnen fahren nach Garmisch zum Skilaufen. Im Autoradio ertönt ein Lied über die Schönheit des Werdenfelser Landes. Da sagt die eine zur anderen:

„Hörst du’s? In der Schweiz muss es schon schön sein!“

 

 

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Zwei Mütter von Internatsschülern unterhalten sich. Da erzählt die eine der anderen:

„Stellen Sie sich vor: Die Deutschlehrerin hat ihren Mann betrogen, ausgerechnet mit dem Koch vom Internat.“

Darauf sagt die andere: „Wieso? Koch ist doch ein ehrenwerter Beruf!“

 

 

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Zwei Frauen gehen an einer Kapelle vorbei, in der Jesus als Auferstandener mit Lamm und Fahne dargestellt ist.

„Aha!“ sagt die eine: „Ein Georgskircherl!“

Darauf die andere: „...oder wie heißt noch gleich wieder der Heilige mit Lamm und Fahne?“

 

 

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Zwei Frauen sitzen in einer Gaststätte. Die eine überfliegt die Speisekarte und fragt die andere: „ Schau mal: Was ‚Forelle blau‘ ist, weiß ich. Weißt du vielleicht, was ‚Forelle‘ gelb ist?“

Der Ober hat das mitgekriegt und klärt auf: „Gnä’ Frau, da steht ‚Forelle geb.‘. Das heißt ‚gebacken.‘“

 

 

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Eine Frau weiß nicht recht, ob sie einen Bewerber heiraten soll und fragt ihre Freundin um Rat.

„Ach“, meint die, „es ist nicht so wichtig, was ein Mann ist. Wichtig ist, was man daraus macht.“

 

 

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Als uns ein großer Schäferhund entgegen kommt, sagt meine Frau: „Wenn ich so einen Hund sehe, bin ich froh, dass ich eine Frau bin.“

Ich muss wohl ein recht verduztes Gesicht gemacht haben, denn meine Frau klärt mich sogleich über die Logik ihrer Feststellung auf: „...da kann ich jedenfalls zeigen, dass ich Angst habe.“

 

 

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Mein Enkel kommt stolz aus der Vorschule des Kindergarten nach Hause und berichtet mir, dass er schon rechnen gelernt habe:

„Frag mich mal, wie viel 5 + 5 ist!“

„Also wie viel ist 5 + 5?“ frage ich.

„10!“ kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen.

„Und wie viel ist dann 4 + 4?“ hake ich nach.

„Das haben wir noch nicht gehabt!“

 

 

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Unsere Nachbarin kommt von einem Italienurlaub zurück und zeigt uns stolz ihre neue Armbanduhr. Es ist ein Schmuckstück, bei dem das Zifferblatt mit Strasssteinen eingefasst ist. Die Uhr sieht wirklich toll aus wie ein teures Werk eines Designers mit Diamanten.

„Nun ratet mal, was die Uhr gekostet hat!“ forderte sie uns auf.

Natürlich schätzten wir das Schmuckstück hoch ein, um ihr eine Freude zu machen. Dann platzte sie heraus:

„Fünf Euro hat sie gekostet! Das ist doch ganz unglaublich, wie man so etwas für diesen Preis herstellen kann!“ Damit hatte sie allerdings recht.

Am nächsten Tag traf ich sie wieder. Sie war enttäuscht:

„Ich habe mich zu früh gefreut. Die Uhr ist schon kaputt. Jetzt gehe ich zum Uhrmacher und frage ihn, ob er sie reparieren oder ein neues Werk einsetzen kann. Ich möchte die Uhr nämlich gerne behalten, weil sie mir so gut gefällt.“

Als ich die Nachbarin einige Zeit wieder sah, lachte sie.

Ich fragte: „Na, was hat denn der Uhrmacher gesagt?“

„Stellen Sie sich vor: Der hat festgestellt, dass die Uhr gar nicht kaputt ist, sondern dass ich sie falsch herum umgebunden habe.“

 

 

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In einer Quiz-Sendung wird gefragt, was „Exitus“ (=Tod) bedeutet.

Die Kandidatin muss passen und ruft in einer Arztpraxis an.

Die Arzthelferin am Telefon ist ratlos und fragt zurück:

„Sie meinen sicher ‘Exostose’?“

„Nein: Exitus“

„Also so was haben wir hier noch nie gehabt!“ wundert sich die Arzthelferin.

 

 

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Als Student machte ich Winterurlaub auf dem Bauernhof. Vorher ließ ich mir von meiner Mutter erklären, wie man Glühwein macht. Und abends habe ich mir nach diesem Rezept ein Gläschen zum Aufwärmen bereitet.

Als mich dann meine Mutter besuchte, fragte die Bäuerin, ob sie ihr etwas anbieten könne, beispielsweise einen Glühwein. Meine Mutter nahm das Angebot dankend an. Sie genoss das heiße Getränk ganz verzückt und sagte: „Ich habe noch nie einen so guten Glühwein getrunken! Könnten Sie mir bitte das Rezept geben?“

Darauf die Bäuerin: „Da brauchen Sie nur Ihren Sohn zu fragen.“

 

 

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Einmal hatte ich einen Mann zu verteidigen: Er hatte einen Betrunkenen überfahren, der auf der Straße lag.

Er sagte zu mir: „Ehrlich, der war einfach nicht zu sehen!“

Ich hielt das für eine faule Ausrede, schaltete auf Wunsch des Mandanten aber einen Gutachter ein. Der kam zu dem Ergebnis, dass es „Lichtlöcher“ gebe, wo man nichts sehen würde. An der Unfallstelle sei dies so.

Der Staatsanwalt akzeptierte das nicht, sondern beantragte einen Augenschein.

Also wurde der Unfalltag rekonstruiert: Zuerst legte die Polizei eine große Puppe auf die Straße. Dann kam die Feuerwehr, um den Asphalt nass zu machen. Sie überfuhr dabei die Puppe. „Einfach nicht gesehen!“ entschuldigte sich der Fahrer. Dem Amtsrichter passierte dasselbe. Schließlich fuhr der Staatsanwalt wegen der viele Leute sehr vorsichtig heran, und dann rumpelte es. Auch er hatte die Puppe übersehen. Die Zuschauer, die wussten, um was es ging, johlten und klatschten.

Klar, dass es einen Freispruch gab.

 

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Ein bekannter Professor der rechtswissenschaftlichen Fakultät pflegte immer zu Beginn seiner Vorlesungsreihe zu erzählen, dass er aus einem alten Kaufleutegeschlecht stamme. Sein Vater habe zu ihm gesagt: „Dein Bruder ist der gescheitere, der übernimmt das Geschäft; und du: du musst studieren.“

 

 

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Das Schöffengericht hatte sich zur Urteilsberatung zurück gezogen. Was normalerweise eine schlichte Routineangelegenheit ist, gestaltete sich dieses Mal etwas schwierig, denn ein Schöffe fühlte sich wie in dem Film „Die 12 Geschworenen“: Mit den fadenscheinigsten Argumenten äußerte er Zweifel an der Schuld des Angeklagten. Nachdem die Diskussion darüber fruchtlos verlief, fand der Vorsitzende, dass es Zeit für eine Mittagspause sei.

Als man sich danach wieder an die Arbeit machte, war der schwierige Schöffe wie verwandelt. Er sagte freundlich lächelnd:

„Ich bin nun auch für schuldig. Ich habe gerade in der Bildzeitung gelesen, dass der Angeklagte der Täter war.“

 

 

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Im Schwurgerichtsverfahren gegen einen der bekanntesten Massenmörder der deutschen Geschichte bemühte sich der Vorsitzende darum, dass der Angeklagte mehr aus sich herausgehen sollte. Er sagte daher freundlich: „Hier wird niemand zum Tode verurteilt, der nicht mindestens einmal gelacht hat.“ Dies zeigte tatsächlich auch Wirkung, nur bemühte sich der Angeklagte krampfhaft, ein Lächeln zu vermeiden. Er hatte damit auch einige Zeit Erfolg, aber irgendwann, als der Vorsitzende einen Scherz machte, entglitten ihm seine Gesichtszüge und er lachte.

„Sehen Sie!“ sagte der Vorsitzende, und der Angeklagte wusste, was gemeint war.

 

 

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Und noch eine Begebenheit aus der Justiz: Eine Frau wird verhaftet, weil sie ihren schlafenden Mann mit der Axt erschlagen hatte. Der Ermittlungsrichter erließ Haftbefehl wegen Mordes, „denn“ –so schrieb er – „sie hat heimtückisch gehandelt, weil ihr Opfer geschlafen hat“. Die dreiste Täterin legte Beschwerde ein und begründete diese so: „So was Blödes habe ich noch nie gelesen: Hätte ich meinen Mann vielleicht vorher aufwecken sollen?“

 

 

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Der Tanzkurs hatte beschlossen der Tanzlehrerin zum 40. Geburtstag zu gratulieren. Man legte zusammen für einen großen Blumenstrauß und fand, dass ein Rechtsanwalt, der am Kurs teilnahm, am besten geeignet sei, die notwendigen würdigen Worte dazu zu sprechen. Er begann also seine Gratulation wie folgt: „Liebe Anja! Tanzen erhält jung! Man sieht es dir nicht an, dass du schon 50 bist. Du könntest auch als Vierzigjährige durchgehen, aber wir wollen nicht übertreiben, sagen wir also als Fünfundvierzigjährige...“

 

 

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Wir waren den Eichhorngrat zur Dreitorspitze emporgeklettert und kamen bei der Meilerhütte an, die an der deutsch-österreichischen Grenze liegt. Dort wartete ein Zöllner auf uns und sagte im Amtston:

„Die Ausweise bitte!“

Wir erklärten ihm, dass wir die Grenze nicht überschritten hätten und auch nicht überschreiten wollten.

Er klärte uns auf, dass wir dennoch im Grenzgebiet einen Ausweis dabei haben müssten und erklärte uns das so:

„Letzte Woche ist ein Japaner an der Dreitorspitze vom deutschen Gebiet nach Österreich tödlich abgestürzt. Ihr glaubt gar nicht, was für Probleme wir da gehabt haben!“

Mein Bergkamerad klopfte ihm freundlich auf die Schulter und blieb beim „Du“:

„Mann“, sagte er, „deine Probleme möchte ich haben.“

 

 

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In Italien besuchten mein Freund und ich eine altehrwürdige Kirche. Am Eingang standen zwei Wachposten in der Uniform der Schweizer Garde des Papstes. Sie hatten darauf zu achten, dass niemand zu viel Fleisch zeigte, wenn er die Kirche betrat. Die Frauen hatten außerdem ihr Haar zu bedecken. Für den Notfall hatten die beiden alten Teppiche zum Umhängen und Schleier fürs Haar bereit, um sie gegen eine exorbitante Gebühr zur Verfügung zu stellen.

Wenn jemand kam, der nach Auffassung der Wache nicht würdig genug gekleidet war, sperrten die beiden Posten das offene Portal mit gekreuzten Hellebarden.

Mein Freund betrachtete mit Interesse das Treiben der Wache und schloss mit mir Wetten ab, wer noch durchgelassen würde und wer nicht.

Schließlich verwickelte er die beiden in eine tiefsinnige Diskussion darüber, was noch tragbar sei und was nicht und ob Gott nicht sowieso den Menschen nackt vor sich sehe.

Der Wachposten zitierte aus seinen Richtlinien, die er amtlich bestätigt auf einer Papptafel neben sich hängen hatte und sagte, dass die Entscheidung bei Grenzfällen oft sehr problematisch sei; die Probleme würden ihn manchmal sogar im Traum verfolgen, da sehe er nacktes Fleisch, so beichtete er bekümmert.

Mein Freund sagte dann zu ihm:

„Ihre Probleme möchte ich haben; beneidenswert!“

 

 

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Ich dachte morgens beim Blick in den Spiegel: „Alt, faltig und zu dick!“

Mittags erzählte mir meine Frau, sie habe eine Bekannte getroffen, die nach mir gefragt und gesagt habe, sie könne sich gar nicht mehr erinnern, wie ich aussehe:

„Und dann hab’ ich dich beschrieben: ‚Groß, sportlich, braungebrannt!‛“

Und was lernen wir daraus? Man sollte sich selbst viel öfter mit den Augen der Liebe betrachten.

 

 

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Ein Angeklagter steht vor Gericht. Er hatte sich ein Luxusauto ohne jede Anzahlung auf Pump gekauft. Dann war er nochmals mit seiner Frau erschienen und hatte auch für sie das gleiche „Wägelchen zum Einkaufen“ erworben, natürlich auch wieder ohne jede Anzahlung.

Der Richter wundert sich und sagt: „Als ich meinen VW kaufte und ihn bar bezahlt habe, hatte ich nicht gewusst, dass der Autohändler 180 DM Kfz-Steuer für mich ausgelegt hatte. Da ich das Geld nicht dabei hatte, wurde mir das Auto erst ausgehändigt, nachdem ich den Betrag geholt hatte.“

„Tja,“ meint der Angeklagte, „Man muss natürlich schon das entsprechende Auftreten haben!“

 

 

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„Sie wollen sich schon wieder von Ihrer Frau scheiden lassen?“ fragt der Richter.

„Wieso schon wieder?“ kommt die Gegenfrage.

„Hier im Akt steht, dass Sie zweimal geschieden wurden.

„ Ach ja! An die zweite Scheidung hab’ ich gar nicht mehr gedacht. Da war’s so: Kaum hab’ ich meinen Namen gesagt, war ich auch schon geschieden.“

 

 

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Der Vorsitzende der Strafkammer blickt während der Aufnahme der Personalien eines Zeugen zur Protokollführerin: „Sie wissen schon, wie man Eichendorffstraße schreibt?“

„Meinen Sie ich bin blöd“ fragt diese zurück. „Meinen Sie, ich kann nicht ‚Eiche‛ und ‚Dorf‛ schreiben?

 

 

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Aus einem Gerichtsakt:

„Protokollberichtigung: Der Angeklagte war nicht bei den sieben Zwergen, sondern bei den Siemenswerken beschäftigt.“

 

 

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Als ich zum Richter an einem Kleinstadtgericht ernannt wurde, baute ich mir ein Niedrigenergiehaus auf dem Lande. Der Wärmetank der Solaranlage musste mit einem ganz leichten Material gegen Wärmeverlust isoliert werden. Dieses Material wurde in großen Säcken angeliefert. Als ich mit je einem Sack unter dem Arm über das Grundstück ging, kam eine Bäuerin aus der Nachbarschaft vorbei und sagte bewundernd über meine vermeintliche Kraft:

„Koa Beamter bist du net! So was könt’n ma hier net brauchen.“

 

 

 

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Ein kerngesunder Bergwachtmann muss zur Musterung. Da er keine Lust zum Soldatenleben hat, holt er sich Tipps vom Bergwachtarzt und von Leuten, die sonst noch angeblich wissen, was man tun muss, um untauglich geschrieben zu werden. Was es alles war, was er gemacht hat, ist mir nicht mehr so recht in Erinnerung. Ich weiß nur noch, dass er Seife und Tabak gegessen hat. Als er von der Musterung zurückkam wurde er natürlich gefragt: „Na, was hat der Arzt gesagt?“

„Mann, haben Sie ein Herz! Tauglich!“

 

 

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Als ich einmal in aller Früh zum Münchner Bahnhof ging, kam mir ein Betrunkener entgegen. Er rief immer wieder: „Nein, so was Anständiges!“ Da er offensichtlich seine Geschichte loswerden wollte, fragte ich ihn, was denn so anständig sei. Er erzählte mir, dass er im Hofbräuhaus eine Frau kennen gelernt hatte und dass diese ihn mit ins Bett genommen hatte. Als er sich wieder angezogen habe, habe er festgestellt, dass sein ganzes Geld weg war, aber die Fahrkarte hatte sie ihm noch gelassen. Dann rief er wieder: „So was Anständiges!“

 

 

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Meine Tante berichtete, dass sie sich einmal auf dem Chiemsee bei einem Unwetter in höchster Lebensgefahr befunden habe. Als jemand dies nicht recht glauben wollte, erzählte sie: „Unser Vater hatte ein Ruderboot gemietet und ist mit uns auf den See hinaus gerudert, als der Sturm losbrach. Die Wellen wurden höher und höher schwappten schließlich sogar ins Boot. Unser Vater ruderte wie ein Wahnsinniger, so dass wir doch endlich heil, aber durchnässt das Ufer erreichten. Am nächsten Tag brachte ich sein durchgeschwitztes Hemd in die Wäscherei. Als ich es wieder abholte, reklamierte ich, dass es noch Schweißflecken hatte. Die Wäschereibesitzerin schaute kurz hin und sagte: ‚Das geht nicht weg. Das ist Todesschweiß!‛“

 

 

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Als wir früher auf einem Bauernhof Urlaub machten, stand neben dem Wohn- und Stallgebäude ein Klohäusl auf der Jauchgrube. Von dort her kam plötzlich ein markerschütternder Schrei. Der Bauer schaute nach seinem zweijährigen Sohn, der gerade noch vor dem Haus gespielt hatte. „Um Gottes Willen, der Wasti ist weg!“ schrie er und sprang kurzentschlossen durch die Klobrille in die Jauchegrube. Dort entdeckte er aber nur ein Kaninchen, das diese Schreie von sich gegeben hatte, denn Wasti spielte zufrieden hinter dem Haus.

 

 

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Noch ein Erlebnis von dem Bauernhof: Der Bauer wollte ein Hähnchen schlachten. Nachdem er es gefangen hatte, hielt er es auf einen Holzblock, nahm ein Beil und schlug ihm den Kopf ab. Dann flog das kopflose Hähnchen über das Bauernhaus davon. Die Suche nach ihm blieb ergebnislos. Erst lange Zeit später bei der Reinigung der Dachrinne wurde es gefunden.

 

 

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Ein Amtsrichter flog nach Amerika, um seinen Sohn zu besuchen. Bei der Buchung wurde er nach seinem Beruf gefragt und er gab wahrheitsgemäß an: „Judge“. Als er dann drüben war, erhielt er eine Einladung zu einer interessanten politischen Veranstaltung, die er annahm. Die Versammlung wurde von einem Senator wie folgt eröffnet: „Ich habe die hohe Ehre, Herrn Richter.... aus Deutschland in unserer Mitte zu begrüßen. Außerdem ist noch er schienen der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika...“

 

 

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Ein Bekannter, der zu bescheidenem Reichtum gekommen war, erklärte dies so: „Erst habe ich mein Heizöl nie dann gekauft, wenn es im Wirtschaftsteil meiner Zeitung empfohlen wurde, sondern immer dann, wenn es hieß: Jetzt nicht! Und ich bin immer gut damit gefahren. Dann habe ich diese Erfahrung auf meine Bank übertragen: Ich habe erst mit dem Anlageberater gesprochen und dann das Gegenteil von dem gemacht, was er empfohlen hat.“

 

 

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In meiner Schulzeit nach dem Krieg gab es in regelmäßigen Abständen eine Gemeinschaftsveranstaltung für alle Schüler in der Aula. Mal wurde musiziert, mal wurde ein Vortrag gehalten. Eines Tages konnte der Direktor ein freudiges Ereignis vermelden: Ein leibhaftiger Abgeordneter des Bundestages wollte zu uns sprechen. Der Mann begann seinen Vortrag ganz normal, lief dann aber immer mehr rot an, geriet ins Schwitzen und schließlich ins Stottern. Er stierte dauernd auf eine Schülerin einer Kunstschule herab, die aus mir nicht mehr erinnerlichen Gründen die Genehmigung erhalten hatte, an dieser Veranstaltung einer Knabenschule teilzunehmen. Sie hatte sich als angehende Künstlerin entsprechend ausstaffiert – ein exotischer Paradiesvogel mit einem atemberaubenden Dekolleté.

Der Abgeordnete hielt plötzlich mit seiner Rede inne und stammelte schließlich: „Ach, zieh’n Sie sich doch was über!“

Die Kunstschülerin zog sich eine Jacke über und der Vortrag des Abgeordneten lief normal weiter.

 

 

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Bei der Polizei in München wurde ein Bauunternehmer angezeigt. Der Vorwurf: er soll einem auswärtigen Bauherrn vorgetäuscht haben, dessen Bau plangemäß errichtet zu haben; er hatte dafür entsprechende Vorauszahlungen kassiert.

Als der Bauherr schließlich einmal nach dem Rechten sehen wollte, hatte er festgestellt, dass auf seinem Grundstück nichts passiert war. Der Bauunternehmer behauptete, er sei zu Unrecht beschuldigt worden. Er führte die Polizei zum Bauplatz. Und da stand tatsächlich das fast fertige Haus.

Des Rätsels Lösung: Infolge eines Schreibfehlers des Architekten war das Haus auf dem falschen Flurstück errichtet worden.

 

 

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„Herr Doktor, was sind denn Hyposen?“

„Das weiß ich auch nicht!“

„Und was ist Sibilisieren?“

„Keine Ahnung, wie kommen Sie darauf?“

„In Ihrem Wartezimmer liegt eine Schrift aus mit dem Titel: ‚Was Sie über Hyposensibilisierung wissen sollten.‛“

 

 

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Meine Tante Adelheid erzählte begeistert von einem Heilpraktiker, der den Ruf eines Wunderdoktors habe und den sie wegen ihrer Altersbeschwerden aufsuchen wollte. Der Mann hatte die Eigenart, seine Patienten zu duzen, auch wenn sie aus „höchsten Kreisen“ kamen.

Nachdem sie dort war, warteten wir gespannt auf ihren Bericht, der zum geflügelten Wort in der Familie wurde: „‚Adelheid‛, hat er g’sagt: ‚du darfst in deinem Zustand am Tag höchstens ein Bild abstauben, aber das auch nur in leichter Kleidung.‛

 

 

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In Salzburg in einem vornehmen Lokal rief eine Frau den Kellner mit preußischem Akzent:

„Herr Ober, ich hätte gern noch etwas Kompoh!“ (Sie sprach das Wort Kompott französisch aus.)

Darauf der Ober: „Was hätten’s denn gern, gnä’ Frau: Apfelmü oder Ananà? (Er sprach Apfelmus uns Ananas ebenfalls französisch aus.)

 

 

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Meine Frau suchte sich in Salzburg eine warme Wollstrickjacke und ging in ein entsprechendes Geschäft.

Sie erzählte dem Inhaber, dass sie sich bei ihm schon einmal sehr schöne Trachtenstrümpfe gekauft hatte.

„Ah ja“, erwiderte der Mann: „Ich erinnere mich genau.“

Darauf meine Frau: „Das kann kaum sein, denn das ist schon etwa 40 Jahre her!“

Charmant und nie um eine Antwort verlegen entgegnete der Geschäftsinhaber: „Sie vergessen – das wär’ ja a Sünd!“

 

 

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In Bayern gibt es viele herrliche Badeseen, allerdings sind einige davon eiskalt, weil sie mit dem Schmelzwasser des letzten Schnees gespeist werden, der noch oben auf den Bergen liegt. Der Hintersee im Berchtesgadener Land ist so ein See, wo man erleben kann, dass nichts ahnende Frauen baden wollen, aber dann mit spitzen Schreien wieder aus dem Wasser davon laufen. Anders die Kinder: die halten was aus. Ein Bub, der kurze Zeit im Wasser gesessen war, kam wieder heraus und rief:

„Muatta, Muatta, mia is der Arsch abg’frorn!”

 

 

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Es stimmt nicht alles, was Preußen über das Hofbräuhaus berichten:

Eine Bedienung saust mit etlichen Maßkrügen durch die „Schwemme“. Ein Gast bestellt sich eine Semmel zu seinem Essen.

Als die Bedienung beim nächsten Mal wieder mit vielen Maßkrügen daherkommt, hat sie die Semmel unter dem Arm und lässt sie auf den Tisch des Gastes fallen.

Der Gast protestiert: „Aber die Semmel ist ja ganz nass!“

„Ja, da seh’n S’, wie i schwitz!“

 

 

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Meine Frau hört im Radiosender Bayern 5 eine Sendung über Neuerungen für den PC. Da sie mit ihren 76 Jahren am PC nicht mehr macht, als ins Internet zu gehen und E-Mails zu schreiben, wundert mich das.

„Na, verstehst du auch, was er sagt?“ frage ich scherzhaft.

„Pst!“, sagt sie. „Hör dir mal diese Stimme an!“

 

 

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Meine gute alte Tante Ada war eine gutmütige, fromme Frau. Deshalb war sie gerne bereit, einen Kapuzinerpater bei sich aufzunehmen, der in der Kirche die Fastenpredigten halten sollte. Während meine Tante fastete, ließ sich der Pater groß auftischen. Meine Tante war erschüttert, sagte aber noch nichts. Als der Pater dann aber noch jede Menge Alkohol verlangte, stellte meine Tante ihn zur Rede. Darauf erwiderte er: „Wissen Sie: Das Leiden unseres Herren war so furchtbar. Das lässt sich nur mit Alkohol ertragen!“

 

 

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In München gab es eine berühmte Weinstube, in der man sich erlesene alte Weine kredenzen lassen konnte. Als ich einmal meine alte Tante dorthin ausführte, saßen am Nachbartisch Amerikaner. Sie wollten offenbar die Ehrwürdigkeit des Hauses ganz genießen und bestellten den ältesten, teuersten Wein, den es dort gab.

Der Ober, ein Mann mit einem Auftreten, das der Würde des Hauses alle Ehre machte, kam mit einer verstaubten Flasche, wischte sie sorgfältig ab, zeigte das Etikett vor und entkorkte sie. Dann schenkte er dem Ältesten der Amerikaner einen Schluck zur Probe ein.

Der Mann trank kurz und sagte „OK!“ Als der Ober dann den anderen Tischgenossen eingeschenkt hatte und sich entfernte, rief der ältere Amerikaner hinterher: „Und bringen Sie uns bitte noch Süßstoff!“

Ich glaube, der Ober war einer Ohnmacht nahe.

 

 

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Mit meinem Freund fuhr ich die Dolomiten zum Klettern. Dabei hatten wir Seile, Haken und Karabiner gerecht aufgeteilt. Beim Aufstieg rasteten wir und mein Freund jammerte, sein Rucksack sei so schwer. Er hob meinen auf und fand, dass der viel leichter sei, wir hätten also die gemeinsamen Lasten nicht gerecht verteilt. Wir einigten uns, dass wir für die zweite Hälfte des Aufstiegs die Rucksäcke tauschten. Er war begeistert, weil ihm das Aufsteigen nun nicht mehr so schwer fiel. Als wir dann in der Hütte ankamen, sahen wir dort zufällig eine Waage. Wir wogen also die Rucksäcke und stellten fest, dass beide genau gleich schwer waren.

Da sieht man doch, was Einbildung bewirken kann.

 

 

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Ein deutscher Tourist liegt in Jamaika am Strand. Ein Einheimischer holt sich eine Kokosnuss von einer Palme und isst ein paar Feigen dazu. Darauf nickt der Deutsche dem Einheimischen freundlich zu und sagt:

„This is paradise!“

„Oh no“, antwortet der, „Germany is paradise!“

 

 

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Oma hat Geburtstag. Da ist viel los, denn die kleinen Enkel sind recht quirlig. Eine Zweijährige schlägt dauernd mit einem Löffel auf einen Topf. Oma duldet das still. Da kommt eine Dreijährige und fragt genervt: „Darf das das?“ (Wobei mit dem ersten „das“ das zweijährige Kind gemeint ist.)

Oma sagt milde: „Das darf das!“

Darauf die Dreijährige erschüttert: „...dass das darf!“

Opa ist auch genervt und sagt zu Oma: „Gib ihr doch ’n Silberlöffel, der seuten Deern!“

 

 

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Eine junge Medizinstudentin kommt von der Vorlesung zum Mittagessen nach Hause und erzählt das Neueste, das sie gerade gelernt hat. Ihr Vater ist genervt, denn er hasst solche Gespräche beim Essen.

Als dann der Vater sich bei dem opulenten Mahl den Schweiß von der Stirn wischt, platzt es aus der Tochter heraus:

„Wusstet Ihr schon, dass der Schweiß zu einem großen Teil aus Urin besteht?“

Darauf der Vater zornig: „Meiner nicht!“

 

 

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Meine Frau erzählte einer Tante: „Heute habe ich meinen künftigen Ehemann kennen gelernt.“

„Ja, und?“ fragte die Tante neugierig.

Darauf meine Frau: „Er weiß es noch nicht.“

 

 

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Es war zur Zeit des „Eisernen Vorhangs“. Politiker trafen sich im Konferenzsaal eines Londoner Hotels. Jede Delegation hatte vor sich auf dem Tisch ein Schild mit dem Namen ihres Herkunftslandes und der dazugehörenden Fahne. Nur die Delegation der Bundesrepublik saß noch ohne diese Kennzeichnung da. Der Ober, der mit der Tischdekoration betraut war, hatte nämlich seine Zweifel. Er fragte daher ein Mitglied der bundesdeutschen Delegation:

„From which part of Germany do you come from?”

Der Angesprochene erwiderte: „From the better part of Germany!”

Darauf stellte der Ober eine Fahne mit Hammer und Zirkel auf.

 

 

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Eine Frau kommt vom Zahnarzt. Ihr wurden gerade ihre Vorderzähne gezogen. Ehe sie sich ins Auto setzen kann, um davon zu fahren, kommt ihre Freundin herbei und sagt:

„Um Gottes Willen: Was ist mit dir passiert? Hat das Alter zugeschlagen oder dein Mann?“

„Mein Mann!“ haucht die Patientin.

Zuhause beichtet sie ihrem Mann, dass sie ihn zu Unrecht beschuldigt hat. Der protestiert heftig.

Darauf sie: „Schau, mir wäre es halt so viel lieber gewesen, wenn du mir die Zähne ausgeschlagen hättest, als dass sie wegen des Alters gezogen werden mussten. Sei so nett und nimm’s auf dich!“

 

 

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Meine gute alte Tante war sehr um ihre Gesundheit besorgt, und nachdem die Ärzte bei der Bekämpfung ihres Hauptleidens, nämlich des Alters, wenig erfolgreich waren, suchte sie einen Heilpraktiker auf, der damals sehr in Mode war. Der Mann gab sich erfolgreich als eine Art von Bauerndoktor, indem er seine Kunden ohne Rücksicht auf Rang und Namen duzte. Er entließ meine Tante mit folgendem Rat:

„Adelheid, du musst vorsichtig sein! Beim Frühjahrsputz darfst du an einem Tag nicht mehr tun, als ein Bild abstauben, und das in leichter Kleidung!“

 

 

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Meine gute alte Tante, die in Dresden nobel residiert hatte, musste von dort am Kriegsende fliehen und landete mit ihrem Mann auf einem bayrischen Bauernhof. Ihr Mann, der erheblich älter war als sie, war immer sehr besorgt um sie. Und wenn sie am Samstag die einzige Badewanne benutzen durfte, spielte sich immer wieder folgende Szene ab:

Ihr Mann ließ den 10-jährigen Bauernsohn kommen und beauftragte ihn, sich nach dem Befinden seiner Frau zu erkundigen. Der klopfte an die Badezimmertür und sagte:

„Der Herr Landgerichtsdirektor lässt fragen, ob die Frau Landgerichtsdirektor noch lebt.“

„Danke, richte ihm aus, dass es mir gut geht!“

Der Bub verschwand und meldete seinem Aufraggeber:

„Herr Landgerichtsdirektor, die Frau Landgerichtsdirektor lässt dem Herrn Landgerichtsdirektor ausrichten, dass es ihr gut geht.“

 

 

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Zwei Männer treffen auf einem Dampfersteg am Chiemsee zusammen. Sagt der eine:

„Beinahe hätte ich Sie nicht wieder erkannt, so gut schauen Sie aus. Waren Sie in Urlaub oder in Kur? Da wo Sie waren, da sollte ich wohl auch einmal hin!“

Der andere antwortet: „Ich glaube nicht, dass Sie da hin wollen. Ich sitze zur Zeit in der Justizvollzugsanstalt Bernau ein. Ich muss den ganzen Tag im Torf arbeiten und das tut mir gut. Heute habe ich nur mal Freigang.“

 

 

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Eine ältere manchmal leicht zerstreute ältere Dame schwärmte uns von ihrem letzten Gasthausessen vor: „Ein Fisch war’s. Ich komm’ g’rad nicht auf seinen Namen. Ganz phantastisch war er.“

Wir zählten die gängigen Fischarten auf: „Forelle, Saibling, Scholle...“

„Nein es war irgendwas mir einem ‚i‛“

Wir nannten die Fische, die den Buchstaben „i“ in sich trugen. Sie sagte immer nur „nein“.

Dann verschwand sie kurz und kam strahlend wieder:

„Auf’m Klo ist’s mir wieder eingefallen: A Seezunge war’s!“

 

 

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Zwei Frauen stehen vor einem Gemälde mit dem Titel: „Lediger Bauernsohn aus dem Pinzgau“. Da fragt die eine: „Woran soll man nun sehen, dass der ledig ist?“

Sagt die andere: „Weil er noch so g’sund aussieht!“

(Zur Aufklärung: Die Tracht von Ledigen ist anders als die von Verheirateten.)

 

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Mein Vater war ein sehr frommer Mann. Dennoch nahm er sich heraus, mit der Bahn „schwarz“ zu fahren. Er meinte, das sei nur recht und billig, denn der Staat habe ihn in den Krieg geschickt und ihm so Jahre seines Lebens gestohlen. Da wolle er sich einen kleinen Ausgleich verschaffen.

Als dann das Osterfest herannahte und er wie üblich zur Osterbeichte ging, plagte ihn doch das Gewissen. Er bekannte also seine sündigen Schwarzfahrten. Der Beichtvater gab ihm zur Buße auf, die Kosten seiner Schwarzfahrten nicht zu kleinlich zu schätzen und den Betrag der Bahn zu erstatten. Dies tat er dann auch mit dem Bekenntnis: „Mei, war ich blöd.“

In der Zeitung konnte man dann eine kurze Notiz über den reuigen Sünder lesen.

 

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Manche Gerichtsbeschlüsse wirken auf den Laien doch recht seltsam:

Eine gerichtserfahrene, also vorbestrafte Angeklagte schrieb an den Vorsitzenden des Schöffengerichts, sie wolle in der Hauptverhandlung einen guten Eindruck auf ihn machen und möchte daher nicht in der Anstaltskleidung erscheinen, sondern man möge ihr gestatten, ihre eigene Unterwäsche zu tragen, einen schwarzen Slip und einen schwarzen BH. Das Amtsgericht erließ daraufhin folgenden Beschluss:

Der Angeklagten... wird gestattet, in ihrem schwarzen Slip und BH vor Gericht zu erscheinen.“

 

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Meine kleine Tochter kam erschüttert von den neuen Nachbarkindern (Sabine und Georg) zurück und sagte: „Mit denen spiel' ich nimmer. Die Mutter sagt immer ‚Saubiene‘ und‚Schoaß‘ zu denen.“ (Schorsch ist die Abkürzung für Georg und Schoaß ist der bayrische Ausdruck für Scheiße)

 

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Ein Angeklagter wird vom Richter beim Lügen ertappt. Dieser stellt ihn zur Rede und fragt:

Warum haben Sie uns Märchen erzählt?“

Weil Sie mir die Wahrheit nie geglaubt hätten!“

 

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Die Überführung von Toten von Deutschland in die Türkei ist teuer, und daher kommen manche Türken auf die Idee, einen Verstorbenen wie einen normalen Fahrgast im Auto mitzunehmen. An der Grenze tritt ein Zöllner an so ein Auto und fragt:

Und was ist mit dem da?“

Der schläft. Gerade habe ich ihn noch gefragt, wie es ihm geht und Opa hat gesagt: ‚Gut!‘“

 

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Meine Familie bestand immer schon aus „Leseratten“: Als mein Uronkel alt war, gönnte er sich eine längere Mittagspause. Er legte sich auf die Couch und rief seiner Frau zu:

„Evchen, giv mi mal de Schmiedrechnung!“

Die Frau brachte das abgegriffene Papier, er las es und schlief dabei ein. Das wiederholte sich jeden Tag.

 

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Wenn ich so an meine Dienstzeit als Richter zurück denke, fallen mir viele Szenen ein, die teilweise Jahrzehnte zurück liegen, beispielsweise diese:

Ein junger Mann fährt mit seinem neu gekauften Pkw gegen einen Baum: Totalschaden. Der Mann kam verletzt ins Krankenhaus. Dort erhielt er Besuch von der Polizei, die ihn nach der Unfallursache befragte. Der junge Mann war verblüffend ehrlich und erklärte, er habe sich nach einer Frau umgeschaut. Der Beamte machte ihm Vorwürfe. Der Mann blieb unbeeindruckt: "Die Frau war der Wahnsinn. Wenn Sie die gesehen hätten, wären Sie auch an den Baum gefahren!"

 

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Ein Professor, bei dem ich studiert habe, pflegte zu erzählen, dass er aus einem alteingesessenen Bremer Kaffeehandelsunternehmen stamme. Sein Vater habe zu ihm gesagt: "Dein Bruder ist der Klügere von euch beiden. Der übernimmt das Geschäft. Und du musst studieren."

 

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Ich saß einmal in einem Lokal beim Abendessen. Plötzlich setzte sich eine Frau zu mir an den Tisch und sagte: „Wie kann man nur so schön sein!“

Ich war etwas verwirrt, denn so schön finde ich mich nicht. Außerdem bin ich schon alt. Daher bemerkte ich vorsichtig: „Es ist alles Geschmackssache.“

Sie protestierte energisch: „In dem Fall nicht. Ich begreife das einfach nicht, wie man so schön sein kann.“

So redeten wir eine Zeit lang hin und her, bis heraus kam: Sie war im Kino gewesen und sprach von der Hauptdarstellerin. Und da hätte ich mir doch beinahe eingebildet....

 

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Nach dem Krieg etablierte sich die Bundesrepublik und es wurden Parteien gegründet, von denen man eigentlich keine Ahnung hatte, wie dieses Beispiel zeigt:

Bei uns in der Nachbarschaft war eine amerikanische Familie eingezogen, die einer merkwürdigen Sekte angehörte. Zu deren Prinzipien gehörte es, wo immer es geht, so herum zu laufen, wie Gott sie geschaffen hatte, also nackt.

Eines Tages hatte der Postbote dort eine Einschreibsendung abzuliefern, und als auf sein Läuten die Tür geöffnet wurde, sah er zu seinem Erstaunen alle nackt.

Er erzählte diese Neuigkeit natürlich überall herum und kommentierte das Gesehene so:

Ich glaube, das sind Sexualdemokraten!“

 

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Im Krieg zog meine Familie wegen der zahlreichen Bombenangriffe von Kiel nach Teisendorf in Oberbayern. Ich ging dort in die Dorfschule, in der mehrere Klassen gemeinsam unterrichtet wurden und das Leistungsniveau entsprechend niedriger war als das der Kieler Schule, die ich vorher besucht hatte. Als wir ein Diktat geschrieben hatten, teilte der Lehrer mit sorgenvoller Miene die Hefte wieder aus und bemerkte, das Ergebnis sei verheerend: Es seien in dem kurzen Text mindestens 8 Fehler gemacht worden.

Ich schaute in mein Heft und stellte fest, dass ich nur einen Fehler gemacht hatte. Ich hatte das Wort „Hemd“ so geschrieben, wie ich es preußisch aussprach: „Hempt“

Ich reklamierte natürlich gleich meine schlechte Note.

Drauf zog mich der Lehrer am Haar und sagte:

„Lieber Freund, du hast ein Erste-Klasse-Wort falsch geschrieben – das zählt doppelt. Dann hast du gleich zwei Fehler in einem Wort gemacht. Da zählt dann auch jeder doppelt. Und wenn du mitgerechnet hast, weißt du, dass dein Diktat 8 Fehler enthält.“

 

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Gespräch meiner Nachbarin mit ihrer Tochter:
Mutter streng: "Du darfst schon ein bisschen mehr auf deine Linie achten!"
Tochter patzig: "Da kann ich noch viel essen, bis ich so ausschaue wie du!"
Mutter weise; "Kind, ich habe schon einen Mann, du aber nicht!"
(Frage an die Mutter: Wie lange noch?)

 

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Weitere Anekdoten aus der Justiz: siehe unter Stilblüten