Peter Pöhl

 

 

Frauen für Fortgeschrittene

 

 

Alle Rechte vorbehalten

Titelbild: W. Pöhl

Lektorat: W. Pöhl

Herstellung: Libri Books on Demand

ISBN 3-8311-0527-8

 

Eventuelle Ähnlichkeiten mit bestimmten Personen sind rein zufällig

und nicht beabsichtigt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1.

 

Vor dem Ochsen von vorn, vor dem Maultier von hinten und vor dem Weib von allen Seiten mußt du dich hüten.

 

Gulbransson

 

 

Das wichtigste Thema für die meisten Männer ist und bleibt nun einmal die Frau.

Während der Benutzer von PC, Videorecorder usw. auf umfangreiche mehr oder weniger zuverlässige Gebrauchsanleitungen zurück greifen kann, sind die Männer dem Phänomen Frau ziemlich ratlos ausgeliefert. Es ist höchste Zeit, daß dieser Mißstand behoben wird. So soll dieses Buch den Männern als Wegweiser durch die manchmal etwas verwirrende Welt der Weiblichkeit dienen.

 

Natürlich wird ein solcher Leitfaden automatisch auch die sprichwörtliche Neugier vieler Frauen wecken. Nun sind allerdings Frauen meistens durch Komplimente zu sehr verwöhnt, als daß sie die Dinge nüchtern sehen wollen.

Aber gerade deshalb sei allen unerschrockenen Frauen dieses Buch wärmstens empfohlen. Aber Vorsicht! Die Lektüre kann durchaus unan-genehme Nebenwirkungen auslösen. Dazu zählen Empörung und Wutausbrüche. Es versteht sich von selbst, daß hierfür weder der Autor noch der Verlag noch der Buchhändler irgendeine Haftung übernehmen können; Klagen auf Schmerzensgeld in jedweder Höhe sind also zwecklos. Auch bei Nichtgefallen erhalten Frauen keineswegs den Kaufpreis zurück; dieser wird vielmehr als Lehrgeld einbehalten.

Noch ein aufklärender Hinweis vorweg: Zwischen den Geschlechtern besteht nicht nur der bekannte kleine Unterschied, sondern noch ein größerer: Es gibt Männer und Frauen, Damen und Herren, aber beim weiblichen Geschlecht gibt es noch etwas, dem beim männlichen nichts Entsprechendes gegenüber steht, nämlich das Weib. Mit diesem Wort kommt am besten zum Ausdruck, wie verschieden Frauen sein können: Ein Prachtweib oder ein widerliches Weib. Zur Zeit hat man leider das Gefühl, daß immer mehr Frauen mit Intensität und geradezu mit Sturheit in die falsche Richtung trainieren. Dagegen muß dringendst etwas unternommen werden. Man kann doch nicht tatenlos zusehen, wie die Zahl der Emanzen und Neutren immer mehr zunimmt. Daß es so nicht weiter gehen kann, fand kürzlich sogar zu meinem großen Erstaunen auch meine Ehefrau, als sie feststellte: „Die Männer sind heutzutage so arm dran, da müßte man direkt etwas dagegen tun!" Wenn Frauen uns Männern etwas sagen, ist uns ihr Wunsch Befehl. So entstand dieses Buch. „Paß aber auf, daß du nicht wie immer übertreibst“, ermahnte mich meine Ehefrau noch, wobei sie allerdings völlig vergaß, daß eine ihrer Lebensweisheiten lautet: „Behauptungen mit „nie“ oder „immer“ sind grundsätzlich falsch.“ Außerdem sind solche Ermahnungen ohnehin völlig überflüssig, weil es in der Natur von uns Männern liegt, die Dinge nüchtern zu sehen und objektiv zu sein. Aber Frauen glauben nun einmal, sie seien insbesondere deshalb auf der Welt, um uns mit wohlgemeinten Ratschlägen durchs Leben zu begleiten.

 

 

 

 

 

 

2.

 

Was ist denn das Weib anderes als eine Vernichtung der Freundschaft, eine unentfliehbare Strafe, ein notwendiges Unglück, eine natürliche Versuchung ein begehrenswertes Unheil, eine häusliche Gefahr, ein reizvoller Schädling, kurz ein Weltübel, mit schöner Farbe bestrichen?

Schopenhauer

 

 

Die Frauen behaupten immer, sie seien benachteiligt. Sie wollen damit vertuschen, daß es ihnen eigentlich viel besser geht als den Männern. Sicherlich hat es nicht nur Vorzüge, eine Frau zu sein. Aber die Männer sind trotzdem eindeutig schlechter dran. Das beginnt schon im Augenblick der Zeugung. Für den Mann hat die Natur nur das kleinste Gen übrig, das im menschlichen Körper vorhanden ist, nämlich das Y-Gen. Ein Mann zu werden, heißt also, aus der kleinsten Erbmasse etwas zu machen.

Schon Homer hat festgestellt, daß unter allen Kreaturen dieser Welt der Mann die allerarmseligste ist. Die Lage des Mannes hat sich seither nicht verbessert, eher im Gegenteil: Der Mann hat einen Abstieg vom „Herrn und Gebieter“ zum Geldablieferer, Besamer und sogar Haustrottel hinter sich gebracht. Dies ist eine Feststellung, die keinesfalls bedeutet, daß der frühere Zustand wieder hergestellt werden sollte; aber so, wie es jetzt ist, kann es auch nicht bleiben. Denn der Trend geht dahin, daß Männer überhaupt überflüssig sein werden, wie der Zukunftsforscher Matthias Horx behauptet. Frauen, die Kinder wollen, werden hierfür keinen Mann mehr benötigen, sondern ein Gen-Labor aufsuchen, wo sie sich den Nachwuchs wunschgemäß aus den entsprechenden Genen zusammenstellen lassen.

 

Der Künstler Gulbransson hat die Situation haarscharf erfaßt, indem er eine Karikatur fertigte, auf der ein Mann traurig in die Ferne blickt. Darunter steht: „Kinder sind glücklich und Tiere und Weiber, aber wir Menschen nicht.“

Kein Wunder, daß der Mann als einziger traurig dreinschaut, denn er ist im Vergleich zur Frau wirklich viel schlechter dran; während die Frauen von uns Männern um ihrer selbst willen geliebt werden, müssen sich umgekehrt Männer gewaltig anstrengen, um die Liebe einer Frau zu erringen und das immer wieder aufs neue. Daher ist das Leben eines Mannes im Normalfall davon gekennzeichnet, daß er einer Frau irgendwie imponieren muß: Er muß ihr in jeder Beziehung immer etwas mehr bieten, als andere in gleicher Lage sich leisten könnten: Entweder gönnt sich einer überhaupt keine Freizeit mehr, um auf der Karriereleiter schneller voran zu kommen und auf diese Weise seine Frau mehr verwöhnen zu können, oder er macht abends noch Überstunden, um so mehr Geld mit nach Hause zu bringen. Es gibt auch viele, die in ihrer Freizeit sogar Häuser für ihre Familien bauen, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Männer verausgaben sich im allgemeinen so sehr für ihre Frauen, daß sie deshalb eine viel kürzere Lebenserwartung haben.

Was aber hören die Männer zum Dank von ihren verwöhnten Frauen, etwa ein besorgtes: „Arbeite nicht zuviel, denk an deine Gesundheit?“ Nein, weit gefehlt! Die Frauen klagen im Gegenteil, daß die Männer zu wenig im Haushalt mit helfen. So verstehen sie es, den Männern ständig ein schlechtes Gewissen einzureden, und leider gibt es genügend Dumme, die ihnen das abnehmen. Das war auch schon früher so, denn vor fast 200 Jahren beklagte sich Goethe über den „Undank der Weiber“, denn „sie nehmen überhaupt von den Männern mehr als sie geben.“

 

Welche Wertschätzung der Mann heutzutage bei den Frauen genießt, zeigt uns der folgende Witz, der auch durchaus eine wahre Begebenheit sein könnte: Zwei Frauen treffen sich; die eine erzählt: „Du, stell dir vor, ich habe für meinen Mann einen blauen Papagei bekommen!“ Da staunt die andere und sagt: „Oh, das nenne ich einen guten Tausch!“

Man darf den Frauen nicht übel nehmen, daß sie so sind, wie sie nun einmal sind: Während wir Männer uns durch Sachlichkeit auszeichnen, ist die weibliche Natur ganz anders. Frauen nehmen die Realität nur durch die Brille ihrer Launen wahr. So sehen sie nicht so sehr das, was ihr Mann erreicht hat, sondern das, was die Nachbarn, Freunde, Kollegenfrauen usw. mehr haben. Das müßte ihr Mann doch auch herbringen, wenn er nicht als Versager gelten will. So stehen wir Männer unter Dauerstreß, um nur ja in irgendeiner Form Karriere zu machen: z.B. als Bundeskanzler, Präsident oder Firmenchef. Es hat schon seinen Grund, wenn man zu sagen pflegt: Hinter einem Mann, der etwas erreicht hat, steht immer eine ehrgeizige Frau. Die amerikanischen Präsidenten sind hierfür geradezu Musterbeispiele. Irgendwie kann man Leute wie Clinton schon verstehen, wenn sie sich nach all dem Streß, den sie sich auch gerade wegen ihrer Ehefrauen angetan haben, dann nach Erreichen des Ziels etwas Entspannung in Form einer Eskapade gönnen.

Manche Männer glauben naiverweise, der Streß höre jedenfalls dann auf, wenn sie pensioniert werden. Dies ist ein Irrtum. Dann nämlich lauert der Pensionierungstod. Bisher glaubte man, das plötzliche Ableben der Männer stünde im Zusammenhang mit dem Ausscheiden aus dem Berufsleben. Die neuere Forschung hat aber ergeben, daß sexuelle Überforderung häufig die Todesursache ist: Die Frauen denken: Wenn ihr Mann schon zu Hause ist, könnte er sich vielleicht doch beim Liebesleben ein bißchen mehr anstrengen. Und so kommt es, daß Männer auch in dieser Beziehung ihre körperlichen Leistungs-grenzen überschreiten. Ihren Witwen stehen dann aber immer noch viele schöne Jahre bevor, in denen sie in der Welt herumreisen und das Leben genießen können. Die Spitzenhotels aller Länder sind voll von solchen lustigen Witwen. Wie sagt eine Frau so schön in einem alten Witz: „Wenn einer von uns beiden stirbt, fliege ich nach Gran Canaria.“

Weil die Situation so ist, wundert es uns Männer nicht, dass die Zeitschrift Kapital (1/2001) die Frage, wer bei einem Ehepaar die Lebensversicherung zu wessen Gunsten abschließt, wie folgt beantwortet:

„Besser schließt die Frau den Vertrag ab und der Mann ist die versicherte Person. Denn dann bekommt die Frau das Geld erbschaftssteuerfrei.“

 

Da die Worte „Witz“ und „Weisheit“ denselben Wortstamm haben, kommt in jedem guten Witz also irgendwie eine Lebensweisheit zum Ausdruck. Deshalb gehört der folgende Witz unbedingt zu unserem Thema:

Eine Witwe kommt an die Himmelspforte und fragt Petrus nach ihrem Mann. „Nun,“ sagt dieser, „schauen wir mal in den Himmel, ob er da ist.“ Petrus wirft einen Blick durch die Himmelstür und stellt fest: „Hier ist er nicht.“

Die Frau weiß Rat: „Ganz brav war er nicht immer. Vielleicht schmort er noch im Fegefeuer.“ Doch auch dort kann Petrus ihn nicht finden.

„Ja, um Gottes Willen! Dann wird er doch nicht in der Hölle sein!“ jammert die Frau. Petrus wirft einen Blick in die Hölle: auch dort ist der Mann nicht zu sehen.

„Mein Gott!“ stöhnt die Frau, „Ich will meinen Mann wieder haben. Schließlich war ich 50 Jahre mit ihm verheiratet...“

Da fällt ihr Petrus ins Wort: „Ja, dann ist er natürlich im Märtyrerhimmel!“

 

Ich finde, die meisten Männer verdienen sich den Märtyrerhimmel redlich, denn sie haben ihre Sünden normalerweise schon in der Ehe mehr als genug abgebüßt. Frauen, die uns oft ein Fegefeuer ihres wirren Gefühlslebens beschert haben, gönnen wir im Jenseits schon ein bißchen Wärme, wobei natürlich nicht von der Hölle die Rede ist.

Übrigens eignet sich auch das Thema Wärme vorzüglich, um den Unterschied zwischen Männern und Frauen zu demonstrieren: Ältere Frauen hört man öfter über ihre Hitzewallungen im Klimakterium jammern. Wir Männer würden sicherlich einer solchen überraschenden Erwärmung unseres Körpers etwas Positives abgewinnen und uns freuen, daß wir bei den derzeitigen hohen Ölpreisen viel Heizkosten sparen können.

 

Daß Männer es in ihrem Leben viel schlechter haben als Frauen, läßt sich ganz einfach mit einer Statistik belegen, die in dieser Beziehung sehr aufschlußreich ist: Zwar liegen mir nur die Zahlen aus Großbritannien vor, doch wird es bei uns ähnlich sein: Dort haben sich sechsmal so viele Männer selbst umgebracht wie Frauen. Nun sehen Frauen die Dinge bekanntlich meist anders wie wir Männer. Sie entnehmen der Statistik nicht, daß es den Männern schlechter geht, sondern behaupten, das weibliche Geschlecht sei eben seelisch stabiler und überhaupt lebenstüchtiger. Wenn dies stimmt, muß man feststellen, daß es doch die Frauen sind, die Männer so erzogen haben, daß sie labiler sind.

Zum Abschluß dieses Kapitels stellen Sie sich bitte einmal vor, daß die Verhältnisse umgekehrt wären und die Frauen sechsmal öfter freiwillig aus dem Leben scheiden würden: Es wäre wohl nicht auszudenken, was die Männer dann zu hören bekämen.

 

 

 

 

 

 

3.

 

Das Leben mit den Frauen ist die Hölle. Ohne sie auch.

Humphrey Bogart

 

 

 

 

Übrigens: Erinnern Sie sich noch an das Märchen vom Fischer und seiner Frau? Darin wird zwar etwas übertrieben, aber treffend das uralte Volkswissen über die dauernde Unzufriedenheit der Frau festgehalten. Des Fischers Frau, die Ilsebill, die will nicht so, wie er wohl will; sie will immer höher hinaus, bis die beiden schließlich wieder in ihrem "Pißpott" landen. Heute ist dieses alte Märchen wohl so ziemlich in Vergessenheit geraten. Deshalb haben sich Psychologen des Themas angenommen: John Gray schreibt in seinem Buch „Männer sind anders. Frauen auch.“ folgendes: „Als die beiden noch arm waren, konzentrierte sich Pams Unwohlsein auf den chronischen Geldmangel. Als sie dann finanziell unabhängig waren, wurde ihr klar, was sie noch alles auf dem emotionalen Sektor vermißte. Diese Entwicklung ist natürlich, normal und vorhersehbar.“ Wir werden im Kapitel über das Liebesleben auf dieses Thema zurück kommen und wollen hier nur die Frage aufwerfen, warum sich Männer überhaupt anstrengen, eine Frau zufrieden zu stellen, wenn dies sowieso ein unmögliches Unterfangen ist.

 

Viele Frauen sind chronisch unzufrieden, auch wenn es ihnen im Grunde genommen viel besser geht, als den Männern. Sie haben im Leben doppelt soviel Chancen wie der Mann: Sie können eine „gute Partie machen“, indem sie sich einen reichen Mann suchen, nach dem Motto des Films: „Wie angle ich mir einen Millionär?“ Dann haben sie für den Rest des Lebens ausgesorgt. Selbst wenn sie geschieden werden, erhalten sie von ihrem „Verflossenen“ Beträge, die ihnen ein Leben in Wohlstand ermöglichen. Die zweite Chance, die sich den Frauen eröffnet, ist die einer beruflichen Karriere. Frauen behaupten zwar, sie müßten im Beruf mehr leisten als Männer. Sie bilden sich dies aber meistens nur ein. Sie finden, daß sie sachlicher und gezielter arbeiten als Männer, und reden lautstark darüber, um ihren Wert zu erhöhen, und zwar solange, bis sie es selbst glauben. Aus der Sicht der Männer sind Frauen im Beruf meistens nur humorloser, hektischer und emotionaler. Daß es übrigens mit dem Humor des weiblichen Geschlechts nicht weit her ist, läßt sich an der kleinen Zahl von Humoristinnen ablesen, die es in der Literatur oder im Fernsehen gibt. Man hat den Eindruck, daß der besondere Ehrgeiz der Frauen ihrem Sinn für Humor im Wege steht.

Frauen wollen einfach nicht sehen, daß sie im Berufsleben allein schon deshalb bessere Chancen haben, weil sie eben Frauen sind. Hier ist natürlich nicht vom Beruf der Hebamme die Rede. Überall hört man die dringende Ermahnung, ja Aufforderung: Jetzt müsse doch endlich auch einmal eine Frau für diesen oder jenen Posten zum Zuge kommen. In jeder Firma und Behörde wird nun geprüft, ob ja nicht eine Frau zu wenig auf einem guten Arbeitsplatz sitzt. Niemand will sich vorwerfen lassen, er sei frauenfeindlich gesinnt und benachteilige das weibliche Geschlecht. Also kommen immer mehr Frauen in die verantwortungsvollen Positionen: Von der Gerichtspräsidentin bis zur Werbemanagerin reicht die Skala. Ja, Frauen entscheiden sogar darüber, was Männer lesen dürfen, denn die Lektorate der Verlage sind fest in weiblicher Hand. Wenn ein Mann als Schriftsteller Erfolg haben will, muß er als Pseudonym den Namen einer Frau wählen und sich natürlich auch entsprechenden Themen widmen.

Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen haben die Frauen durchgesetzt, daß sie eigene Sendungen auf den Bildschirm bringen dürfen, nämlich "Mona Lisa" im ZDF oder "Frau-TV" im WDR, "Frauensache" im BR usw. Für die Männer und ihre Probleme gibt es keinen Platz im Programm. Das ist gefährlich, denn man kann in der heutigen Zeit feststellen, daß nicht mehr wahrgenommen wird, was nicht im Fernsehen kommt. So interessiert sich in unserer ohnehin so gefühlskalt gewordenen Welt niemand so recht für die erwähnte hohe Selbstmordrate bei Männern und niemand denkt daran, daß man vielleicht mit etwas vernünftiger Lebensberatung im Fernsehen dagegen etwas unternehmen könnte.

Die Frauen überflügeln die Männer sogar dort, wo man es am wenigsten erwarten würde, nämlich in den Fernsehkrimiserien: Lauter weibliche Kommissare bevölkern neuerdings mit mehr oder weniger großem Erfolg den Bildschirm. Und bei den Talkshows stand bis vor kurzem bei RTL nur noch Hans Meiser einsam und allein vier Damen gegenüber, nämlich Ilona Christen, Sabrina, Birte Karalus und Bärbel Schäfer. Wie das derzeitige Verhältnis der Geschlechter ist, muß ich hier offen lassen, weil ich diese Art von Sendungen so unerträglich finde, daß ich sie einfach nicht mehr ansehen kann. Man fragt sich: Welche Qualifikation haben die erwähnten Moderatorinnen eigentlich für ihren Beruf? Normalerweise braucht man sogar für einen schlichten Handwerksberuf eine Ausbildung. Für eine so verantwortungsvolle Tätigkeit wie die einer Lebensberaterin im Fernsehen wird es doch wohl hoffentlich nicht nur genügen, daß man eine Frau ist, die nicht gerade auf den Mund gefallen ist und nach Meinung der Masse gut aussieht. Daß all diese Moderatorinnen oft schweren Schaden anrichten und daß Menschen in Krisen keine Hilfe, sondern eine öffentliche Bloßstellung erfahren, ist offenbar nicht von Interesse; was zählt, ist die Einschaltquote, die eine Frau bringt.

Viele Leute, die in solchen Shows als Opfer "verbraucht" wurden, benötigten hinterher die Hilfe eines Psychiaters. Schlimmer aber ist vielleicht der Schaden, der bei Jugendlichen angerichtet wird: Sie neigen dazu, irgendein abnormes Verhalten eines Menschen, das in einem solchen Nachmittagstalk besprochen wird, plötzlich als womöglich nachahmenswert zu empfinden: Wie wir beispielsweise aus Amerika hören, lassen sich gerade auch auf Grund des Einflusses von Talkshows schon immer mehr Teenager ihren Busen vergrößern, obwohl sie in diesem Alter noch gar nicht beurteilen können, wie sich ihre Figur einmal endgültig entwickelt. Aber auch bei uns ist es nicht anders. Ingrid Paus-Haase, Professorin für Kommunikationswissenschaften der Universität Salzburg berichtet in einer Studie, daß fast jeder sechste Jugendliche Orientierung bei den täglichen Talkshows im Fernsehen sucht; besonders ausgeprägt sei dies bei den jungen Mädchen in Ostdeutschland, die den Inhalt der Talkshows als Abbild der Wirklichkeit sehen würden.

Doch zurück zu den Chancen des Mannes: Der Mann hat normalerweise nur eine, nämlich die berufliche Chance. Eine Verona Feldbusch wird aus ihm niemals werden können. Er kann natürlich ausnahmsweise reich heiraten, aber hat man je gehört, daß ein Mann nach einer solchen Ehe für den Rest des Lebens ausgesorgt hätte? Kaum! Einer der Männer von Liz Taylor ist hier vielleicht die einzige Ausnahme.

Dagegen sind die Medien voll von beneidenswerten Frauen, die absahnen. Nehmen wir zum Beispiel den Popstar Mick Jagger. Ein Mannequin läßt sich ein Kind von ihm zeugen, seine Frau läßt sich deshalb von ihm scheiden. Die eine kassiert nach Zeitungsberichten erst Schweigegeld und dann Alimente, die andere eine Abfindung. Weil Mick Jagger in der ganzen Welt zu Hause ist, suchen sich die beiden Frauen natürlich, raffiniert wie sie nun einmal sind, diejenigen Länder für ihre Auseinandersetzungen aus, wo die Gesetze oder die Rechtssprechung bezüglich der Unterhalts- und Abfindungsfragen am günstigsten sind. Auch Barbara Becker hat sich im Zuge des Scheidungsverfahrens sofort ins Flugzeug nach Amerika gesetzt, um am günstigen Recht der USA zu profitieren. Der Ehevertrag, den sie mit ihrem einst so geliebten Mann geschlossen hat, ist für sie nichts anderes als Geschwätz von gestern. Was, so fragen da wir Männer uns mit Recht, ist denn nun das große Verdienst dieser Frauen, daß sie Millionenbeträge kassieren dürfen? Und da wollen Frauen uns einreden, sie hätte es schwerer! Wie die Affären um Bill Clinton zeigen, kommen Frauen sogar zu viel Geld, wenn sie sich nur wenig verausgaben und ein bißchen an einem Mann „herumtun“ oder sich vielleicht nur eine zotige Redensart anhören mußten. Nicht nur Bill Clinton zahlt, sondern auch die BBC für ein Interview mit Monica Lewinsky den Wahnsinnsbetrag von einer Million.

Wenn oben festgestellt wurde, daß Frauen im Gegensatz zu Männern zwei Chancen im Leben haben, so gilt dies nur für die schlichte, einfache Frau. Frauen, die gut aussehen oder vielleicht nur etwas aus sich zu machen verstehen, können, wie die obigen Beispiele zeigen, mit entsprechender Einsatzfreude und Zielstrebigkeit auch bei Prominenten absahnen oder Mannequin werden. Letzteres ist ja eigentlich kein Beruf, sondern nur irgendwie ein bloßes Herumtrippeln, das aber Unsummen einbringen kann. Claudia Schiffer hat es beispielsweise schon vor ihrem 30. Geburtstag auf ein Vermögen von 60 Millionen Mark gebracht. Männer können natürlich auch Dressmen werden, doch bekommen sie dafür weder so viel Geld, noch ist ihr Bekanntheitsgrad vergleichbar. Weil es ja hauptsächlich die Frauen sind, die sich so oft wie möglich etwas Neues zum Anziehen gönnen, braucht man ja auch nur wenige Dressmen. So ist es kein Wunder, daß sowohl Männer wie Frauen ohne größeres Nachdenken die Namen etlicher Mannequins aufzählen können, doch kaum einer kennt normalerweise auch nur den Namen eines einzigen Dressman.

Frauen, die nicht richtig arbeiten wollen, können auch als Glamour- oder Party-Girl auf ihre Kosten kommen. Sie werden dann von einer Fernsehsendung zur anderen herumgereicht und reden dabei solange über sich selbst, bis schließlich ihre Person vom allgemeinen Interesse so sehr erfaßt wird, daß die Zuschauer – ähnlich wie Süchtige – ständig etwas Neues über sie erfahren wollen.

 

Daß Männer bedauernswerte Kreaturen sind, zeigt sich am besten, wenn ein Schiff untergeht: „Frauen und Kinder zuerst!“ heißt es an den Rettungsbooten. Sind dann die Männer an der Reihe, sind die Rettungsboote schon voll oder das Schiff ist fast schon untergegangen. Wenn Männer so rigoros um ihre Gleichberechtigung kämpfen würden wie die militanten Frauen, hätten sie schon längst durchgesetzt, daß immer abwechselnd ein Mann und eine Frau nach den Kindern ins Rettungsboot steigen darf, damit es ein wenig gerechter und menschlicher zugeht auf dieser Welt.

Und zum guten Schluß: Wer muß denn Soldat oder Zivi werden? Natürlich wir Männer! Und wenn wir das hinter uns haben, sind uns die Frauen in jeder Hinsicht um ein Jahr voraus. Allerdings wird der Vorsprung der Frauen noch größer, wenn man die unterschiedlichen Startpositionen der Geschlechter bei der Berufsausbildung (z.B. beim Studium) etwas genauer betrachtet: Die Frauen, die sich nach dem Abitur auf dem Höhepunkt ihrer geistigen Leistungsfähigkeit befinden, starten also gut trainiert ins Studium. Die Männer hingegen müssen sich als Soldaten u.a. damit befassen, wie sie ihre „Braut“, nämlich das Gewehr, zu behandeln haben, während sich die Zivis mit Altenpflege, Bettenmachen, Windelnwechseln und dergleichen beschäftigen. Was dies bedeutet, kann man einer kürzlich veröffentlichten Studie entnehmen: Demnach soll die geistige Leistungs-kapazität eines Arbeitnehmers während eines 2-wöchigen Urlaubs um 20 % schrumpfen. Was für ein fast uneinholbares Handicap muß sich also für alle diejenigen ergeben, die mehr als ein Jahr aus ihrer eigentlichen beruflichen Laufbahn heraus-gerissen werden! Vielleicht wird das hier Gesagte deutlicher, wenn man den Eintritt in das Berufsleben mit einem sportlichen Wettkampf vergleicht, etwa mit einem 10.000-Meter-Lauf: Da stünden die Frauen fertig in den Startlöchern oder wären vielleicht schon am Ziel, während die Männer noch dabei sind, ihre Laufschuhe anzuziehen, um dann auch noch einen Kilometer weiter hinten zu starten.

 

Wenn Männer ihren Wehrdienst ableisten müssen, bedeutet dies im übrigen auch, daß sie im Ernstfall ihr Leben für ihr Vaterland einsetzen müssen, während die Frauen zu Hause den Ausgang des Krieges abwarten. Die Krise im Kosovo hat uns allen gezeigt, wie schnell der Ernstfall eintreten kann.

 

 

 

 

4.

 

Der Ehemann ist Rohstoff, kein Fertigprodukt.

Grete Weiser

 

 

Die unterschiedliche Sichtweise von Männern und Frauen zeigt sich am besten in der Art, wie jeder das andere Geschlecht sieht. Werfen wir zunächst einen Blick in die Statistik:

Eine Umfrage der Zeitschrift „GEO Wissen“ förderte im September 2000 zutage, daß Frauen die Männer hauptsächlich negativ beurteilen, indem sie sie für wehleidig, untreu, stur und egoistisch halten, während umgekehrt Männer die Frauen als zärtlich, einfühlsam und charmant einschätzten. Sonderbarerweise sind dies Pauschalurteile, bei denen sich erweist, daß sie nur allgemein für unbekannte Menschen des anderen Geschlechts gelten sollen. Fragte man dagegen beispielsweise Frauen konkret nach der Treue ihres Partners, so zweifelten nur 14 % daran, während andererseits die Männer nur zu 40 % ihre eigene Partnerin als zärtlich bezeichneten.

 

Allgemein kann man feststellen: Männer neigen dazu, Frauen zu verehren, ja in manchen Fällen ist sogar von „anbeten“ die Rede. So gibt es Frauen, die es geschafft haben, in den Status von Göttinnen erhoben zu werden; Greta Garbo wurde beispielsweise „die Göttliche“ genannt. Aber auch das Wort „Diva“ bedeutet - ins Deutsche übersetzt - im Grunde genommen nichts anderes. Keinem Mann ist es je gelungen, eine vergleichbare Vergötterung zu erreichen, denn die Frauen finden, daß nur ihnen eine solche Verherrlichung zukommen kann. In Deutschland scheint die besondere Verehrung der Frauen schon in grauer Vorzeit ein solches Ausmaß gehabt zu haben, daß sich sogar Tacitus über unsere Vorfahren gewundert hat. Er schrieb: Die Germanen glauben sogar, daß die Frauen etwas Heiliges an sich haben.

Wie oft haben nicht schon Männer Frauen mit Engeln verglichen! Haben wir Gleiches je von Frauen gehört? Die Frauen werden sagen, ein Mann könne nicht mit einem Engel verglichen werden, weil Engel nun einmal weiblich seien. Da sieht man, wie weit wir es gebracht haben: Die mir bekannten Engel der Bibel sind alle männlich, um nur die Erzengel Michael und Gabriel als Beispiele zu nennen. Wir Männer haben durch unsere Glorifizierung der Frauen den weitverbreiteten Irrtum herbeigeführt, Engel seien weibliche Wesen. Mancher Mann hat viel zu spät, nämlich nach der Hochzeit, erst gemerkt, daß das von ihm so verehrte beflügelte Wesen leider nur eine dumme Gans ist.

Offenbar haben nur europäische Männer ein Gen in sich, das ihr Sehvermögen trübt, wenn sie sich verlieben. Ihre Geschlechtsgenossen in den Naturvölkern sind da ganz anders. Sie behalten ihren klaren Blick und taxieren den Wert einer Frau ganz sachlich: So ergeben sich auf dem dortigen Heiratsmarkt Preise, die jeden Europäer aufhorchen lassen: Ein Mann kann ein gut erhaltenes, arbeitswilliges weibliches Wesen schon für zwei Kühe bzw. drei Kamele erstehen. Unseren Frauen, die oft auf so hohem Roß sitzen, täte es sicher recht gut, wenn sie einmal im Urlaub in so ein Entwicklungsland fahren würden, um sich dort auf dem Heiratsmarkt schätzen zu lassen. Sie kämen wohl ein wenig bescheidener oder gar demütig zurück.

Und wie sehen die Frauen uns Männer? In der Regel als eine Art von Rohstoff, aus dem sie vielleicht mit viel Geduld und Anstrengung etwas Vernünftiges machen können. Aus der amerikanischen Frauenwelt, nämlich von Nancy Winters, erreichte uns jüngst der Vorschlag, am besten dressiere man einen Mann genauso wie einen Hund. Wau! So wundert uns nicht, was eine Umfrage der italienischen Zeitschrift „Class“ im Oktober 2000 ergab: Demnach bezeichnet ein Drittel der verheirateten Italiener ihren Hund als besten Gefährten. Vielleicht führt eine Dressur des Mannes nach der Methode Nancy Winters ja überhaupt zu dem Ergebnis, daß die Männer nicht mehr heiraten, sondern sich einen Hund kaufen.

 

Die Frauen sind in ihrem Sendungsbewußtsein so von sich überzeugt, daß sie sich selbstverständlich als die „bessere Hälfte“ eines Ehepaares ansehen; wenn ein Mann Glück hat, gesteht ihm seine Frau zu, daß er immerhin die verbesserungsfähige zweite Hälfte ist. Nur, was soll sie aus ihm machen?

 

Hier stoßen wir auf ein ernstes Problem, mit dem Frauen zu kämpfen haben: Sie wissen oft nicht, was sie eigentlich wollen: Erst ist der knallharte Mann gefragt, dann plötzlich wird dieser Typ als Macho abgestempelt und abgelehnt. Nun auf einmal schwärmen sie für den Softie und die entscheidende Frage an den Mann lautet neuerdings: „Wann hast du zuletzt geweint?“ Männer, die wissen, was Frauen hören wollen, antworten in einem solchen Fall mit einem Schluchzen in der Stimme: „Erst gestern im Kino!“

Inzwischen hat es wohl wieder eine Kehrtwendung gegeben: Frauen wollen nicht mehr „den Jammerlappen, der dauernd herumheult“, an ihrer Seite haben. Jetzt, so glaube ich festgestellt zu haben, ist ein Typ von Mann „in“, der sich ein bißchen verrückt und chaotisch gibt, was ihm eigenartigerweise den Nimbus von Unterhaltsamkeit und Humor einbringt. Auch ein wenig Bisexualität scheint in den Augen der Frauen interessant zu sein, wenn man die Fernsehfilme als Maßstab nimmt, die zur Zeit über den Bildschirm flimmern und die sich ja wohl an den jeweils herrschenden Trends ausrichten müssen, um beim Publikum anzukommen.

Weil Frauen mit ihren Vorlieben so launisch sind, sind sie eigentlich für die „Aufzucht“ von Knaben nicht geeignet. Sie richten nämlich ihre Erziehung darauf aus, daß dabei einmal ein Männertyp herauskommt, der zu ihrer Zeit „in“ ist: Einmal heißt es: „Buben weinen nicht!“ denn sie sollen richtige harte Männer werden. Dann wieder laufen die kleinen Buben mit langer Lockenpracht und einer Puppe im Arm herum, auch auf die Gefahr hin, daß sie später schwul werden.

Nach den Forschungen der britischen St.-Andrews-Universität sind Frauen in ihren Vorlieben deshalb so launisch, weil sie dabei von ihren Hormonen gesteuert werden. Das haben wir Männer ja schon immer gewußt, aber wir freuen uns doch, wenn wir Bestätigung durch die Wissenschaft erfahren. Nach Mitteilung von Ian Penton-Voak soll es so sein, daß Frauen kurz vor dem Eisprung, also dann, wenn der Hormonspiegel am höchsten ist, den „Mann mit guten Genen“, also den knallharten Macho bevorzugen, sonst aber den Softie. Die Wissenschaftler brachten dies auf den Nenner: Für die Zeugung wollen Frauen Machos, für die Aufzucht der Kinder aber lieber Softies. Daraus ergeben sich für die Männer zwei Konsequenzen: Erstens: Werdet wieder Machos, dann fällt Euch der angenehmere Teil einer Beziehung zu. Zweitens: Kümmert Euch etwas mehr um die Erziehung Eurer Kinder, denn Frauen haben die Tendenz, aus ihren kleinen Buben ihr Wunschbild eines Ehemannes nach dem Typ zu formen, der im Augenblick „in“ ist, mit der paradoxen Folge, daß der arme Kerl später auf dem Heiratsmarkt ein Auslaufmodell ist.

Um wieder auf die Frauen zurückzukommen: Sie sind keinesfalls so, wie es sich die Männer in ihren Träumen vorstellen: Während wir Männer romantisch sind und uns nach der wahren Liebe sehnen, sind die Frauen nüchterner: Nach einer Umfrage des „Messagero“ sehen nur 15% der Italienerinnen in uneigennütziger Liebe eine gute Grundlage für eine dauerhafte Beziehung. Dagegen halten es 48% für wichtig, daß ein Mann reich und mächtig ist. „Die Statussymbole haben die Gefühle besiegt!“ meint dazu die Psychologin Anna Ullo. Bei uns in Deutschland wird es sicherlich kaum anders sein.

 

 

 

 

 

 

5.

 

Gut zurechtgemacht fürs Ausgehen ist eine Frau dann, wenn ihr Begleiter lieber mit ihr zu Hause bliebe.

Olga Tschechowa

 

 

 

Männer sind, wie es ihrer Wesensart entspricht, viel bescheidener als Frauen: Sie machen nicht viel aus sich. Jahrzehntelang wandelten sie in dunklen Anzügen mit Krawatte durch die Welt, bis ihnen die Frauen vorwarfen, ihnen fehle offenbar der Mut zur Farbe. Dann wurde die Männerwelt für einige Zeit ein bißchen bunter. Doch inzwischen sind die Männer wieder zum schlichten schwarzen Tuch zurückgekehrt, was den Vorteil hat, daß man einen solchen Anzug sowohl für das Büro, für die Hochzeit wie auch für Beerdigungen verwenden kann.

Die unterschiedliche Art, wie sich Frauen und Männer präsentieren, kann man am besten in der Weihnachtszeit studieren, indem man die an einem Kiosk aushängenden Zeitschriften in Augenschein nimmt: Auf den meisten Titelbildern prangt ein Weihnachtsmann, dem sich nun eine Weinachts-frau hinzugesellt hat. Während der Weihnachts-mann alt und würdig aussieht und sich ein Image des heiligen Nikolaus zu geben versucht, entweihen die Frauen diesen Brauch durch ihr Outfit: Man sieht sie in knappen Hotpants mit ebenso freizügigem BH, einem kleinen Mützchen und hohen Stiefeln herausfordernd aus den Deckseiten der Illustrierten herauslächeln; an den Weihnachtsmann erinnern sie nur insofern noch, als ihre gesamte Kleidung, sofern man überhaupt davon sprechen kann, rot ist.

 

Vergleicht man die Art, wie Männer und Frauen sich sich sonst im allgemeinen darstellen, so wird auch hier der Unterschied zwischen den Geschlechtern deutlich: Männer rasieren ihre sekundären Geschlechtsmerkmale meistens ab, Frauen heben sie hervor. Frauen haben durch ihr Erscheinungsbild das männliche Schönheitsideal so sehr beeinflußt, daß Männer sich selbst in der Regel ohne Bart besser gefallen, vielleicht weil sie dann den Frauen ähnlicher sind. Ebenso entfernen manche Männer sogar sorgsam ihr Brusthaar, das noch vor nicht allzu langer Zeit als ein so unverzichtbares männliches Attribut gegolten hat, daß Hollywoods Filmstars sich im „Notfall“ ein Toupet auf ihrer Brust anbringen ließen. (Wissen Sie eigentlich, warum uns Männern Haare auf der Brust wachsen? Weil wir sonst gar nichts hätten!)

Auch stimmlich gleichen sich die Männer immer mehr den Frauen an: Haben Sie schon einmal einen Schlager gehört, der mit einem tiefen, männlichem Baß gesungen wurde? Sicher nicht! Stattdessen klingen die heutigen Popstars oft wie Eunuchen und sie bewegen sich dabei in Stimmhöhen, welche die Natur eigentlich den Frauen zugedacht hat. Aber Frauen bestimmen nun einmal den Geschmack, und danach haben wir Männer uns zu richten.

An sich ist es normalerweise in der Natur so, daß die männlichen Exemplare einer Gattung die schöneren sind. Nur bei uns Menschen haben es die weiblichen Wesen - wie auch immer - geschafft, daß sie ihr Äußeres zum Maß der Dinge erhoben haben. Das ist etwa so, als würden die Hennen verlangen, der Hahn solle aussehen wie sie - dann erst wäre er ansehbar. Dem weiblichen Schönheitsideal folgend stellen wir Männer nun unser „Licht unter den Scheffel“.

Und wie schaut es bei den Frauen aus? Frauen tun alles, um ihre sexuellen Lockmittel besonders herauszustreichen: Sie geben ihrem Busen mit Hilfe eines BH eine ins Auge stechende Idealform und scheuen sich dabei auch nicht vor falschem Spiel: Wo was fehlt, wird mit Schaumstoff nachgeholfen. Das Ganze nennt sich dann ein Wunder, nämlich Wonder-Bra. Immer mehr Frauen gehen sogar zum Schönheitschirurgen und lassen sich dort ihre Brüste mit Silikon ausstopfen. Wenn Männer genauso wären, würden sie ebenfalls Halter und Schaumstoff in der Unterhose tragen.

Früher mußten sich die Frauen schicklich kleiden, was offenbar durchaus seine Reize hatte, denn damals sang man: „Ich hab' dein Knie geseh'n; das durfte nie gescheh'n.“ Seit der Emanzipation haben die Frauen diese Fesseln abgelegt. Ihre Kleidung wird immer enthüllender, so daß das Wort „Kleidung“ eigentlich verfehlt ist. Das, was derzeit in den Modeschauen als neuester Trend vorgeführt wird, müßte eher als „Entkleidung“ bezeichnet werden. Auffallen um jeden Preis ist die Devise, wenn schon nicht durch Schönheit, dann eben durch etwas Ausgefallenes, das irgendwie schrill sein muß, ja sogar häßlich sein darf. Das kann man auch gut an der Art sehen, wie teilweise die Gesichter geschminkt werden. Das ist schon mehr Maskenbildnerei als Kosmetik.

Männer aber schrecken vor solchen Frauen zurück, wie sie hierzulande derzeit modern sind: Sie bleiben lieber ledig oder suchen sich eine äußerlich und wesensmäßig natürlicher gebliebene Ausländerin. So wird der Konkurrenzkampf, in dem die Frauen bei ihrer Partnerwahl stehen, immer härter, so daß zu immer schamloseren Methoden gegriffen werden muß. Die Frauen schaden sich damit selbst am meisten, nur merken sie es anscheinend nicht.

Sie beschweren sich oft, daß Männer immer nur das „eine“ wollen. Eine Frau jammerte einmal: „Ich weiß nicht, warum alle immer nur mit mir ins Bett wollen, aber keiner mich heiraten will!“ Ist das ein Wunder? Wenn Frauen sich als Sexobjekt darstellen, ist es doch nur natürlich, daß Männer sie auch als solches behandeln. Frauen, die im kürzesten Minirock mit durchsichtiger Bluse (womöglich ohne BH) zur Arbeit erscheinen, beklagen sich über Tätschler und Grapscher. Schlagen Sie aber einmal in einem solchen Fall den Mitarbeiterinnen vor, es doch einmal mit einer etwas dezenterer Kleidung zu versuchen! Man wird über Sie herfallen und schimpfen, daß Sie den Frauen ihre Freiheit beschneiden wollen.

 

Inzwischen kehren sich aber auch in dieser Beziehung die Verhältnisse um: Als ein Schotte in seiner Originaltracht durch eine deutsche Großstadt ging, beklagte er sich darüber, daß die Frauen ständig auf offener Straße seinen Rock hochheben würden, um zu schauen, was er darunter trägt. (Man stelle sich vor, die Männer würden sich so etwas herausnehmen!) Langsam müssen die Männer sowieso erschrocken feststellen, daß sie nicht mehr die Eroberer, sondern die Gejagten sind. Pikanterweise erdreisten sich Frauen heutzutage immer öfter, Männern hinterher zu pfeifen, sie in den Hintern zu kneifen und all jene Späße zu treiben, die ihre Geschlechtsgenossinnen im umgekehrten Fall sofort bei der Frauenbeauftragten melden würden. In Fernsehsendungen wird sogar zu einem solchen Treiben ermuntert: Man will testen, wie „cool“ die Männer auf eine solche „Anmache“ reagieren.

 

Die Frauen bleiben aber in einem solchen Fall keinesfalls „cool“. Sie dramatisieren das Ganze, denn jeder soll ja auch mitbekommen, daß die Männer bei ihrem unheimlichen Sex-appeal völlig „ausflippen“. Irgendwie erinnert einen das Verhalten mancher Frauen fast ein bißchen an eine Henne, die ein Ei gelegt hat und fürchterlich herumgackert.

Erinnern Sie sich an den Opernball, auf dem O.W. Fischer angeblich die Frau des Sponsors Lugner betätschelt hat? Wenn er sie wirklich berührt haben sollte, so hat er mit dieser Geste sicher nur ihrem Äußeren Bewunderung und Anerkennung zollen wollen. Wenn sich aber Frau Lugner darüber nicht gefreut haben sollte, hätte sie dies ihm zu verstehen geben müssen, sich aber nicht an die Presse wenden und den eingeladenen Stargast vor aller Welt bloßstellen sollen. Wir lernen aus dem Fall, daß es das tragische Schicksal des Mannes ist, von Frauen mißverstanden zu werden. Deshalb: Männer, seid auf der Hut!

 

Und noch eine Warnung: Sicherlich ist jeder schon einmal auf eine Werbung hereingefallen. Das ist ärgerlich, kostet aber normalerweise nur Geld. Schlimmer ist es, wenn wir Männer auf die oft auffallende, aufreizende, ja hemmungslose Aufmachung mancher Frauen hereinfallen, die angeblich gar nicht so gemeint ist, wie sie auf uns wirkt. Frauen verkleiden oder verstellen sich gerne, sei es beispielsweise als Vamp oder als Unschuldsengel. Als Mann sollte man sich an einen Ausspruch von Kurt Tucholski halten: „Was einer recht auffällig ins Schaufenster legt, das führt er gar nicht.“ Leider sprechen wir Männer zu leicht auf erotische Reize an und übersehen dabei manches, was wichtiger wäre. Das kann teuer kommen oder viel Ärger bringen. Ja, ja, auch wir Männer sind halt nicht ganz fehlerfrei, was wir aber den Frauen nicht unbedingt auf die Nase binden müssen.

 

Um auf die Gefahren der Werbung zurückzukommen, sei hier auf ein Beispiel verwiesen: Kürzlich konfrontierte man Männer mit Bildern von Autos einer bestimmten Marke; auf dem Kühler lag jeweils eine Schöne im Bikini. Hinterher fragte man die Männer, was sie von der Reklame in Erinnerung behalten hatten: Keiner kannte die Automarke, nur an das Mädchen konnten sich fast alle erinnern. So ähnlich ist es auch, wenn Frauen bei der Eigenwerbung zu dick auftragen. Dann ist es nicht die Person, die der Mann wahrnimmt, sondern vielleicht nur der Dolly-Buster-Busen. Ein Busen kann zwar durchaus etwas Fesselndes haben, aber es ist doch sehr zu empfehlen, auch den Rest der Frau einer genaueren Prüfung zu unterziehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

6.

 

Kein kluger Mann widerspricht einer Frau. Er wartet, bis sie es selbst tut.

Humphrey Bogart

 

 

Einer der Hauptunterschiede zwischen den Geschlechtern wurde einmal von einem weisen Beobachter so dargestellt: Wenn eine Frau am Strand einen lesenden Mann sieht, sieht sie nichts als einen lesenden Mann; wenn aber ein Mann eine lesende Frau im Sand liegen sieht, erblickt er ein Sexobjekt.

Der Mann, der offenbar von Natur aus als der werbende Partner vorgesehen ist, soll also vom äußeren Erscheinungsbild der Frau angelockt und zu einer Werbung veranlaßt werden. Männer haben also in dieser Beziehung, wenn man so will, eine „Macke“: Sie sind durch erotische Anreize und Phantasien viel mehr zu beeinflussen als Frauen. Je jünger sie sind, desto mehr Platz nimmt der Sex in ihrem Kopf ein; für ernsthafte Wissenschaft haben sie in ihrer jugendlichen Sturm- und Drangzeit nur noch wenig Hirnmasse frei.

Frauen kommen sich daher oft gescheiter vor als Männer. Sie stützen sich bei ihrem Intelligenzvergleich der Geschlechter zunächst einmal auf die Abiturnoten von Mädchen und jungen Männern: Tatsächlich schneiden die Mädchen im Notendurchschnitt um ein Zehntel besser ab. Müßten sie aber eine derartig heftige Pubertät durchleben wie viele junge Männer, würden sie wahrscheinlich überhaupt kein Abitur machen. Vielleicht macht ein Witz dies am besten deutlich:

Bei der Bundeswehr findet ein psychologischer Test statt. Es soll festgestellt werden, für welche Waffengattung sich die neu hinzugekommenen Soldaten am besten eignen. Da bei den Fallschirmjägern noch einige Männer fehlen, kommt der Psychologe auf eine Idee: Er läßt ein Stück Papier fallen und hofft, damit bei den jungen Männern Assoziationen bezüglich dieses Truppenteils zu wecken.

Er fragt einen Soldaten: „An was denken Sie?“

Der Soldat: „An Frauen!“

„Wieso das denn?“

„Ich denke immer an Frauen!“

 

Ja, so sind sie nun einmal, die jungen Männer: Sie haben nur die Frauen im Kopf, während die jungen Mädchen daran denken, was sie noch tun müssen, um ihre Noten vielleicht um ein paar Zehntel zu verbessern. Das ist eine Erklärung dafür, daß die Mädchen ein etwas besseres Abitur machen, als ihre männlichen Mitschüler.

Vielleicht läßt sich das am besten mit dem Ergebnis einer Umfrage, die anläßlich der letzten Olympiade abgehalten wurde, belegen: Demnach schauen sich nur 19,7 % der Männer den Damensport aus Interesse an der betreffenden Disziplin an; der Rest schaut nur zu, um sich die Frauen anzusehen. Wahrscheinlich ist es in der Schule ähnlich: Es ist anzunehmen, daß die Schüler auch nur mit 19,7 % ihrer Aufmerksamkeit dem Unterricht folgen und daß der Rest ihrer mentalen Aufnahmefähigkeit von den Mitschülerinnen beansprucht wird. Daher wird wohl zu vermuten sein, daß die Frauen diejenigen waren, welche die Koeduktion durchgesetzt haben, weil sie sich davon einen Vorteil versprochen haben. Um das zu vertuschen, lamentieren sie laut darüber, daß ihre Töchter in den naturwissen-schaftlichen Fächern benachteiligt würden, weil die Buben sich hier kompetenter fühlen und sich vordrängen würden; sie verlangen deshalb, daß die Mädchen in diesen Bereichen gesonderten Unterricht erhalten. Daß die Koedukation ungünstig für Buben ist, haben wissenschaftliche Studien von Psychologinnen(!) nach einer Meldung der Fachzeitschrift „Psychologie heute“ (November-Nummer 2000) ergeben: Demnach lernen Buben besser und fühlen sich auch wohler, wenn sie nicht mit Mädchen die Schulbank drücken; nach diesen Recherchen haben Buben einfach ein Faible für Mathematik, Technik und Naturwissenschaften, während die Mädchen im allgemeinen hierfür weniger Interesse zeigen.

„Man müßte alt sein oder schwul oder impotent, am besten alles auf einmal!“ stöhnte ein junger Mann der vor lauter Problemen, die er mit Frauen hatte, gar nicht mehr wußte, was er tun sollte. In der Tat ist es ja auch so, daß wohl die meisten Schwierigkeiten, die ein Mann in seinem Leben hat, irgendwie mit Frauen zusammen hängen: Depressionen, seelische und körperliche Krankheiten, ja sogar völlige Arbeitsunfähigkeit können die Folge sein.

Wie ruhig verläuft dagegen das Leben der Männer, die sich nichts aus Frauen machen, weil sie homosexuell sind. Sie nennen sich „Gays“ und sind auch fröhlich, denn sie haben Grund dazu. Sie sind nämlich mit einem Mann befreundet, also mit einem Menschen, den sie verstehen können. Sie haben einen echten Kameraden.

Männer, die gut ohne Frauen auskommen können, können ihre volle Kraft ihrer Arbeit widmen. Es wundert uns nicht, daß solche Männer, die ihre Ruhe haben, zu außerordentlichen Leistungen fähig sind. So waren schon die großen Philosophen der Antike Homosexuelle, wie beispielsweise Sokrates, Platon und Aristoteles. Auch von den Nobelpreisträgern ist ein sehr hoher Prozentsatz „anders“ veranlagt. Ebenso wissen wir von vielen Künstlern unserer Zeit, daß sie keine Frauen lieben. Wir sehen also, welch ein gewaltiges geistiges Leistungspotential in den Männern schlummert - wenn sie nicht von Frauen gestört werden.

 

„Normale“ junge Männer müssen sich allerdings damit abfinden, daß ihnen schon in der Schule eine Konkurrenz erwachsen ist, die auch noch mit den „Waffen der Frauen“ kämpft. Wenn die jungen Mädchen im Durchschnitt ein etwas besseres Abitur machen als ihre Mitschüler, so läßt sich das übrigens noch auf eine andere Ursache zurückführen: Mädchen sind gefügiger als Buben. Wenn den Mädchen in der Schule eine Aufgabe gestellt wird, versuchen sie, diese so gut wie möglich zu lösen. Sie schrecken dabei auch nicht davor zurück, sich bis in die Nacht hinein zu plagen, denn sie haben einen gewaltigen Ehrgeiz. Buben hingegen sehen die Dinge anders. Sie haben das Ziel Abitur vor Augen und fragen sich, was zu tun ist, um dieses Ziel zu erreichen. Da ist es einem großen Teil von ihnen völlig gleichgültig, ob sie in der einzelnen Schularbeit nun die Note eins oder zwei erreichen, denn die Differenz zwischen beiden Noten muß mit einer erheblichen Einbuße an Freizeit bezahlt werden. Hierzu sind die Buben nicht bereit; sie spielen in der Zeit, die sie beim Lernen einsparen, lieber Fußball.

Ein Intelligenzvergleich über den Notenpegel ist ein völlig unsinniges Unterfangen. Wie wir alle wissen, gibt es eine ganze Reihe von Menschen mit einem IQ im Bereich des Genialen, die nicht einmal die Volksschule geschafft haben. Offenbar gibt es auch keine Untersuchungen darüber, zu welchen Prozentsätzen Fleiß, Ehrgeiz oder Begabung für gute Noten ausschlaggebend sind. Deshalb ziehen es viele Frauen vor, davon zu reden, sie besäßen mehr „emotionale Intelligenz“. Was immer das sein mag: hatten Männer wie Beethoven und Mozart oder Schiller und Goethe vielleicht weniger davon?

Welch eigenartige Blüten der weibliche Ehrgeiz treiben kann, mag folgendes Beispiel verdeutlichen: Ein Freund erzielte im juristischen Staatsexamen die sog. Ministerialnote, d.h. ihm stand von vornherein eine berufliche Karriere im Staatsdienst offen. Als er nun nach diesem Prüfungsresultat seine Freundin heiraten wollte, vertröstete diese ihn auf später: Sie müsse auch erst ihr Examen machen und stehe gerade zwischen den Noten eins und zwei; da sie aber unbedingt die eins erreichen wolle, habe sie nun leider keine Zeit. Anstatt sofort in die Flitterwochen zu fahren, saß sie Monate lang bis Mitternacht verbissen über ihren Büchern, um nur ja im Examen sehr gut abzuschneiden. Erstaunlicherweise hat mein Freund sie trotzdem noch geheiratet.

Wie es sich mit dem Ehrgeiz der Frauen verhält, wurde aus einer Statistik deutlich, die kürzlich in den Nachrichten - leider ohne Quellenangabe - gebracht wurde: Demnach betrachten 51 % der Frauen (gegenüber 37 % der Männer) ihre berufliche Karriere als oberstes Lebensziel, dem sie alles andere unterordnen. Ein nicht geringer Prozentsatz schreckt dabei weder vor Mobbing zurück noch davor, notfalls mit dem Chef ins Bett zu gehen. Es gibt Frauen - Gott sei Dank sind es nur wenige -, die einen so verbissenen, grauen-haften Ehrgeiz entwickeln können, daß sie dabei, alle Grenzen überschreitend, sogar über Leichen gehen. Die Juristin und Psychologin Wiese führt in ihrem Buch „Wenn Mütter töten“ Kindsmorde darauf zurück, daß die Täterinnen einen Hang zum Perfektionismus haben: Kinder, die stören, weil sie schwieriger sind und deshalb nicht „funktionieren“, müssen eben weg: Sie landen in der Tiefkühltruhe, im Bratrohr oder in der Mülltonne, um nur einige spektakuläre Fälle aufzugreifen.

Vielleicht ist es gut, wenn wir uns von so tragischen Ereignissen abwenden und den weiblichen Leistungswillen von der heiteren Seite sehen

Weil Frauen häufig vom Ehrgeiz besessen sind, gibt es schlaue Ehemänner, die sich das zunutze machen und ihre Ehefrauen dadurch zu Höchstleistungen anspornen, daß sie ihnen für jede gute Leistung einen Plus- und für jede schlechte Leistung einen Minuspunkt geben. Vielleicht sieht mancher dies als läppischen Einfall an. Er sollte es nur einmal ausprobieren und wird erstaunt feststellen können, daß seine Frau ganz schnell beginnt, wie wild um Pluspunkte zu kämpfen.

Frauen behaupten gerne, wenn sie nicht die Familie am Hals hätten, wären sie zu denselben außerordentlichen Leistungen fähig wie unsere weltbekannten Musiker und Schriftsteller. Was diese Frauen aber übersehen, ist, daß die meisten bedeutenden Künstler ihre Leistungen erbracht haben, obwohl sie tagsüber in ihren Berufen arbeiten mußten. Im Prinzip hätten Nur-Hausfrauen aber mehr Zeit zum Dichten, Komponieren oder für das, was sonst ihre Neigungen sein mögen: Bis ihr Kind ein Jahr alt ist, könnten sie sich voll einer geistigen Tätigkeit widmen; sobald die Kinder dann im Kindergarten oder in der Schule sind, haben sie auch den Vormittag im wesentlichen für sich. Wenn trotzdem so wenig bedeutende Künstlerinnen aus ihren Reihen hervorgehen, so liegt dies daran, daß sie wohl lieber durch Modegeschäfte bummeln oder ins Cafe gehen, anstatt sich anzustrengen, um etwas wirklich Besonderes hervorzubringen.

Übrigens gab es in der Vergangenheit, als unsere großen Dichter ihre Werke schrieben, gar nicht so wenige Frauen, die überhaupt nichts zu tun hatten. Ich spreche von denjenigen, die aus „gutem Hause“ stammten und keinen Mann zum Heiraten gefunden hatten. Für diese Frauen war eine Arbeit nach damaliger Anschauung nicht standesgemäß. Sie saßen daher zu Hause und lebten vom Familienvermögen. Welche von diesen zahllosen Frauen ist durch eine besondere künstlerische Leistung aufgefallen? Mir fällt hierzu nur Anette von Droste-Hülshoff ein, auch wenn sie vielleicht nicht ganz in dieses Schema paßt.

Wenn Frauen glauben, sie seien in ihrer geistigen Entfaltungsmöglichkeit normalerweise durch die Familie behindert, so stimmt dies also offensichtlich nicht. Eher sind die Männer durch die Ehe gehandicapt:

Ehefrauen glauben nämlich, ihr Mann sei allein völlig lebensunfähig. Dies zeigt sich am besten dann, wenn er auf eine Geschäftsreise geht. Da bombardiert sie ihn mit Fragen wie: „Hast du Schal, Handschuhe, Fahrkarte, Ersatzunterhose, Taschentücher......?“ Wer kennt nicht die Litanei, die beim Abschied auf den Ehemann hernieder prasselt.

Aber auch sonst fühlen sich die Frauen verpflichtet, uns ständig zu beaufsichtigen oder zu beraten. Wie soll sich denn beispielsweise ein Künstler entfalten und konzentrieren, wenn seine Frau ständig an seinen Werken herumkritisiert?

So betrachtet bleiben den Männern nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie machen sich überhaupt nichts aus Frauen oder mindestens nichts aus dem, was sie sagen. Ähnlich ist es sicher auch bei den Forschern und Entdeckern. Was wird wohl eine normale Ehefrau gesagt haben, als ihr Mann ihr eröffnete, er wolle Afrika erforschen, den Mount Everest besteigen oder zum Mond fliegen? Ganz einfach: „Du spinnst!“ Man wird wohl mit Fug und Recht behaupten können, daß die großen menschlichen Entdeckungen oder wissenschaftlichen Theorien in der Regel ohne frauliche Beteiligung gemacht wurden. Die Frauen begnügen sich nämlich normalerweise mit der Welt so wie sie ist, während wir Männer über den Fortschritt und Verbesserungen nachdenken. So ist es auch kein Wunder, daß die Stifter der großen Religionen Männer waren.

Oder schauen wir uns einmal die Liste der Erstbesteigungen an: Ob es der Mount Everest war, das Matterhorn, der Mont Blanc, die Eigernord- oder die Watzmann-Ostwand: überall waren es die Männer, die sich als erste an diese Berge herantrauten. Die Frauen hingegen lagen vielleicht im Gras und schauten zu oder sie gingen inzwischen zum Einkaufen, was ihnen mehr liegt als große Strapazen.

Man könnte wohl sagen, daß der Mann seinem Wesen nach zu Höhenflügen neigt, während die Frau ihn wieder auf den Erdboden zurückholt.

 

Die Frauen halten sich bekanntlich für das wertvollere Geschlecht. Sie finden es daher völlig in Ordnung, daß die Männer ihnen zu Ehren Liebesgedichte verfassen. Auf diese Weise werden aus Männern Dichter. Die Frauen selbst halten es aber nicht für nötig, ihren Gefühlen in ähnlicher Weise Ausdruck zu verleihen, denn schließlich soll sich der Mann anstrengen, um sie zu erobern, nicht aber umgekehrt. So soll der Mann schon zu Beginn einer Beziehung wissen, wie die Spielregeln sind. Er soll lernen, daß er einer Frau zu dienen hat, wie schon das Wort „Minnedienst“ sagt.

 

Sollte sich eine Frau trotzdem aufraffen, ein Buch zu schreiben, so genügt oft eine mäßige schriftstellerische Leistung, um bei den Kritikern Anklang zu finden. In diesem Zusammenhang fällt mir das Buch „Die Klavierspielerin“ von Elfriede Jelinek ein. Nach meinem Geschmack handelt es sich um eine widerliche Aneinanderreihung von Perversitäten. Welchen künstlerischen Wert soll es haben, wenn z.B. geschildert wird, wie die Hauptperson mit einer Rasierklinge an ihrer Vagina herumschneidet. Man kann auch nicht sagen, daß das Buch spannend, unterhaltend, informierend oder erotisierend sei. Trotzdem ist der Autorin nach Meinung der Kritiker eine „literarische Glanzleistung“ gelungen, die notwendig sei, damit man abartige Formen menschlichen Verhaltens besser versteht; Heinrich Böll würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüßte, daß eine solche Pornographie mit dem nach ihm benannten Preis bedacht wurde. Wenn ein Mann dieses Buch geschrieben hätte - was hätten dann wohl die Kritiker gesagt?

 

Wie kürzlich ein britischer Forscher zur Freude aller Männer feststellte, haben Frauen eine Gehirnwindung weniger. In dieser vermutet er den Sitz des Teils der Intelligenz, der für die Orientierung und das Rückwärtseinparken zuständig ist. Wer immer eine Beifahrerin mit einer Straßenkarte auf dem Schoß neben sich im Auto sitzen hatte, hat dies schon vor diesen Untersuchungen geahnt. Was, so müssen wir Männer die Frauen fragen, nützt es ihnen, eine Differentialrechnung leichter zu bewältigen, wenn ihnen andererseits durch die fehlende Gehirnwindung beim Einparken unüberwindliche Schwierigkeiten entstehen? Aber kluge Frauen wissen sich ja zu helfen: Beim Einkaufen fahren sie zu den Großmärkten mit den bequemsten Parkplätzen, und sie haben längst durchgesetzt, daß ihnen spezielle Frauenparkplätze zur Verfügung stehen. Sollten sie schließlich einmal die Orientierung verloren haben, gibt es ja immer noch Männer, die hellauf begeistert sind, ihnen sagen zu können, wo es „lang geht.“

 

 

Ein Intelligenztest eigener Art ergibt sich übrigens aus der Statistik über Firmenpleiten: Mehr als die Hälfte aller neu gegründeten Firmen macht schon nach einem Jahr wieder Pleite. Interessant daran ist, daß es hauptsächlich die Frauen sind, die vom Pleitegeier befallen werden. Eigentlich müßten sie sich doch viel besser durchsetzen können, wenn sie wirklich über das verfügen würden, was sie sich selbst nachsagen, nämlich die emotionale Intelligenz. Besonders in der Modebranche, die ja eine weibliche Domäne ist, müßten sie die Kundenwünsche besser einschätzen und erahnen können als jeder Mann. Schließlich müßten sie es auch schaffen, ihre Kunden so zu behandeln, daß diese gerne immer wieder zum Einkaufen zu ihnen kommen. Es ist schwer zu verstehen, warum das bei ihnen in der Praxis oft nicht funktioniert.

 

Frauen brauchen natürlich in der heutigen Zeit auch ihren eigenen Fernsehsender, um sich, wie man so schön sagt, „artikulieren“ zu können. Mit Interesse verfolgen wir Männer, was TM 3, das Fernsehen für Frauen, zu bieten hat. Mit Verwunderung stellen wir fest, daß es derselbe Einheitsbrei ist, den die anderen Sender auch bringen. Was verblüfft, ist, daß dieser Sender nicht einmal bei „Sex and Crime“ von den Konkurrenten zu unterscheiden ist. Sogar Pornofilme, in denen Frauen als Sexobjekte dargestellt werden, sind im Programm. Das einzige, was vielleicht einen Schritt in Richtung Frauenkultur bedeuten soll, ist die „Vorher-Nachher-Schau“, in der in epischer Breite zunächst etwas ungepflegte Frauen gezeigt werden, die dann durch Friseure, Modeberater, Visagisten usw. aufgepeppt werden. Frauen müssen viel Zeit haben, wenn sie sich diese langwierige und langweilige Prozedur in allen Einzelheiten anschauen können. Stolz auf „ihren“ Sender brauchen sie aber nicht zu sein. Allerdings gehört dieser Frauensender, wenn ich recht orientiert bin, dem britischen Pressemagnaten Murdoch. Als Kavaliere wollen wir also zugunsten der Frauen annehmen, daß er vielleicht das Programm teilweise selbst gestaltet und bestimmt. Auf diese Weise ist es wohl auch in der Vergangenheit in diesem Sender zu einer sehr merkwürdigen Programmkombination gekommen, die aus zwei völlig unvereinbaren Themenkreisen besteht, nämlich Frauen und Fußball.

 

Es gibt Leute, die behaupten, Männer seien mehr verstandesorientierte Wesen, während die Frauen eher gefühlsbetont seien. Diese These ist mit Sicherheit völlig falsch, denn wir alle kennen Frauen, die kein Gefühlsleben haben. Bezeichnenderweise sagte ein Bekannter auf die Frage, wie denn die neue eingestellte Managerin seiner Firma sei: „Kalt wie Hundeschnauze!“

Ich weiß nicht, ob meine Beobachtung zutrifft: Das menschliche Gehirn ist so ähnlich wie eine Bettdecke im Hotel - immer irgendwie zu klein: Je mehr Wissen man hineinfüllt, umso weniger Platz bleibt für das Gefühl.

Um nun auf die weibliche Intelligenz zurückzukommen: Diese arbeitet völlig anders als die männliche. Wir alle haben schon einmal den Ausspruch gehört: „Typisch weibliche Logik!“ Was es damit auf sich hat, soll hier nicht umständlich analysiert, sondern mit Beispielen verdeutlicht werden:

 

In einem Postamt traf ich einmal zufällig eine mir bekannte Apothekerin, die mit einer Postkarte in der Hand etwas verwirrt durch den Raum eilte. Als sie mich sah, sagte sie: „Stellen Sie sich vor: In diesem Postamt ist nirgendwo eine Einwurfmöglichkeit für meine Postkarte!“ Ich verwies sie auf den Briefkasten hinter ihr sowie auf eine Klappe in der Wand. Sie antwortete: „Das habe ich natürlich auch gesehen, aber da steht überall nur „Briefe“ auf den Klappen. Für Postkarten haben die nichts.“ Mir scheint, ein Mann wäre völlig unfähig, so messerscharf zu denken.

 

Ein makaberes Beispiel über die unterschiedliche Denkweise von Männern und Frauen wurde mir einmal aus der Justiz erzählt: Eine Frau hatte ihren einst so geliebten Mann mit dem Beil im Schlaf erschlagen. Der Ermittlungsrichter erließ einen Haftbefehl, in welchem er die Tat als Mord qualifizierte; er schrieb: „Die Beschuldigte hat heimtückisch gehandelt, indem sie ihr Opfer im Schlaf erschlug; sie hat damit die Arg- und Wehrlosigkeit ihres Opfers ausgenutzt.“ Die kaltschnäutzige Beschuldigte schrieb an das Gericht zurück: „Etwas Blöderes habe ich noch nie gelesen. Hätte ich den Mann vielleicht vorher aufwecken sollen?“

 

 

 

 

7.

 

 

Frauen verstopfen ihre Poren mit Kosmetika. So kann das Gift leider nicht auf natürliche Weise aus ihrem Körper entweichen.

 

Immer wieder hören wir, daß Frauen dasselbe leisten können, wie Männer. In der Tat steht eines Tages in der Zeitung, daß nun auch die erste Frau den Mount Everest bestiegen hat. Aber gerade bei sportlichen Leistungen läßt sich trotzdem einfach nicht wegdiskutieren, daß die Männer auch hier das stärkere Geschlecht sind. Wie sieht es aber bei den Berufen aus, die eine geistige Arbeit verlangen? Nun, wie schon erwähnt, gibt es Frauen, die glauben, sie seien das gescheitere Geschlecht. Selbst wenn dies zutreffen würde, müssen ihre Leistungen gegenüber denen der Männer abfallen und zwar aus ganz einfachen Gründen: Schauen wir uns einmal den unterschiedlichen Tagesablauf von Frauen und Männern an. Beschränken wir uns der Einfachheit halber auf den Morgen und übergehen die Tatsache, daß Männer nach statistischen Erhebungen eine Stunde weniger Schlaf brauchen als Frauen, demnach also eine Stunde mehr arbeiten können:

Ein Mann wacht auf, springt aus dem Bett, rasiert sich, duscht sich, putzt die Zähne und fährt mit 2-3 Kammstrichen durchs Haar; nach 10 Minuten sitzt er am Frühstückstisch und erscheint alsbald gut gelaunt und energiegeladen im Büro (hoffentlich!).

Und wie sieht es bei den Frauen aus? Fast sträubt sich die Feder, es niederzuschreiben. Erst öffnet die Frau vorsichtig ein Auge und stellt fest: Oh, Gott, schon so hell! (im Sommer; im Winter muß es natürlich heißen:...noch so dunkel!) Nach einer Zeit öffnet sie das andere Auge und sagt: Oh Gott, schon so spät!

Dann schießen ihr mehrere Gedanken durch den Kopf: Soll sie dem Esoterikkurs folgend mit dem linken Fuß (also vom Herzen kommend) aus dem Bett steigen oder bringt dies - abergläubisch wie sie ist - Unglück? Sollte sie nicht auch beim Aufstehen an die Regeln denken, die ihr von ihrem Orthopäden mitgegeben wurden. Nun, irgendwann einmal ist dieser Problemstau abgebaut, und die Frau torkelt schlaftrunken ins Bad, tastet noch benommen nach den Hähnen der Badewanne. Sie läßt das Wasser so heiß einlaufen, wie es gerade noch auszuhalten ist. Weil sie hier die medizinischen Regeln mißachtet hat, hält sie sich jedenfalls bei der Dauer des Wannenaufenthalts daran: Höchstens 20 Minuten! (Aber auch nicht kürzer!) Der Kreislauf ist durch diese Überhitzung auf „0“ abgesunken. Die Frau erinnert sich an das, was sie aus dem letzten Kosmetikkurs an Neuigkeiten mit nach Hause gebracht hat: Man soll die Welt durch ein Glas Sekt betrachten, das sei gut für den Kreislauf. Nun ist die Frau gewappnet für das „Morgengrauen“, nämlich den ersten Blick in den Spiegel. Sie betrachtet sich mit einem Gesichtsausdruck, mit dem ein Mann ein Auto mustern würde, das ihm als Neuwagen verkauft wurde, sich aber nun als Rostlaube erweist. Dann beginnt die Kosmetik. Die Frau entfernt die Nachtcreme, trägt die Reinigungslotion auf usw. Auch die Gesichtsteile, die ein Mann nie anrühren würde, werden aufgepeppt: Allein der genaue Lidstrich erfordert einen erheblichen Zeitaufwand. Auch die Augenlider selbst dürfen keinesfalls natürlich bleiben, sondern müssen verändert werden, „als wenn ihr eine Taube auf die Augen geschissen hätte“, wie ein Ehemann einmal sarkastisch bemerkte. Dieses Buch könnte fast allein damit gefüllt werden, daß die Morgentoilette mancher Frauen im einzelnen beschrieben wird, aber lassen wir das, denn die Männer interessieren sich nicht dafür und die Frauen wissen sowieso Bescheid, sofern sie noch den Durchblick dafür haben, zu welchem Zweck die Unmengen an verschiedenartigen Substanzen dienen, die auf ihrem Schminktisch stehen. Überspringen wir die ersten zwei Stunden im Tagesverlauf einer Frau und stellen fest, daß sie mit leichten Ermüdungserscheinungen am Frühstückstisch erscheint. Wie viel Power bleibt da wohl noch für den Arbeitsplatz übrig?

Weil wir gerade beim Äußeren der Frauen sind: Hüten Sie sich davor, jemals ein Foto Ihrer Partnerin zu machen. Wenn Sie sich auch noch so viel Mühe geben und das Beste herausholen - eine Frau ist niemals zufrieden zu stellen. Sie werden sich einen langen Sermon darüber anhören müssen, was alles an dem von Ihnen gefertigten Foto mißglückt ist, und schließlich als Anfänger dastehen, der einmal ein Buch über den Umgang mit der Kamera lesen sollte.

Wir sehen auch hier, daß es einen gewichtigen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt: Der normale Mann lebt mit dem lieben Gott in Frieden und akzeptiert sich so, wie er erschaffen wurde. Die Frau hingegen hadert mit ihrem Schöpfer und betrachtet sich als Reklamationsfall, der mit BH, Make-up und Schönheitsoperationen notdürftig vertuscht werden muß.

Die Frauen haben sich nicht einmal selbst riechen können. Deshalb wurde das Parfum erfunden. Da durften freilich auch die Männer nicht mehr natürlich riechen, sondern mußten Deo, Rasierwasser und vielleicht sogar auch ein Parfum verwenden, um in den Augen bzw. Nasen ihrer Partnerinnen erträglich zu sein. Nur wenige Frauen sind so, wie die Krankenschwester, die mich einmal betreute, als ich nach einem Bergunfall total verschwitzt in eine Klinik eingeliefert wurde; sie schnupperte an mir herum und sagte. „Endlich einmal ein Mann, der nach Mann riecht!“

 

Eines muß man den Frauen schon lassen: Sie arbeiten ständig an sich, das heißt: an ihrem Äußeren. Wer ist beispielsweise im Urlaub schon morgens in aller Frühe bei der Strandgymnastik? Lauter Frauen - kein einziger Mann. Dasselbe Bild ergibt sich später beim Airobic-Kurs am Swimmingpool: Während die Frauen sich abstrampeln, sitzen die Männer an der Poolbar, trinken ihr Bier und schauen zu. Beide Geschlechter verhalten sich durchaus vernünftig, weil es hier um den BMI geht. Nie gehört?

Also: BMI heißt in diesem Fall nicht Bundesministerium des Inneren, sondern ist englisch und bedeutet „body mass index“. Psychologen aus Newcastle haben 1000 Frauen und Männern Bilder von Personen des jeweils anderen Geschlechts gezeigt und gefragt, welchen Typ sie am sympathischsten fänden. Das Ergebnis war ziemlich eindeutig: Männer flogen auf schöne schlanke Frauen, während sich umgekehrt die Frauen nicht die Typen heraussuchten, die in den Illustrierten Reklame für Rasierwasser machen, nein, im Gegenteil, Frauen lieben Männer, die etwas mehr Fleisch auf den Rippen haben. Dies dürfte, wenn die Vermutungen der Forscher stimmen, ein Relikt aus der Steinzeit sein, als die Frauen noch glaubten, ein Mann, der gut durchwachsen ist, bringt viel zum Essen her, kann also auch eine Familie gut ernähren. Wir Männer aber haben die Steinzeit auch in unserem Gefühlsleben - Gott sei Dank - schon seit langem überwunden.

 

 

 

 

 

8.

 

 

Eine Frau erblickt den Lebenszweck des Mannes darin, sie zu verwöhnen.

 

 

Der Mann glaubt irrtümlich, wenn er heiratet, ist die Mark nur noch 50 Pfennig wert. In Wahrheit hat er viel weniger. Zum einen verstehen es die Frauen, dem Mann das Geld auf die vielfältigste Weise abzunehmen. In den meisten Ehen haben sie sogar die Kasse übernommen. Die Mehrheit der alleinverdienenden Männer wird von ihnen nur auf ein klägliches Taschengeld gesetzt. Nur 10 DM pro Woche hat ein Mann von seiner Frau bekommen, der vor lauter Verzweiflung am 8.9.99 in Schonstett einen Raubüberfall begangen hat. Obwohl die Frauen normalerweise sowieso das Geld der Männer in der Hand haben, fordern sie nun einen Taschengeldparagraphen, „damit die Fronten klargestellt sind“. Man sollte diese Vorkämpferinnen für weibliche Rechte einmal fragen, wie sie denn bisher ohne gesetzlich geregeltes Taschengeld ins Cafe gehen konnten und ihre sonstigen vielfältigen Vergnügungen finanziert haben.

Auch der derzeitige gesetzliche Güterstand der Zugewinnsgemeinschaft ist in der Praxis eine Bevorzugung der Frauen: Nehmen wir an, ein Mann bringt ein Vermögen von einer Million mit in die Ehe, das sich ganz ohne Zutun der Frau verdoppelt. Dann erhält sie im Fall der Scheidung 500.000 DM als Zugewinnsausgleich - völlig unverdient. Der Mann kann natürlich eine solche gesetzlich gewollte Ungerechtigkeit vermeiden, indem er einen Ehevertrag abschließt, aber das tut er nicht: Zum einen macht ihn die Liebe völlig blind; zum anderen will er Kavalier sein und bei der Hochzeit nicht darüber reden, was sein wird, wenn das Unternehmen schief läuft. - Ganz anders sind die Frauen, nämlich rationaler: Wenn sie ein Millionenvermögen mit in die Ehe bringen, bestehen sie in der Regel auf einem Ehevertrag, denn der Geliebte wird schon Verständnis dafür aufbringen, daß sie als schwaches Geschlecht eine Absicherung für ihre Zukunft benötigen.

Soweit es darum geht, wie mit dem Einkommen und Vermögen des Mannes umgegangen wird, müssen wir leider feststellen: Die Frau hat ein anderes Verhältnis zum Geld als der Mann; wir Männer würden sagen: „gar keines.“ Daher heißt es auch in einem Sprichwort: „Ein Mann kann nicht soviel in die Scheuern einfahren, wie die Frau in der Schürze wieder herausträgt.“

Diese Erfahrungstatsache hat teilweise ihre Ursache darin, daß Frauen an einer ganz speziellen Art von Gedächtnisschwund leiden: Jeder Mann kennt ihr spezielles Wehgeschrei: „Liebling, ich habe nichts anzuziehen!“ Sie haben offensichtlich total vergessen, daß sie einen berstend vollen Schrank mit Kleidungsstücken in ihrem Zimmer stehen haben. Erstaunlicherweise können sich Frauen meistens im Gegensatz zu Männern genau merken, was andere Frauen auf dem Vorjahresball getragen haben. Weil dies unglücklicherweise so ist, kann eine Frau nicht mit demselben Kleid auf zwei Bälle gehen. Wir stellen also fest, daß Frauen ein selektives Gedächtnis haben, das sich mit viel Unwichtigem belastet, während wir Männer uns auf das Wesentliche konzentrieren.

Ohnehin finden Frauen, daß sie mehr zum Anziehen brauchen als wir Männer, weil sie eben Frauen sind und weil es auch günstig, ja schmeichelhaft für den Mann ist, wenn sie gut aussehen. Deshalb müssen sie sich auch immer die allerneueste Mode kaufen, die noch nie so schnell gewechselt hat wie heutzutage. Die Frauen können noch so sehr auf ihre Emanzipation bedacht sein: dem Diktat der Mode beugen sie sich gerne. Als neulich im Fernsehen eine Diskussion von Politikerinnen übertragen wurde, erschienen zu meinem Erstaunen alle Damen in demselben eintönigen Grau, das gerade modern war - als ob alle das Gleiche aus dem Katalog bestellt hätten. Sogar die Politikerinnen der Grünen, die man in einem etwas individuelleren Outfit erwartet hätte, wenn nicht sogar im selbst gestrickten Pullover, waren genauso uniformiert wie ihre Kolleginnen.

Auch die Kinder müssen heutzutage natürlich teuer und aktuell gekleidet sein, denn dadurch wollen die Frauen zeigen, daß sie es weit gebracht haben. Uns Männern würde es niemals einfallen, unsere Sprößlinge in dieser Weise auszustaffieren, weil sie zum einen dadurch nur eitel werden und sie sich zum anderen vielleicht mit einer Dieseljacke besser vorkommen als diejenigen, die sich diesen Luxus nicht leisten können. Aber leider haben wir auf diesem Gebiet keinerlei Entscheidungskompetenz in der Familie und stoßen auf taube Ohren, wenn wir zu bedenken geben, daß im Kauf von falscher Kleidung ein schwerer Erziehungsfehler liegt, der asoziales Verhalten nach sich ziehen kann.

 

Haben Sie schon einmal bewußt ein Schuhgeschäft betrachtet? Im Schaufenster stehen lauter Damenschuhe und irgendwo auf der Seite nur wenige Männerschuhe! Im Geschäft selbst sitzen reihenweise Frauen neben einem Haufen von Schuhen und einer verzweifelten Verkäuferin, während sich nur wenige Männer für kurze Zeit in ein Schuhgeschäft verirren, um zielstrebig ein Modell zu kaufen, das für längere Zeit hält und sie vor weiteren lästigen Schuhkäufen bewahrt. Und ist es je einem Mann eingefallen, mit einem teuren Pelzmantel herumzulaufen? Niemals, denn wir Männer sind von Natur aus bescheiden, abgesehen von ein paar Exoten.

Mit das Schlimmste, was einem Mann passieren kann, ist, daß er seine Frau zum Einkaufen begleiten muß. Das ist zwar gut für die Familienkasse, aber schlecht für die Psyche des Mannes. Wie immer, wenn es solche schwerwiegenden Probleme gibt, sind Psychologen da, die uns das Ganze erklären. Der britische Psychologe David Lewis hat herausgefunden, daß Shopping die Gesundheit der Männer aufs schwerste gefährdet: Wie Lewis festgestellt hat, leiden Männer beim Einkauf wie Jet-Piloten im Kampfeinsatz unter Herzrasen, Schweiß-ausbrüchen und Schwindelgefühlen. Kein Wunder: Der Mann ist ja auch bei einer solchen Unternehmung nichts anderes als eine wandelnde Geldbörse. Eigentlich brauchen wir Männer gar keinen Psychologen dafür, um uns zu schildern, wie wir uns fühlen, wenn unser sauer verdientes Geld womöglich für irgendeinen unnötigen Firlefanz ausgegeben wird. Wenn Frauen die Sensibilität hätten, die uns Männern eigen ist, würden sie uns jeden Einkaufsstreß ersparen, damit wir für wichtigere Aufgaben fit bleiben. Die Stadt Göppingen hat sich neuerdings etwas Vorbildliches einfallen lassen, um dieses Problem zu lösen. Sie hat einen Hort eingerichtet, wo Frauen ihre Männer während des Einkaufs abliefern können. Allerdings machen die Frauen nicht recht mit; sie brauchen ja jemanden, der ihre vollen Einkaufstaschen trägt. Wir Männer sind jedenfalls auch in dieser Beziehung rücksichtsvoller als die Frauen: Uns würde es nie einfallen, unsere bessere Hälfte zum Fußballplatz oder zum Stammtisch mitzunehmen.

 

Wir Männer müssen ständig auf der Hut sein und überlegen, was im Gehirn unserer Frauen vorgehen könnte: Wenn Sie beispielsweise in einer Osterbetrachtung einer Frauenzeitschrift ein Bibelzitat lesen wie: „Ziehet an den neuen Menschen....“, dann müssen Sie wissen, daß Vorsicht geboten ist, denn Frauen verstehen solche Sätze, die in übertragenem Sinn gemeint sind, rein wörtlich: „Altes Zeug gehört in die Kleidersammlung.“ Da wir Männer aber oft sehr an alten, lieb gewordenen Kleidungsstücken hängen, besteht höchste Alarmstufe. Wenn Sie also über bequeme Hosen Anzüge usw. aus der vorigen Saison verfügen, lagern Sie diese solange vorsichtshalber im Büro, keinesfalls aber im häuslichen Kleiderschrank ein, bis die Frauenzeitschriften einen neuen Trend bringen, etwa nach dem Motto: Der Mann von Format hat es nicht nötig, sich ständig neu einzukleiden. Ein Mann von Charakter trägt zeitlose Mode, auch wenn diese nicht gerade dem Zeitgeschmack entspricht.

Frauen bilden sich oft ein, sie allein wüßten, was ihrem Mann gut steht. So soll es beispielsweise schon öfter passiert sein, daß ein Ehepaar in ein Bekleidungsgeschäft gekommen ist und die Frau mit spitzem Finger auf ihren Mann deutend gesagt hat: „Ich hätte gern einen Anzug für meinen Mann!“ Männern mit solchen Frauen sei empfohlen, sich widerstandslos einkleiden zu lassen.

 

 

 

 

 

9.

Schach ist ein realistisches Spiel. Niemand ist hier stärker als die Dame.

Georg Thomalla

 

 

 

Damit kommen wir zu einem Charakterzug, der bedauerlicherweise zum weiblichen Wesen gehört: die Herrschsucht. Man kann sie schon bei kleinen Mädchen beobachten: Sie reiten mit großer Begeisterung auf den größten Pferden, denn es erfüllt sie mit unheimlicher Befriedigung und Freude, diesen großen Tieren ihren Willen aufzuzwingen. Vielleicht könnte man sagen, daß sie dabei schon unbewußt für die Ehe üben. Denn wenn Frauen heiraten, wollen sie in der Familie herrschen, und so arbeiten sie mit viel Raffinesse an der Unterdrückung des angeblich Geliebten: Wie, so fragen sie sich, kann man aus einem normalen Mann einen Pantoffelhelden machen? Nun, das geht nur ganz langsam Schritt für Schritt, denn der Mann soll sich ja daran gewöhnen und schließlich zu der Überzeugung kommen, seine Lage sei für einen Ehemann angemessen, und er sei zufrieden und glücklich.

Das wäre ja nicht so schlimm, wenn die Männer nicht gleich bereit wären, ihr letztes Hemd oder ihre Würde herzugeben, um ans Ziel zu gelangen. So kann es soweit kommen, daß eine Mutter jammert: „20 Jahre habe ich gebraucht, um aus meinem Sohn einen Mann zu machen, aber das Flittchen hat ihn in nur drei Minuten zu einem Hampelmann gemacht.“ Wenn junge Ehefrauen stolz berichten, ihr Mann sei ein „lieber Kerl“, ist dies eigentlich im Regelfall nichts anders als die Umschreibung für einen kompletten Idioten.

 

Schon kurz nach dem Ringtausch beginnen sie mit ihrer Erziehungsarbeit: Fanden sie es beispielsweise vor der Ehe männlich und gemütlich, wenn er sich eine Zigarette gönnte, sieht die Sache nach der Hochzeit ganz anders aus: Er stinkt die Bude voll und macht sie krank; sogar die Vorhänge werden braun. Also gibt er zwangsläufig das Rauchen auf oder er steht - wie andere in seiner Lage auch - in kalten Winternächten vor seinem Haus und zieht an seinem Glimmstengel. Wenn er nun aber dazu übergeht, statt der Zigarette abends ein Glas Wein zu genießen, kann es ihm passieren, daß seine Ehefrau ihn im Ehebett anfaucht: "Hau ab, du stinkst nach Alkohol!" Nun wird er sich vielleicht einer anderen Lebensfreude zuwenden, nämlich dem Essen, doch es könnte sein, daß seine Frau dies zum Anlaß nimmt, ihn auf vegetarische Kost oder auf Diät umzustellen, wie wir beispielsweise von der vorletzten Ehe unseres Bundeskanzlers gelesen haben.

Wie sollen wir Männer dabei eigentlich unser seelisches Gleichgewicht behalten? Wir haben, wie uns der indische Weise Osho in seinem Buch der Männer lehrt, nur zwei Möglichkeiten: Entweder werden wir Pantoffelhelden oder wir werden verrückt. Nachdem es aber nicht allzu viele verrückte Männer gibt, bleibt nur eine Schlußfolgerung übrig: Der Rest muß sich mit einem Schicksal als Pantoffelheld abgefunden haben. Dies bestätigen uns auch Frauen, die es genau wissen müssen, nämlich die Mütter der Ehemänner. Kaum hat ihr Sohn geheiratet, wundern sie sich, wie sehr dieser einstmals so widerspenstige Typ nun völlig unter dem Pantoffel steht; so etwas hätten sie nie für möglich gehalten.

Nehmen wir als Beispiel ein ganz junges Paar. Sie wird schwanger und bringt ihm zu seiner Verwunderung bei, daß dies kein natürlicher Zustand ist, sondern so etwas wie eine lebensgefährliche Erkrankung, die er durch sein unstillbares sexuelles Verlangen mit verursacht hat. Tief betroffen und schuldbewußt bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als alles zu tun, was sie verlangt, denn wer kann einer so sehr Leidenden schon einen Wunsch abschlagen? Darum muß er natürlich auch mit zur Schwangerschaftsgymnastik gehen.

„Wer ist denn schwanger, ich oder du?“ wird er vielleicht naiv aufzubegehren versuchen. Dann aber wird sie böse und sagt: „Alle Männer gehen mit, wie wirst du dastehen, wenn du der einzige bist, der sich weigert!“ Na, da bleibt ihm halt nichts anderes übrig, als mitzumachen. Ziel dieser Übung ist, ihn auf die Geburt vorzubereiten und ihn dann dabeizuhaben, denn sie will ihm hautnah zeigen, wie sehr sie seinetwegen leiden muß. Er soll zu dem Wesen aufblicken, das in der Lage ist, Leben hervorzubringen, und sich dabei als minderwertigere Kreatur fühlen.

Frauen benutzen auch den Sex, um ihre Herrschsucht auszutoben. Sie tun alles, um die Männer zu der Überzeugung zu bringen, daß sie nur deshalb mitmachen, um ihrem Partner eine Freude zu bereiten. Das muß natürlich vom Mann irgendwie belohnt werden, beispielsweise mit Blumen, teurem Schmuck oder sogar einem Pelzmantel; wenn aber der Mann nicht richtig funktioniert, droht ihm Liebesentzug, wobei Frauen tatsächlich glauben, wir Männer würden darunter besonders leiden. Vernünftige Männer sollten sich dagegen bei ihren Frauen für diese Entspannungspause bedanken, die - so sollte man ihnen sagen - gesundheitlich sehr wertvoll sein kann. Dann hören sie sicher sehr schnell mit diesen Mätzchen auf.

 

Um Männer in ihrem Sinne zu beeinflussen, benutzen Frauen noch einen weiteren Trick: Sie veröffentlichen in ihren Zeitschriften Statistiken darüber, wie viele Männer im Haushalt mitarbeiten. Dabei werden immer alle Haushalte in einen Topf geworfen, gleichgültig, ob die Frau berufstätig oder Nur-Hausfrau ist.

Das Ergebnis ist meistens unbefriedigend, weil man immer wieder feststellen muß, daß ein paar Machos stur jede Mitarbeit verweigern. Da kein Mann gerne zu dieser fiesen Kategorie gehören will, bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als abends nach einem anstrengenden Berufsalltag noch in der Küche mitzuhelfen, denn er ist ja auch von seiner Mutter in dem Sinn erzogen worden, daß er ein Kavalier zu sein hat, der ständig dem schwachen Geschlecht ritterlich zur Seite stehen soll. Dank erntet er aber dafür nicht, denn aus der Sicht der Frau ist dies eine Selbstverständlichkeit, auf die sie Anspruch hat.

 

À propos Sicht der Frauen: Wenn man so hört, welche Töne aus der Frauenbewegung kommen, reibt man sich verwundert die Augen. Die Welt sieht demnach so aus, daß die Männer für die Mißstände verantwortlich sind, und der größte ist natürlich die angebliche Unterdrückung der Frau. So wird ständig Druck auf die Männer ausgeübt, damit es den Frauen immer besser und besser geht. Die Frau wird auf ein Podest erhoben, denn sie steht für Güte, Frieden, Phantasie, Fleiß, Sauberkeit usw. Für den Mann hingegen bleibt nur das Negative übrig. Diese schlichte Schwarz-Weiß-Sicht ist wahrscheinlich auf einen Hochzeitsbrauch zurückzuführen: Für jede Frau ist es wohl ein Lebenstraum, „ganz in weiß“ (wie Roy Black sang), also als personifizierte Unschuld, vor den Altar zu treten, während der Mann in schwarz (oder mindestens dunkel gekleidet) zu erscheinen hat, und jeder weiß ja auch, was das zu bedeuten hat. Die Frauen erblicken leider viel zu oft ihr trauriges Schicksal darin, daß sie im Laufe der Ehe vom Mann so langsam „eingegraut“ werden. Die Männer solcher Frauen hören häufig Sätze wie: „Ach, wie habe ich früher lachen können!“ oder: „Wie sorglos war mein Leben früher!“ usw. Das Wort „früher“ soll in diesem Fall bedeuten: „bevor ich dich geheiratet habe.“ Wir sehen also, daß die Frauen in ihrem Leben eine Lieblingsrolle haben, die sie besonders gerne spielen: Sie fühlen sich als Opfer. Wer die Täter sind, ist wohl unschwer zu erraten: Die sollen ein schlechtes Gewissen haben und ständig unter dem Zwang stehen, etwas wieder gut machen zu müssen, was sie selbst oder ihre Geschlechtsgenossen sich zu schulden kommen ließen. Falls Ihnen das als zu abstrakt erscheinen sollte oder wenn Sie diese These nicht recht glauben wollen, möchte ich konkreter werden und Beispiele anführen:

 

• Die emanzipierten Frauen zitieren gerne einen einprägsamen Satz von Anja Meulenbelt: „Männer machen den Dreck, Frauen dürfen ihn wegräumen.“ Die Wirklichkeit sieht anders aus: Wer macht denn die Arbeiten, die mit am unangenehmsten und am wenigsten angesehen sind? Haben Sie schon einmal eine Straßenkehrerin gesehen? Und den Begriff „Müllfrau“ als Pendant zum „Müllmann“ gibt es nicht, weil keine Frau sich herablassen würde, einem solchen Broterwerb nachzugehen, der bei so viel Anstrengung so wenig einbringt. Freilich sind bei der Reinigung von Toiletten nicht nur Männer, sondern auch Frauen tätig, doch ist dieser Beruf zum einen nicht sehr anstrengend und zum anderen – wenn man Presseberichten trauen darf – sehr einträglich: Meist sieht man ja die Klofrauen neben ihrem Trinkgeldteller sitzen, damit sich nur ja keiner ohne den fälligen Obolus davon schleicht. Notfalls haben sie sogar 500 DM Wechselgeld dabei, wie der Stern über „Angie“ berichtet, die für die Toiletten im Münchner P1 sorgt.

 

• Als die Emanzipationsbewegung begann, „befreiten“ sich viele Frauen von ihren BHs und verbrannten diese ostentativ mit der Behauptung, die Männer hätten sie in diese unwürdigen, einengenden Kleidungs-stücke gezwungen. Inzwischen haben die Frauen aber eingesehen (es muß sehr weh getan haben!), daß sie sich ins eigene Fleisch geschnitten haben, und sie tragen wieder BHs, jedenfalls normalerweise. Sonst könnte es ihnen nämlich so ergehen, wie es in einem Witz geschildert wird:

Eine Frau will Selbstmord begehen und erkundigt sich beim Arzt genau danach, wo das Herz ist. „Zwei Zentimeter unter der linken Brustwarze!“ erfährt sie. Abends wird sie mit einem Kniedurchschuß ins Krankenhaus eingeliefert.

 

• Nun, nachdem sich die „Aktion Büstenhalter“ als Fehlschlag erwiesen hat, haben sich die Frauen eine andere Art von Lamento ausgedacht: Sie jammern darüber, daß sie im Beruf nicht nur mehr leisten müßten als die Männer, um vorwärts zu kommen. Sie finden vielmehr, sie stünden im Gegensatz zu den Männern unter einem doppelten Streß: Sie müßten nämlich auch noch gut aussehen, während bei einem Mann Bierbauch, Glatze und Wurstfinger kein Karrierehindernis seien. Auch diese These ist so falsch, daß man sich wundert, wie so etwas überhaupt ernsthaft verbreitet werden kann: Es wurden schon öfter Tests von Psychologen in den Zeitungen veröffentlicht, die ergeben haben, daß bei völlig identischen Bewerbungsschreiben von Männern dasjenige wesentlich mehr Erfolg hatte, dem ein schöneres Foto beigefügt war. Unterstellen wir einmal, daß die Frauen wirklich Opfer des männlichen Schönheitswahns wären: Dann müßten sie sich doch einmal in ihrem Äußeren richtig gehen lassen können, wenn sie ganz unter sich sind. Aber das Gegenteil ist der Fall: Haben Sie schon einmal auf einem Kaffekränzchen Frauen so schlicht leger gekleidet gesehen, wie dies früher bei den Parteiversammlungen der Grünen zu beobachten war? Niemals, denn die Frauen wollen gerade ihre Geschlechtsgenossinnen ausstechen. Das ganze Theater um die Befriedigung des männlichen Schönheits-wahns veranstalten die Frauen nur, damit die häßlichen Erfinderinnen dieser Theorie bevorzugt werden. Wir sehen also: Wenn sich die Frauen als Opfer der Männer hinstellen, wollen sie damit nur etwas erreichen. Das Ganze ist nur eine Art von Machtausübung, durch welche die Männer zu einem bestimmten Verhalten gezwungen werden sollen.

 

Wie sehr die Frauen überhaupt das Leben der Männer beherrschen, sieht man beispielsweise auch beim Thema „Essen“. Weil unser Bundeskanzler Schröder bei seiner früheren Frau Hillu nicht das zu essen bekam, was er wollte, mußte er sich schließlich scheiden lassen. So in etwa berichteten die Illustrierten über dieses Ehedrama. Aber auch dem Normalbürger geht es kaum anders:

Nachdem er in der Regel mehr als 20 Jahre am Tisch seiner Mutter gegessen hat, hat er natürlich aus dieser Zeit auch gewisse Vorlieben für bestimmte Speisen. Gefährlich ist es allerdings für ihn, den Wunsch nach einem solchen Essen bei seiner Frau anzumelden, und sei es auch nur in der vorsichtigsten Form. Was wird er da wohl zu hören bekommen? „Dir schmeckt es anscheinend nicht mehr bei mir!“ oder: „Wenn es dir bei deiner Mutter besser schmeckt, iß doch bei ihr!“ Frauen neigen dazu, aus einer kleinen Mißstimmung einen grundsätzlichen Konflikt zu machen. So kann es also sein, daß die Frau hinzufügt „...oder bleib doch gleich bei ihr!“

Weil dies alles oft so trostlos ist, sitzen viele Männer lieber da und löffeln die fade Suppe aus, die sie sich selbst eingebrockt haben.

 

Wenn die Politikerinnen nun per Gesetz regeln wollen, daß die Männer an die Kochtöpfe müssen, hat dies einen großen Vorteil: Die Männer können sich kochen, was ihnen wirklich schmeckt. Wahrscheinlich wird dann sicher bald noch gesetzlich geregelt, wer den Speisenplan bestimmt. Die Frauen werden wohl finden, daß ihnen insoweit die Kompetenz zusteht. Pikanterweise sind unter den Politikerinnen, die sich mit diesen Problemen befassen, diejenigen am lautesten, die noch kaum jemals am Herd gestanden sind, warum auch, dafür haben sie ja ihre Männer.

 

Um Druck auf ihre Männer auszuüben, können Frauen schon auch einmal die fürchterlichste Drohung ausstoßen, die ihnen einfällt: „Ich laß mich scheiden!“ Sollten Sie auf diesem Niveau mitstreiten und beispielsweise sagen: „Na endlich!“ oder: „Gott sei Dank!“ Dann sind Sie schon geschieden, denn Frauen mögen solchen Sarkasmus überhaupt nicht, denn sie besitzen laut Goethe keine Ironie. Männer verhalten sich meist bei einer ehelichen Auseinandersetzung so, wie sie es beim Sport gelernt haben: Sie sind um „fair play“ bemüht und versuchen sachlich zu bleiben. Das aber ist in den Augen der Frauen völlig verkehrt.

So ist es kein Wunder, daß die Mehrzahl der Scheidungen heute von Frauen beantragt wird. Das liegt nicht daran, daß Männer unverträglicher wären, sondern daran, daß Frauen allein entscheiden wollen, wer im Streitfall wann was sagen oder tun darf. Sie fauchen dann: „Du mit deiner Coolness bildest dir wohl ein, etwas besseres zu sein“ oder so etwas Ähnliches. Also wird er lauter, was aber nur dazu führt, daß sie völlig ausflippt. Wenn er dann weggeht, um diese Auseinandersetzung am schnellsten zu beenden, ruft sie ihm sicherlich noch etwas Zorniges hinterher. Männer können bei einem Ehestreit machen, was sie wollen: es ist alles verkehrt, weil die Frauen sich nicht an die Spielregeln halten wollen, die eben auch für einen Streit gelten. Aber Frauen finden nun einmal, daß sie diejenigen sind, welche die Spielregeln bestimmen. Schließlich sind sie nun plötzlich wieder die armen schwachen Frauen, die doch wohl verlangen können, daß man auf sie Rücksicht nimmt.

 

Auch über die Spielregeln in der Gesellschaft bestimmen die Frauen. Die Rede ist von der Moral. Die Frauen finden sie gut, solange sie einen Vorteil davon haben, werfen sie aber hemmungslos über Bord, wenn ihnen das als nützlicher erscheint. Diese vielleicht etwas abstrakt erscheinende Behauptung soll am besten mit einem Beispiel belegt werden:

Nehmen wir an, eine Krankenschwester hat das Glück eine gute Partie zu machen, indem sie ihren Chefarzt heiratet. Nun ist für sie das Gebot „Du sollst nicht ehebrechen!“ eine gewisse Sicherheit für den Bestand ihrer Ehe: Ihr Mann darf nicht fremd gehen, und andere Krankenschwestern dürfen sich nicht an ihn heranmachen. Sollte es trotzdem eine wagen, wäre diese in ihren Augen ein „billiges Flittchen“ oder eine „miese Hure“. Da also können Frauen plötzlich sehr moralisch sein.

Ganz anders sieht die Lage aus, wenn eine Krankenschwester ihren verheirateten Chef für sich gewinnen will. Sie kennt keine moralischen Hemmungen und meint, wenn sie den Mann so leicht in ihr Bett bekommt, kann mit seiner Ehe nicht viel los gewesen sein. Sie findet, er braucht jemanden, mit dem er sich richtig aussprechen kann, also jemanden, der ihn versteht. Sie tut alles, um die Ehe ihres Geliebten kaputt zu machen, denn schließlich will sie sein Glück. Sie glaubt zu wissen, was am besten für ihn ist, nur muß sie ihn noch davon überzeugen. Wenn sie dann schließlich Erfolg hat, hat sie das Gefühl, eine wirklich gute Tat vollbracht zu haben, und das ist dann aus ihrer Sicht auf irgendeine Art doch sehr moralisch.

 

Wie unterschiedlich Männer und Frauen in ihrem Herrschaftsanspruch sind, wird besonders deutlich, wenn man ihre Ehrentage miteinander vergleicht: Der Muttertag ist Streß für die ganze Familie; schon die kleinsten Kinder müssen mindestens einen Zweizeiler aufsagen und Blumensträußchen pflücken. Der Vater muß das Frühstück ans Bett bringen und mittags vielleicht sogar kochen.

Doch nun zum Vatertag: Männer erwarten von der Familie fast nichts. Sie wandern lieber bescheiden mit Freunden hinaus ins Grüne oder fahren ins Blaue, um sich ein wenig vom häuslichen Streß zu erholen. Manche verbrauchen dabei schon sehr viel Alkohol, um ihr trauriges Los wenigstens für einen Tag vergessen zu können.

Auch der Hochzeitstag der meisten Ehepaare verläuft für Mann und Frau in ähnlicher Weise völlig unterschiedlich. Sie findet es selbstverständlich, daß er sie beschenkt. Wehe, wenn er diesen Tag vergißt! Und was bekommt der Ehemann? Normalerweise nichts, denn er hat ja nach Meinung seiner Frau das unglaubliche Glück gehabt, daß sie seine Werbung angenommen hat.

Zum Schluß noch etwas Grundsätzliches: Die Frauen wollen nicht nur in der Familie herrschen, sondern sie würden auch gerne im Staat an die Macht kommen. Vorläufig kämpfen sie zwar nur um die Frauenquote, doch das ist erst der Anfang, denn das, was man so aus Frauenkreisen hört, muß einen bedenklich stimmen. Der Grundtenor ist stets gleich: „Der Mann steht doch auf verlorenem Posten.“

 

Aber nicht nur die Männer müssen aufpassen, sondern auch die Masse der Frauen, die keine Karriere in Spitzenämtern anstreben kann. Ihnen wird es mit Sicherheit schlechter gehen, wenn ihre Geschlechtsgenossinnen einen zu starken Einfluß gewinnen. Das soll hier gar nicht mit einem historischen Ausflug in die Zeiten des Matriarchats belegt werden, sondern wir brauchen nur in die Betriebe zu schauen, die von Frauen geführt werden. Die Professorin Sonja Bischoff hat nach Angaben des Wirtschaftsmagazins „BIZZ“ festgestellt, daß sogar nur 15 % der Frauen lieber mit einer Chefin als mit einem Chef zusammen arbeiten würden. Die Frauen werfen ihren Chefinnen Intrigenspiel und Rivalitätsdenken vor, während die Männer finden, Chefinnen würden zu übertriebener Emotionalität neigen. Weil Frauen ihren eigenen Geschlechtsgenossinnen oft nicht recht trauen, wählen sie bei den Bundestags- und Landtagswahlen auch in der Regel lieber männliche Bewerber, denn sie wissen intuitiv, daß wir Männer es gut mit ihnen meinen.

 

 

 

 

 

 

 

 

10.

 

Jesus hat Männer als Jünger mitgenommen, weil er ihnen ein besseres Leben gönnen wollte, als sie es zu Hause gehabt hätten.

 

 

 

Männer sind sensibler als Frauen. Das läßt sich mit einem einfachen Beispiel belegen: Sie sind nämlich in der Lage, sich so sehr in die Rolle einer Frau hineinzuversetzen, daß sie uns damit immer wieder in äußerstes Erstaunen versetzen. Es gibt wohl kaum liebenswertere Damen oder treffendere Exemplare des weiblichen Geschlechts als diejenigen, welche uns Harald und Eddi, Didi Hallervorden, Benny Hill, Peer Augustinski und Mary vorgespielt haben. Sicherlich beherrschen auch etliche Frauen einen verführerischen Augenaufschlag, aber wohl keine bekommt ihn so umwerfend hin wie Mary.

Und wie sieht es bei den Frauen aus? Sie bringen es heutzutage einfach nicht mehr fertig, in die Rolle des Mannes zu schlüpfen, weil ihnen das notwendige Einfühlungsvermögen fehlt. Wozu auch? Denn schließlich sollen sich ja die Männer in ihre Lage versetzen und sich für sie interessieren, nicht aber umgekehrt.

Männer sind geduldiger als Frauen. Das kann man ganz einfach selbst sehen, wenn man irgendwo am Meer ist, gleichgültig ob in Spitzbergen oder am Mittelmeer: Wer angelt? Lauter Männer. Frauen würden nämlich spätestens nach fünf Minuten ausflippen, wenn kein Fisch anbeißt. Daher kommt es auch, daß Männer duldsamer und toleranter als Frauen sind. Ein treffender Beweis für diese vielleicht kühn anmutende Behauptung sind die guten alten Wetterhäuschen, bei denen ein Mann mit Regenschirm schlechtes Wetter anzeigt; kommt hingegen eine Frau heraus, so bedeutet dies Sonnenschein. Hat man je gehört, daß sich ein Mann darüber beklagt hätte? Als nun aber die Meteorelogen auf die Idee kamen, den Tiefdruckgebieten weibliche Namen zu geben, hat dies in der Frauenwelt - allerdings erst nach einiger Zeit - einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Um die Wogen wieder zu glätten, haben sich die Wetterfrösche bereit erklärt, für die Tiefdruckgebiete abwechselnd männliche und weibliche Vornamen zu verwenden. Kaum herrscht nun an der Wetterfront Frieden, fällt es Computerfachleuten ein, ein gefährliches Virus nach einer Frau zu benennen. Die Rede ist von Melissa. Jetzt dürfte der Streit wohl von neuem losgehen.

Die militanten Damen können es auch nicht vertragen, daß das Wort „Mensch“ ein maskulines Substantiv ist. Manche Frauen fordern daher neuerdings die Einführung der „Menschin“ und sehen sogar in Gott eine weibliche Person oder mindestens ein Neutrum. Ihr Leitspruch ist: „Als Gott den Mann schuf, übte sie nur.“ Aber auch die weniger extremen wollen es sich nicht mehr gefallen lassen, daß mit der männlichen Ausdrucksweise in unserer Sprache Menschen beiderlei Geschlechts gemeint sein können. Hoffentlich geht das nicht so weit, daß nun so manches Sprichwort geändert werden muß, beispielsweise so: „Jede(r) Sparer(in) findet seinen (ihren) Zehrer bzw. seine (ihre) Zehrerin.“

Laut Spiegel (Nr.47/99) ist der Hamburger Architektin Alexandra Czerner nach ihren Worten ein „Riesenerfolg“ gelungen. Ihr Landesverband des Bundes Deutscher Architekten heißt nun „Bund Deutscher Archtitekten und Architektinnen“. Was Frau Czerner aber in der Euphorie ihres vermeintlichen „Riesenerfolges“ übersehen hat, ist die Tatsache, daß die Archtitektinnen nun entgegen den Höflichkeits-regeln erst an zweiter Stelle quasi als lästiges Anhängsel erscheinen. Wir sehen also: Es gibt noch viel zu tun im „Bund Deutscher Architekten und Architektinnen.“

 

Offenbar haben sich die Frauen auch nicht recht damit abfinden können, daß es einen Weihnachtsmann gibt. Wie schon erwähnt, haben sie daher die Weihnachtsfrau erfunden: Jedes Jahr um die Adventszeit lächeln uns Veronika Feldbusch & Co von den Titelseiten der Illustrierten entgegen: Von weihnachtlicher Würde ist da nicht viel übrig geblieben, denn die Damen tragen tiefausgeschnittene Tops, knappe Hotpants, flotte Stiefelchen und ein kleines Mützchen hinten in der Frisur. Nur an der roten Farbe der Kleidungsstücke und dem weißen Besatz kann man erkennen, daß es sich um Weihnachtsfrauen handeln soll. Was wohl die Kinder zu diesem Unsinn sagen?

 

Früher war das Heim allein der Herrschaftsbereich der Frau. Wenn ein Mann einmal ohne seine Frau sein wollte, gab es hierfür reine Männerclubs, wo Männer unter sich waren. Das ärgerte die Frauen, und sie konnten dies auf Dauer nicht hinnehmen. So haben sie es fertig gebracht, sich Zutritt zu diesen Männerbastionen vor Gericht zu erstreiten. Nun sind sie sogar in der Bergwacht vertreten, obwohl sie normalerweise kaum die nötige Kraft haben, einen Verletzten über eine längere Strecke zu tragen.

 

Kaum haben aber die Frauen die letzten Männerbastionen geschleift, errichten sie eigene Zirkel, in denen Männern der Zutritt verwehrt ist. So gründen sie Aktienclubs, die nur Frauen aufnehmen, weil diese angeblich mit ihrer emotionalen Intelligenz die Kursentwicklung besser voraussagen könnten. Tatsächlich aber lassen sich, wie wissenschaftliche Untersuchungen unbestrittenermaßen festgestellt haben, die Börsentrends überhaupt nicht vorhersagen. Wenn „kompetente“ Frauen ihren Geschlechts-genossinnen etwas anderes einreden wollen, geht es ihnen nur darum, mit dieser Masche ihre eigenen Taschen zu füllen, denn Frauen sind oft sehr leichtgläubig besonders, wenn man ihnen sagt, sie seien intelligenter als die Männer.

Auch in verschiedenen Schwimmbädern gibt es jetzt reine Frauenliegebereiche, die mit Sichtschutz nach außen abgeschirmt sind. Hier können Frauen ausruhen, die „von Männern nicht beglotzt“ werden wollen. Wenn nun aber auch Männer sich „unbeglotzt“ entspannen wollen, wohin sollen die sich zurückziehen?

Die Idee von den abgeschirmten Ruhezonen dürfte wohl von Frauen stammen, die ohnehin keiner anschaut und die es deshalb auch nicht ertragen konnten, daß hübschere Geschlechtsgenossinnen bewundernde Blicke ernten.

Auch im Berufs- und Wirtschaftsleben halten die Frauen gegen die Männer zusammen: Weibliche Unternehmerinnen bevorzugen nicht nur bei Einstellungen von Mitarbeitern ihre Geschlechtsgenossinnen, sondern auch bei jeder Art von Ein- und Verkäufen. Wir werden also bald neben dem bisher üblichen Geschäftsleben eine reine „Weiberwirtschaft“ haben mit dem Erfolg, daß es am Ende auch auf diesem Gebiet zu einem Kampf zwischen den Geschlechtern kommen kann.

 

Wie gut, daß die Männer ganz klar das friedfertigere Geschlecht sind! Das wird jeder Mann bestätigen können, der mindestens einen Ehestreit mit seiner Frau hinter sich hat. Nun behaupten allerdings Frauen, es sei genau umgekehrt. Daß sie im Unrecht sind, läßt sich ganz einfach belegen. Wer stiftet normalerweise Unfrieden in der Familie oder stellt zumindest einen Problemfall dar? Die Schwiegermutter! Vom Schwiegervater haben wir in diesem Zusammen-hang kaum etwas gehört. Wenn Frauen allerdings selbst Schwiegermütter werden, sind es auf einmal die Schwiegertöchter, die ganz schrecklich sind. Weil Frauen nicht so tolerant und friedfertig sind wie wir Männer, gibt es im allgemeinen nur das bekannte Problem zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter, nicht aber ein solches zwischen Schwiegervater und Schwiegersohn. Vielleicht sollte man in diesem Zusammenhang auch noch die Stiefmutter erwähnen. Doch ersparen wir uns ein näheres Eingehen auf dieses Thema, weil man sich dann ausführlich damit auseinandersetzen müßte, daß die böse Stiefmutter aus dem Märchen nicht - wie Frauen neuerdings behaupten - nur eine Erfindung perverser Männerphantasien ( z. B. Gebrüder Grimm) ist.

 

Die wenigen Frauen, die in die Politik drängen, wollen uns allerdings weis machen, daß die lange Friedenszeit, auf die wir zurückblicken können, den Frauen zu verdanken ist, die nun Mitverantwortung tragen. Hier zeigt sich wieder, daß Frauen die Dinge nicht sehen, wie sie wirklich sind. Die Friedensperiode haben wir dem atomaren Gleichgewicht zu verdanken, nicht aber der Tatsache, daß wir Politikerinnen wie Frau Süßmuth und Frau Merkl hatten.

Wenn früher das Kriegshandwerk hoch angesehen war, so lag das doch gerade auch an den Frauen, die einen Helden zum Mann haben wollten oder mindestens einen Offizier. Es waren die Zeiten, die damals so waren, nicht aber die Männer.

Frauen, die nicht gerade die körperlichen Voraussetzungen für das harte Soldatenleben mitbringen, waren im Laufe der Geschichte durchaus nicht immer die großen Friedens-stifterinnen. Schon in der Antike waren die Amazonen gefürchtet, die sich brutal eigenhändig eine Brust abgeschnitten hatten, um den Bogen besser spannen zu können. Und in der neueren Zeit haben sich Frauen nicht gescheut, Kriege zu führen, wenn sie es für richtig hielten. Als Beispiele nennen wir hier nur Golda Meir und Maggie Thatcher, die mit Argentinien um ein paar einsame öde Inseln stritt, die im wesentlichen von wenigen Schafen bewohnt wurden. Und als der Bundesrepublik zum ersten Mal der Krieg erklärt wurde, nämlich von der RAF, waren Frauen wie Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin usw. an führender Stelle beteiligt. Auf der anderen Seite sind die Frauen, die in der Friedensbewegung tätig sind und den Krieg als ein von Männern ausgehecktes Übel betrachten, durchaus nicht immer so friedfertig, wie sie sich hinstellen. Nehmen wir hier nur einen Ausspruch einer ihrer Führerinnen Peggy Parnass zur Kenntnis:

„Da hab' ich mir überlegt: Wie nietet man so einen Mann um, oder wie bringt man ihn ins Irrenhaus?“ Übrigens: Kennen Sie die „Gesellschaft zur Vernichtung der Männer?“ Die Führerin dieses Vereins Valerie Solanas war diejenige, die auf den Pop-Künstler Andy Warhol schoß. Da ist es doch immerhin erfreulich, daß sich im Oktober 2000 die inzwischen älter und vernünftiger gewordene Alice Schwarzer bei der Vorstellung ihres neuen Buches den Satz abgerungen hat: „Männer sind auch Menschen!“

 

Bei uns haben die Frauen nun durchgesetzt, daß sie endlich bei der Bundeswehr eine Waffe in die Hand bekommen. Allerdings haben wir Männer, die wir oft schon unsere unbewaffneten Ehefrauen fürchten, Angst vor der schießwütigen Weiblichkeit. Die Zukunft des Wehrdiensts wird wohl so aussehen, daß die Frauen zwar an der Waffe ausgebildet werden, um alle Beförderungschancen zu haben. Aber im Ernstfall können sie sicherlich damit rechnen, daß die männliche Führung sie nicht dazu einteilt, an der Front im Dreck zu liegen. Männer werden den Wehrdienst ableisten müssen, während die Frauen je nach Lust und Laune in die Kaserne einrücken dürfen und dann davon reden, daß sie wieder ein Stück Gleichberechtigung durchgesetzt haben.

 

Wenn von einem Friedensengel die Rede ist, ist dies wie bei den anderen weiblichen Engeln auch, nur eine Ausgeburt der Phantasie total verliebter Männer:

Betrachtet man nämlich Menschen, die ganz auf das eigene Geschlecht konzentriert sind, also Homosexuelle, so wird der Unterschied zwischen Mann und Frau besonders deutlich: Während schwule Männer eher von weichlicher Wesensart sind, sind die Lesben meistens ausgesprochen aggressiv: Sie machen sich zu Vorkämpferinnen für das gesamte weibliche Geschlecht und versuchen, den normalen, zufriedenen Frauen einzureden, daß sie eigentlich nicht normal, sondern arme unterdrückte Wesen, also Sklavinnen ihrer Männer sind. Man stelle sich vor, ein Homosexueller würde einmal als Sprecher der männlichen Bevölkerung auftreten, um endlich deren Befreiung durchzusetzen!

Nun werden gewisse Frauen einwenden, Männer seien frei, während Frauen lange Zeit für ihre Befreiung oder Emanzipation kämpfen mußten. Diesen Damen muß man klar sagen, daß diejenigen, die von Befreiung reden, meist nichts anderes im Sinn haben, als selbst die Macht zu übernehmen. Jeder Mensch ist frei und doch nicht frei, wenn man seine Situation nüchtern betrachtet: Er muß arbeiten, um sich ernähren und kleiden zu können; auch muß er die Gesetze beachten usw. Nur Frauen können es schaffen, daß sie ein bißchen mehr Freiheit haben, wenn es ihnen gelingt, einen gut verdienenden Mann zu heiraten: denn dann können sie als Nur-Hausfrau ihr Leben selbständiger gestalten als die meisten Berufstätigen.

 

 

 

 

 

 

11.

 

Das größte Verdienst des Mannes ist, daß er die Zahl der schlimmsten Lebewesen gering hält, nämlich die der unbefriedigten Frauen.

 

Woran denkt der normale Mensch, wenn er Ausdrücke wie hysterisch, giftig und zickig hört? Genau! Natürlich an die Frauen. Übrigens stammt das Wort hysterisch von der griechischen Bezeichnung für die Gebärmutter ab, weil Hippokrates in diesem Organ den Sitz dieser typisch weiblichen Eigenart vermutete. Daß Frauen und Männer in dieser Hinsicht völlig verschieden sind, kann man auch dem Katalog der Schimpfwörter entnehmen. Da gibt es beispielsweise die Gewitterziege. Sie werden sicherlich eine genaue Vorstellung davon haben, was darunter zu verstehen ist. Aber von einem Gewitterziegenbock haben Sie sicherlich noch nie etwas gehört, denn den gibt es nicht. Wenn Männer überhaupt mit einem Unwetter in Verbindung gebracht werden, dann ist es das bewußte Donnerwetter, das manche Männer in einer Art von Notwehr vom Stapel lassen müssen, damit endlich Ruhe einkehrt. Sie mögen vielleicht ab und zu "alte Brummbären" sein, doch sind diese dem Wesen nach jedenfalls gutmütiger als eine „alte Kratzbürste“, Xanthippe, Furie oder Megäre. Manchmal müssen wir hören, die Männer seien schuld, wenn sich die Frauen so entwickeln würden. Daß dies nicht stimmt, soll hier mit einem Sportbericht über Wasserball belegt werden, einer Sportart also, wo die Frauen ganz unter sich waren:

„Nur die Frauen gebärden sich im Wasserball noch wie Bestien - weiße Haiinnen, wenn man so will. Beim olympischen Qualifikations-Turnier im April beispielsweise mußten etliche Spielerinnen nach Attacken ihrer Gegnerinnen bis zu fünfmal ihre zerrissenen Badeanzüge wechseln. Deshalb beschloß der Weltschwimmverband, daß ausschließlich grabschfeste Bekleidung getragen werden muß - damit das Publikum beim Anblick etwa freigelegter Busen nicht an Damen-schlammringen oder an einen Miss-Wet-T-Shirt-Wettbewerb erinnert werden könnte. Außerdem mußten die Damen Ohrenschützer tragen, denn man weiß ja, wie beleidigend Frauen untereinander sein können.“

Wir Ehemänner dürfen allerdings auch im Falle der Notwehr keine Ohrenschützer aufsetzen, denn das würde uns schlecht bekommen. Wir müssen unser Trommelfell vielmehr völlig schutzlos jedem verbalen Trommelfeuer ausliefern, denn die Frauen glauben, dazu sei es ja da.

Eine ältere Dame sinnierte über ihre Geschlechtsgenossinnen von heute: „Mein Gott, wie anders waren wir früher: Wenn wir Mißstimmungen in der Ehe hatten, suchten wir die Schuld bei uns, oder wir gingen zum Beichten und suchten zusammen mit unserem Beichtvater einen Weg aus der Krise.“ Der letztere Teil des Ratschlags wird zwar von vielen als nicht mehr zeitgemäß empfunden, hat aber doch einiges für sich, wie ein bekannter alter Psychiater in einem Vortrag feststellte: „Ich habe in meiner Praxis noch nie einen praktizierenden Katholiken behandeln müssen.“

Und wie ist es heute? Die Frauen senden „stumme Signale“, wenn der Mann die aber nicht hört, ist er schon geschieden, weil er dann als nicht sensibel genug eingestuft wird und deshalb als Ehemann untauglich ist. Wenn er aber die stummen Signale seiner Frau mitbekommt, macht er am besten mit ihr einen ausgiebigen Einkaufsbummel, um sie aufzuheitern. Die Konsumtempel von heute haben nämlich die Kirche von gestern bei vielen Menschen verdrängt.

 

Vor einiger Zeit sah ich einen Film im Fernsehen, an dem zwei Dinge bemerkenswert waren: Er stammte von einer Frau, und er lief im Kinderprogramm. Wenn ich den Film recht verstanden habe, bezweckte er die Aufklärung der Kleinen über die Bedeutung eines Lebens mit erfüllter Sexualität:

Zuerst lief eine Katze quer über den Bildschirm. Die Autorin fragte, ob den Zuschauern etwas aufgefallen sei. Mir nicht! Dann dozierte sie, die Bewegungen der Katze seien eckig-zickig gewesen; die Katze habe einen nervösen Eindruck gemacht. In den nächsten Bildern sah man die Katze, wie sie ein bißchen an einem Finger der Autorin nagte und auch schon einmal die Krallen zeigte. Die Sprecherin erläuterte, die Katze sei kratzbürstig-aggressiv, weil sie einen Kater brauche. Nun entschwand das Tier vom Bildschirm und kam später wieder zurück. „Fällt euch jetzt etwas auf?“ fragte die Autorin. Sie lieferte gleich die Antwort: Die Katze sei nun sichtbar ausgeglichener; ihre Bewegungen seien runder und geschmeidiger; der Grund hierfür sei, daß die Katze beim Kater gewesen sei. Dann wurde das Spiel mit der Hand wiederholt; diesmal legte sich die Katze genüßlich auf die Seite und ließ sich am Bauch kraulen.

Ich war heilfroh, daß meine Kinder den Streifen nicht gesehen hatten. Was hätte ich sagen sollen, wenn sie mit ihrer messerscharfen Kinderlogik gefragt hätten: „Ist das bei allen weiblichen Lebewesen so, etwa auch bei Mutti?“

Nun, wir wollen nicht übertreiben, aber etwas Wahres ist sicherlich dran an diesem Katzenfilm. Darüber sind sich wohl alle, insbesondere die Männer einig. Denken wir an Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ oder an unseren Büroalltag: Mir fällt da eine Kollegin ein, deren Benehmen beispielhaft war, allerdings in negativem Sinn: Zickig, hysterisch, bösartig, so lautete auch das Urteil ihrer Geschlechts-genossinnen. Als einmal jemand die Frage aufwarf, was denn mit ihr los sei, meinte ein anderer: „Die gehört einmal richtig...“ - na Sie wissen schon. Nach 10 Jahren traf ich sie wieder; sie war so verwandelt, daß ich sie kaum wieder erkannte. Sie hatte ein spätes Glück an der Seite eines Witwers gefunden und strahlte Frohsinn und Zufriedenheit aus.

Um auf die alten Griechen zurück zu kommen: Der einflußreichste Denker der abendländischen Philosophie, Platon, glaubte, die Gebärmutter sei ein Tier, das, wenn es nicht durch regelmäßigen Geschlechtsverkehr gebändigt werde, den Körper der Frau wie wild geworden durchrase und sie auf diese Weise emotional unzurechnungsfähig mache.

 

Beim Thema Zickigkeit können wir übrigens noch ein interessantes weibliches Phänomen entdecken: Erst bestreiten die Frauen überhaupt, daß sie „zickig“ sind. Als sie die Aussichtslosigkeit eines solchen Unternehmens einsehen müssen, erheben sie die Zickigkeit zu einem positiven Wesenszug, wie es die Autorin Renate Haen in dem Buch „Das Zickenprinzip“ getan hat. Und im Fernsehen werden uns auf einmal Frauen vorgeführt, die stolz darauf sind, Zicken zu sein. „Zicken sind die Enkelinnen der Emanzipation“, erklärt uns der Trendforscher Peter Wipper, Professor an der Universität Essen. Weil es so viele davon gibt, gründen sie eigene Clubs und sind sogar im Internet vertreten: „Verbale Angriffe gegen männliche Mitspieler sind nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht“, heißt es auf ihrer Homepage. Wir Männer beobachten etwas fassungslos dieses Treiben, sollten dem Ganzen aber doch einen positiven Aspekt abgewinnen: Wenn die Frauen ihre Zickigkeit in Clubs austoben, könnte es sein, daß sie zu Hause etwas ausgeglichener sind.

 

 

 

 

 

12.

 

Wenn ein Mann sich total verändert hat, ist er entweder krank oder es steckt eine Frau dahinter.

 

 

Die Sprache offenbart oft mehr Tiefsinn, als man vermuten würde, wenn man darüber nicht genauer nachdenkt. So ist es sicher kein Zufall, daß das Wort „Rache“ ein feminines Substantiv ist. Warum das so ist, wollen wir hier einmal näher untersuchen:

Es laufen eine ganze Menge von unausgeglichenen weiblichen Wesen herum, die ihren Lebenszweck darin erblicken, sich am männlichen Geschlecht dafür zu rächen, daß sie entweder von diesem gar nicht beachtet wurden oder daß sie einmal einer schlecht behandelt hat. Die Rache war schon in der alten Mythologie weiblichen Wesen vorbehalten, nämlich den sog. Rachegöttinnen. Anscheinend sind Frauen dafür auch heutzutage noch besser geeignet. Deshalb wundern wir Männer uns sehr, wenn es oft heißt, Frauen müßten die Rache wieder richtig lernen! In Kursen für Managerinnen nimmt man sich sogar dieses Themas an. Irgendwie müssen sich ja auch die Seminare für Frauen von dem Üblichen unterscheiden, denn sonst wären sie ja überflüssig.

Frauen haben gelegentlich einen verhängnisvollen Hang zur Zerstörung: Ein Mann kam mehrere Male spät vom Stammtisch nach Hause und hatte deshalb oft Krach mit seiner Frau. Er staunte nicht schlecht, als er eines Tages feststellte, daß seine Frau ihm aus Zorn auf sämtlichen Fotos brutal mit der Schere den Kopf abgeschnitten hatte. Im Vergleich zu anderen armen Geschlechtsgenossen hatte er aber noch ausgesprochenes Glück: denn gelegentlich steht in der Zeitung, daß ein Mann im Zuge einer weiblichen Strafaktion fast seinen Penis eingebüßt hat.

 

Da Frauen eine Art von Ersatzbefriedigung in der Zerstörung von Sachen finden können, wird dies offenbar sogar von manchen Pfarrern als Mittel zum Zweck eingesetzt: Im Café hörte ich neulich trotz meiner intensiven Versuche, mich auf meine Zeitung zu konzentrieren, die aufdringlich kreischende Stimme einer Frau: „Manchmal habe ich eine solche Wut auf meinen Ehegespons, daß ich ihn glatt ermorden könnte. Und das habe ich jetzt bei der Osterbeichte auch gleich dem Pfarrer gesagt. Der fand das eigentlich nicht ungewöhnlich und gab mir den Tipp, in einem solchen Wutanfall sofort eine Tasse auf den Boden zu werfen, damit der Zorn schneller verraucht.....!“

Ich habe leider nicht mehr mitbekommen, ob dadurch die Ehe besser geworden ist. Zitieren wir in diesem Zusammenhang noch eine Weisheit von G. Locatelli: „Der kluge Mann kauft seiner Frau nur das teuerste Porzellan, weil er dann sicher sein darf, daß sie es nicht nach ihm wirft.“

 

Vielleicht noch eine Anmerkung zu diesem Fall: Wir haben schon von Frauen gehört, die in ihrem Zorn Gegenstände wie Bratpfannen nach ihrem Mann geworfen haben, und auch von Psychologinnen, die an die Frauen die Aufforderung richten, sie sollten ihre Wut herausschreien - wenn man all dies bedenkt, scheint mir doch der Rat des katholischen Pfarrers der vernünftigste zu sein.

An sich ist es ja völlig unvernünftig, mutwillig Sachen zu zerstören, da sie ja zum einen an der Misere, die man abreagieren will, völlig unschuldig sind und zum anderen - womöglich für viel Geld - wieder gekauft werden müssen. Dennoch scheint die Zerstörungswut immer mehr um sich zu greifen, wie man daraus ersehen kann, daß sie schon einen Platz in den Fernsehfilmen gefunden hat: Da geht beispielsweise der Tag damit an, daß eine Frau im Halbschlaf ihren läutenden Wecker in die Ecke feuert; als dies nichts nützt, versenkt sie ihn in einem Eimer Wasser. Eine Ärztin machte kürzlich darauf aufmerksam, daß solche Praktiken durchaus negative Folgen haben können, denn auf diese Weise werde das Unterbewußte von dem natürlich innewohnenden Willen zur Heilung abgelenkt und auf Zerstörung umprogrammiert; Krankheiten könnten die Folge sein. Ich würde meinen, daß eine seelische Krankheit die Ursache eines so widersinnigen Verhaltens sein muß, denn der gesunde Mensch achtet den Wert der Dinge.

 

Neuerdings hat sich ein japanischer Fernsehsender eine bizarre Art einfallen lassen, wie frustrierte und gestreßte Frauen sich abreagieren können: In einer Nachtshow des Senders Nihon Terebi durften sie mit Anlauf kräftig in das Hinterteil eines Mannes treten. Wir Männer in Deutschland können nur froh sein, daß unsere Frauen diese Sendung nicht empfangen konnten: Wer weiß, was dann auf uns zugekommen wäre. Wir Männer pflegen solche Erscheinungen mit Humor hinzunehmen. Aber stellen Sie sich vor, wenn in der Fernsehshow umgekehrt ein Mann in das Gesäß einer Frau.......Nicht auszudenken, was dann passiert wäre!

 

Die Rache der Frauen drückt sich manchmal so aus, als würden sie eine Art von Krieg gegen die Männer führen. Das beginnt schon im kleinen, indem versucht wird, die Männer lächerlich zu machen. Neuerdings sind die Buchläden voll von Titeln, wie „Eine Handvoll Männlichkeit“ oder „Männer und andere Irrtümer“ und dergleichen mehr. Der Inhalt dieser Werke dürfte wohl den Titeln entsprechen; merkwürdigerweise gibt es offensichtlich keine männliche Antwort auf diese Ergüsse. Vielleicht könnte man diese Bücher noch damit rechtfertigen, daß sie als Trostbonbons für enttäuschte Frauen gedacht sind. Aber dieser Trend setzt sich fort bis in die letzten Winkel, wo man es gar nicht vermuten würde. So wurde hier jüngst ein Tanzabend im evangelischen Gemeindehaus mit dem Motto angekündigt: „Frauen tanzen aus der Reihe“. In den Pausen wurden „Texte von und über aufmüpfige Frauen“ verlesen; gegen wen sich die Aufmüpfigkeit gerichtet hat, ist wohl unschwer zu erraten.

 

Früher lasen „Backfische“ Bücher wie „Trotzköpfchen“. Heute sind aus den Backfischen Teenager geworden mit anderen Interessen. Sie lesen „Bravo“ und Ähnliches. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, als würden die Frauen später mit ihrer Aufmüpfigkeit nun eine Lebensphase nachholen, die sie früher versäumt haben. Es ist gewiß richtig, wenn auch Frauen nicht immer mit dem Strom schwimmen. Aber wenn nun ein solcher Trend gegen die Männerwelt in Bewegung gesetzt wird, dann sind diejenigen, die sich vorgaukeln, aufmüpfig zu sein, doch auch nur wieder in der Masse. Die Arbeit am Negativ-Image des Mannes geht bis in die kleinsten Werbespots im Fernsehen, wo kompetente Haushaltschefinnen in dezenter Berufskleidung einen buntangezogenen Volltrottel nachsichtig und geduldig darin unterweisen, wie eine verklebte Bratpfanne wieder glänzend sauber zu bekommen ist.

Höhepunkt dieses Feldzugs war ein Plakat, das fast in jeder Stadt aushing und auf dem zu lesen stand, daß jährlich 300.000 Kinder von ihren Vätern mißbraucht werden; man möge Verdachtsfälle bestimmten Anlaufstellen mitteilen. Der Mann - das Untier in deiner Wohnung: das in etwa ist die Assoziation, welche die Urheberinnen dieses Plakats bei ihren Geschlechtsgenossinnen erwecken wollten. Sie haben damit wohl versucht, das zarteste Liebesverhältnis auf der Welt zu zerstören, nämlich das zwischen Vater und Tochter. Es muß doch heutzutage jeden Vater ein Angstgefühl beschleichen, wenn sein zweijähriges Töchterchen kichernd zu ihm ins Bett kriecht.

Woher kommt eigentlich die oben erwähnte Zahl von 300.000? Irgendwelche Emanzen, die den Männern nicht wohl gesonnen sind und die deshalb unter getrübtem Wahrnehmungsvermögen leiden, sind so verfahren: Sie nahmen die Zahl der erstatteten Anzeigen und multiplizierten sie mit einer möglichst hohen Dunkelziffer, indem sie behaupteten, daß ja Scham und Gewalt normalerweise ein Einschalten der Behörden unmöglich machen würden. Tatsächlich aber verhält es sich ganz anders. Mißbrauch von Kindern ist ein Tatbestand, der so recht in das Instrumentarium derer paßt, die sich zu Rachegöttinnen berufen fühlen, beispielsweise deshalb, weil ihre Ehe schief gegangen ist. Da schreckt man nicht einmal davor zurück, die Kinder mit einzuspannen. Kinder sind leicht beeinflußbar und können später vielfach nicht mehr zwischen Phantasie und Wirklichkeit unterscheiden. Sie sind leicht zu motivieren nach dem Motto: „Der böse Papi hat uns verlassen; nun muß er uns jedenfalls zur Strafe viel Geld zum Leben geben.... Du stehst doch zu mir?“

 

Die Kinder werden in solchen Fällen von „einfühlsamen“ Polizistinnen vernommen, denen jegliche Zweifel fremd sind. Dann werden Psychologinnen hinzugezogen, die den Kindern Puppen mit übergroßen Geschlechtsteilen zum Spielen geben. Klar, daß die Kinder die Puppen dort anfassen, wo es sich am ehesten anbietet. Klar aber auch, was die Psychologinnen daraus schließen. Ein Mann ist wirklich arm dran, wenn er sich einer solchen „Verschwörung“ gegenüber sieht. Kürzlich ging ein Fall durch die Presse, wo der betroffene Mann das unverhoffte Glück hatte, daß jedenfalls in der zweiten Instanz der ganze Schwindel aufflog.

 

Viele Männer, die in einer so hilflosen Lage sind, opfern lieber erhebliche Teile ihres Einkommens oder Vermögens, um zu vermeiden, daß ihre Frauen eine derartige Anzeige erstatten. Einer, der es auf ein solches Strafverfahren ankommen ließ, wurde schließlich so zermürbt, daß er ein Geständnis ablegte, weil man ihm für diesen Fall Bewährung zugesichert hatte und er so sein Geschäft weiter führen konnte. Er folgte insoweit dem Rat seines Verteidigers, der meinte, nach ein paar Jahren werde die Tochter so von ihrem Gewissen geplagt, daß sie „umfalle“ und ein Wiederaufnahmeverfahren möglich sei; das war leider ein schwerwiegender Irrtum, denn seine Tochter wollte nie mehr etwas von ihm wissen.

Es gibt auch Männer, die an einem solchen Schicksal zerbrechen: Unter www.a-schaller.purespace.de hat einer seinen Selbstmord und die Gründe, die ihn zu diesem Schritt veranlaßt haben, ins Internet gestellt: Er hielt es einfach nicht aus, von Frau und Tochter zu Unrecht beschuldigt zu werden.

Natürlich gibt es auch ebenso tragische Fälle, in denen verzweifelte Männer die Gewalt nicht gegen sich selbst, sondern gegen ihre Peiniger richten, indem sie diese töten.

 

Wie in der Mode, so gibt es auch bei der Justiz Trends: Früher, als die Justiz noch mehr „Männersache“ war, drückte einmal einer die Grundtendenz so aus: „Der Islam ist schon sehr weise, wenn er verlangt, daß eine Vergewaltigung von 10 eidesfähigen Männern bezeugt werden muß.“ Das war natürlich völlig überspitzt und stimmte wahrscheinlich genauso wenig wie die Zitierung des Islam. Aber lange Erfahrung hatte so manche Staatsanwälte doch etwas mißtrauisch gemacht, wie beispielsweise die folgende Begebenheit zeigt, die sich in zahlreichen Varianten wiederholte: Erst kam eine Frau und erstattete Anzeige gegen ihren Mann wegen Mißbrauchs der eigenen Tochter; dann kam sie tränenüberströmt und wollte die Anzeige wieder zurückziehen, indem sie erklärte, sie habe diese nur erstattet, weil ihr Mann so widerlich zu ihr gewesen sei; nach einigen Tagen erschien die Frau erneut und behauptete, die Anzeige sei schon richtig gewesen; sie habe sie nur zurückgezogen, weil ihr Mann wieder lieb gewesen sei; was soll da die Wahrheit sein, und was soll man hier mit einer Dunkelziffer multiplizieren? Um auf die Trends bei der Justiz zurückzukommen, sieht der heutige so aus, daß extrem gesagt ein weinendes Frauenzimmer und eine mitfühlende Psychologin genügen, um einen Mann hinter Gitter zu bringen.

 

Mißbrauch der eigenen Tochter ist in Wirklichkeit ein Tatbestand, der kaum vorkommt: Da muß nämlich zunächst einmal beim Mann die biologische Schranke außer Funktion sein, die solche Taten von Natur aus verhindert. In der Menschheit ist nämlich eine Art von „Fremdgehhormon“ mit dem Sinn eingebaut, daß keiner sich mit seiner eigenen Familie vermehren soll. Deshalb findet jeder die eigenen Familienmitglieder völlig unerotisch (ausge-nommen natürlich den Ehepartner). So gesehen ist Sex mit der eigenen Tochter genauso absurd, wie ein erotisches Verhältnis zu einem Laternenpfahl. Wenn aber ein Mann in dieser Beziehung wirklich ausnahmsweise biologisch falsch konstruiert sein sollte, ist da immer noch die moralisch-sittliche Schranke, die er bei einer solchen Tat zu überwinden hätte; er muß also auch noch ein Verbrecher sein.

Um auf die Zahl von 300.000 zurückzukommen: wenn die stimmen würde, müßte es jährlich mindestens das Doppelte an Mißbrauchsfällen zwischen Lehrern und Schülerinnen geben: Hier fehlt zum einen die Hemmung durch das „Fremdgehhormon“, zum anderen zeichnet sich eine Entwicklungsstufe des weiblichen Wesens dadurch aus, daß Mädchen für ihre Lehrer schwärmen (oder gar auf sie „spinnen“). Wenn also die Männer so wären, wie sie von militanten Weibern hingestellt werden, läge doch nichts näher, als daß ein Lehrer diese Schwärmerei einer Schülerin für ein kleines Abenteuer ausnutzt. Derartige Entgleisungen sind aber höchst seltene Ausnahmefälle, die übrigens nicht auf Männer beschränkt sind, wie die aufsehenerregende Verurteilung einer Lehrerin in den USA zeigt (sie hatte Kinder von einem Schüler geboren). Man kann hier auch nicht von einer extrem hohen Dunkelziffer ausgehen, denn Liebesverhältnisse zwischen Lehrern und Schülern sind ein zu pikanter Gesprächsstoff, als daß sie geheim bleiben könnten.

Oft gibt es ein Gerede unter Schülerinnen, von dem kein Mensch weiß, ob es wahr ist oder nicht. Opfer sind dann meistens die Männer. Ein Beispiel: Ein Mädchen erzählt ihren Freundinnen, der Schulbusfahrer habe ihr unter den Rock gegriffen. Die anderen wollen da natürlich nicht zurückstehen und „gestehen“, daß ihnen fast das Gleiche widerfahren sei. Das Gerede bleibt den Lehrern nicht verborgen. Es kommt zum Strafprozeß. Der Busfahrer wird verurteilt. Sehen wir das Ganze aus der Sicht einer Mutter, deren Tochter unter den Zeuginnen war: „Zuerst habe ich gedacht, der Richter wird doch den spinnerten Weibern nichts glauben, dann ist mir doch bang geworden: Ich sah das Kreuz hinter dem Richter und habe gebetet, der Herrgott soll ihn erleuchten. Es hat nichts genützt. Wahrscheinlich hat der Richter keine Kinder. Sonst wüßte er, daß Mädchen in dem Alter selbst nicht unterscheiden können, was wahr ist und was sie sich zusammenphantasiert haben.“

 

 

 

 

13.

 

Wenn eine Frau von ihren inneren Werten spricht, kann es sein, daß sie ihre Implantate meint.

 

 

 

„Die Männer sind alle Verbrecher...“, beginnt eine bekannte Operettenarie, die manchen unserer Emanzen so recht in den Kram paßt. Sie verweisen auf die Kriminalstatistik, in der die Frauen mit Ausnahme des Diebstahls bisher ziemlich unterrepräsentiert waren; also, schließen sie messerscharf: Frauen sind die besseren Menschen.

Die neueren Statistiken allerdings ergeben ein völlig anderes Bild: Nach einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Nürnberg geht heute ein Drittel der Gewaltkriminalität auf das Konto von Mädchen, während derartige Vorkommnisse früher eher „exotischen Charakter“ hatten. Bundesweit ist die Zahl der Straftaten seit 1995 bei Mädchen (bis 18 Jahre) um 27 % gestiegen, während der Anstieg der Kriminalität bei Buben nur halb so hoch war. Die Geschlechter gleichen sich also auch hier mehr und mehr an. Der Erlanger Kriminologe Franz Streng findet, die Mädchen würden offensiver und durchsetzungsbereiter; sie sähen sich schon in jungen Jahren als Powerfrauen; dies sei eine mißliche Folge der Emanzipation.

 

Daß die Männer derzeit noch in der Kriminalstatistik führend sind, haben Psychologen auf verschiedene Weise zu erklären versucht: Die einen sehen das unterschiedliche Verhalten von Frauen und Männern in der Evolution begründet: Während der Mann für Jagd und Kampf bestimmt gewesen sei, habe die Frau mehr eine erhaltende behütende Rolle inne gehabt; daher neigten Männer mehr zu Gewalt und Frauen eher zu Depressionen. Andere glauben, daß das männliche Hormon Testoteron eine Rolle spiele. Wieder andere suchen die Ursache in der unterschiedlichen Erziehung von Buben und Mädchen. Bei Buben gelte es als chic, auch einmal über die Stränge zu schlagen und beispielsweise zu raufen, bei Mädchen werde dies nicht akzeptiert.

 

Sicherlich hat diese These etwas für sich. Der wichtigste Grund für die unterschiedliche Kriminalstatistik ist aber ein anderer: Wenn ein Mann abgleitet, also Job und Wohnung verliert, findet er sich schnell als Penner unter den Brücken wieder; wenn man so weit unten ist, liegt es natürlich nahe, Straftaten zu begehen vielleicht mit dem indirekten Ziel, den kalten Platz unter der Brücke mit einer warmen Gefängniszelle tauschen zu können. Frauen setzen in einer solchen Lage eher auf Sex; viele finden ein Unterkommen bei einem Mann, der sie aushält; andere werden Prostituierte, was ja nicht strafbar ist. Natürlich gibt es auch ein paar junge Männer, die Strichjungen werden, doch besteht in dieser Hinsicht nur ein sehr geringer Bedarf.

 

In der Kriminalstatistik spielt aber auch eine Rolle, daß es Männer geben soll, die ihren Frauen gegenüber gewalttätig werden. Männer, die ihren Frauen gegenüber ausfällig werden, begründen dies häufig mit dem Argument, ihre Partnerin habe geradezu um Schläge gebeten. Ich habe das eigentlich zunächst falsch verstanden und glaubte, es sei von einer Masochistin die Rede, bis mir einmal ein Mann, der mir bis dahin sanftmütig-phlegmatisch vorkam, seine Geschichte erzählte: Er mußte es sich von der Seele reden, daß er seine Frau geschlagen hatte. Ganz unglücklich schilderte er, warum es dazu gekommen war: Seine Frau habe ihm das Essen auf den Tisch gestellt und darauf gespuckt mit der Bemerkung: „Guten Appetit!“

„Und dann haben Sie zugeschlagen?“ fragte ich.

„Nein!“ antwortete er: „Dann bin ich ins Gasthaus gegangen.“

Er schilderte weiter, daß seine Frau ihm am nächsten Morgen seinen Rasierer in ihre Exkremente geworfen habe. Ich fragte wieder: „Aber dann haben Sie zugeschlagen?“ „Nein!“ war wieder seine Antwort: „Geschlagen habe ich erst, als sie mir noch ins Gesicht spuckte und sagte: „Du bist kein richtiger Mann und wehrst dich nicht einmal!“ Sie wollte wirklich geohrfeigt werden, und ich war so blöd, es auch noch zu tun. Sie lief dann sofort zum Arzt und hat sich bestätigen lassen, daß sie eine rote Backe hatte, und nun geht der Zirkus erst richtig los!“

Beim Stichwort Zirkus ist anzumerken, daß Frauen sehr einfallsreich sind, wenn sie finden, daß ihre Männer bestraft werden sollen. Sie können nicht so spontan zuschlagen, entwickeln dafür aber subtilere und umso wirksamere Methoden. Wie der bekannte Film zeigt, können Frauen wahre „Teufelinnen“ werden oder wie es Schiller ausdrückte: „.....da werden Weiber zu Hyänen.“

 

Aus dem Ideenreichtum der Frauen hier nur ein Beispiel: Eine Frau will ihren Mann los werden. Sie bringt sich abends mit ihrem Küchenmesser einen kleinen Schnitt am Arm bei, läuft im Nachthemd zur Polizei und berichtet dort mit gut gespielter Lebensangst, ihr Mann sei mit gezücktem Messer über sie hergefallen, wobei sie ihr blutverschmiertes Küchenmesser mit zitternder Hand auf den Tisch der Wache legt. Die Polizei holt den ahnungslosen Ehemann aus dem Bett und verfrachtet ihn ins Irrenhaus, oder wie man heute besser sagt: in ein Nervenkrankenhaus zur Beobachtung. Dort stellt der Arzt fest, daß der wütende Mann völlig unbeherrscht sei und keinerlei Krankheitseinsicht besitze. Der Mann muß also die nächsten Wochen dort bleiben. Jetzt stellen wir uns einmal vor, daß er z.B. von Beruf Arzt ist: Wenn seine Patienten dann von der Sache erfahren, muß er seine Praxis zusperren.

Was die Gewalt in der Ehe angeht, sind Frauen keinesfalls anders als Männer. Eine statistische Erhebung in Großbritannien ergab, daß Männer genauso oft Opfer weiblicher Gewalt werden, wie umgekehrt. Nur der Prozentsatz der Verletzten ist bei den Frauen etwas höher. Meist sieht die Sache so aus, daß die Frau den Mann ohrfeigt und der Mann zurückschlägt. Während der Mann die Ohrfeige eher als Demütigung empfindet und sonst nichts weiter unternimmt, geht die Frau dagegen zum Arzt und läßt sich die Spuren der eben bezogenen Ohrfeige attestieren. Das ist der eine Unterschied zwischen den Geschlechtern. Der andere ist, daß der Mann ins Wirtshaus geht, um seinen Ärger zu ertränken, während die Frau womöglich ins Frauenhaus zieht.

 

Zusammenfassend kann man feststellen, daß bei ehelichen Auseinandersetzungen ausnahmsweise völlig überreizte Männer zu Mitteln greifen, die sich in der Kriminalstatistik als Körperverletzungen niederschlagen; die Frauen aber wenden eher fiesere Methoden an, die ihnen strafrechtlich gesehen keinen Fleck auf ihrer weißen Weste einbringen. Darum, Männer, seid auf der Hut!

 

Um wieder auf die Kriminalstatistik zurückzukommen: Nehmen wir an, ein Mann bringt jemanden um. Dann wird er lebenslänglich sitzen oder in Amerika sogar hingerichtet. Anders ist es bei den Frauen. Wenn Männer über eine Frau zu Gericht sitzen, billigen sie ihr von vornherein mildernde Umstände zu. Das heißt, daß sie beispielsweise mit einem Freispruch rechnen kann, wenn sie für ihre Tat ehrenwerte Motive hatte, wozu in diesem Fall die Eifersucht gerechnet wird: Dann wird nicht selten festgestellt, daß die Frau in einem Affektstau gehandelt hat, den sie einfach nicht bewältigen konnte. Sie bekommt den bewußten Paragraphen zugebilligt: „unzurech-nungsfähig!“ Auch wenn das nicht geht, landet sie jedenfalls in Amerika normalerweise nicht auf dem elektrischen Stuhl. So etwas kann man einfach mit einer Frau nicht machen. Auch hier haben die Frauen also einen Vorteil, bei dem wir Männer natürlich fragen müssen: wieso eigentlich?

 

Neulich mußte ich einmal als Zeuge vor Gericht erscheinen, und zwar schon um 8.00 Uhr. Mir wurde lediglich eröffnet, daß ich die Wahrheit zu sagen hätte und mittags noch einmal fragen sollte, wann ich an die Reihe käme. Mittags sagte man mir, ich müsse bis abends warten.

Ich vertrieb mir die Zeit, indem ich durch die Sitzungssäle der Strafjustiz streifte und mir Verhandlungen anhörte. Wie der Zufall so spielt, waren unter den abgeurteilten Taten drei Fälle, in denen Frauen ein bestimmtes Pailettenoberteil aus einem Kaufhaus entwendet hatten. Es muß sich um ein tolles Kleidungsstück gehandelt haben, wenn es die Justiz in diesem Maße beanspruchte:

Zuerst kam eine 18-jährige vor den Kadi, deren Verteidiger geltend machte, es habe sich um eine spätpubertäre Entgleisung gehandelt, die auch darauf beruhe, daß seine Mandantin an dem betreffenden Tag ihre Periode bekommen habe. Eine Sachverständige bestätigte diese Theorie und die junge Frau hatte das Glück, mit einer Ermahnung davonzukommen.

Dann kam eine etwa 40-jährige Frau an die Reihe, deren Verteidiger auf Vorklimakterium plädierte und damit Erfolg hatte.

Die dritte Frau befand sich offensichtlich schon im Klimakterium. Sie können sich vorstellen, wie das ausging.

 

Ich fragte mich damals ernsthaft und besorgt: Sind Frauen eigentlich nie normal? Ist ihr Leben eine Aneinanderreihung von Ausnahmezuständen? Mancher Mann, der länger verheiratet ist, wird sich sicher auch schon diese Fragen gestellt haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

14.

 

Die Frau schweige in der Gemeinde.

(Hl. Paulus)

 

Manche Frauen stehen mit der Religion zwangsläufig auf Kriegsfuß. Schon am Anfang der Bibel heißt es in Genesis 2,18: Und der Herrgott sprach: „Nicht gut ist es, daß der Mensch allein sei; Ich will ihm eine Gehilfin schaffen.“ Wir sehen also: Auf der einen Seite steht der Mensch, auf der anderen Seite seine Gehilfin. Noch Zweifel? Lesen wir also weiter: „Da sprach der Mensch: „ Diesmal ist es Bein von meinem Beine und Fleisch von meinem Fleische. Deshalb heißt sie Weib...“.... Die beiden aber, der Mensch und sein Weib waren nackt.“

Blättern wir die Heilige Schrift bis zum Ende durch, so stoßen wir auf die Apostelbriefe, die auch nicht günstiger für die Frauen ausgefallen sind: Paulus schreibt im ersten Korintherbrief: „Es ist besser für den Mann, sich nicht mit dem Weibe einzulassen“(7.1). „Du bist ledig? Suche keine Frau.“ (7.27) „Der Mann braucht sein Haupt nicht zu verhüllen, weil er Abbild und Abglanz Gottes ist. Das Weib jedoch ist ein Abglanz des Mannes, denn der Mann stammt nicht vom Weibe ab, sondern das Weib vom Manne.“(11.7)

Im Kolosserbrief ermahnt der Apostel die Frauen: „Ihr Frauen, seid euren Männern untertan. So ziemt es sich im Herrn (3.18).“ Im Timotheusbrief doziert der heilige Paulus, die Frauen sollen sich in sittsamer Haltung mit Zucht und edlem Anstand schmücken, nicht mit Haargeflecht, Gold, Perlen und kostbaren Gewändern. „Das Weib soll in aller Unterwürfigkeit und Ruhe lernen.“(2.11.12)

 

Nun glauben manche, der heilige Paulus sei ein besonderer Weiberfeind gewesen, wenn sie nicht gar Schlimmeres vermuten. Deshalb hören wir uns an, was der heilige Petrus in seinem ersten Brief an Weisheiten für die Frauen niedergeschrieben hat: „Desgleichen seid ihr Frauen euern Männern untertan......so wie Sara dem Abraham gehorchte und ihn „Herr“ nannte.“(3.1.6)

 

Die Kirche hat sogar Jahrhunderte lang behauptet, daß Frauen keine Seele haben. Kurz bevor man darüber nachdachte, ob Tiere eine Seele haben, mußte man natürlich auch der Frau eine solche zubilligen. Jetzt wollen Frauen gar Priesterinnen werden, mit der Folge, daß sie natürlich die Heilige Schrift als ein Buch mit vielen Irrtümern hinstellen müssen, was ihnen deshalb gar nicht so schwer fällt, weil die Evangelisten ja Männer waren.

Wir Männer hingegen sind gottesfürchtiger und würden niemals solche ketzerischen Gedanken in uns aufkommen lassen, denn wir wissen aus dem Religionsunterricht, daß der Heilige Geist bei der Niederschrift der Bibel die Feder geführt hat und daß daher an keinem einzigen Wort herumzudeuteln ist - so leid es uns tut um unsere Frauen.

 

Ich verstehe zwar nicht sehr viel von Religion, mache mir aber doch hin und wieder darüber Gedanken. Wenn ich es recht sehe, findet auch im Himmel eine Emanzipationsbewegung statt: Gottvater hat einst die Welt erschaffen und sein Sohn kam vor 2000 Jahren zu uns, um uns beizustehen. Seitdem ist die Zeit der Männer anscheinend auch im Himmel vorbei. Maria hingegen ist gerade in neuerer Zeit ständig auf der Welt unterwegs. Sie erscheint in Lourdes, Fatima, Medjugorje und jüngst sogar im Saarland. Wir Männer müssen feststellen, daß wir auch hier wieder benachteiligt werden, denn sie wendet sich in der Regel an Frauen oder Mädchen. Allerdings ist es für uns tröstlich, daß ihre Botschaften auch nach dem Eingeständnis der Kirche nichts Neues beinhalten. Ein Pater drückte es so aus: „Sie muß, wie gute Eltern auch, halt dauernd das Gleiche sagen.“ Vielleicht hat sie einen Grund, sich mit ihren guten Ratschlägen gerade an die Frauen zu wenden.

Wenn Maria erscheint, soll sie sich zunächst mit einer Wolke von Rosenduft und einem Sonnenwunder ankündigen - ein großer Auftritt also. Würde Jesus sich entschließen, noch einmal auf die Erde herabzusteigen, würde er dies wahrscheinlich - wie es seiner Persönlichkeit entspricht - genauso bescheiden tun wie vor 2000 Jahren. Anstelle eines Esels würde er vielleicht einen alten Gebrauchtwagen benutzen, um Einzug zu halten. Fraglich ist aber, ob jemand davon Notiz nähme, wenn in der Zeitung stünde: „Ein junger Mann, der behauptet, Jesus zu sein, ist auf dem Weg nach Jerusalem.“ Und wer würde es schon hören wollen, wenn er seine berühmte Bergpredigt wiederholen würde; „Selig, ihr Armen..... doch wehe euch, ihr Reichen...“

Jesus weiß, daß die große Zeit der Männer vorbei ist. Welche Schwierigkeiten würde ein Mann haben, wenn er behaupten würde, Jesus sei ihm in der Nacht erschienen und habe ihn beauftragt, der Menschheit etwas mitzuteilen. So bewahrt Jesus seine Geschlechtsgenossen vor solchen Problemen und überläßt die Vermittlung himmlischer Botschaften den Frauen.

 

 

 

 

 

 

15.

 

Gott hat die Frauen gemacht, um die Männer zu zähmen.

(Voltaire)

 

Auch wenn man das Frauenbild der Heiligen Schrift als überholt ansieht, wird man doch sagen müssen, daß das Idealbild, welches uns von gewissen Emanzen vorgelebt und ausgemalt wird, weit schlimmer ist. Da gibt es beispielsweise das Buch von Ute Erhardt „Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin - Warum Bravsein uns nicht weiterbringt“. Was lesen wir da? „Akzeptieren Sie: Keine Angst vor der eigenen Wut! Keine Angst vor dem Ärger des Partners! Nettsein bringt nicht weiter!“ Was aber Männer an solchen „Gebrauchsanleitungen“ für die Partnerschaft nicht verstehen: Es ist für die Frauen selbstverständlich, daß sie sich im Berufsleben beherrschen und daß sie höflich oder mindestens sachlich sein müssen. Hat der Ehemann oder Partner nicht auch Anspruch darauf, mindestens so behandelt zu werden wie ein Kunde? Wenn die Ehe oder Partnerschaft zum Müllabladeplatz der Launen verkommt, ist deren Ende praktisch schon vorprogrammiert.

Ute Erhardts Buch klingt im Großen und Ganzen wie eine Anleitung zur Ehescheidung: „Keine Angst vor klaren oder harten Ausein-andersetzungen......Gesine ging einen eindeutigen Weg. Sie wußte genau, was sie wollte.....Gesine blieb hart. „Du wirst das Bad putzen!“ war ihre klare und unnachgiebig aufgestellte Forderung. Sie hatte es unumkehrbar entschieden. Entweder diese Marotte, sich vor den Hausarbeiten zu drücken, verschwand, oder die Beziehung wäre zu Ende.“ Manche Verkäuferin, die das Glück hatte, einen Zahnarzt, Notar oder Bankdirektor als Ehemann zu erwischen, findet hier den Weg aufgezeigt, wie sie ihn blitzartig wieder los wird.

Das weibliche Geschlecht kann man in zwei Gruppen einteilen: Die erste besteht aus seelisch verhärteten Kämpferinnen, die eine Art weiblicher Stahlhelmfraktion bilden. Die zweite hingegen setzt sich aus den wirklich weiblichen Frauen zusammen, die mit Charme, Witz, Einfallsvermögen und Intelligenz ihre Männer so weit bringen, daß sie ihnen jeden Wunsch nicht nur von den Lippen ablesen, sondern - wenn möglich - auch erfüllen. Es sind dies die Frauen, die wie es heißt, doch die besseren Diplomaten sind, und die von sich behaupten, ihr Mann sei Wachs in ihren Händen. Wenn letztere Gruppe leider zur Zeit am Aussterben ist, so hat dies wohl zwei Gründe: Zum einen ist die Methode „Stahlhelm auf und durch“ natürlich vordergründig betrachtet einfacher und zum anderen werden die auf Ausgleich bedachten Frauen von den anderen gern als Typ von gestern hingestellt.

Normalerweise kann man behaupten, daß ein Studium bildet. Manche Frau jedoch wird durch das Studium verbildet, also verformt. Man muß schon als Frau Psychologie studiert haben, um die Dinge so sehen zu können, wie sie nicht sind. Zitieren wir weiter aus dem Buch der Psychologin Ute Erhardt: Im Kapitel „Die geschrumpfte Frau“ beklagt die Autorin, daß die Frau gezwungen ist, sich mit ihren Freizeitbedürfnissen der Familie anzupassen:

„Freundinnen kommen zum Kaffee und verschwinden wieder, wenn der Ehemann heimkommt.....Die Ehefrau richtet sich nach den Zeitvorgaben des Mannes. An jedem schönen Sommertag strömen zwischen 16.00 und 16.30 Heerscharen von Frauen aus dem Schwimmbad, um vor ihrem Mann zu Hause zu sein, sie bereiten ihm das Essen und öffnen ihm die Tür.“

Verdammt noch mal: Ist es wirklich so schlimm, wenn eine Frau, die den Nachmittag mit Freundinnen geplauscht hat oder in der Sonne gelegen ist, abends ein bißchen für das Wohl dessen sorgt, der ihr dies Luxusleben ermöglicht hat? Ein schlichter Denker wird, wenn er die Frauen nachmittags aus dem Schwimmbad strömen sieht, annehmen, dies hänge mit dem nachlassenden Sonnenschein zusammen. Nur eine Psychologin sieht hier einen Zusammenhang mit Zeitvorgaben des Mannes und merkt nicht, daß auch die Kinder ganz von selbst zur gleichen Zeit nach Hause gehen wollen, weil sie einfach genug vom Schwimmbad haben und müde sind.

 

Weiter findet Ute Erhardt, wenn für Frauen die Tür aufgehalten oder ihnen in den Mantel oder beim Koffertragen geholfen werde, habe dies den Effekt, sie lebensuntauglich zu machen. Wenn man die Dinge klar sieht, müßte man doch eher sagen, der Mann sei durch die ihm anerzogene Höflichkeit lebensuntauglich geworden: Er ist so blöd und hält den Frauen auch noch die Tür auf, damit sie, was dem Ganzen noch die Krone aufsetzt, vor ihm die Karriereleiter besteigen können.

Und was das Koffertragen anbetrifft, macht jeder schlichte Pauschaltourist am Flugplatz beim Einchecken ganz andere Beobachtungen als die Psychologin Ute Erhardt: Man kann nämlich immer wieder feststellen, daß die Koffer der Frauen grundsätzlich viel schwerer sind als die der Männer. Das ist eigentlich nicht normal, denn die Männer sind in der Regel größer als die Frauen, brauchen also auch größere und schwerere Kleidung. Wenn aber die Koffer der Männer trotzdem leichter sind, liegt das daran, daß die Frauen finden, sie brauchen viel mehr, weil sie eben Frauen sind. So kommt es, daß ihre Koffer häufig ein Gewicht erreichen, für das ihre Körperkräfte einfach nicht mehr ausreichen. Überhaupt sollte sich Ute Erhardt einmal eine Urlaubsreise gönnen, um zu ganz anderen Erkenntnissen zu kommen: Sie wird in den Hotels eine ganze Menge von Frauen finden, die es sich dort gut gehen lassen, während ihre Männer aus beruflichen Gründen keine Zeit für Ferien haben. Und wenn Frau Erhardt dann von der Hoteldirektion eine Rose überreicht erhält, braucht sie sich nicht lange zu fragen, was wohl ihr Mann nun bekommen wird – natürlich die Rechnung!

Vielleicht noch ein Beispiel für die eigenartige Sichtweise von Frau Erhardt: Sie meint, manche Frauen könnten sich im Leben nicht richtig durchsetzen, weil ihre Körpersprache Unter-werfung signalisiere: Frauen würden kleinere Schritte als Männer machen und auch beim Sitzen weniger Platz einnehmen, denn sie würden die Beine übereinander schlagen. In Wirklichkeit sieht die Sache doch so aus: Frauen haben eine doppelte Chance im Berufsleben: Sie setzen natürlich auf ihr Können wie der Mann auch. Zusätzlich lassen sie ihre weiblichen Reize spielen und ziehen alle Register der Verführungskunst, denn es könnte ja sein, daß der Chef darauf anspricht. Frauen wie Ute Erhard behaupten zwar immer, daß sie es in der angeblichen Männerwelt wesentlich schwerer hätten und daß sie mehr leisten müßten. In Wirklichkeit ist es genau umgekehrt, wie mit zwei Beispielen belegt werden soll: Italien holte sich die olympischen Winterspiele, indem Fiat-Chef Agnelli als „Geheimwaffe“ eine Blondine aus seinem Konzern für die Spitze des Bewerbungskomitees abstellte, nämlich die Skirennläuferin Evellina Christillin. Auf ähnliche Weise holte sich Griechenland mit der hübschen Gianna Angelopoulos die Sommerspiele 2004 nach Athen. Solche Frauen machen eben Eindruck auf die Männer des IOC. Da kann kein Mann „nein“ sagen.

 

Der neue Mann mag Frauen, an denen er sich reiben kann, glaubt Frau Erhardt. Sonst glaubt dies keiner! Männer sind harmoniebedürftig. Sie hassen jegliche Form der Reiberei. Sie wollen ihren Frieden, notfalls im Gasthaus nebenan. Das Schlimme an solchen Büchern wie dem von Ute Erhard ist, daß sie sich den Anschein einer vernünftigen Lebensberatung geben, in Wahrheit aber nur die Frauen gegen die Männer aufhetzen. Früher gab es mehr ein Miteinander der Geschlechter. Nun aber wandelt sich das Verhältnis zwischen Männern und Frauen, so daß sogar vom Geschlechterkampf die Rede ist. Es sind aber die militanten Frauen, die den Männern den Krieg erklärt haben. Wenn Frauen wie die Panzer werden, sind es die Männer, die darauf reagieren und sich in Softies verwandeln, damit das Zusammenleben überhaupt noch möglich ist.

Ute Erhard ist leider nicht die einzige Psychologin mit einer so eigenartigen Sichtweise. So haben Kolleginnen von ihr entdeckt, daß Männer angeblich an Gebärneid oder an Kastrationsangst und ähnlichen Übeln leiden. Bisher habe ich immer geglaubt, daß die Frauen umgekehrt auf Männer neidisch wären, weil diese nicht die Unannehmlichkeiten und Schmerzen einer Geburt erleiden müssen. Und wenn Wissenschaftlerinnen an uns Männern entdecken, daß wir auch "unsere Tage" haben, soll uns das nur recht sein: dann wollen wir in gleicher Weise geschont werden wie die Frauen. Wir lesen auch durchaus nicht ungern, daß uns ebenfalls unsere Wechseljahre bevorstehen: Dann gönnen uns hoffentlich die Frauen unseren zweiten Frühling und meinen, daß wir uns damit nur über diese „schwierige Lebensphase“ hinwegretten wollen.

 

Es gäbe an sich eine recht nützliche Lektüre für Frauen, nämlich das Buch „Die Wolfsfrau“ von Clarissa Pinkola Estès. Leider kommt es bei weitem nicht so an wie Ute Erhards Lebensanleitung. Das liegt wohl daran, daß das Buch vernünftiger ist, aber die Frauen mögen so etwas offenbar nicht so gerne.

In der „Wolfsfrau“ wird, um es auf einen Nenner zu bringen, die These vertreten, die Frauen sollten sich auf ihre ursprüngliche Wildheit zurückbesinnen. Wenn man das Buch als Mann liest, stellt man erstaunt fest, daß es bis auf ganz wenige Teile auch für Männer als Richtschnur dienen könnte. Und man fragt sich, weshalb nicht ein ähnliches Buch für den „wilden Mann“ geschrieben wurde. Wenn es um Wildheit geht, käme ja an sich diese Eigenschaft eher den Männern zu. Es gab ja auch einmal vor sehr langer Zeit den wilden Mann als mythische Figur. Leider ist er längst in Vergessenheit geraten und lebt nur als Name von Gasthäusern fort.

 

 

 

 

 

 

16.

 

Wenn Frauen Schwäche zeigen, ist dies ein Zeichen dafür, daß sie etwas wollen.

 

 

Man spricht oft vom stärkeren Geschlecht und meint die Männer. Richtig ist, daß die Männer im allgemeinen stärker sind, wenn man die Muskeln im Auge hat. Sonst sind es meist die Frauen. Sie sind von der Natur aus so gemacht, daß sie mehr aushalten können, denn sie sind diejenigen, welche die Kinder gebären.

Dennoch halten es die Frauen bei gewissen Gelegenheiten für günstig, Schwäche vorzu-täuschen, denn das weckt den Beschützerinstinkt des Mannes. Das ist auch ein Grund dafür, daß beispielsweise 40-jährige Frauen sogenannte „Girlie-Kleider“ anziehen, die für 12-jährige passend wären. Frauen, die in Wirklichkeit Haare auf den Zähnen haben, wollen auf diese Weise klein und hilflos wirken, weil dies unwillkürlich den Kavaliersinstinkt im Manne weckt. Und wenn Frauen in Stöckelschuhen dahintippeln, gehört doch dringend ein starker Arm her, der Halt bietet. Auch daß Frauen leichter weinen können, löst beim Mann einen Mitleidseffekt aus. Er fühlt sich verpflichtet, die Rolle des Trösters zu übernehmen. Männer übersehen dabei allerdings, daß Frauen aus einem anderen Grund weinen als Männer. Wenn Männern die Tränen kommen, hat dies eine ernste Ursache; wenn Frauen weinen, hat dies einen bestimmten Zweck. Sie haben die Fähigkeit, ihre Tränendrüsen vom Gehirn aus zu steuern und können so in bedarfsorientierte Weinkrämpfe verfallen, so daß Männer in ihren Händen erfahrungsgemäß so weich wie Wachs werden. Deshalb Vorsicht vor solchen „Krokodilstränen“!

Daß diese These nicht etwa der abstruse Einfall eines Zynikers ist, sehen wir daran, wie sich Frauen selbst beschreiben: So lesen wir in dem Buch „Der Prinz und die Pilgerin“ von Mary Stewart: „.....es gab eine Kunst - und Alexander wußte natürlich nicht, daß die meisten Frauen sich darauf verstanden - nämlich die Kunst, Tränen in die schönen Augen zu bringen und ein Schluchzen in die helle, hübsche Stimme. Eine Kunst, die ihren Liebhaber vor ihr niederknien ......ließ......, bis er schwor, daß er tun werde, was sie von ihm verlange, auch wenn es seinen Tod bedeute.“

 

Wenn Frauen sich hilflos geben, sind sie nicht auf dem Weg zur Lebensuntüchtigkeit, wie manche Psychologinnen befürchten. Im Gegenteil: sie sind ganz besonders raffiniert. Nehmen wir an, eine Frau hat bei Matsch und Schneegestöber eine Autopanne. Da kann sie sich natürlich selbst in den Dreck knien und ihre zarten Hände beschmutzen. Sie kann sich aber auch mit dem Ausdruck der Hilflosigkeit neben den Wagen stellen und warten. Spätestens nach einigen Minuten - je nach Verkehrslage und Frau - bremst ein Kavalier und werkelt wie ein Berserker, um als besonders versierter Könner dazustehen. Wenn er dann seine Arbeit erledigt hat, ist ihm ein zart gehauchtes Dankeschön verbunden mit etwas Bewunderung im Blick der schönste Lohn. Die Frau kommt in derartigen Fällen zu der Überzeugung, sie habe zwei Menschen glücklich gemacht: Zunächst einmal sich selbst, weil das Auto wieder fahrbereit ist, und darüber hinaus auch den unbekannten Helfer; ihm wurde schließlich die Möglichkeit gegeben, einer Angehörigen des schwachen Geschlechts gegenüber die Rolle des Kavaliers und starken Mannes zu spielen. Echte Dankbarkeit oder gar wirkliche Bewunderung will sich allerdings in einem solchen Fall bei einer Frau kaum einstellen. Wie es dabei in Wirklichkeit im Inneren einer Frau aussehen kann, entnehmen wir dem Buch: „Hilfe, ich bin berühmt.“ Man liest dort: „Der junge Mann, der das Auto reparieren sollte, war nicht beeindruckend. Trotzdem nahm sie an, daß er etwas konnte, und obwohl er wie ein Dummkopf aussah, kam sie zu dem Schluß, daß die Kenntnis von Maschinen vielleicht mit normaler Intelligenz nicht Hand in Hand gehen muß."

 

Dies ermächtigt uns zu der ernst zu nehmenden Feststellung: Wenn Frauen Schwäche zeigen, ist dies in der Regel Ausdruck des Wesenszugs, den sie emotionale Intelligenz nennen.

Ähnlich ist es, wenn Frauen die Naive spielen. Sie versuchen auch hier nur, auf einem Umweg etwas zu erreichen, was sie auf direktem Weg nicht bekommen würden.

 

 

 

 

17.

 

Es gibt zweierlei Frauen: Die einen glauben, daß ihr Platz in der Welt das Bett sei, die anderen meinen: am Spülstein.

Colette

 

 

Das waren noch Zeiten, als die Schriftstellerin Sidonie Gabrielle Colette die oben stehende Weisheit niederschrieb. Inzwischen ist der Platz der Frau überall: am Reißbrett, im Autowerk oder an der Drehbank. Dennoch gibt es Menschen, die finden, daß Frauen und Technik genauso wenig zusammenpassen, wie Männer und Abendkleider.

Deshalb las man auch in einem Elektro-Großmarkt auf einem Schild: „Wir machen unsere verehrte weibliche Kundschaft darauf aufmerksam, daß ein Joystick ein Computerzubehör ist.“

Viele Frauen sind der Überzeugung, die Technikfeindlichkeit ihrer Geschlechts-genossinnen habe ihre Ursache in einer fehlerhaften Erziehung: Während kleine Mädchen mit Puppen spielen müßten, dürften kleine Buben schon ihr technisches Verständnis mit Spielzeugautos und -eisenbahnen schulen. So einfach liegen die Dinge jedoch nicht. Wenn man Buben und Mädchen von sich aus spielen läßt, greifen sie ganz natürlicherweise zum „geschlechtsspezifischen Spielzeug“, und zwar auch dann, wenn beide Eltern berufstätig sind und die Kinder also ihr Rollenverständnis nicht von den Erwachsenen abgeschaut haben können.

Trotzdem gibt es viele Frauen, die entgegen ihrer natürlichen Veranlagung einen technischen Beruf ergreifen und dort „ihren Mann“ stehen oder anders ausgedrückt: frauliche Qualitäten einbüßen.

 

Die meisten Frauen stehen aber technischen Dinge mit völligem Unverständnis gegenüber etwa wie in folgendem Witz:

Eine Frau kommt mit stotterndem Motor in eine Autowerkstatt gefahren. Der Mechaniker meint:

„Das werden die Zündkerzen sein!“

Die Frau antwortet: „Ja, ja, das kann gut sein. Ich bin sehr schnell gefahren. Vielleicht hat da der Fahrtwind die Kerzen ausgeblasen.“

 

Auch wenn Frauen telefonieren, hat man das Gefühl, sie würden nicht so recht an die elektrische Übertragung des Gesprächs glauben: Sie schreien in den Hörer, als ob sie sich durch eine Röhre von Hamburg nach Berlin verständigen müßten. Es gibt Männer, die darunter leiden. Bei einem Kollegen wußte ich immer gleich, wenn er mit einer Frau telefonierte; denn dann hielt er meist den Hörer sehr weit von sich.

 

Wie verschieden das technische Verständnis von Frauen und Männern ist, wurde mir bei einer Einladung bewußt. Plötzlich vernahm ich einen irren Schrei, und die Hausfrau lag am Boden. Was war passiert? Sie hatte Kaffee in einer elektrischen Mühle gemahlen. Dieses Gerät war von seinen Konstrukteuren an sich narrensicher gebaut worden: Es funktionierte nur, wenn man den Deckel schloß, damit keiner in die laufenden Messer des Schlagwerks greifen konnte; am Deckel war ursprünglich eine Lasche angebracht gewesen mit einem langen Dorn, der den Schaltknopf im Inneren der Mühle betätigte. Da die Lasche sich vom Deckel gelöst hatte und verloren gegangen war, hatte die Hausfrau eine Stricknadel zwischen die Zähne genommen und diese anstatt des Dorns in das Geräteinnere hineingeführt, denn ihre Hände benötigte sie dazu, das Gerät und den Deckel festzuhalten. Sie erlitt einen heftigen Stromschlag, den ein Mann wohl kaum überlebt hätte; aber die Frauen sind zählebiger.

Wir lernen aus diesem Beispiel, daß Männer nichts so konstruieren können, daß eine Frau es nicht kaputt kriegt oder sonst irgendeinen Mißbrauch damit treibt. Weil Frauen so sind, haben sie es fertig gebracht, den Haushalt zum absolut gefährlichsten Arbeitsplatz zu machen.

 

Eine Frau hat in der Regel auch keine Lust, sich mit umständlichen Bedienungsanleitungen zu befassen. Sie findet, ein Gerät sollte so konstruiert sein, daß man auch ohne Anleitung damit zurecht kommen kann. So kann es vorkommen, daß sie gleich nach dem Kauf eines neuen elektrischen Geräts an allen Knöpfen herumprobiert. Wenn sie Glück hat, funktioniert es, wenn nicht, kann es passieren, daß eine Rauchwolke aufsteigt und ein Schrotthaufen übrig bleibt. In letzterem Fall wird sie mit Unschuldsmine und Garantieschein bewaffnet im Elektrogeschäft erscheinen. Einem armen Verkäufer fällt dann die schwierige Aufgabe zu, ihr klar zu machen, daß es sich bedauerlicherweise nicht um einen Rekla-mationsfall handelt. Was derartige Verhandlungen so schwierig macht, ist nicht so sehr die Tatsache, daß Frauen uneinsichtig sind, sondern vielmehr, daß sie glauben, sie hätten Charme genug, um einen harmlosen Verkäufer von der Richtigkeit ihres Standpunkts zu überzeugen.

 

 

 

 

18.

 

Es gibt eine ganze Menge Frauen, die weder einen Ehemann noch einen Liebhaber brauchen, sondern einen Dompteur.

 

 

 

Viele Frauen sind anscheinend hauptsächlich deshalb unzufrieden, weil sie ihre Rolle als Frau nicht akzeptieren und lieber Männer wären. Da eine Geschlechtsumwandlung nur schwer möglich ist, versuchen sie, die Männer so gut wie möglich zu imitieren: Die Frau geht heutzutage lieber in langen Hosen, oft sogar mit Männersakko und scheut nicht einmal davor zurück, ein so männliches Attribut wie eine Krawatte zu verwenden. Auch der Haarschnitt der Frauen gleicht sich dem der Männer mehr und mehr an. Nach einem Zeitungsbericht benutzen neuerdings viele berufstätige Frauen sogar Rasierwasser, weil sie finden, daß ihnen dies Power und Selbstvertrauen gibt. Bisher haben wir Männer unser Rasierwasser eigentlich nur zur Hautpflege und auch ein bißchen wegen des Dufts benutzt. Aber daß es solche tiefgehenden Wirkungen hat, war uns bis jetzt völlig unbekannt. Nun beschäftigt uns die Frage, ob die Frauen das Rasierwasser vielleicht sogar innerlich anwenden, indem sie es trinken, denn anders sind die von ihnen beobachteten Wirkungen kaum zu erklären. Womöglich fördert es aber nur das Wachstum des Damenbarts.

 

Nun wird mancher meinen, wenn sich die Frauen den Männern anpassen, tun sie das Gleiche, was im 5. Kapitel bezüglich der Männer beschrieben wurde. Doch besteht ein ganz entscheidender Unterschied in der Art, wie sich die Geschlechter anpassen: Die Männer rasieren sich beispielsweise, weil sie meinen, sie würden den Frauen so besser gefallen. Wenn sich dagegen die Frauen männlich geben, wollen sie sich durchsetzen und eine entsprechende Power ausstrahlen.

Zusammenfassend kann man sagen, daß bei der Anpassung des Mannes an die Frau die Liebe eine Rolle spielt, während die Frau sich verändert, um im beruflichen oder gesellschaftlichen Leben besser kämpfen zu können. Die Rollen, welche die Natur vielleicht den Geschlechtern zugedacht haben dürfte, werden so auf den Kopf gestellt.

 

Dem äußeren Wandel, der sich bei den Frauen vollzogen hat, entspricht auch der innere. Während sie es früher mit Charme verstanden haben, ihre Interessen wahrzunehmen, trainieren sie heute in Managerkursen ein selbstbewußtes Auftreten, weil sie glauben, sie könnten sich so besser durchsetzen. Sie lassen sich von irgendwelchen Wirtschafts-Gurus einreden, der Schrei, mit dem sie auf die Welt gekommen seien, sei der Schrei einer Siegerpersönlichkeit gewesen; sie müßten nur noch ein bißchen an sich arbeiten. Eines Tages merken sie aber, daß sie schon bei der Geburt den ersten Klaps bekommen haben und seitdem einen Haufen Prügel einstecken mußten. Viele Frauen zerbrechen an diesem Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

Frauen brauchen gar nicht lange im Berufsalltag zu stehen, und schon kann man hören, wie sich sogar ihre Stimmen vermännlichen. So hat einmal ein im Dienst ergrauter Richter beklagt, manche Rechtsanwältinnen hätten Stimmen, die klingen, als würden sie - wie er es ausdrückte - durch eine rostige Gießkanne sprechen. Eine war ihm in dieser Hinsicht sogar so unerträglich, daß er Ohropax verwendete, weil er Angst hatte, sonst seine Sitzungen nicht ohne Gehörschäden zu überstehen. Eine solche Frau ist für die Männer ein Ärgernis oder mindestens ein Neutrum.

Wie die Frauen sich verändert haben, belegt auch die folgende Begebenheit: In einer Bank wird der Vorstandsvorsitzende verabschiedet. Seine Verdienste werden in einer Rede gewürdigt, wobei er als große Vaterfigur gerühmt wird. Weiter heißt es dann in der Ansprache: „Aber andere Zeiten erfordern andere Menschen. Im Zeitalter der Globalisierung brauchen wir wegen des verschärften Wettbewerbs eine völlig andere Persönlichkeit. Es muß ein knallharter Typ ans Ruder kommen, der auch nicht vor Entscheidungen zurückschreckt, die den Mitarbeitern weh tun, ein Mensch mit Durchsetzungsvermögen, der auch für den Ernstfall die notwendige Aggressivität besitzt, denn in unserer Ellbogengesellschaft nützt eine freundliche Wesensart nichts......“ und so geht es weiter. Da flüstert eine Bankangestellte ihrer Kollegin zu: „Ich hätte gar nicht gedacht, daß die nun für diesen Job eine Frau nehmen wollen.“

 

Auch die schon erwähnte Architektin Czerner sagte laut „Spiegel“ über sich: „Manche sagen, ich sei hart geworden. Ich sage, ich bin klar geworden.“ Ich kenne zwar Frau Czerner nicht persönlich, doch sollte sie vielleicht doch einmal darüber nachdenken, ob andere sie nicht objektiver beurteilen.

 

Ganz anders verhält es sich mit den wenigen echt weiblichen Wesen, die noch sozusagen als Relikt einer besseren Zeit übrig geblieben sind. Wenn eine solche Frau in einer Gesellschaft von Männern erscheint, beginnen deren Augen zu leuchten. Der langweiligste Typ aus dem Büro wird plötzlich zum unterhaltsamen Gesellschafter, ein grauer alter Schreiberling zeigt auf einmal, daß er witzig sein kann, und ein vertrockneter Behördenleiter entwickelt seltsamerweise sogar so etwas wie spröden Charme. So kann eine wirkliche Frau auf uns Männer wie ein Katalysator wirken, indem sie all unsere - vielleicht manchmal etwas verschütteten - guten Eigenschaften zu Tage fördert. Aber wo sind sie geblieben - diese Frauen, die ganz harmlos flirten und allein schon durch ihre bloße Anwesenheit Esprit in eine Unterhaltung bringen können?

 

Betrachtet man beide Geschlechter genauer, so muß man feststellen, daß normalerweise Männer nie das Leben von Frauen führen wollen. Nun werden böswillige Frauen einwerfen, das sei auch kein Wunder, weil Frauen ständig benachteiligt worden seien. Der wahre Grund für diese Einstellung der Männer ist aber, daß sie mit ihrem Leben, auch wenn es nicht gerade beneidenswert ist, im Normalfall einfach zufriedener sind.

Merkwürdigerweise ist dies bei den Frauen anders. Verfolgt man die Entwicklung, welche die Frauen in den letzten hundert Jahren hinter sich gebracht haben, müßte man glauben, sie würden über die gewonnenen Freiheiten und Rechte nur so strahlen vor lauter Glück. Es scheint aber gerade umgekehrt zu sein:

Vor einem Jahrhundert mußte die Frau unbedingt heiraten, um ein normales Leben führen zu können. Wenn sie dann verheiratet war, wurde sie fast jedes Jahr schwanger, so daß sie schließlich eine riesige Familie zu versorgen hatte. Die Frauen hatten ein arbeitsreiches, aber erfülltes Leben. Von ihnen ist nicht überliefert, daß sie sich dabei unglücklich gefühlt hätten. Dann folgten Frauengenerationen, die ihre Kinder in den beiden Weltkriegen groß gezogen haben; sie waren wohl von früh bis spät damit beschäftigt, ihre Familien durchzubringen, so daß sie ebenfalls keine Zeit hatten, frustriert zu sein oder in Depressionen zu verfallen.

Nun aber haben die Frauen endlich das erreicht, was sie immer wollten: Sie können Single bleiben, ohne als alte Jungfer zu gelten. Sie können im Beruf oder im Haushalt arbeiten. Dies ist ein Vorteil, der nicht hoch genug einzuschätzen ist. Eine Frau, die in einem Beruf arbeitet, kann dies normalerweise ganz locker tun: Sollte sie versagen, unter Mobbing leiden oder Krach mit ihrem Chef haben, kann sie es sich leisten, offen herauszuschreien, was sie sich denkt; dann kann sie die Tür zuknallen und zu Hause bleiben. Ein Mann kann sich so etwas nicht leisten. Er muß bei seinem Verhalten am Arbeitsplatz immer daran denken, daß er eine Familie am Hals hat. Seine Frau würde es sicherlich nicht hinnehmen, wenn er ihr sagen würde, er könne nicht mehr in seine Firma gehen und werde nunmehr lieber daheim als Hausmann arbeiten. In den Augen seiner Frau wäre er dann sicherlich ein Versager.

Was den Haushalt anbetrifft, müssen wir Männer doch eine recht merkwürdige Feststellung machen: Vor einiger Zeit, als es auch schon Haushaltsmaschinen und Kindergärten gab, rechneten uns die Frauen vor, daß sie eine voll ausgefüllte 60-Stunden-Arbeitswoche hätten; die Frauen fühlten sich überfordert, weil sie angeblich um 50% mehr arbeiteten als die Männer. Diese sonderbare Berechnung ist nicht nur darauf zurückzuführen, daß die Frauen es beispielsweise als Arbeitszeit rechneten, wenn sie mit ihren Kindern spazieren gingen oder lesend am Sandkasten die Kleinen beaufsichtigten. Beim Mann hingegen war es mit ihren Augen gesehen ein Vergnügen oder Hobby, wenn er mit den Kindern spielte, das Auto wusch, ein Haus baute oder ein Wochenende im Garten werkelte. Nun plötzlich ist alles ganz anders: Die Frauen fühlen sich zu Hause unausgefüllt; ihnen „fällt die Decke auf den Kopf“. Sie streben unbedingt ins Berufsleben und finden neuerdings, daß „das bißchen Haushalt“ im Nu erledigt ist. „Eine Stunde Haushalt ist mehr als genug!“ so reden sie nun über diese nicht mehr geschätzte Arbeit. Während sie früher glaubten, Kinder könnten in den ersten Lebensjahren ohne eine ständig umsorgende Mutter nicht gedeihen, stimmt dies nach den angeblich zutreffenden Forschungen weiblicher(!) Psychologen überhaupt nicht: Es soll nun auf einmal so sein, daß Kinder mit ihren Müttern nur ein paar Minuten wirklichen Intensiv-Kontakt brauchen. Allein auf diesen soll es ankommen, und den können natürlich Frauen, die im Berufsleben stehen, in Arbeitspausen oder nach Feierabend spielend nachholen. Das ganze wird dann ein Familienleben im Minutentakt. Wie das aussieht, entnehmen wir dem Buch „Frauen in Bonn“ von Sigrid Latka-Jöhring:

„Die Vorsitzende ließ die Pausenglocke erklingen oder übergab an ihren Stellvertreter, eilte in einen stillen Nebenraum und legte ihr Baby an die Brust. Minuten der Zärtlichkeit, der Stille, des In-sich-Kehrens in einer vor Geschäftigkeit berstenden Welt.“

Auch für den Mann werden hoffentlich abends noch einige Augenblicke abfallen. Man fragt sich, warum will diese Sorte von Frauen überhaupt Kinder, wenn es ihr nur darum geht, sie baldmöglichst in den Kindergarten und dann in die Ganztagsschule abzuschieben.

 

Weitere Freiheiten haben die Frauen durch die Pille gewonnen. Sie können die Zahl ihrer Kinder selbst bestimmen, ja sich folgenlos und hemmungslos in sexuelle Abenteuer stürzen. Ihr Bauch gehört nun endlich ihnen, wie sie immer gefordert haben: Sie können sogar abtreiben. Aber sind sie dadurch glücklicher geworden? Es gibt ein einfaches „Barometer“, mit dem sich die Stimmungslage feststellen läßt: Nie nahmen Frauen so viele Psychopharmaka und Antidepressiva wie heute, und noch nie, nicht einmal in der schlimmsten Zeit des 2. Weltkriegs, war die Selbstmordrate so hoch wie jetzt. Auch die ständig steigenden Scheidungszahlen sind nicht gerade ein Hinweis darauf, daß die Frauen in ihren Partnerschaften heutzutage glücklich sind, da helfen auch keine Psychologinnen, im Gegenteil:

Sie geben den Frauen Tipps, wie „Wut herausschreien“, „sich nichts gefallen lassen“, „sich durchsetzen“, „sich rächen“ usw. Was kommt dabei heraus? Das hat vor kurzem eine geschiedene Frau völlig verzweifelt beklagt: „Ich habe alles falsch gemacht. Nun sitze ich auch noch allein da und habe durch die ganzen Aufregungen Krebs bekommen. Ich kann nur jedem raten: Hör nicht auf diejenigen, die angeblich so gescheit sind, euch aufhetzen und alles besser wissen. Hör auf dich selbst und auf das, was dein Herz dir sagt!“

Eine einsichtige Frau drückte es einmal so aus: „Wenn ich in unserem Fotoalbum sehe, wie meine Uroma glücklich lächelnd mit einem Gesicht voll von Güte und Zufriedenheit mitten aus ihrer großen Kinderschar heraus mich anblickt und wenn ich dann in den Spiegel schaue und mich genau betrachte, dann frage ich mich ernsthaft, ob ich auf dem richtigen Dampfer bin.“ Man kann es auch anders, nämlich zynisch, ausdrücken: Frauen vertragen es nicht, wenn alle ihre Wünsche in Erfüllung gehen.

Vielleicht ist es für den Menschen an und für sich einfach nicht gut, wenn es ihm zu gut geht. Das ist übrigens auch das Ergebnis, zu dem eine völlig neue Wissenschaft gekommen ist, die Happylogie, die Forschung über das Glück.

 

 

 

 

 

19.

 

Es ist das Schicksal des modernen Mannes, daß die Frau in ihm eine Art Küchenhilfe erblickt, die allerdings meist nicht die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt, so daß häufige Kündigungen (Scheidungen) die Folge sind.

 

 

Frauen, die durch ein mehrjähriges Berufsleben in vieler Hinsicht vermännlicht sind, verlieren die Fähigkeit, ein Dasein als Hausfrau und Mutter zu führen. Anstatt nun aber anzuerkennen, daß Frauen sowohl im Beruf wie auch als Nur-Hausfrau ein erfülltes Leben führen können, was - wie jeder weiß - ja wirklich möglich ist, blicken sie etwas verächtlich auf die „Heimchen am Herd“ herab und stellen ihnen fiese Fragen, wie die, ob sie nicht bei dieser Arbeit verblöden und ob Putzen ihren geistigen Ansprüchen genügt. Im Grunde genommen sind aber die berufstätigen Frauen oft nur neidisch auf diejenigen, die ihr Familienleben in vollen Zügen genießen können. Und zum Putzen ist zu sagen, daß auch jeder andere Beruf seine unangenehmen Seiten hat. So wird eine Operation am Darmausgang auch nicht gerade so sein, daß eine Ärztin hinterher noch beglückt davon schwärmen könnte.

Wie sieht eigentlich das verpönte Leben des „Heimchens am Herd“ aus? Die Nur-Hausfrau hat doch in gewisser Weise einen Traumjob, der ihr so leicht nirgendwo geboten wird: Sie ist weitgehend selbständig, kann ihre Arbeitszeit im wesentlichen frei einteilen und sich ein Mittagsschläfchen gönnen, wenn ihr danach ist. Sie verfügt über viel Freizeit und hat einen „Arbeitgeber“, der sie auf Händen trägt, jedenfalls zeitweise.

Wenn man einmal nachmittags ins Cafe geht, trifft man die Hausfrauen in Scharen, Einkaufstüten von Escada oder C&A neben sich. Sie lassen sich's gut gehen, und das ist gut so. Sie lachen viel und oft und haben sich unheimlich viel zu erzählen und abends einen Haufen Gesprächsstoff für die Unterhaltung mit ihrem Mann. Auch Frauen im Beruf besuchen natürlich Cafes, aber das sieht schon von fern betrachtet ganz anders aus: Sie unterhalten sich nicht, sondern diskutieren in einer völlig anderen Tonart heftig - meist rauchend - berufliche Probleme. Wenn sie abends nach Hause kommen, bringen sie nur diese als einzigen Gesprächsstoff mit, den ihr Partner dann allerdings kaum hören will, weil sein Sinn nach einem erfüllten Arbeitstag nach Entspannung und Frieden lechzt. Aber beides wird für ihn an diesem Abend unerreichbar bleiben, denn er muß ja auch noch abspülen und das Bad reinigen.

 

Die Nur-Hausfrau hat, wenn sie die Hausarbeit vernünftig einteilt, herrlich viel Zeit für ihre Familie: Sie kann sich ganz nach ihrem Mann richten, also vielleicht einmal morgens mit ihm Tennis spielen oder im Sommer am Spätnachmittag mit der ganzen Familie noch zum Baden fahren. Sie hat auch ein bißchen Zeit für sich und kann sich so entspannt und ausgeglichen ihrem Mann widmen, wenn er von der Arbeit heimkommt. Irgendwie verläuft das Leben ruhiger und angenehmer für alle, wenn die Frau nur für ihre Familie da ist und auf ein Berufsleben verzichtet. Vielleicht ist auch heute noch etwas dran an dem Satz, den Goethes Mutter seiner späteren Ehefrau Christiane Vulpius schrieb: „Sei eine gute Gattin und deutsche Hausfrau, so wird Deine innere Ruhe, den Frieden Deiner Seele nichts stören können.“

Emanzen stellen die Situation allerdings gerne so dar, als hätten allein die Frauen dadurch, daß sie sich mit einer Hausfrauenrolle begnügten, gewaltige persönliche Opfer für die Familie gebracht. Was dabei aber immer übersehen wird, ist, daß die Männer natürlich auch im Rahmen des Familienlebens Verzicht leisten müssen: Häufig bleiben Männer ihren Frauen zu Liebe dort, wo sie sich eingelebt haben, anstatt in einer fernen Großstadt oder sogar im Ausland Karriere zu machen. Denn was bedeutet schon eine Karriere, wenn man dann vielleicht eine unglückliche Frau an seiner Seite hat?

 

Nun gibt es Leute, die glauben, daß die Hausfrau ein Leben mit zu wenig geistigen Anregungen führt. Das Gegenteil ist aber richtig. Sie kann sich mit vielen Dingen beschäftigen, die einer Frau im Beruf verwehrt sind. Eine Ministerin sagte kürzlich, sie könne sich kaum noch an das letzte Buch erinnern, das sie gelesen habe, und sei seit ewigen Zeiten nicht mehr in der Oper oder im Theater gewesen. Oder fragen Sie vielleicht einmal eine berufstätige Hausfrau, wann sie zuletzt getanzt oder gesungen hat. Für all diese schönen Seiten des Lebens hat die Nur-Hausfrau Zeit, was natürlich auch ihre Wesensart prägt. Das merken offenbar auch die berufstätigen Frauen. Deshalb reden sie sich ein, sie hätten mehr erreicht und könnten deshalb mit Recht auf die anderen herabblicken. Was aber ist schon der Beruf einer Abteilungsleiterin in einem Kaufhaus gegen den einer Hausfrau und Mutter?

Wenn man vor dem Bücherschrank der Frau von heute steht, findet man berufliche Literatur, Computerbücher usw. Vielleicht ist auch ein Buch über die Mutter und ihr erstes Kind dabei. Man erkennt aber gleich, was wie wichtig ist. Eigentlich ist der Beruf einer Hausfrau und Mutter ein so umfassender, daß die Frau nie genug dazu lernen kann: Sie muß sich doch mehr als ein bißchen auskennen mit Medizin, Psychologie, Ernäh-rungswissenschaften usw. Später, wenn die Kinder in der Schule sind, kommen Pädagogik und sämtliche Schulfächer hinzu, in denen die Mutter doch wenigstens soviel Bescheid wissen sollte, daß sie die Schulaufgaben gelegentlich kontrollieren und im Bedarfsfall auch ein wenig Nachhilfe geben kann. Der Hausfrauenberuf ist also wahrscheinlich der letzte Allroundberuf. Völlig unverständlich ist daher, warum er in der heutigen Zeit so wenig Ansehen und Respekt genießt. Zu dem geringen Ansehen trägt auch die übertriebene Bescheidenheit der Hausfrauen selbst bei. Wenn man sie nach dem Beruf fragt, sagen sie entweder: „nichts besonderes“ oder „nur Hausfrau“. Viele geben lieber ihre frühere Berufsbezeichnung an, um jedenfalls einen gewissen Nimbus von Bedeutsamkeit und Tüchtigkeit zu verbreiten. Nur so, meinen sie, halbwegs mit den beruftätigen Frauen mithalten zu können, die sich durch Übertreibung und Angabe zu wahren Hochstaplerinnen entwickeln können, wenn man sie nach ihrer Tätigkeit fragt: Sie sind z.B. nicht mehr wie früher schlicht „Vertreterin“, sondern sie arbeiten in der „Promotion einer großen Firma als Gebietsleiterin“. Übrigens hat „Promotion“ nichts mit dem akademischen Doktortitel zu tun, sondern wird englisch ausgesprochen und soll bedeutender klingen als Werbung. Auch sonst reden die berufstätigen Frauen häufig in einem Kauderwelsch, das eigentlich nur ihre Aufgeblasenheit demonstriert, jedoch eine Nur-Hausfrau von schlichter Wesensart durchaus in Erstaunen versetzen kann, wenn sie beispielsweise sagen: „Es kam keine response rüber, kein flash-back oder besser gesagt: feed-back, wenn du verstehst was ich sagen will.“ Die so Angesprochene versteht natürlich nicht, was gemeint ist, und bewundert ihre offenbar überlegene Geschlechtsgenossin anstatt sich zu sagen, daß diese es anscheinend nötig hat, in dieser Weise anzugeben, denn eigentlich ist es ja ein Gebot der Höflichkeit, sich so auszudrücken, daß der Gesprächspartner dem Gesagten folgen und es verstehen kann.

 

Wenn hier eine Lanze für die Nur-Hausfrau und Mutter gebrochen wird, so darf natürlich eines nicht verkannt werden: Sicherlich gibt es Notfälle, in denen beide Eheleute arbeiten müssen, um den notwendigen Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen. Von diesen Fällen ist hier nicht die Rede. Die meisten sehen es schon als Notfall an, wenn man sich ohne das Hinzuverdienen der Frau kein großes Auto oder keinen Urlaubsflug in ferne Länder mehr leisten kann. Ist das wirklich so schlimm? Auch ein Urlaub in der näheren Umgebung kann wunderschön sein, wenn man ihn gut plant und nicht nur zu Hause herumgammelt. Allein schon die Welt mit den Augen der Kinder zu sehen, ist ein Erlebnisurlaub besonderer Art, und da braucht man nicht erst Gott weiß wo hinzufahren.

 

 

 

 

20.

 

Zwar man zeuget viele Kinder, Doch man denkt sich nichts dabei; Und die Kinder werden Sünder, Wenn's den Eltern einerlei.

Wilhelm Busch

 

 

Die Frauen von heute wollen auch Verantwortung tragen, ist ein Schlagwort, das man öfter gerade von Politikerinnen hört. Diese Damen tun so, als ob es Verantwortung nur im Berufsleben gäbe. „Hic Rhodos, hic salta!“ pflegten die Römer zu sagen. Übersetzen wir das für die Frau und Mutter, so heißt dies: Hier ist dein Aufgaben- und Verantwortungsbereich; um den hast du dich zu kümmern. Welche berufstätige Frau weiß denn wirklich, welchen Umgang ihre halbwüchsigen Kinder pflegen oder was sich bei ihnen zu Hause abspielt, wenn keiner da ist? Wer unterhält sich mit den Kindern über Bücher, die der Diskussion bedürfen? Wer ist in dem Augenblick da, wenn plötzlich etwas geschieht, was für das Kind lebensentscheidend sein kann?

Auf einer Tagung von Managerinnen unterhielten sich die Teilnehmerinnen darüber, wer während ihrer Abwesenheit für ihre Kinder sorgt: Bei manchen schaute die Oma vorbei, bei anderen waren es „nette Nachbarn“. Wieder andere ließen ihre halbwüchsigen Kinder ganz allein nach dem Motto: „Das Haus ist gut versichert und die Töchter nehmen die Pille. Was soll da schon passieren?“

Diesen Frauen ist offenbar der Sinn dafür abhanden gekommen, daß nicht nur Zimmerpflanzen ständige Pflege brauchen, damit sie nicht verdorren, sondern daß auch Kinder in gleicher Weise stete Zuwendung und Betreuung benötigen, damit sie sich richtig entwickeln können.

In der Fernsehsendung Panorama vom 14.9.2000 zeichneten Lehrer ein erschütterndes Bild von der derzeitigen Situation: Ein großer Teil der Schüler hatte vor dem Unterricht noch nicht einmal gefrühstückt, so daß eine fürsorgliche Lehrerin immer eine Packung Knäckebrot für die ganz besonders Hungrigen mit in die Schule brachte; ein Drittel der Kinder hatte das Mäppchen mit dem Schreibwerkzeug nicht dabei und so ging es weiter. Wenn man die Bilder der Schulklasse sah, gewann man den Eindruck, daß ein großer Teil verhaltensgestört sein muß - so führten sich die Kinder auf. Es scheint so zu sein, daß auch die Mütter von der sogenannten "Service-Mentalität" erfaßt worden sind, d.h. sie denken offensichtlich: Für alles ist jemand zuständig, nur man selbst ist nicht verantwortlich. Die Frauen meinen wohl, für die Erziehung ihrer Kinder seien nicht sie, sondern die hierfür speziell ausgebildeten Kindergärtnerinnen, Lehrer zuständig, und - wenn alle Stricke reißen - ist da ja noch die Bundeswehr, die aus einem verkorksten Knaben einen tüchtigen jungen Mann machen kann. Die modernen Mütter kommen anscheinend gar nicht auf den Gedanken, daß diese Institutionen nicht das leisten können, was zu Hause bei der Erziehung versäumt wurde.

Aber es gibt auch Frauen, die ein schlechtes Gewissen haben, weil sie während ihrer Berufstätigkeit ihre Kinder allein lassen und nicht wissen, was diese inzwischen tun. Deshalb haben sich nun die Kurse für Managerinnen dieses Themas angenommen: Hier wird den Frauen eingeredet, ihr schlechtes Gewissen komme nur daher, daß sie zum Perfektionismus neigen. Nur fragt man sich da unwillkürlich: Was hat das mit Perfektionismus zu tun, wenn Frauen sich so naturgemäß verhalten, wie beispielsweise jede Katzenmutter mit ihren Jungen, indem sie ihren Nachwuchs ständig umsorgt und beschützt?

Das Aufziehen von Kindern ist ein Fulltime-Job, der einer Frau eigentlich keine Zeit für eine Berufstätigkeit läßt, genauso wenig wie ein Mensch gleichzeitig als Arzt und als Lehrer arbeiten kann. Wenn die berufstätigen Frauen trotzdem auf Nachwuchs nicht verzichten wollen, sind sie bestrebt, ihn möglichst bald in den Ganztagskindergarten abzuschieben. Neuerdings gibt es sogar „Wickelkindergärten“, wo die Babys schon im ersten Lebensjahr abgeliefert werden können. Weil dies so praktisch ist, wird der Ruf nach der Vermehrung derartiger Heime immer lauter. Immer öfter setzen Frauen Kinder in die Welt, um dann darüber nachzudenken, wohin sie sie so früh wie möglich in Pflege geben können. Das kommt einem so vor, wie wenn sich jemand einen Hund kauft, um ihn dann in einem Tierheim abzugeben. Anscheinend ist dies der moderne Trend, daß Kinder und Tiere in der heutigen Zeit in gleicher Weise abgeschoben werden. Man kann überspitzt sagen: Früher wurden Kinder als Gottes Geschenk angesehen, heutzutage gelten sie doch oft eher als Störfaktor, wie sich schon aus der immensen Zahl von Abtreibungen (trotz Pille!) ergibt. Typisch ist die Äußerung der Marktforscherin Florence Guesnet im „Spiegel“ (Nr.47/99): „Manchmal bin ich nach einem Wochenende froh, wenn Montag ist, weil kleine Kinder einen dauernd in Anspruch nehmen.“

Zu dem modernen Trend sei noch angemerkt: Wirklich individuelle Persönlichkeiten können doch wohl nur im Schoß einer Familie herangezogen werden. Wenn demgegenüber die Kindergärten mehr und mehr die Funktion der Familie übernehmen, wird sich auch hier das bestätigen, was man schon bei den Schulen festgestellt hat, nämlich daß sie eben doch eine Familienerziehung in keiner Weise ersetzen können. Weil dies so ist, hat ja auch ein Mann (!), nämlich Herrmann Gmeiner, die SOS-Kinderdörfer gegründet, in denen einsame Waisenkinder wie in einer Familie aufwachsen können. Demgegenüber stecken die berufstätigen Mütter ihre Kinder tagsüber in Heime, wo sie wie in einem Waisenhaus verwahrt werden. Was für ein Widerspruch!

Bei allem Respekt vor den Kindergärtnerinnen: Sie haben nicht die Möglichkeit, Kinder individuell entsprechend ihren Begabungen und Schwächen zu fördern. Ist beispielsweise ein kleines Kind künstlerisch veranlagt: Wer gibt ihm spezielle Anregungen zum Malen oder wer musiziert mit ihm, wenn nicht die Mutter? Oder wenn das Kind eine Rechtschreibschwäche hat: wer hilft ihm, wenn nicht die Mutter? Natürlich bieten die Schulen für solche Kinder ergänzenden Unterricht an, aber die Erfahrung lehrt, daß Schüler schnell in die Sonderschule abgeschoben werden, wenn es Probleme gibt.

Haben sich die berufstätigen Mütter schon einmal gefragt, wo die Ruhe im Leben ihrer Kinder bleibt, aus welcher, wie man zu sagen pflegt, die Kraft kommt? Diese heimelige Ruhe und Geborgenheit, die gerade die kleinsten Kinder dringend brauchen, kann ein Kindergarten einfach nicht bieten. So ist es kein Wunder, wenn die Einnahme von Beruhigungsmitteln bei Kindern besorgniserregend zunimmt.

 

Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir die bittere Quittung dafür bekommen, wie lieblos heute viele Kinder aufgezogen werden. Amerika ist uns da nur ein paar Jahre voraus: Die Gewaltkriminalität unter Jugendlichen hat dort so erschreckende Ausmaße angenommen, daß es die Menschen nicht nur hierzulande zutiefst erschüttert. Es sind nur die ersten Ausläufer dieser Welle von Gewalt, die nun auch bei uns in Bad Reichenhall, Meißen, Brannenburg und Metten angekommen sind, und die es vorher in dieser Art nie gegeben hat.

Auch die Zahl der Diebstähle, die von Kindern begangen werden und die sich in den letzten Jahren vervielfacht haben, sind ein Alarmzeichen. Die Psychologen sagen uns, daß die Triebfeder dieser Taten mangelnde Liebe ist. Die Kinder wissen, daß ihre Mütter die Wahl hatten, ihre Zeit ihnen oder dem Beruf zu widmen. Sie empfinden es als Lieblosigkeit, daß ihre Mütter die berufliche Karriere vorgezogen haben. Instinktiv entschließen sie sich dazu, zu Sorgenkindern zu werden, indem sie Straftaten begehen. Sie hoffen, daß sie ihre Eltern auf diese Weise zwingen können, sich mehr mit ihnen zu beschäftigen.

 

Vergleichen wir einmal die Jugend von früher mit der heutigen, so müssen wir feststellen, daß bis vor zwei Jahrzehnten die jungen Menschen der älteren Generation mit Höflichkeit und Respekt begegneten. Es war selbstverständlich, daß man z.B. Nachbarn und Lehrer grüßte. Heutzutage wird ein Volksschullehrer von 70 % seiner Schüler nicht mehr gegrüßt, wie eine Umfrage ergab. Die Ausdrücke, mit denen die ältere Generation bedacht wird, zeigen, wie die heutige Jugend denkt. Da ist von „Gruftis“, „Skelettis“ und „Kompostis“ die Rede. Man kann immer wieder feststellen, daß am Anfang der Gewalt eine Diktion der Diskriminierung einer gewissen Bevölkerungsklasse steht. Eine logische Folge derartiger Entwicklungen ist es, wenn dann eines Tages ein junger Mensch, der ausrastet, einen „Grufti“ tatsächlich in die Gruft befördert, denn nicht selten folgt dem Unwort die Untat.

Wenn man früher von einem Generationenvertrag zwischen Alt und Jung sprach, kann man heute eher von einem Krieg reden. Die jungen Leuten von heute setzen sich oft schon äußerlich gesehen in aggressiver Weise von den älteren ab: Denken wir nur an die Hooligans und Rechtsextremen, die schon in ihrer Aufmachung die Bereitschaft zur Gewalt zum Ausdruck bringen wollen. Die Gefahr, daß Kinder sich so entwickeln, ist naturgemäß in den Familien sehr groß, wo beide Eltern den ganzen Tag lang wegen ihrer Berufstätigkeit von zu Hause weg sind.

 

Der Freizeitforscher Opaschowski äußerte kürzlich, daß eine Generation von Jugendlichen nachwachse, die sich wie durch die Medien auch durchs Leben „zappe“, wobei 53% der jungen Leute für Genuß ohne Rücksicht auf die Familie seien.

Bis zum Jahr 2005 wird nach Meinung des Vorstandes des Diakonischen Werks Augsburg, Hanns-Ewald Fehr, fast jeder Dritte an psychologischen Problemen leiden; die Entwicklung sei beängstigend. Die Zahl der Anrufe bei der Telefonseelsorge wachse bundesweit jährlich um 30 %. Als Gründe hierfür nennt Fehr unter anderem übersteigerte Leistungsanforderungen und Vereinsamung in der Gesellschaft; auch würden nur noch in wenigen Familien die Probleme besprochen. So müsse davon ausgegangen werden, daß die Familientragödien, von denen wir täglich in der Zeitung lesen, nur die Spitze des Eisbergs seien.

Wie es bei der nachwachsenden Generation aussieht, erfuhren wir anläßlich des Inter-nationalen Kongresses der Europäischen Ver-einigung für Kinder- und Jugendpsychiatrie 1999, wo der Präsident Prof. Remschmidt feststellte, daß 14 % der Kinder und Jugendlichen psychisch auffällig seien; der Bielefelder Professor Klaus Hurrelmann gab bekannt, daß 30 % der Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren regelmäßig zu Tabletten greifen - hauptsächlich zur Beruhigung. Dr. Rainer Georg Siefen, der Leiter der Westfälischen Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie ergänzte diese traurige Statistik im November 2000 mit der Bemerkung, daß das Ausmaß und die Regelmäßigkeit des Alkoholkonsums bei 15 % aller Jugendlichen besorgniserregend ist und daß 5 % der jungen Menschen regelmäßig Cannabis-Produkte konsumieren.

 

Frau Zerrahn, die berufstätige Mutter einer kleinen Tochter, äußerte in dem erwähnten Artikel im Spiegel: „Man kann heute nicht arbeiten und ein Kind haben, wenn man nicht mindestens fünf Frauen im Hintergrund hat, auf die man sich verlassen kann.“ Nun werden viele berufstätige Frauen sagen, sie hätten ja ein reizendes Kindermädchen oder eine liebe Oma zur Beaufsichtigung der Kinder. Was das Kindermädchen angeht, so verhalten sich Frauen diesen gegenüber so, wie sie es den Männern vorwerfen: Sie stellen jemand an für die von ihnen verachteten „niederen Arbeiten“ der Kinderaufzucht und des Saubermachens, während sie selbst Karriere machen. Und was die Oma anbetrifft: Sicher ist es für alle Beteiligten ein Gewinn, wenn sie in einer intakten Großfamilie leben. Aber was viele Frauen unter „Großfamilie“ verstehen, sieht so aus: Die alte Generation, die selbst Kinder aufgezogen und häufig die Eltern bis ans Lebensende gepflegt hat, wird nun eingespannt, um die Enkel aufzuziehen; dabei hätte sie sich eigentlich längst ein bißchen Freiheit und Ruhe verdient. Sicher macht es den Alten Freude, wenn sie so engen Kontakt zu den Enkeln haben, aber die ganze Last von deren Erziehung und Pflege überfordert sie doch, besonders, weil sie oft keinen Dank, sondern herbe Kritik für ihre Bemühungen ernten. Dennoch machen sie das Spiel der berufstätigen Frauen mit, weil sie berechtigte Angst haben, daß es sonst Streit gibt und sie dadurch ihre Enkel verlieren könnten. Außerdem sind sie der Meinung, daß die Kinder bei ihnen auf alle Fälle immer noch besser aufgehoben sind als dort, wo sie sonst verwahrt würden.

Berufstätige Mütter scheuen sich auch nicht, den ungeliebten Haushalt auf die Kinder abzuschieben. In der Sendung „Aus der Reihe tanzen“ über die Berufswelt von Morgen stellten die Autorinnen im 3-sat-Fernsehen Managerinnen als Vorbild hin, die ein sehr merkwürdiges Familienleben führten: Eine dieser Spitzenfrauen hatte sogar drei Kinder und sprach davon, daß diese natürlich auch Verantwortung in der Familie übernehmen müßten. Das sah so aus, daß der 12-jährige Sohn das Mittagessen kochte. Wir sehen also, daß mit dem Wort Verantwortung nichts anderes gemeint ist als Kinderarbeit, über die wir uns empören, wenn sie im fernen Asien oder Afrika stattfindet. Nichts gegen eine gelegentliche Mithilfe der Kinder! Aber Frauen, die ihre Kinder in dieser Weise einspannen, beuten sie ohne zwingende Notlage aus, indem sie sie an dem Arbeitsplatz beschäftigen, welcher der unfallträchtigste überhaupt ist, nämlich im Haushalt. Frauen, die sich so gescheit und sogar überlegen vorkommen, sollten doch wissen: Ein Kind leistet allein schon dadurch, daß es wächst, so viel wie ein Schwerarbeiter; wenn das Kind dann noch einen anstrengenden Vormittag in der Schule hinter sich hat, braucht es einfach eine Ruhepause, beispielsweise an einem gedeckten Mittagstisch. Wenn die Frauen das heute nicht mehr so sehen wollen, liegt das anscheinend daran, daß sie ihre Sensibilität in den Beruf einbringen, wie sie zu sagen pflegen, so daß zu Hause nichts mehr davon zu spüren ist.

Interessant ist, wie die neuen berufswütigen Mütter in den Augen der Großmuttergeneration dastehen: Die eigenen Mütter sehen ihre Töchter ungefähr so ähnlich, wie wir Männer es tun. Zwei Punkte fallen den Omas besonders auf: Sie staunen, wie unsensibel die jungen Mütter für Gefahren sind, die ihren Kindern drohen. In einer Kaffeerunde reden sich die Omas ihren Kummer von der Seele: „Da läßt es meine Tochter doch tatsächlich zu, daß unsere zweijährige Enkelin mit dem Kochlöffel auf das Neugeborene losgeht; als ich dazwischen gehe, sagt sie nur: „Was regst du dich denn auf - sie liebt doch das Baby!“ „Und unsere Tochter", berichtet eine andere Oma, „läßt unser Enkelkind mit einer Pillendose spielen, obwohl es ohnehin schon zu viel Spielzeug hat; aber das scheppert halt so schön. Als ich mich sorge, sagt meine Tochter: „Die kriegt die Pillendose ja nie auf!“. Sie hat's doch geschafft und hat die Pillen gegessen; dann mußte die arme Kleine für eine Woche ins Krankenhaus.“ So geht es weiter. Am Schluß sind sich alle darin völlig einig: „Aber sagen darf man ja nichts!“ In den Augen vieler Omas haben ihre Enkel nur durch glückliche Zufälle oder dank eines wachsamen Schutzengels bisher überlebt.

Das gilt auch für den zweiten Punkt, der den Omas aufstößt: Früher hatten sie ein gewisses Programm, mit dem sie ihre Kinder so gesund wie möglich aufzogen: Ob sie ihnen nun Karottensaft oder Lebertran gaben, ob sie dieses oder jenes Gemüse kochten, ob sie im Sommer zur Abhärtung an die Nordsee fuhren: Sie überlegten genau, was gut für die Gesundheit der Kinder sein könnte. Früher war es so, daß solche Traditionen von Generation zu Generation weitergegeben und natürlich durch eigene Erfahrungen ergänzt wurden.

Die Frauen von heute wollen von diesen Erfahrungen ihrer Mütter im allgemeinen nichts mehr wissen. Sie denken, jemand, der mit einem Computer nicht umgehen kann, hat auch einer modernen Frau von heute nichts mehr zu sagen; das bißchen Wissen, das die Alten haben, kann man sich ja notfalls auch bequemer aus dem Internet holen. Die meisten Mütter von heute machen sich über die Zusammenhänge von Ernährung und Lebensführung einerseits und Gesundheit andererseits überhaupt keine Gedanken mehr. Sie füttern ihren Nachwuchs mit Fertigessen aus der Tiefkühltruhe und fahren im Urlaub in den heißen Süden. Daß auf diese Weise das Immunsystem der Kinder nicht gestärkt wird und die Allergien auch aus diesem Grund zunehmen, wird ihnen kaum bewußt. So ist es nicht verwunderlich, wenn auf dem 95. Jahrestag der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin festgestellt wurde, daß jedes fünfte Kind chronisch krank ist und die Tendenz dieser Entwicklung steigt; an erster Stelle dieser Erkrankungen liegen die Allergien gefolgt von Erkrankungen des Bewegungsapparats und Fehlernährungen. Mit anderen Worten: die Kinder bewegen sich zu wenig und essen das Falsche. „Bei unseren Kindern tickt die Zeitbombe“; äußerte der Karlsruher Sportmediziner Prof. Klaus Bös. Was die Bewegung anbetrifft, so war es früher selbstverständlich, daß ein Junge Klimmzüge machen konnte, es fragte sich nur, wie viele. Heute kann nur noch jeder fünfte Viertklaßler einen einzigen Klimmzug schaffen, wie der Vorsitzende des Berufsverbandes der Orthopäden Heber auf deren Kongreß mitteilte, wobei er die Folgekosten des Bewegungsmangels mit Milliardensummen bezifferte. Bezüglich der Fehlernährung liegen genauere Zahlen vor. Der Vorsitzende des Vereins zur gesunden Ernährung und Diätetik Müller gab bekannt, daß 100 Milliarden von den insgesamt 500 Milliarden Kosten im Gesundheitswesen durch falsches Essen verursacht würden. Es ist also kein Wunder, wenn Prof. Schranz aus Gießen mitteilte, daß schon jeder sechste Teenager verkalkte Herzkranzgefäße hat. Ein Mediziner äußerte sogar einmal die sicherlich zutreffende Vermutung, daß selbst in der schlimmsten Kriegs- und Nachkriegszeit weniger Gesundheitsschäden durch Mangel an geeigneter Nahrung hervorgerufen wurden wie in der heutigen Zeit des Überflusses durch Fehlernährung. Die Zuckerkrankheit hat sich beispielsweise weltweit in den letzten 15 Jahren auf 150 Millionen Fälle verfünffacht, wobei die Steigerungsrate natürlich ausschließlich auf das Konto der Industrienationen geht: Weil dort die berufstätigen Frauen den Kindern immer weniger Mutterliebe geben können, kompensieren sie diesen Zustand, indem sie ihrem Nachwuchs Süßigkeiten oder Geld zustecken; daß dieses Geld von den Kleinen dann natürlich auch meistens Leckereien umgesetzt wird, können wir täglich im Straßenbild beobachten, wo wir den Nachwuchs ständig mit Eis und Snacks herumlaufen sehen.

 

Wie wir oft in der Zeitung lesen, ist der Sport das Stiefkind der Schulfächer. Immer mehr Stunden fallen aus; noch dazu fehlt es häufig an geschulten Sportlehrern. Hier wäre es Aufgabe der Mütter, gegenzusteuern, indem sie ihren Kindern mit Spaß und Spiel die notwendige Bewegung verschaffen. Aber berufstätige Mütter haben unter der Woche keine Zeit für eine Radtour, ein Tennisspiel oder einen Schwimmbadbesuch mit ihren Kindern.

Immer mehr Mütter tun ihren Kindern sogar Unglaubliches an, wie der Deutsche Kinder- und Jugend-Ärztetag 1999 mitteilte: Sie fliegen immer öfter mit Last-Minute-Reisen in tropische Länder, ohne die notwendige ärztliche Beratung und Impfung in Anspruch zu nehmen. Lebens-gefährliche Erkrankungen der Kinder sind die Folge. Der Rat der Ärzte, Urlaub an der heimischen Nord- und Ostsee oder auf dem Bauernhof zu machen, wird von vielen jungen Müttern ebenso als Zumutung empfunden wie ihre Mahnung: „Das Ja zum Kind heißt gegebenenfalls auch Verzicht und Rücksichtnahme auf seine Bedürfnisse.“ Für die Mütter von heute sind die Ärzte nicht für solche Ratschläge zuständig, sondern haben gefälligst die Kinder wieder gesund zu machen, wenn ihnen - wie so oft - durch Leichtfertigkeit der Eltern etwas zugestoßen ist.

 

 

 

 

21.

 

Das erste, das der Mensch im Leben vorfindet, das letzte, wonach er die Hand ausstreckt, das Kostbarste, was er im Leben besitzt, ist die Familie.

Adolf Kolping

 

 

Wie geht es eigentlich heute den meisten berufstätigen Frauen mit ihren Kindern? Eine Diskussion in einer nahegelegenen Mutter-und-Kind-Klinik brachte es an den Tag. Als Haupterfolg ihres Klinikaufenthalts bezeichneten es die Mütter, daß sie auf diese Weise ihre Kinder erst richtig kennen gelernt hätten. Soweit ist es also schon gekommen, daß Frauen einen Klinikaufenthalt benötigen, um ihre Kinder kennen zu lernen.

 

Viele Frauen haben das Gefühl dafür verloren, daß der Beruf der Hausfrau und Mutter etwas ganz besonderes ist: Hier kann die Frau ganz sie selber sein, unverwechselbar oder besser gesagt unersetzbar. Im Berufsleben kommen und gehen die Menschen; jeder ist im allgemeinen zu ersetzen - so oder so. Die „Planstelle“ einer Frau und Mutter kann nur von einer einzigen Person richtig ausgefüllt werden, nämlich von der Mutter selbst. Aber die Frau im Beruf hat Ersatzlösungen gefunden oder wie es eine Unternehmerin vornehmer ausdrückte, die notwendige Infrastruktur geschaffen: Der Babysitter, das Kindermädchen und auch die Kindergärtnerin übernehmen immer mehr die Rolle der Mutter, anstatt nur ergänzend tätig zu werden. So, wie die Mutter zu einer ersetzbaren Person wurde, ist aus der Ehefrau im Laufe der Jahre die Lebensgefährtin geworden, die nun aber doch ehrlicher „Lebensabschnittsbegleiterin“ genannt wird.

Daß die Familie heutzutage nur noch ein lockerer Verband von Personen für eine gewisse Zeit ist, wird einem klar, wenn man ihre Gründung miterlebt:

Die Art, wie heutzutage Hochzeiten gefeiert werden, zeigt, daß nur noch Äußerlichkeiten den Ton angeben: In Frauenzeitschriften wird immer mehr gegen die angeblich langweilige Form der Eheschließung polemisiert: Ein „verknöcherter Standesbeamter“ und ein „verstaubter Pfarrer“ sind zu wenig für die heutige verwöhnte Frauenwelt. Man will „witzige“ Leute für die Trauung. Und so wird empfohlen, irgendeinen Spaßvogel über das Internet mit den notwendigen Papieren auszustatten, damit er die Eheschließung vornehmen kann. Dann muß das Brautpaar sich selbst noch etwas Originelles einfallen lassen: Allerdings sind Trauungen unter Wasser, am Bungee-Seil, am Fallschirm usw. schon da gewesen, also nicht mehr originell. Vielleicht erleben wir schon bald einmal eine Hochzeit im Bordell statt in der Kirche. Wie sagte kürzlich eine Braut, als man ihr wünschte, daß ihre Ehe gut gehe: „Na ja, jedenfalls habe ich mit Sicherheit ein paar Tage Spaß gehabt.“

Die Frauen von heute leiden an einer Art von Begriffsverwirrung. In einer Diskussion darüber, was für sie das Wort Familie bedeutet, einigte man sich darauf, daß sie etwas anderes sein müsse, als sie es bisher war. Früher war die Kindheit in der Geborgenheit einer Familie das einzige Paradies, aus dem man nie vertrieben werden konnte. Wenn man in Frauenzeitschriften liest, wie junge Frauen heute über die Familie debattieren, meint man, sie reden von einer Art Hölle oder Fegefeuer. Sie stellen die Familie und die Ehe als eine "Keimzelle des Patriarchats" hin und versteigen sich zu der Behauptung, diese gesellschaftliche Struktur sei per se gewaltsam (Elke Müller-Mees: „Die aggressive Frau“). Die Schriftstellerin Susanne Riedel spricht in ihrem Buch „Kains Töchter“ sogar von einem „Kinderauschwitz“. Wer, wie viele Frauen es tun, die Familie demontiert, macht die Kinder zu seelischen Obdachlosen, die bindungsunfähig sind. Die Folge davon wird sein, daß die Konflikte in der Gesellschaft zunehmen zwischen Inländern und Ausländern, Männern und Frauen, Alten und Jungen usw.

 

Während berühmte Schriftsteller in rührender Weise über Weihnachtsfeiern aus ihrer Kindheit berichten, erzählen uns die Frauen von heute, daß sie an den wenigen Festtagen im Elternhaus ein Martyrium durchlitten hätten: Lauter Zwänge und Pflichten: Sie mußten zu Hause bleiben, an der Festtafel sitzen (wobei sie das Wort „Tafel“ mit wahrem Widerwillen über die Lippen bringen), mußten kindische, einschläfernde Weihnachts-lieder singen usw., also eine Summierung von Unerträglichkeiten, die nur durch die Geschenke etwas abgemildert wurde und dadurch, daß man kurz in seinem Zimmer verschwinden konnte, um sich bei Musik vom eigenen Walkman zu erholen und zu entspannen.

Was einmal als Fest der Liebe galt, wird heute als Streßfaktor empfunden, obwohl vieles leichter geworden ist: Die Kaufhäuser stellen sogar Einwickeldienste für die Geschenke zur Verfügung. Stollen und Gebäck muß man nicht mehr selbst backen, sondern kann sich in Geschäften aussuchen, was man will. Auch können sich viele leisten, an den Festtagen zum Essen zu gehen. Trotzdem entfliehen immer mehr Familien auf Wunsch der berufstätigen Mütter dem Weihnachtsstreß und fliegen irgendwo hin. Dann hocken sie in einem fernen Land am Strand und bilden sich ein, ein besseres Fest erlebt zu haben als zu Hause. Sich selbst belügen zu können, ist nämlich eine Eigenschaft, die Frauen meisterlich beherrschen.

Wenn man manchen modernen Frauenzeitschriften folgt, scheint das Familienleben eine leere Hülle geworden zu sein, gefüllt mit Leerformeln wie: „Ach, ist die Kleine groß geworden“, bis zu dem unangenehmen Zwang, „danke“ und „bitte“ sagen zu müssen. Manche junge Frauen empfinden Höflichkeitsformeln in der Familie als bloße Dressurrituale: Schließlich hätten die Kinder ja Anspruch auf Geschenke und bräuchten also weder groß darum zu bitten noch sich überschwänglich dafür zu bedanken.

Eine ältere Dame berichtete einmal, in ihrer Familie habe es in den letzten Jahren ein knappes Dutzend Geburten gegeben. Sie habe sich bemüht, jedesmal zu dem freudigen Ereignis etwas Besonderes zu schenken: Sie habe aus alten Büchern Sinn- und Segenssprüche herausgesucht, kunstvoll abgeschrieben und mit Blumen und Ornamenten ummalt, individuelle Strampel-höschen gehäkelt, Lätzchen mit Applikationen gefertigt, Spieluhren in handgefertigte Kuschel-tiere eingenäht und dergleichen mehr. Das Echo sei sehr enttäuschend gewesen: In manchen Fällen habe sie erst nach Monaten ein kurzes Danke-schön gehört, in anderen Fällen überhaupt nichts. Sie meinte dazu: „Man soll deshalb nicht schlecht von den Leuten denken: Schließlich kann ja einmal bei der Post etwas verloren gehen.“ Mit dem Rat ihres Mannes, bei der nächsten Geburt einfach zu behaupten, ihr Geschenk sei bei der Post offenbar verschwunden, wollte sie sich nicht anfreunden.

Wenn man die ganze Entwicklung so verfolgt, dürfte der Trend dahin gehen, daß Geschenke in Zukunft per Mausklick am Computer ausgewählt werden und dem Empfänger direkt zugesandt werden. Der bedankt sich dann per E-Mail, wobei er in dem Programm „www.danke-schön.de“ eine Danknachricht anklickt, oder noch einfacher eine SMS-Nachricht schickt. Nur bleibt halt leider dabei die Liebe auf der Strecke. Irgendwann wird sich der Beschenkte fragen, was er mit dem Zeug anfangen soll, das er sich doch viel besser selbst hätte aussuchen und kaufen können.

Auch das Essen der Familie von heute scheint zur „Abfütterung“, zum bloßen Kalorientanken, entartet zu sein. Was einmal eine elementare Lebensfreude war, ist zu einem Vorgang verkommen, der mit dem Betanken eines Autos vergleichbar ist. „Für viele Menschen ist Essen nicht mehr etwas, wozu man sich extra hinsetzt,“ sagt die Ernährungswissenschaftlerin Linda van Horn. „Es ist etwas, was man tut, während man etwas anderes erledigt.“

Meist ist es in den Familien so, daß jeder, der Hunger hat, sich etwas nach seinem Geschmack aus der Tiefkühltruhe holt und in die Mikrowelle schiebt. Die Fastfoodwelle hat auch das traute Heim erreicht. Daß diese Art der Ernährung krank macht, können Wissenschaftler noch so oft in Zeitungen oder im Fernsehen vorbringen, es nützt nicht viel. Ein großer Teil der berufstätigen Frauen ist der Ansicht, daß dies nun einmal der Tribut sei, den man in dieser modernen Zeit erbringen müsse. Allerdings sind es hauptsächlich die Männer, die den Tribut für die Fehlernährung zu zahlen haben: An der Hamburger Universität wurde beispielsweise festgestellt, daß die Studenten von heute 70 % weniger Spermien produzieren als die Generation vor 40 Jahren. Ähnlich verhält es sich mit der Libido, die in vergleichbarer Weise abgenommen hat. Diese elementare Lebensfreude wird genauso kaputt gemacht wie die andere, nämlich die Lust am Essen. Die Menschen sehen nicht mehr den Zusammenhang, auf den Psychologen gelegentlich in den Zeitungen aufmerksam machen: Wie jemand ißt, so liebt er auch.

 

Während man früher für „essen“ auch so vornehme Vokabeln wie „speisen“, „dinieren“ oder „soupieren“ verwendete, „haut“ man sich heute „einen Snack rein“. Unter „Tafel“ verstehen junge Leute heute kaum noch einen festlich gedeckten Tisch, sondern nur noch die schwarze Fläche, die in der Schule an der Wand hängt. Das Wort Essenskultur ist ein Fremdwort geworden.

 

Wenn überhaupt noch ausnahmsweise die gesamte Verwandtschaft zusammenkommt, geschieht dies meist auf Einladung der Älteren. Allerdings hält es die jüngere Generation im allgemeinen nicht mehr für nötig, sich für eine solche Einladung zu bedanken, denn schließlich waren sie es ja, die ihre kostbare Freizeit für den Besuch „geopfert“ haben. Wenn also jemand zu danken hat, dann wären das die Älteren. Wie undankbar gerade die Frauen von heute sind, ist offenbar auch schon den jungen Männern aufgefallen. In der Fernsehsendung „Herzblatt“ wurden junge Männer gefragt, was sie denn an den Frauen am meisten „nervt“. Die Antwort lautete: „... daß sie sich nicht einmal bedanken, wenn sie eingeladen werden.“

À Apropos bedanken: Früher war es einmal üblich, daß man sich sogar bei seinem Herrgott durch ein Tischgebet für das Essen bedankte. Das ist aber schon so sehr in Vergessenheit geraten, daß einer Frau vor Schreck der Löffel in die Suppe fiel, als ein Mönch in einem Gasthaus gewohnheitsmäßig vor dem Essen das Kreuzzeichen machte.

 

 

 

 

 

 

22.

 

Der reiche Mann engagiert sich eine Köchin, eine Sekretärin, ein Hausmädchen, eine Wäscherin. Der ärmere Mann heiratet einfach.

Shirley Mac Laine

 

 

Wie stellen sich eigentlich die Frauen von heute die Familie vor? Ganz einfach: „Ganz anders“ und „jede Menge Spaß“. Nun haben freilich die Menschen auch bisher schon Familien gegründet, weil sie hofften, dadurch unter anderem auch mehr Lebensfreude zu haben. Aber sie haben doch auch die große Verantwortung und die vielen Pflichten gesehen, die sie damit auf sich genommen haben. Das Leben ist nun einmal nicht nur Spaß, auch das Familienleben nicht, denn schließlich bereiten Kinder nicht nur Freude, sondern manchmal auch Sorgen. Die Familie als „Spaßgemeinschaft“ ist bei den heutigen Möglichkeiten durchaus vorstellbar: Problemkinder werden dann halt in psychologisch betreute Heime abgeschoben. Auch gegen einen besonderen Kindergarten, der kranke Kinder lustig betreut, werden die Ärzte nicht lang ihr Veto aufrecht erhalten können, wenn die Nachfrage der berufstätigen Frauen entsprechend groß und eindringlich ist.

Wir sehen also: wie schon vorher die Zeit der „Großfamilie“ zu Ende gegangen ist, ist auch die Familie von heute ein Auslaufmodell. Schwangerschaft und Heirat sind nicht mehr wie früher eine Pflichtkombination, ermittelte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im November 2000: So seien 41 % der Frauen in den neuen und 27 % in den alten Bundesländern bei der Geburt ihres ersten Kindes ledig gewesen. Daß die „Ursprungsfamilie“ zerfällt, lehrt ein Blick in die Statistik einer Großstadt: Demnach leben 40 % der Vorschulkinder bei nur einem Elternteil.

In diesem Zusammenhang ist interessant festzustellen, aus welchen Gründen heute noch geheiratet wird. Früher war die Antwort einfach: Zwei junge Menschen, die sich liebten, wollten eine Familie gründen und ihre gemeinsamen Zukunftspläne verwirklichen. Für unsere Zeit haben psychologische Studien ergeben, daß junge Menschen nicht mehr unbedingt Kinder wollen und sich auch für ihr künftiges gemeinsames Leben meist nichts vorgenommen haben, sondern sie tun sich zusammen, um der Einsamkeit zu entgehen - eine traurige Basis für ein Zusammen-leben. Statt der berühmten drei Worte, sagt man heute: „Ich brauche dich.“ Es ist also nicht mehr vom Gebenwollen die Rede, sondern man will etwas haben. Echte Zufriedenheit kann sich dabei sicher nicht einstellen: Vergleicht man die Paare von früher mit denen von heute, so wird ein großer Unterschied augenfällig: Früher waren die Paare, die eine Familie gründeten, am Ziel ihrer Wünsche: das Glück strahlte ihnen aus den Augen und jeder freute sich, ein bißchen an diesem jungen Glück teilhaben zu können. Die jungen Paare von heute wirken dagegen häufig überfordert oder gelangweilt. Wer sie sieht, wird kaum mehr das Gefühl bekommen: „Ich muß unbedingt auch heiraten, um so glücklich zu werden.“

Auch die Kinder sind heute nicht mehr glücklich. „Oh selig, oh selig ein Kind noch zu sein....“ beginnt die Arie einer bekannten Oper. Sie paßt nicht mehr in unsere Zeit, denn die Lage der Kinder ist alles andere als beneidenswert. Schauen wir uns einmal das moderne Familienleben aus der Perspektive der Kinder an: Nehmen wir vielleicht als Demonstrationsobjekt nur den Verlauf eines ganz normalen Morgens:

Der Wecker läutet. Die Eltern erledigen ihre Morgentoilette und richten das Frühstück her. In letzter Minute werden die Kinder geweckt, die ja den Schlaf so dringend brauchen. Die Kinder sind noch wie in Trance. Sie wollen einfach nicht aus dem warmen Bett. Es gibt den ersten Streit, weil die Eltern drängen. Heulend oder mindestens grantig sitzen die Kinder endlich am Frühstücks-tisch. Natürlich haben sie keinen Appetit. Das ist der Anlaß für den zweiten Streit zwischen ihnen und den Eltern. Der dritte folgt, wenn die Kinder ihre Medizin einnehmen sollen, denn ohne die geht es heutzutage nicht mehr. Die Kinder mögen nicht, aber sie müssen. Was sich nun abspielt, kann man vielleicht mit Fug und Recht als eine Art von Vergewaltigung bezeichnen: Der Vater hält die Kinder nacheinander fest; die Mutter flößt einen Eßlöffel Arznei in den schreienden Mund. Dann kommt die nächste Katastrophe: Die Kinder müssen angezogen werden, aber sie wollen sich selbst ankleiden. Dafür steht aber keine Zeit zur Verfügung. Also werden die protestierenden Kinder mit Gewalt in ihre Overalls gesteckt: Reißverschluß zu, Schuhe an und dann ab in den Kindergarten! Welche Art von Menschen wachsen da wohl heran, wenn der Rhythmus der elterlichen Arbeit schon das Leben der kleinsten Kinder diktiert? Der Nachwuchs wird schon im frühesten Kindesalter Opfer von Gewalt und Aggression. Kinder, die so aufwachsen, werden selbst gewalttätig, weil sie das Verhalten der Erwachsenen als Maßstab nehmen und nachahmen. Auch werden sie durch die Fernsehprogramme in dem Eindruck bestärkt, auf diese Weise ließen sich Probleme einfach lösen. Wir nähern uns in dieser Beziehung immer mehr amerikanischen Verhältnissen: Ein Drittel der Hamburger Schüler erscheint bewaffnet zum Unterricht. Man wird also auch in Schulen genauso wie an Flugplätzen Waffenkontrollen einführen müssen, denn aus harmlosen Kindern sind potentielle Terroristen geworden. Schuld daran ist die durch die Berufstätigkeit der Frau bedingte Auflösung der Familie. Denn Kinder können nur im Rahmen einer intakten Familie zur Anerkennung sozial-ethischer Grundwerte erzogen werden. Die Schule kann nicht mehr nachholen, was zu Hause versäumt wurde.

Bei der Art und Weise, wie heutzutage mit den Kindern umgegangen wird, wundert es uns nicht, daß wir im Herbst 2000 die Schlagzeile zu lesen bekamen: „TV-Gerät wichtiger als die Eltern“. Der Kindersender Fox Kids hatte eine Umfrage unter Kindern zwischen sechs und dreizehn Jahren durchgeführt. Gefragt wurde, wen oder was die Kinder am liebsten auf eine einsame Insel mitnehmen würden. Für ein Drittel der Kinder war der Fernseher am wichtigsten. Es folgte der Lieblingsschmöker mit einer 13%-igen Quote. Nur 3% der Kinder legten auf die Gesellschaft ihrer Eltern wert. Auch in ihren Augen ist die Familie also offenbar ein Auslaufmodell, denn sie wurden ja in diesem Sinne erzogen. Vielleicht sind für die Kinder von heute an der Familie nur noch die Service-Leistungen interessant, die sie erbringen muß.

 

Warum soll man heutzutage eigentlich noch heiraten? Die Unterhaltung zwischen Ehegatten dauert im Durchschnitt pro Tag nur 7 Minuten. Tendenz abnehmend. Vor ein paar Jahren waren es noch 8 Minuten. Nun muß man bedenken, daß in diesem Durchschnittswert Urlaub sowie Sonn- und Feiertage eingerechnet sind. Das bedeutet, daß Eheleute an einem normalen Tag keine 5 Minuten mehr miteinander reden (notwendige Mitteilungen inbegriffen!). Kurzum, ein echtes Gespräch findet in der Ehe kaum mehr statt. Oder soll man sagen: der Unterhaltungswert einer Frau ist auf dem Nullpunkt angekommen? Immer mehr Ehepaare reden überhaupt nicht mehr miteinander, jedenfalls zeitweise, was durchaus mehrere Monate bedeuten kann. Wo sind die guten alten Zeiten geblieben? Ist die Ehe von heute nur noch Langeweile zu zweit? Nicht umsonst liest man ja in manchen ehrlichen Heiratsanzeigen: „Ich mag nicht mehr länger allein vor dem Fernseher sitzen...“

 

Was sich geändert hat, wurde mir klar, als ich ein Gespräch von Frauen verschiedener Generationen verfolgte: Eine ältere Dame äußerte bewundernd: „Ich finde das toll, wie selbstbewußt die jungen Frauen von heute diskutieren. Das kann ich nicht einmal jetzt, wo ich älter bin.“

Darauf antwortete eine jüngere: „Dafür können sich die Frauen Ihrer Generation besser unterhalten; sie kommen vom Hundertsten ins Tausendste und haben viel Spaß dabei. Manchmal, wenn ich ältere Damen beim Kaffeekränzchen beobachte, frage ich mich: Warum lachen die mehr als wir.“

 

Als ich in meinem Beruf anfing, fragte mich mein Vorgesetzter, ein überzeugter Junggeselle, ob ich verheiratet sei. Als ich verneinte, meinte er zufrieden: „Gut so! Solche Leute können wir brauchen, die auch abends noch den Kopf frei haben für berufliche Probleme und sich nicht von ihrem Weib voll labbern lassen.“ Heute bräuchte er wegen der 5 Minuten Gesprächszeit diese Frage nicht mehr zu stellen.

 

Vielleicht ist dies auch mit der Grund, warum die Zahl der Eheschließungen immer mehr abnimmt und die Zahl der Scheidungen zunimmt.

Die zunehmende Zahl von Scheidungen ist deshalb besonders bemerkenswert, weil die jungen Leute von heute normalerweise schon einige Zeit zusammengelebt haben, bevor sie sich zur Ehe entschließen; sie müßten also eigentlich besser wissen, ob sie auch zusammenpassen, als es die Generation ihrer Eltern und Großeltern gewußt hat. Auch stehen den jungen Leuten heutzutage vielfältige Hilfen zur Verfügung, die es früher nicht gegeben hat: zum Beispiel Konflikt-Bewältigungskurse bei Kirchen und Volkshoch-schulen. Wenn es trotzdem gerade meist die Frauen sind, welche die Scheidung beantragen, liegt dies daran, daß sie von Harmonie-bedürftigkeit auf Konfliktkurs umgeschaltet haben. Am Beispiel „Familie“ sehen wir, daß es die Frauen sind, die den Abbau der traditionellen Werte betreiben. Wenn viele von ihnen schon lieber in den Beruf gehen, müssen sie auch allen deutlich machen, daß mit der Familie sowieso nicht mehr viel los ist.

 

 

 

 

 

 

23.

 

 

Frauen eignen sich besser für die Arbeit am Computer, weil sie in gleicher Weise totale Verwirrung stiften können wie er.

 

 

Man kann es kaum begreifen, warum die heutigen Frauen so wild und versessen auf das Berufsleben sind. Da könnten sie einen Traumjob als Hausfrau bei dem besten „Arbeitgeber“ der Welt, nämlich dem eigenen Ehemann haben. Trotzdem drängen sie auf den Arbeitsmarkt und nehmen dort anderen, die dringend einen Job suchen, die Arbeitsplätze weg. Wie anders waren doch noch ihre Mütter: Sie suchten sich mit größtmöglichem Einsatz einen Mann, der soviel verdiente, daß sie nicht mehr zu arbeiten brauchten.

Blicken wir einmal zurück in die Anfänge unserer Republik: Die Frauen halfen zunächst beim Wegräumen der Trümmer des 2. Weltkriegs (daher der Name „Trümmerfrauen“). Dann aber zogen sie sich wieder in den Haushalt zurück. Der gesamten Familie genügte das Einkommen des Mannes, das damals nur ein Fünftel des Werts betrug, auf den sich die heutigen Einkünfte belaufen. Unser damaliger Bundeskanzler Adenauer verkündete stolz, der Hauptunterschied zwischen dem kommunistischen System der DDR und unserem Staat bestehe darin, daß drüben die Frauen im Berufsleben tätig sein müßten, während sie hier ihrer wahren Berufung als Hausfrau und Mutter folgen könnten; der christlichen Familie im Westen stehe im Osten eine zerstörte Gemeinschaft gegenüber, bei der die Kinder im Ganztageskindergarten abgeliefert werden müßten.

 

Was ist es eigentlich, was die Frauen nun auf einmal so wild auf eine Tätigkeit außerhalb des Haushalts macht? Manche Frauen behaupten, zu Hause würde ihnen vor Langeweile die Decke auf den Kopf fallen, denn die kleinen Kinder böten keine rechte Ansprache. Man muß sich schon fragen, an welcher Art von seelischer Verbildung bzw. Lieblosigkeit Frauen leiden, die so reden. Hat denn eine Verkäuferin, die beispielsweise in einem Kaufhaus Pullover verkauft, etwa mehr Ansprache? („Der Pulli steht Ihnen besser als der blaue!“) Gibt es etwas Interessanteres, als die eigenen Kinder aufwachsen zu sehen und zu beobachten, wie sie sich die Welt Stück für Stück erobern?

Ist es nicht bei der heutigen Lage auf dem Arbeitsmarkt verwerflich, wenn die Richtersfrau unbedingt noch halbtags als Lehrerin tätig sein muß, obwohl so viele Junglehrer arbeitslos sind? Vielen Frauen ist gar nicht bewußt, daß sie durch ihren Drang ins Berufsleben eine fatale Entwicklung ausgelöst haben: Der Reallohn muß zwangsläufig sinken, wenn immer mehr Menschen auf dem Arbeitsmarkt nach Stellen suchen. Wie absurd die Folgen letztlich sein werden, wurde mir bei einem Gespräch mit Bekannten bewußt. Ein junger Architekt, der sich sehr darüber freute, überhaupt eine Anstellung gefunden zu haben, verdient gerade so viel wie ein Hilfsarbeiter und ist kaum noch in der Lage, seine vielköpfige Familie zu ernähren; sein Vater dagegen hat als Baurat ein wesentlich höheres Einkommen. Letztlich könnte es also soweit kommen, daß sich der Lohn halbiert, wenn nicht nur der „Ernährer“, sondern auch die Frau arbeitet. In dem Buch „Die Globalisierungsfalle“ schildern die Autoren Martin und Schumann, daß z.B. bei den meisten Banken in der nächsten Zeit etwa die Hälfte aller Arbeitsplätze wegfällt und die Direktbankableger der großen Geldinstitute statt 23 bis 30 DM pro Stunde nur noch 16 DM Stundenlohn zahlen - und das ist erst der Anfang einer lawinenartigen Entwicklung.

 

Beziehen wir jetzt noch die sonstigen derzeitigen Trends mit ein: Die Berufstätigkeit der Frauen nimmt ebenso zu wie die Zahl der Scheidungen. Umgekehrt nimmt die Lust zu heiraten und Kinder in die Welt zu setzen immer mehr ab. Wenn das so bleibt, läßt sich absehen, wann die Bundesrepublik, die sowieso schon zum Staat alter Menschen geworden ist, langsam ausstirbt. Um diese negative Entwicklung zu stoppen, wird nichts anderes übrig bleiben, als daß man schließlich die Tätigkeit einer Hausfrau und Mutter so gut besolden muß wie eine attraktive Berufsarbeit, damit schließlich wieder mehr Kinder geboren werden, die einmal die Altersrenten bezahlen.

 

Manche Frauen finden, daß nach Möglichkeit jeder Ehegatte nur eine Halbtagsstelle annehmen sollte. Aber selbst wenn beispielsweise ein Ehepaar eine Arzt- oder Anwaltspraxis gemeinsam betreiben würde, wäre dies vom Aufwand her höchst unrentabel: In der heutigen Zeit wird nämlich von jedem Berufstätigen verlangt, daß er sich ständig fortbildet. Nehmen wir an, er benötigt hierfür täglich eine Stunde, so ist der Zeitaufwand doppelt so hoch, wenn zwei sich einen Arbeitsplatz teilen. Ähnlich verhält es sich mit der Fahrzeit zum Arbeitsplatz und wieder nach Hause. Auch hier kann man mindestens eine Stunde pro Tag rechnen. Es ist auch eine Erfahrungstatsache, daß derjenige, der nur ein Halbtagespensum zu erledigen hat, sich damit mehr Zeit läßt. Ein Ehepaar, bei dem beide Eheleute arbeiten, hat also in der Woche mindestens 10 std weniger Freizeit, als wenn einer von ihnen allein arbeiten würde. Was könnte man mit diesen Stunden alles anfangen!

Vor einiger Zeit bekam ich in einer Diskussion kompetenter Frauen mit, was der wahre Grund ist, weshalb Frauen in das Berufsleben drängen: Sie wollen auch Macht und Geld. Das ist eigentlich bedauerlich. Wir Männer, jedenfalls die meisten von uns, arbeiten nicht wegen der Macht, sondern weil die Arbeit nun einmal getan werden muß und wir Geld zum Leben brauchen. Wir sehen eigentlich kaum die Macht, die mit dem Beruf verbunden ist, sondern mehr die Bürde und die Verantwortung. Und wer hat schon wirklich Macht im Beruf? Die Abteilungsleiterin im Kaufhaus, die festsetzt, daß ein schlecht verkäuflicher Pullover um 30 DM herabgesetzt wird? Der Richter, der über einen völlig unbekannten Menschen zu Gericht sitzt? Er kann ihn natürlich einsperren, doch was hat er von einer solchen „Macht“? Vielleicht eine schlaflose Nacht, weil er darüber nachdenkt, ob die verhängte Strafe nicht doch zu hoch gewesen ist!

Auffallend ist, daß die Frauen bei ihrer Berufswahl den Kochtopf fast so fürchten, wie der Teufel das Weihwasserbecken: Wenn man in die Küchen der guten Hotels oder Restaurants schaut, stellt man fest, daß dort fast ausschließlich Männer tätig sind. Ich glaube nicht, daß eine kochende Frau jemals einen Spitzenplatz in den Hitlisten der Gourmetlokale erreicht hat. An sich müßte man doch annehmen, daß Frauen ursprünglich einmal das Kochen von ihren Müttern gelernt und von Generation zu Generation weiter gegeben haben. Die Frauen hätten also einen Wissensvorsprung, den sie bei der Berufswahl nutzen könnten. Gut kochen ist ja eigentlich eine echte Kunst. So wie der Maler seine Kunstwerke für das menschliche Auge schafft, so wie der Musiker für das Ohr komponiert, kreiert ein Koch ein Kunstwerk für die Geschmacksnerven. Erfordert dies nicht in gleicher Weise Können, Kreativität und Phantasie wie die anderen Künste auch? Leider ist eine Mahlzeit zu schnell gegessen; das ist wohl die Ursache dafür, daß die Kochkunst weniger Ansehen genießt und daher bei den Frauen auf Ablehnung stößt. Auch riecht ihnen der Kochberuf zu sehr nach dem ungeliebten Haushalt.

Im Grunde wird bei der Diskussion um Frauen im Beruf eines deutlich: Die Frauen wollen genauso konsequent, wie sie die Hausarbeit verdammen, aus dem Berufsleben die „negativen“ Seiten wegdiskutieren. Die Verkäuferin ist nicht mehr diejenige, die Kunden „bedient“, sondern ist die Beraterin. Aber auch bei den Beamten ist der Begriff des „Staatsdieners“ in Vergessenheit geraten und hat einer gewissen Selbstherrlichkeit Platz gemacht. So gesehen wollen natürlich die Hausfrauen nicht die letzten sein, die heute noch dienen. Sie übersehen dabei bewußt, daß im Grunde genommen jeder, der arbeitet, dient.

Vergleicht man beispielsweise Nonnen, die ein Krankenhaus führen, also Dienst am Nächsten tun, mit Managerinnen oder höheren Beamtinnen, so wird offenbar, daß die sogenannte Macht nicht den Schlüssel für mehr Glück bedeutet. Man ist eher geneigt, an Albert Schweitzer zu denken, der gesagt hat: „Wahrhaft glücklich werden die sein, die den Weg zum Dienst am anderen gesucht und gefunden haben.“

Wenn man das Problem als Mann nüchtern und sachlich sieht, wird man wohl sagen müssen, daß die Frauen von heute einfach zu eitel und zu faul sind, um die fast täglich wiederkehrenden Anforderungen, die ein funktionierender Haushalt an sie stellt, mit Fleiß und Freude immer wieder zu erfüllen.

Bisher waren es doch mehr die Frauen, die in ihrem Leben einen Sinn suchten, während die Männer im Berufsstreß keine Zeit dazu hatten. Welchen Sinn soll beispielsweise ein Frauenleben haben, in welchem mehr und mehr Geld verdient wird, das man schließlich überall in der Welt anlegen muß und von dem man eigentlich nichts hat? Heinrich Böll hat zu diesem Thema eine treffende Parabel geschrieben. Darin berichtet er von einem Fischer, der gemütlich an einem fischreichen See angelt; da gesellt sich ein reicher Freizeitangler hinzu und rät ihm, das ganze zu technisieren und dann eine Konservenfabrik zu bauen.

„Und was habe ich davon?“ fragt der Fischer.

Die Antwort: „Dann könnten Sie es sich leisten, so wie ich hier zu sitzen und zu angeln!“

„....... falls dann überhaupt noch Fische zum Angeln da sind! Nein, danke!“

So in etwa lautet die Geschichte; es würde sich wirklich lohnen, darüber nachzudenken und daraus zu lernen.

An sich könnte das Leben ja ganz einfach sein: Man versucht, ein sinnvolles Ziel anzustreben, um darin seine Erfüllung zu finden. Es ist sicher nicht die schlechteste Art der Erfüllung, wenn eine Frau sich entschließt, nur Hausfrau und Mutter zu sein und in ihrem Heim ein kleines Stück des verlorenen Paradieses wieder aufzubauen.

Die meisten berufstätigen Frauen sind im Grunde genommen mit ihrem Leben, das ihnen so viel Geld und dadurch Wohlstand bietet, nicht recht zufrieden. Das wird ihnen bewußt, wenn sie in irgendein entferntes Entwicklungsland fahren, wo bittere Armut herrscht; dort stellen sie mit großem Erstaunen fest, daß die Menschen trotz des niedrigen Lebensstandards rundherum zufrieden sind. „Wie ist das möglich?“ fragen sie sich verwirrt. Aber für die Suche nach einer Antwort läßt ihnen ihr Berufsleben leider keine Zeit. So begnügen sie sich mit oberflächlichen Erklärungen und sehen den Verlust der Zufriedenheit als Tribut an, den sie für ein modernes Leben zu entrichten haben. Dies zeigen sie freilich nicht, sondern zwingen sich, den ganzen Arbeitstag lang ungeheuer „gut drauf“ zu sein. Nur abends, wenn sie nach Hause kommen, fällt die Maske, und sie sind müde, ausgelaugt und unfähig, noch etwas Positives zum Familienleben beizusteuern.

 

 

 

 

 

 

 

24.

 

 

Das Tanzen ist die letzte Bastion der Männer, wo ihnen die alleinige Führungskompetenz zukommt.

 

 

Haben Sie einmal ein gutes Tanzpaar bei einem Walzer beobachtet? Sie liegt in seinen Armen mit einem seligen Lächeln im Gesicht; ihre Augen leuchten von innen heraus und scheinen nichts von dem wahrzunehmen, was um sie herum im Saal geschieht, denn sie ist voll darauf konzentriert, der kleinsten körperlichen Anregung des Mannes zu folgen. Wenn man alte Liebesromane liest, wird das Tanzen als ein nahezu überirdisches Vergnügen geschildert: Die weiblichen Romanfiguren erleben ein Gefühl höchster Glückseligkeit, wenn sie in den Armen eines geliebten Mannes „wie auf Wolken über das Parkett schweben“.

Die schönen Zeiten sind leider vorbei. Überlegen sie einmal, wo Sie heute noch hingehen können, wenn Sie Tango, Walzer oder Slowfox tanzen wollen. So etwas gibt es meist nur noch auf den auch immer seltener werdenden Bällen, in Tanzschulen oder vielleicht noch in einem Kurort.

 

Dafür sind heute Discotheken „in“; dort bietet sich ein völlig anderes Bild: Bei einer Musik, deren Lautstärke an der Schmerzgrenze liegt oder gar darüber, stampfen die Paare nebeneinander im Techno- oder Reggae-Rhythmus. Was manche da - oft unter Drogeneinfluß - aufführen, kann man schon fast als eine Art von sexuellem Veitstanz bezeichnen. Der Besuch einer Diskothek hat ja auch meist nur das Ziel, jemanden mit nach Hause „abzuschleppen“. Für die Tanzvergnügen von früher hat man kein rechtes Verständnis mehr; man will, wie es einmal jemand drastisch ausdrückte, Tango und so einen „Scheiß“ nicht mehr lernen. Das ist schade, nicht nur um den Tango, der einmal als ein sehr erotischer Tanz empfunden wurde.

Aber die Erotik ist nicht mehr gefragt; sie wurde durch den Sex ersetzt.

Am Beispiel Tanz wird eigentlich auch ganz gut deutlich, wohin der Zug der Zeit geht: vom Leisen zum Lauten, vom Melodiösen zum gestampften Rhythmus, vom Gefühlvollen zum Groben und vom Feinen zum Schamlosen.

Bei all diesen modernen Trends bleibt etwas auf der Strecke, nämlich die Seele der Frau. Wie stellt man sich diese Seele vor? Voll von Sensibilität, Zartheit, Liebe, Mütterlichkeit, Romantik, Verträumtheit, ........ Alle diese typisch weiblichen Eigenschaften werden plattgewalzt vom Strom der modernen Zeit. Aber es sind die Frauen, die diese Trends mitmachen und damit gegen ihre eigene Seele leben. Das kann auf die Dauer nicht gut gehen. Mit einer verhärteten oder gar verkrusteten Seele kann man kein glückliches erfülltes Leben mehr führen. Frust, Enttäuschung, Zerrissenheit, Nervosität und Depressionen sind die Folge.

So geben sich die heutigen Frauen kämpferisch mit Durchsetzungsvermögen und viel Selbstvertrauen, kompetent, keinesfalls brav, offen für Quickies oder One-Night-Stands (was viele seltsamerweise als "locker" bezeichnen), lauter Eigenschaften, die bisher den Männern zugeschrieben wurden. Die Frauen sind also ganz klar auf dem Weg zu einer Art von Vermännlichung. Warum sollen Männer solche Frauen heiraten? Der Reiz, den das weibliche Geschlecht auf den Mann ausübt, besteht doch gerade darin, daß es ganz anders ist. „Les êxtremes se touchent“ - diese französische Weisheit ist eine der Grundlagen der Ehe. Zwar sagen wir Deutsche in einem Sprichwort - anders als die Franzosen: „Gleich und gleich gesellt sich gern“, doch meinen wir das meist abfällig, wenn wir beispielsweise von einer Bande reden.

Wie anders die Frauen früher einmal waren, wird einem am besten bewußt, wenn man Bücher liest, in welchen die Vergangenheit beschrieben wird. Hier sei nur das Buch „Im Schatten des Granatapfelbaums“ von Tariq Ali erwähnt. Wir lesen dort von einer Frau, die ihrem Ehemann den Rücken streichelt; dabei bemerkt sie Verspan-nungen, und so fragt sie ihren Mann nach seinen Problemen. Wo gibt es heute noch Frauen mit einer solchen Empfindsamkeit?

 

Wenn man die Typen der modernen Frauen auflistet, fällt es einem Mann schon schwer, eine brauchbare Ehefrau zu finden: Soll er die smarte Schlampe nehmen, die abgestumpft durch viele Beziehungen nun etwas Ruhe in ihr Leben bringen will, oder das Superweib bzw. die Karrierefrau, die ihn als Hausmann mißbraucht, oder die Chaos-Queen, bei der er überhaupt nicht weiß, was ihn erwartet? Es gäbe da schon noch weitere seltsame Erscheinungen, aber alles, was wir Männer zu diesem Angebot zu sagen haben, ist: „Nein, danke!“

Wenn nun aber ein Mann trotzdem noch eine der letzten brauchbaren Frauen fürs Leben gefunden hat, ist es oft für ihn schwer, sie ein Leben lang auszuhalten, wie ja die ständig steigenden Scheidungszahlen belegen. Woran liegt die Brüchigkeit der heutigen Beziehungen? Eine ganz wichtige Ursache ist die Berufstätigkeit der Frau. Sie führt dazu, daß die Frau eine andere persönliche Entwicklung erfährt als sonst. Jeder Beruf verschleißt und deformiert den Menschen in anderer Weise: Der Maurer hat durch seine anstrengende Tätigkeit oft früh schon seine Bandscheiben und Gelenke verbraucht. Aber auch seelische Veränderungen durch die Berufsarbeit kommen häufig vor: Es muß ja nicht unbedingt so weit kommen, daß eine Frau über eine Bekannte sagen kann: „Sie ist Lehrerin und duldet keinen Widerspruch!“ Auch schon kleine Veränderungen genügen, um eine Partnerschaft zu belasten.

„Tempora mutant et nos mutamur in illis“, pflegten die alten Römer zu sagen: „Die Zeiten ändern sich und wir uns in ihnen.“ Das gilt auch für die Ehe, die so gesehen eine gemeinsame Reise durch die Zeit bzw. ein ganzes Leben ist. Was ändert sich nicht allein schon im Leben eines Paares. Dies soll hier nur in Stichworten angedeutet werden: Flitterwochen, Zeit erfüllter Liebe, Kinder, beruflicher Erfolg, Hausbau, Ruhestand, gemeinsames Altwerden ohne Kinder. Nicht nur die äußeren Umstände ändern sich, sondern auch die Ehepartner selbst, indem sie sich darauf einstellen, reifen und älter werden. Je mehr ein Paar die Stationen des gemeinsamen Lebens miteinander verbringt, je mehr wächst es zusammen, bis beide schließlich zwei Hälften eines ganzen sind. Je mehr sie aber durch ihre beiden Berufe getrennt sind, desto unterschiedlicher entwickeln sie sich, und desto leichter führt sie diese unterschiedliche Entwicklung auseinander. So brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn unsere Spitzenpolitiker Schröder und Fischer inzwischen bei ihrer vierten Ehefrau gelandet sind.

Vergleichen wir also einmal, um die Unterschiede deutlich zu machen, eine Ehe von früher mit einer modernen Partnerschaft: Die gute alte Ehe kann man mit dem Bau eines Hauses vergleichen, an dem beide Partner zielstrebig und beharrlich arbeiten. Beide sind sich dessen bewußt, daß es keinen Stillstand geben darf, denn ein halbfertiges Haus wird schnell ein Opfer der Witterung. In einer guten Beziehung unternehmen die Ehepaare so viel wie möglich gemeinsam, jeder nimmt - so gut es eben geht - an den Interessen des anderen teil, ganz gleich, ob es sich nun um eine sportliche oder eine künstlerische Tätigkeit handelt. So wachsen sie mehr und mehr zusammen. Sie wissen oft schon, was der andere denkt, bevor er es ausspricht. Was sie dabei anstreben und gewinnen, ist Glück, Spaß und Harmonie.

Ganz anders sieht die moderne Beziehung aus. Die beiden jungen Leute spüren eines Tages, daß das Feuer der ersten Verliebtheit nicht mehr so hoch lodert. Für sie ist die Liebe vergleichbar mit einem Fertighaus, in das man einzieht und bei dem sich dann nach und nach Mängel herausstellen. Da lohnt sich in unserer Zeit mit ihrer Wegwerf-mentalität die Renovierung nicht, sondern jeder bezieht eben ein neues Haus, man läßt sich also scheiden. Weil Frauen alle Moden sehr intensiv mitmachen, ist bei ihnen die Wegwerfmentalität noch viel ausgeprägter; sie geben nicht nur eher ihre Kleidung weg, sondern trennen sich auch leichter von ihrem Partner, als umgekehrt die Männer von ihren Lebensgefährtinnen. Nach der Scheidungsstatistik sind es überwiegend die Frauen, die auf einer Auflösung der Ehe bestehen.

 

Diese Veränderung in der Einstellung zum Partner geht darauf zurück, daß die Frauen sich wesensmäßig so sehr gewandelt haben. Während sie früher Fehlentwicklungen der Partnerschaft schon durch ihre Sensibilität schnell wahrnahmen und intuitiv versuchten, das Richtige dagegen zu tun, sind die durch das Berufsleben verhärteten Frauen hierzu meist nicht mehr in der Lage. Sie finden es auch nicht lohnend, denn sie glauben irrtümlich, daß, wenn sie den Partner wechseln, alles besser wird nach dem Motto: „Ein neues Spiel, ein neues Glück“.

Schaut man sich die Scheidungsgründe im einzelnen an, so steht an der Spitze, daß sich die Partner auseinandergelebt haben. Wenn der eine beruflich hierhin und der andere dorthin muß, wenn sich also die beiden seltener sehen, so sind sie auch nicht in der Lage, ihre Beziehung zu vertiefen. Es gibt zwar Leute, die in einer derartigen Lage behaupten, sie hätten auf diese Weise ständige Flitterwochen, doch zeigt die Statistik, daß es in Wirklichkeit anders ist. Ebenso ist der „Alltagstrott“ ein vielgenannter Scheidungs-grund. Auch dieser hängt natürlich mit der Berufstätigkeit der Frau zusammen: Beide kommen müde von der Arbeit heim und müssen sich dann um die Kinder, den Einkauf, das Kochen und die Wohnung kümmern. Das nervt auf die Dauer.

Bei den Scheidungen spielt natürlich auch eine große Rolle, daß die Frau durch ihre Berufstätigkeit vom Mann unabhängiger geworden ist. Sie braucht sich also nicht mehr um ihre finanzielle Zukunft zu sorgen, falls ihre Beziehung in die Brüche geht. Weil das so ist, verwendet sie auch weniger Mühe auf die Aufrechterhaltung der Partnerschaft, zumal sie ja sowieso schon durch den Beruf voll in Anspruch genommen ist. Das ist letztlich auch der Grund dafür, daß man berufstätige Frauen im Vergleich zu ihren zu Hause tätigen Geschlechtsgenossinnen keinesfalls als klüger bezeichnen kann. Man hat eher oft den Eindruck, als ob bei ihnen zu große Teile des Gehirns mit beruflichem Wissen gefüllt sind, so daß für die Lebensklugheit keine Speicher-kapazität mehr übrig ist.

Wenn man die heutigen Zustände aus der Distanz zu betrachten versucht, wird man feststellen müssen, daß der Frauentyp, der heute als modern hingestellt wird, eines Tages als eine genauso absonderliche Fehlentwicklung angesehen wird wie seine Vorgängerinnen, nämlich die Amazonen, die Suffragetten und die Blaustrümpfe.

 

 

 

 

 

 

25.

 

 

Am ältesten werden die Streitlustigen. Zank und Polemik sind wunderbare Arzneien für ältere Herrschaften.

Jean Cocteau

 

Wenn man die Frauen in verschiedenen Altersstufen betrachtet, könnte einem die Erkenntnis kommen, daß sich manche zoologisch betrachtet von der wilden Biene zum Weihwasserfrosch entwickeln. Je mehr das Östrogen abnimmt, desto mehr nimmt die Frömmigkeit zu. Ist Ihnen nicht auch schon aufgefallen, daß die Besucher einer Sonntagsmesse meist ältere Frauen sind, die schwarz gekleidet möglichst weit vorn in der Kirche sitzen. In der Regel sind es wohl Witwen. Was treibt sie jetzt plötzlich in die Kirche? Tut es ihnen leid, wie sie ihre Männer zu Lebzeiten behandelt haben, tun sie nun Buße? Genaues weiß man nicht. Frauen haben im Gegensatz zu uns Männern die nachteilige Eigenschaft, daß sie nie etwas zugeben würden, es sei denn, es ist ohnehin offensichtlich.

Gerade Frauen, die es in ihrer Jugend mit der Moral nicht so genau genommen haben, werden im Alter plötzlich zu wahren weiblichen Moralaposteln. Sie regen sich furchtbar über die Jugend von heute auf, weil sie völlig vergessen haben, wie sie selbst einmal gewesen sind. Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Eine Frau sieht junge Mädchen rauchen. „Schrecklich, wie die qualmen!“ schimpft sie: „Wie wollen die einmal gesunde Kinder zur Welt bringen!“ Wenn man sie dann daran erinnert, daß sie doch auch in ihrer Jugend geraucht hat, kommt ihr das, was sie schon völlig vergessen hatte, wieder ins Gedächtnis zurück und sie argumentiert: „Ich habe nur wenig geraucht und nur, wenn ich in Gesellschaft war.“ Der Mann sollte nun keinesfalls mehr sagen als: „Vielleicht ist dies bei den jungen Damen auch so!“

 

Es ist durchaus möglich, daß manche Frauen sich völlig anders entwickeln, als oben beschrieben wurde: Sie sind als Bräute scheu, anschmiegsam, liebenswürdig und charmant und zeigen erst nach dem Ringtausch ihre wahre Natur. So, wie es in einer Opernarie beschrieben wird. „Ja, so manches Schätzchen ist ein Schmeichelkätzchen.....Aber wie entsetzlich, wenn man später plötzlich Tigerkrallen spürt!“ Auch äußerlich verändern sich manche Frauen nach der Hochzeit in einer Weise, die erschreckend ist: Vorher haben sie auf ihre Figur geachtet, denn schließlich wollten sie alles tun, um sich einen Mann zu angeln. Kaum aber haben sie ihn fest an sich gebunden, meinen sie, sie könnten in sich hineinstopfen, was nur hinein paßt in dem Glauben, daß ihr Mann jedes einzelne ihrer Pfunde liebt. Wenn sich so eine gertenschlanke Braut in kürzester Zeit in eine vollfette Matrone verwandelt, ist dies nur die äußere Seite der Veränderung. Die viel schlimmere geht innerlich vor sich. Aus einem seelisch zarten Wesen kann eine keifende Xanthippe werden. Dabei hat der Mann Glück, wenn es nur beim Keifen bleibt. Manche Frauen werden auch gewalttätig. Als ich einmal nach einem Unfall im Krankenhaus lag, hatte mein Bettnachbar gerade einen Ehestreit hinter sich, bei dem ihm seine Frau eine gußeiserne Pfanne an den Kopf geworfen hatte. Das könnte man ohne Übertreibung fast als Mordversuch bezeichnen, aber zum Glück betrachtete das betroffene Ehepaar diesen Vorfall als reines Mißverständnis.

Kein Wunder, daß viele Männer das Wirtshaus, genauer gesagt den Stammtisch, als ihr wahres Zuhause betrachten. So gesehen sind die vielen Wirtshäuser eigentlich der Gegenpol zu den Frauenhäusern.

Andere Männer bleiben bis spät abends im Büro, weil es dort so ruhig und gemütlich ist. Viele betreiben Hobbys um nicht zu Hause sein zu müssen: Der unglückliche Jäger schleicht sich schon zur halben Nachtzeit ins Revier nach dem Motto: „Lieber im Walde bei der wilden Sau, als zu Hause bei der bösen Frau.“ Der Bergsteiger entflieht in die Berge, gleichgültig wie das Wetter auch sein mag, ist es droben immer noch besser als daheim.

Da viele Frauen das Heim als ihr Eigentum betrachten, sind sie erpicht darauf, dem Ehemann ein Verweilen so gut es geht zu vermiesen. Diese Situation ist auch eine der Ursachen dafür, daß Männer oft ihre Pensionierung nur kurze Zeit überleben.

Haben Sie schon einmal zugehört, wenn sich Frauen über die bevorstehende Pensionierung ihres einst so geliebten Mannes unterhalten? Das geht etwa so:

„Mir wird heute schon Angst, wenn mein Mann nächstes Jahr pensioniert wird.“

„Ja, ja, die Freiheit und das schöne Leben sind dann vorbei!“

„Aber vielleicht ist es doch noch ein bißchen besser, als wenn man Witwe wäre. Ganz allein zu sein ist auch nicht schön.“

Aus der großen Liebe mancher Frau wird im Laufe der Zeit eine Art von Ertragen des Partners, das gerade eben noch der Einsamkeit vorzuziehen ist. Diesen Fakten müssen die Männer, ohne daß sie sich irgendwelche Illusionen machen, nüchtern ins Auge sehen.

Schuld an der Misere sind wieder einmal - wie könnte es auch anders sein? - die Frauen. Wir haben ja schon aus dem Märchen vom Fischer und seiner Frau erfahren, daß Frauen nie mit dem zufrieden sind, was sie haben: Solange ihr Mann noch lebt, wünschen sie ihn oft zum Teufel oder mindestens ins Büro. Wenn er aber gestorben ist, wird er plötzlich auf eine Art von Podest erhoben oder gar mit einem Heiligenschein versehen. Auf einmal war er der beste Ehemann, der je auf Gottes Erdboden gewandelt ist. Schade, daß er das nicht mehr miterleben kann!

Abschließend noch ein guter Rat an diejenigen, die den mutigen Entschluß gefaßt haben, doch zu heiraten: Oft geraten Frauen ihren Müttern nach. Ein junger Mann sollte sich also unbedingt vor der Ehe seine künftige Schwiegermutter genauer ansehen und sich gut überlegen, wie es ihm gefallen würde, wenn seine Erwählte nach einigen Jahren genauso aussehen und sich benehmen würde, wie diese.

 

 

 

 

 

26.

 

Frauen haben überhaupt keinen Grund sich zu bessern, weil sie auch so von den Männern verehrt werden.

 

Auch beim Liebesleben müssen wir leider feststellen, daß die Frauen nicht wissen, was sie wollen. Wenn sie es aber wissen, sagen sie etwas anderes als sie denken oder wollen. Darum kommt es so oft zu Mißverständnissen zwischen Männern und Frauen. Männer glauben deshalb, daß eine Frau eigentlich „ja“ meint, wenn sie „nein“ sagt. So gibt es nun Frauenbeauftragte, die dafür sorgen, daß Männer für das büßen müssen, was Frauen eigentlich doch gewollt haben.

Die Widersprüchlichkeit des weiblichen Ver-haltens wurde offenbar, als die Psychologin Elisabeth Campell von der Universität Glasgow Frauen befragte, die angeblich ungewollt schwanger geworden waren. Die meisten hatten eigentlich einen einleuchtenden Grund, der für eine Schwangerschaft sprach; Frau Campell nahm daher an, daß diese Frauen die Schwangerschaft wohl doch insgeheim gewollt haben: Entweder wollten sie nicht mehr im Beruf arbeiten, oder sie wollten ihren Partner durch ein Kind enger an sich binden.

Weil die Frauen erkannt haben, daß sie sich in ihrem Wollen so unsicher sind, haben sie in früheren Zeiten einfach den Mann entscheiden lassen. Aber wir Männer können uns freuen, daß diese Zeiten vorbei sind, weil wir uns damit einen Haufen Scherereien ersparen.

 

Nirgendwo wird soviel gemogelt und gelogen wie beim Sex. Kürzlich wurde in Österreich eine Umfrage darüber abgehalten, wie oft man Sex habe. Dabei gaben Frauen eine höhere Zahl an als die Männer (denen sie oft vorwerfen, in dieser Hinsicht anzugeben). In Österreich witzelte man dann, wenn die Frauen mehr Verkehr gehabt hätten als die Männer, könne das nur am Tourismus liegen. Als Klaus Kinski sein Buch über sein wildes Sexualleben schrieb, fragte man seine Tochter, ob ihr Vater wirklich so ein toller Hecht gewesen sei. Sie meinte, da sei wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen; ihr Vater habe halt seine Phantasien zu Papier gebracht.

All diese Geschichten werden aber von Frauen geglaubt, denn Frauen glauben nicht wie wir Männer das, wofür die Wahrscheinlichkeit spricht, sondern sind auch hier reine Stimmungsmenschen: Sie glauben gerne das, was ihnen besser in den Kram paßt. Wenn also irgendwo etwas von übertriebenen sexuellen Leistungen eines Mannes berichtet wird, kann es vorkommen, daß sie sich ihren Mann vorknöpfen und von ihm auch mehr verlangen. Mancher Mann hat deshalb schon vorzeitig ins Gras beißen müssen.

 

Ganze Seiten in Illustrierten füllen unzufriedene oder unbefriedigte Frauen mit ihren Klagen, in denen sie wortreich immer dasselbe beschreiben: Zu wenig Vorspiel, kein Höhepunkt, kein Nachspiel. Weil Frauen sich auch in sexueller Hinsicht oft so unverstanden fühlen, glauben sie, sie müßten den Männern Nachhilfeunterricht geben. So werden uns im Fernsehen junge Damen wie Verona und Naddel präsentiert, die uns sagen, wie man „es“ richtig macht. Kaum haben aber die Männer ihre Lektion gelernt, stellt sich heraus, daß die Frauen sich den Sex eigentlich doch ganz anders vorstellen. So belehrt uns nun plötzlich die „Sexpertin“ Kelly Trump, ein früherer Pornostar, darüber, wohin die Sextrends im Jahr 2000 gehen: schneller, geiler und härter. Hoffen wir, daß die „neuen Männer“, die die Frauen mit so viel Mühe herangezogen haben, diesem Trend gerecht werden können.

Manchmal gewinnt man den Eindruck, die Frauen wollten sich gar als Opfer des männlichen Sexualtriebs hinstellen. Das ist insofern für sie günstig, als sie auf diese Weise einen ständigen Schuldkomplex im Mann erzeugen können, den sie für ihre Zwecke nutzen, etwa so: Wenn er sich schon dauernd „auf mir amüsiert“, wäre es doch angebracht, daß er mir einmal etwas Wertvolles schenkt, sonst darf er halt nicht mehr - ganz nach der Methode Lysistrata. So gibt es durchaus Frauen, die das Sexualleben benutzen, um ihren Mann zu versklaven. Wie sähe es wohl bei den Juwelieren und Couturiers aus, wenn die Frauen den Männern nicht beigebracht hätten, daß sie ständig beschenkt werden müßten?

 

Frauen kommt es gar nicht in den Sinn, daß sich ihre Männer in gleicher Weise über Verschiedenes beklagen könnten. Ich möchte dazu nur eine Karikatur erwähnen, die mir in diesem Zusammenhang in den Sinn kommt: Man sieht ein Ehepaar bei der Erfüllung der „ehelichen Pflichten“; sie liegt unten, schaut lange und intensiv nach oben und sagt dann leicht vorwurfsvoll: „Sam, the ceiling needs painting!“

Übrigens kann der Begriff „eheliche Pflichten“ nur von einer Frau erfunden worden sein in der Absicht, dann für die angebliche Pflichterfüllung eine entsprechende Entschädigung fordern zu können.

 

Nun wenden wir uns vorsichtig einem Thema zu, das deshalb etwas heikel und schwierig ist, weil gewisse Frauen behaupten, wir Männer würden nichts davon verstehen: Die Rede ist vom „Orgasmus“: Wenn es dabei irgendwelche Probleme gibt, dann natürlich zuerst bei den Frauen, was wieder einmal beweist, daß wir Männer auch in dieser Hinsicht wesentlich unkomplizierter sind. Es soll ja, was man nur schwer glauben kann, Ehepaare geben, die Nacht für Nacht verzweifelt etwas suchen, was es nach Ansicht einiger kompetenter Wissenschaftler gar nicht gibt, nämlich den G-Punkt.

Doch wir halten uns hier lieber an die Tatsachen: Hans Meiser berichtete in einer Fernsehsendung kürzlich über das Ergebnis einer Umfrage, nach der 76 % der Frauen noch nie einen Orgasmus hatten. Wahrscheinlich hängt das damit zusammen, daß viele Frauen keine rechte Freude am Sex haben. Der Präsident für psychologische Studien Dino Cafaro aus Italien bestätigt das, indem er feststellt, daß tatsächlich bei 40 % der Frauen kein Interesse daran besteht. Wenn man weiter bedenkt, daß die nordischen Frauen wahrscheinlich etwas kühler sind als die Italienerinnen, könnte man zu dem Ergebnis kommen, daß nur jede zweite Frau Freude am Sex hat, was eigentlich nicht verwundert, denn viele berufstätige Frauen stehen den ganzen Tag lang unter Streß: Sie müssen nach ihren Behauptungen mehr leisten als Männer, sind ehrgeiziger, machen Überstunden um vorwärts zu kommen und haben oft dazu noch Ärger mit dem Chef oder den Kolleginnen. Das, was ihnen abverlangt wird oder sie sich selbst abverlangen, ist vergleichbar mit dem, was Extremsportlerinnen leisten müssen. Bei diesen ist durch Untersuchungen bewiesen, daß sie eigentlich keine Frauen mehr sind. Sie haben keine Menstruation mehr, also einen starken Hormon-mangel, der auch die Lust am Sex schwinden läßt.

 

Viele Paare haben nach dem Berufsalltag immer mehr Verständigungsschwierigkeiten miteinander: Sie wissen nicht mehr den richtigen Ton zu treffen und sind unsicher und hilflos dabei, den Anfang und Übergang zu einem normalen, gefühlvollen Liebesleben zu finden.

Sicher spielt dabei auch eine Rolle, daß zur Zeit in jeder Form Stimmung gegen den Mann gemacht wird. Wenn Männer gezielt lächerlich gemacht werden, wirkt sich das wohl auch auf ihr Sexualleben aus. Nicht umsonst heißt ein altes Sprichwort: „Lächerlichkeit tötet.“ Zur Demontage der Würde des Mannes gehört sicher auch, daß man immer öfter liest, Frauen allein könnten „es“ viel besser und problemfreier; sie kämen in kürzerer Zeit zu dem, was Männer bei ihnen trotz langer Bemühungen nicht erreichen können. Der Mann wird also irgendwie als Auslaufmodell abgestempelt. Er wird vom PC-gesteuerten Superdildonic mit entsprechender Chat-Software abgelöst.

Die modernen Frauen, die sich darüber beklagen, daß es keine nette Bezeichnung für ihre Vagina gibt, haben jedenfalls für den Penis ein Wort gefunden, das sich in ihrem Schrifttum und ihren Illustrierten immer mehr durchsetzt nämlich: „Giftspritze“. Worte können entlarvend wirken. Wer solche Ausdrücke beim Liebesleben ernsthaft in den Mund nimmt, der dürfte auch keinen Spaß an der Erotik empfinden, ist also wohl frigid.

 

Dem Orgasmusproblem der Frauen stehen natürlich auch Potenzschwierigkeiten der Männern gegenüber. Diese sind jedoch, wie ich vor kurzem der Schlagzeile eines Sensationsblatts entnommen habe, sehr oft auf die Frauen zurückzuführen. Frauen, die nur so strotzen vor lauter Emanzipiertheit oder die ihren Softie daheim mit ihrem unerschütterlichen Selbstbewußtsein als Kümmerling dastehen lassen, sind halt nicht gerade der Traum von Frau, auf welchen die männliche Potenz anspricht.

Aber für viele Männer hält das Schicksal Schlimmeres bereit: Sie müssen sogar mit in den Kreißsaal. Wenn wir bedenken, daß der empfindsame Mann schon beim bloßen Weihnachtseinkauf Schaden nehmen kann, müssen wir annehmen, daß er im Kreißsaal einen schweren psychischen Schock erleidet, der durchaus Impotenz zur Folge haben kann nach dem Motto: „Wenn du noch einmal....., mußt du womöglich wieder in den Kreißsaal. Dann lieber nicht.“

 

Nach Ansicht von Sexualwissenschaftlern kann das menschliche Sexualleben trotz aller beschriebenen Praktiken sowieso nicht funktionieren, weil Männer und Frauen zu verschieden sind: Der Mann ist von der Vorzeit her darauf programmiert, möglichst schnell die Begattung zu erledigen, damit weder Feinde noch wilde Tiere diese kurze Zeit der Schwäche für einen Überfall nutzen konnten; die Frau aber bleibt paarungswillig für den Fall, daß es beim ersten Mal nicht geklappt haben sollte. Deshalb ist es nicht verwunderlich, daß der britische Sexualwissenschaftler Baker festgestellt hat, es gebe mehr Frauen, die innerhalb einer Stunde mit mehreren Männern Geschlechtsverkehr gehabt hätten als solche, die nur einmal in ihrem Leben mit einem Mann zusammen gewesen sind.

Die Sexualwissenschaftler fanden weiter heraus, daß die beiden Geschlechter auch völlig unterschiedlich altern: Weibliche Teenager werden von ihnen als „rasiermesser-scharf“ beschrieben, doch soll ihr Interesse am Sexualleben mit zunehmendem Alter ständig abnehmen. Wir alle können das ständig beobachten: Kaum beginnt irgendein männliches Pop-Idol, die ersten Töne zu singen, schon verfällt der junge Teil des weiblichen Publikums in Schreikrämpfe oder wird gar ohnmächtig. Später, wenn die Frauen aber dann in einer Partnerschaft oder Ehe eigentlich ein erfülltes echtes Sexualleben führen könnten, haben sie oft keine rechte Lust mehr, sondern die geschilderten Orgasmusprobleme. Ganz anders ist es beim Mann: wenn der älter wird, dann bricht bei ihm der zweite und dritte Frühling aus. Das haben aber offenbar auch schon die alten Griechen so gesehen: Denn ihr Göttervater mußte oder wollte, weil seine alternde Hera anscheinend keine rechte Lust mehr hatte, sein Glück bei einer ganzen Reihe anderer weiblicher Wesen suchen. Man muß schon vieles wissen, um unter Überwindung der vielleicht von Natur aus bestehenden Schwierigkeiten doch zu einem erfüllten Sexualleben kommen zu können. Früher waren es wohl die Frauen, die mit ihrer Intuition mitgeholfen haben, den richtigen Weg zu finden. Aber diese Zeiten sind nun vorbei: Im Berufsleben ist der Kopf der Frau durch andere Probleme voll beansprucht, die sie sogar bis ins Bett hinein verfolgen können.

 

Da immer weniger Frauen ein erfülltes Sexualleben haben können, scheint es fast so, als wollten sie auch den Männern eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen versalzen, nämlich diejenige mit Erotik und Sex. Wahrscheinlich begann das Ganze mit der „Oben-ohne-Bewegung“. Eine ältere Dame befand mit Recht: „Was soll daran erotisch sein, wenn die Frauen ihre nackten Busen wie die Kühe ihre Euter herumschlabbern lassen?“ Nun soll zwar diese Bewegung nicht erotisch, sondern eigentlich mehr befreiend wirken. Aber Erotik besteht halt auch darin, daß es noch ein paar Geheimnisse zu erforschen gibt. Übrigens hat Erotik-Experte Balzac einmal gesagt, eine Frau solle niemals ihren Busen entblößen, denn das was eine Frau vorzuweisen habe, könne niemals dem stand halten, was ein Mann unter der Bluse vermute.

Es gibt Leute, die einen Zusammenhang zwischen dieser „Oben-ohne-Bewegung“ und der abnehmenden Heiratslust der Männer sehen. Kein Wunder also, daß in einem italienischen Badeort ästhetisch veranlagte Männer spontan das Problem in die Hand nahmen: Sie bestimmten, daß Frauen, die „oben ohne“ gehen wollen, sich zunächst die Genehmigung einer aus ortsansässigen Künstlern gebildeten Kommission einholen müssen. Ein Hoch diesen wackeren Männern, die den Mut besessen haben, sich weiblicher Geschmack-losigkeit entgegenzustellen!

Frauen beklagen oft, daß die Romantik und die Erotik immer mehr vom Sex verdrängt werden. Dabei sind es die Frauen selbst, die durch ihre schamlose Nacktheit das töten, was zum Liebesspiel gehört, nämlich die Phantasie. Männer wollen gern erobern und entdecken. Was gibt es aber an einer Nackten noch zu entdecken?

Frauen nehmen für sich gerne in Anspruch, das gefühlvollere Geschlecht zu sein. Völlig falsch! Um den niedrigen Stellenwert der Romantik im Sexleben der Frau zu versinnbildlichen, genügt es schon, einige zur Zeit gängige Witze zu erzählen, die ja immer ein Körnchen Wahrheit enthalten:

Ein Mann trifft seinen Freund und berichtet ihm: „Ich glaube, meine Frau lebt nicht mehr! Im Bett ist sie ja wie immer, aber die Küche sieht aus....!“

Oder:

Ein Mann bittet seine Frau, beim Sex doch etwas mehr mitzumachen und zu stöhnen. Im Bett fragt sie ihn: „Soll ich jetzt stöhnen?“ „Nein, noch nicht!“ Später wiederholt sie die Frage und erhält wieder dieselbe Antwort. Schließlich sagt ihr Mann: „Jetzt!“ Darauf stöhnt sie: „Ach, war das heute wieder ein Betrieb bei Aldi!“

 

Umgekehrt gibt es schon auch Frauen, die ganz scharf auf Sex sind. Sie schlucken die Pille, grölen in Discos: „I can get no satisfaction...“ und sind ganz wild auf einen „One-Night-Stand“. Man fragt sich, wie Prostituierte überhaupt existieren können, wo doch genügend Frauen deren Aufgaben gerne kostenlos übernehmen. Die Männer überlegen sich in dieser Situation schon genau, warum sie überhaupt heiraten sollen. „Man kauft doch keine Kuh, wenn man nur ein Glas Milch will.“

Sind das überhaupt noch Frauen zum heiraten, die um Mitternacht halbnackt mit Tigeraugen-haftschalen, grünen Haaren, überall gepierct und tätowiert in Discos erscheinen? „Ich will Spaß!“ ist ein Schlagwort unserer Zeit; Drogen gehören dazu, auch wenn die Folgen furchtbar sind. Man lebt für den Augenblick. Weiß der Teufel, ob man überhaupt alt wird! Warum soll man nicht bei überlauter Musik ausflippen? Wenn man alt ist, ist es doch Wurst, ob man noch etwas hört oder nicht; dann ist sowieso alles vorbei.

Wie anders war es doch zu Goethes Zeiten. Der Dichter schreibt in seinem Faust: „Das ewig Weibliche zieht uns hinan.“ Ähnlich drückt es Schiller aus: „Ehret die Frauen; sie flechten und weben himmlischen Rosen ins irdische Leben.“ Das traf früher tatsächlich einmal zu. Während die Männer in Liebesangelegenheiten durchaus etwas leichtfertig waren, waren es die Frauen, welche die schönen Tugenden wie Treue und Zärtlichkeit in eine Beziehung brachten. Sie wußten, daß ihr Leben zerstört war, wenn sie sitzen gelassen wurden, womöglich auch noch mit einem Kind. Ein „One-Night-Stand“ war ihnen normalerweise fremd, weil er bedeutet hätte, daß sie für ein kurzes Vergnügen ihr ganzes Leben ruiniert hätten.

Ganze Welten liegen zwischen den Frauen von damals und heute. Früher mußten die Frauen „vernünftig“ sein, was sicherlich nicht immer leicht war. Heute können sie unvernünftig sein, aber das macht das Leben nicht leichter, sondern eher sinnloser.

Man sollte vielleicht die moderne Frau einmal fragen, was für sie der Sinn des Lebens ist. Es würde wohl etwas dürftig und sehr oberflächlich klingen, wenn sie dann nur die eine Antwort hätte: „Jede Menge Spaß zu haben!“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

27.

 

 

Der lebensgefährlichste Ort für ein (werdendes) Kind ist der Bauch der eigenen Mutter.

 

 

Das vorige Kapitel über das Liebes- und Geschlechtslebens muß noch mit ein paar Bemerkungen zur Schwangerschaftsverhütung ergänzt werden:

Frauen behaupten, die ganze Last der Verhinderung einer Schwangerschaft liege bei ihnen; denn sie müßten die Pille schlucken, obwohl sie diese oft nicht vertragen und dann nicht selten gesundheitliche Komplikationen auftreten. Immer häufiger wollen sie daher ihre Männer zur Sterilisation überreden. Ob das aber die Lösung ist? Angeblich soll der „kleine Eingriff“ ja völlig unschädlich sein, aber das haben wir schon oft von den Ärzten gehört, wie auch beispielsweise beim Silikonbusen. Ich bin mir nicht sicher, ob sich nicht mancher Mann nach einer solchen Operation teilweise entmannt vorkommt und ob er mit den damit verbundenen seelischen Belastungen jemals fertig wird.

Als kritischer Beobachter fragt man sich, was soll ein solcher Eingriff auch? Viele Frauen im Beruf sind ohnehin unfruchtbar, denn Arbeitsstreß, Rauchen und ein Gläschen Wein am Abend zur Nervenberuhigung: all dies senkt die Wahr-scheinlichkeit einer Schwangerschaft auf nahezu Null, also auf einen Wert, den die Pille auch nur verspricht. Dies ist nicht meine private Ansicht, sondern das Ergebnis der medizinischen Forschung. Durch statistische Erhebungen wurde beispielsweise genau errechnet, daß allein schon das erwähnte Gläschen Wein die Chance einer Schwangerschaft auf unter 40 % drückt.

 

Ganz merkwürdig ist, daß die moderne Frau über vernünftige Schwangerschaftsverhütung oft weniger weiß als die Naturvölker: Die Inkafrauen, also die Frauen der herrschenden Klasse dieses Indianervolkes, wollten jeweils nur ein Kind, um Thronstreitigkeiten zu verhüten. Sie schafften dies mit einem Tee, der angeblich aus Küchenschellen gewonnen wurde. Ähnlich ist es bei den Berberfrauen: Sie heiraten sehr jung und wollen daher die ersten Ehejahre kinderlos bleiben, weil sie erst einmal prüfen wollen, ob sie mir ihren Männern wirklich auf Dauer zusammen passen. Auch sie schaffen die Schwangerschaftsverhütung durch einen Kräutertee.

Die Tempeltänzerinnen alter Kulturen, die häufigen Geschlechtsverkehr hatten, fielen nicht durch dauernde Schwangerschaften aus, weil sie wußten, was sie dagegen zu tun hatten. Ebenso die Konkubinen der chinesischen Kaiser. Sie durften nicht schwanger werden, weil es Hochverrat, also ein todeswürdiges Verbrechen, gewesen wäre, wenn sie sich den kaiserlichen Samen in dieser Weise angeeignet und dann einen Bastard geboren hätten. Unter dem Druck dieser Drohung funktionierte die Schwangerschaftsverhütung im allgemeinen gut. Ist es nicht fast unglaublich, daß unsere angeblich so gescheiten und aufgeklärten Frauen sich als dümmer hinstellen als ihre Geschlechtsgenossinnen der Naturvölker?

Völlig unverständlich ist die Tatsache, daß trotz der vielfältigen Verhütungsmethoden, die in der heutigen Zeit zur Verfügung stehen, so viele Abtreibungen vorgenommen werden. Eine ganze Großstadt könnte man mit den Kindern bevölkern, die allein in einem Jahr abgetrieben werden. Anscheinend ist es so, daß Frauen über die Verhütung nicht viel nachdenken und bei der Einnahme der Pille schlampig sind, anders ist diese hohe Zahl nicht erklärbar. Wahrscheinlich denken sie sich, es wird schon gut gehen, notfalls kann ich ja immer noch abtreiben. Vor längerer Zeit sagte eine der führenden grünen Frauen im Fernsehen, sie habe dreimal abgetrieben, das sei nicht viel für ein lustvolles Geschlechtsleben. Was soll das für eine Lust sein, die man so bezahlen muß? Für jeden Laubfrosch im Tümpel setzen sich diese Frauen ein, aber der Embryo in ihrem Körper bedeutet ihnen wenig; er ist, wie eine Kämpferin für die Freigabe der Abtreibung es ausdrückte, „nur ein Pickel in der Gebärmutter“ oder erinnert, wie Susanne Riedel in dem Buch "Kains Töchter" schreibt, an einen „Fliegenschiß“. Wenn man solche Äußerungen hört, stellt man sich schon die Frage, ob diese Frauen seelisch krank sind. Mit diesem Thema hat sich auch der 11. Internationale Kongreß für Kinder- und Jugendpsychologie befaßt. Dort hat der renommierte britische Psychiater Prof. Ian Brockington ausgeführt, immer mehr Frauen hätten große Probleme, eine Bindung zu ihren Babys und Kleinkindern aufzubauen; Ursache hierfür seien Überforderung und Partnerschaftsprobleme; die Ablehnung des Kindes beginne bereits in der Schwangerschaft: Frauen schlügen auf ihren Bauch, wobei der Fötus verletzt werde; für diese Frauen sei der Fötus wie ein Krebsgeschwür, das in ihrem Unterleib wuchere. Soweit ist es also gekommen, daß werdendes Leben einer todbringenden Krankheit gleichgesetzt wird - also weg damit!

 

Ob eine Frau nach der Abtreibung ihres Kindes noch dieselbe sein kann, die sie vorher war, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich fürchte, daß sich viele Frauen damit seelisch sehr schaden und daß sie lange Zeit darunter leiden, vielleicht sogar nie ganz darüber hinwegkommen, auch wenn sie dies sich selbst und anderen gegenüber nicht zugeben.

Wir aber wollen keine kaputten Frauen, sondern solche, die ihre Intelligenz nicht allein für den Geschlechterkampf und die Karriere verschwenden, sondern ein ganz kleines bißchen ihrer Hirnmasse auch dafür einsetzen, ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden. Laut sagen darf man das allerdings nicht, denn dann erklären einem die Frauen, daß man ganz offensichtlich nichts von Leidenschaft verstehe.

Allerdings müssen wir Männer zugestehen, daß viele von uns sich leider bei diesem Problem nur zu gerne voll auf die Frauen verlassen, weil sie sagen, schließlich werden Männer nicht schwanger, also müssen die Frauen vorsorgen. Für diese Sorglosigkeit und Naivität hat aber schon mancher Mann teuer bezahlen müssen und sie dann bitter bereut.

 

 

 

 

28.

 

Wenn Männer heiraten, ist meist ein wenig Mitleid im Spiel, bei den Frauen dagegen Berechnung.

 

 

Während wir Männer uns jedenfalls im Normalfall von unserem Verstand leiten lassen, werden die Frauen mehr von ihren Hormonen gelenkt. Deshalb haben sie Launen, mit denen sie uns entweder zur Weißglut oder zum Lachen bringen können.

 

Beginnen wir mit dem Problem „Sex und weibliche Launen“. Gerade auf diesem Gebiet scheinen sich Frauen so auszutoben, daß sich sogar der deutsche Schlager damit beschäftigt hat: „Und heut Abend hab' ich Kopfweh!“ Die Frauen meinen immer wieder, einen Grund zu haben, um den Mann mit Liebesentzug, also mit Verweigerung, bestrafen zu müssen. Früher war die Sache einfacher: Eine ältere Dame wurde einmal nach dem Geheimnis ihrer guten Ehe gefragt und beichtete: „Jedes Mal, wenn ich aus irgendeinem oft sogar läppischen Anlaß in Hysterie verfallen bin, hat mir mein Mann die Kleider vom Leib gerissen.... und dann waren wir bald wieder versöhnt.“ Heute wäre ihr Mann vielleicht nach den neuen Gesetzen im Gefängnis. Aber diese Gesetze sind nichtig, wenn man die Maßstäbe der katholischen Kirche zugrunde legt, denn sie widersprechen der christlichen Lehre. Der heilige Paulus schreibt im ersten Korintherbrief (7,4) über die Erfüllung der „ehelichen Pflichten“: „Das Weib hat kein Verfügungsrecht mehr über seinen Leib.“ Manche Männer stehen nun vor dem Gewissenskonflikt, ob sie sich nach dem heiligen Paulus oder dem Strafgesetzbuch richten sollen.

 

Die sexuelle Verweigerung als Instrument weiblicher Machtausübung kann die sonderbarsten Blüten treiben. Da gibt es beispielsweise auch die Josefsehe: Ein Mann findet, seine Frau sei ein bißchen zu fromm, doch hat ihn das nicht weiter gestört, solange er nicht davon betroffen war. Er hat sich nicht dafür interessiert, in welche Gruppe innerhalb der katholischen Kirche seine Frau einmal in der Woche ging. Es kann ja nur etwas Positives sein, was dort getrieben wird, sagte er sich als guter Katholik. Er staunte aber nicht schlecht, als seine Frau ihm plötzlich mitteilte, sie habe eine innere Berufung in sich gespürt und werde fortan in „Josefsehe“ mit ihm zusammenleben.

Was hat es mit der Josefsehe auf sich? werden die religiös nicht so bewanderten Leser fragen. Nun: es hat immer wieder in der katholischen Kirche Heilige gegeben, die verheiratet waren. Da nun aber Sex und Heiligkeit nicht gut zusammenpassen, wurde über etliche von ihnen behauptet, sie hätten in der Ehe keusch gelebt. Woher weiß man das eigentlich? Das, was die Ehepartner in ihrem Drang zur Heiligkeit behauptet haben, muß ja nicht stimmen; das lehrt auch die Kirchengeschichte. Das Schlimme an diesem von der katholischen Kirche als vorbildlich hingestellten heiligen Eheleben ist, daß es den Bruch eines Versprechens bedeutet. Die Eheleute haben sich nicht nur Treue geschworen, sondern sich auch zur Führung eines richtigen Ehelebens verpflichtet. Daß man durch Keuschheit in der Ehe heilig werden kann - so etwas kann nur Kirchenvätern einfallen, die jedenfalls ihrem Gerede nach sexualfeindlich wirken. Josef und Maria führten laut Bibel mit Sicherheit keine Josefsehe, denn Jesus hatte, wie in einem Evangelium erwähnt wird, Geschwister; diese wurden bestimmt nicht vom Heiligen Geist gezeugt, sondern vom heiligen Josef persönlich.

 

Wenn Sie Pech haben, kann es geschehen, daß Ihre Frau unter ungünstigen Einfluß gerät, denn Frauen sind nun einmal sehr leichtgläubig. So hat man manchmal sogar den Eindruck, daß sie etwas umso eher glauben, je unsinniger es ist, denn, so sagen sie mit ihrer typisch weiblichen Logik: das Ganze muß stimmen, denn sonst würde er (sie) so etwas Merkwürdiges nie erzählen.

Was sind das nun für Geschichten, denen Frauen auf den Leim gehen?

Eine Frau besucht in der Volkshochschule einen Kurs über Tantra (Decke mitbringen!). Das ist so etwas Ähnliches wie Kamasutra. Ihr Mann ist begeistert, daß sie sich für Sexuelles interessiert. Am ersten Abend kommt sie nach Hause und erzählt ihm: „Stell dir vor, was der Kursleiter gesagt hat: Ohne diesen Kurs steht unser Sexualleben auf der Stufe eines Hundes!“ Das kann ja spannend werden, denkt sich der Mann, naiv wie er ist. Wird es auch. Denn am zweiten Abend doziert der Guru: Sexualleben ist Teil des universellen Lebens; je mehr man am universellen Leben teil hat, umso erfüllter ist das Sexualleben. Worauf will der Guru hinaus? Er läßt endlich die Katze aus dem Sack: Je mehr Partner man beim Sex hat, desto mehr findet man im Sexualleben Beglückung. Die Frau hat dies geglaubt und ist mit dem Guru durchgebrannt als seine Assistentin. Ihr Glück wird wohl nur bis zum nächsten Volkshochschulkurs andauern.

 

Für Frauen ungeeignet, weil gefährlich, sind Volkshochschulkurse mit Themenkreisen wie „fernöstliches Gedankengut“. Gerade die Seelenwanderung fasziniert die Frauen, vielleicht deshalb, weil manche Spötter unter Berufung auf Thomas von Aquin bezweifeln, daß sie überhaupt eine besitzen. Es kann passieren, daß Frauen plötzlich intensiv in sich hineinhorchen und tatsächlich hören sie etwas: beispielsweise, daß sie im früheren Leben einmal eine Prostituierte gewesen seien und daß daher jetzt ihr Hunger auf Sex stamme. Wenn Sie so etwas erleben sollten, denken Sie sich nur: Es hätte schlimmer kommen können.

Ebenso gefährlich ist es für Frauen, wenn ihnen eingeredet wird, sie sollten sich endlich selbst verwirklichen. Das ist genau das, was sie hören wollen. Allerdings kann ihr Bestreben nach Selbstverwirklichung auch sehr sonderbare Blüten treiben. Die Illustrierten, besonders die feminin ausgerichteten, sind ja voll davon: Da wird beispielsweise von einer Mutter von drei Kindern berichtet, die eines Tages die Nase voll von ihrem Hausfrauendasein hatte. Als ihr Mann aus dem Geschäft nach Hause kam, fand er die heulenden Kinder vor und einen Zettel: „Habe Deine Kinder nun 8 Jahre lang versorgt. Jetzt bist Du dran. Bin in Afrika. Mach's gut.“ In der Illustrierten wird der Mut dieser Frau bewundert, als Entwicklungs-helferin in Afrika ein völlig neues Leben zu beginnen. Auch wir wundern uns, allerdings nicht über den Mut, sondern über soviel eiskalte Herzlosigkeit.

Und noch ein Tipp: Setzen Sie nicht mehr als drei Kinder in die Welt. Das vierte kann hormonelle Veränderungen auslösen mit der Folge, daß Ihre Frau plötzlich Superweib-Gefühle bekommt und die wahre Liebe entdeckt. Die Frau ab vierzig scheint in dieser Hinsicht besonders gefährdet zu sein. Wenn sie dann auf einmal zu einem anderen Mann zieht, sitzen Sie allein da mit allen Kindern oder vielleicht auch nur mit zweien, je nach dem, wie viel dem neuen Lover zugemutet werden können.

In diesem Zusammenhang möchte ich noch erwähnen, daß ich die Bücher von Hera Lind nicht für eine geeignete Frauenlektüre halte (Daß sie keine Männerlektüre sind, versteht sich von selbst; deshalb habe ich auch noch keines gelesen).

Gefahren für Ihr Eheleben lauern überall, wo ihre Frau auch nur hinblickt. Können Sie sich vorstellen, daß ein Sumpfschnepfenhuhnei zum Eheproblem werden kann? Sicher nicht! Deshalb hier die dazu gehörende Geschichte: Ein Mann macht mit seiner Ehefrau den üblichen Sonntagsspaziergang. Sie ist Biologin und sieht mit ihrem geschulten Auge plötzlich etwas, was sonst jeder übersehen hätte: Ein Nest mit einem Ei darin, das sie sogleich als das eines Sumpf-schnepfenhuhns identifiziert. Sie klärt ihren Mann auf, daß es sich um eine Seltenheit, ja um eine biologische Kostbarkeit handelt. Soweit so gut. Der Mann ahnt noch nicht, was auf ihn zukommt, als seine Frau das Ei zärtlich an ihrem Busen verwahrt. Am nächsten Tag überrascht die Frau ihren Mann stolz mit einer Neuigkeit: Sie habe ihren Büstenhalter derartig geändert, daß nun das Sumpfschnepfenhuhnei darin Platz habe und so Tag und Nacht auf gleicher Temperatur gehalten werden kann. Weiter sagte sie ihm, Sex kann es in der nächsten Zeit nicht geben, weil sonst das Ei kaputt geht. Wenn man solche Geschichten hört, wundert man sich vielleicht nicht mehr darüber, daß Männer mit dem Gedanken zu spielen beginnen, einmal fremd zu gehen.

 

 

 

 

29.

 

Frauen wollen genommen werden: Sie glauben offenbar, sie seien die Arznei des Mannes.

 

Frauen haben häufig mit oder ohne Grund das Gefühl, zu wenig geliebt zu werden. Sie verlangen vom Mann immer wieder Schmeicheleien und Liebesgeständnisse. Männer hingegen finden, für die Frauen müsse es genügen, wenn man bei ihnen bleibt; das sei Anerkennung genug. Einfallsreich, wie Frauen sind, kommen sie dann auf die merkwürdigsten Ideen, um ihren Mann doch noch zu Liebesbeweisen zu zwingen:

Entweder essen sie sich einen „Kummerspeck“ an oder sie verfallen ins andere Extrem und werden magersüchtig. Auf jeden Fall wollen sie so beim Mann einen Schuldkomplex oder mindestens Mitleid erzeugen, damit er wieder liebevoller und gefügiger wird. Die moderne Frau nimmt psychische Krisen im Streß ihres Lebens zu spät wahr, und wenn sie gemerkt hat, was los ist, greift sie zum Holzhammer nämlich der Völlerei, der Essensverweigerung oder sie verfällt in eine Art von Kaufrausch, wobei sie sich oft mehr gönnt, als sie sich eigentlich leisten kann. Das muß allerdings schon bei den alten Römern so gewesen sein, denn Ovid hat bereits festgestellt: „Eine Frau kauft immer irgendetwas.“

 

Manche Frauen scheuen nicht einmal davor zurück, ihr baldiges Ableben in Aussicht zu stellen, um ihr Ziel, nämlich geliebt und gebraucht zu werden, zu erreichen:

Sobald die Frauen Schwiegermütter geworden sind, nagt an ihnen die Eifersucht. Sie müssen alles tun, um sich die Liebe ihres Kindes zu erhalten. Schon am Hochzeitstag äußern sie sich mystisch dunkel: „...daß ich das noch erleben durfte; nun kann ich beruhigt die Augen schließen!“ Kaum hat sich ihr Kind einmal zwei Wochen lang nicht blicken lassen, schon röchelt sie ins Telefon: „Es geht dahin mit mir!“ Dann haucht sie noch als letzten Wunsch in die Leitung: „Komm schnell! Ich möchte dich noch einmal sehen.“ Das Kind, wohlerzogen wie es ist, läßt alles stehen und liegen und rast ins frühere Zuhause. Da sitzt die Mutter ganz vergnügt auf dem Sofa und wälzt Prospekte von Mallorca. Sie hatte nur eine starke Erkältung und muß sich nun etwas Erholung gönnen.

Besonders schwierig ist das Verhältnis zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter. Hier ist die Drohung mit dem baldigen Ableben besonders wirksam, denn schuld am Tod der Schwiegermutter zu sein, wäre eine kaum tragbare Belastung für die noch junge Ehe. So klagt manche Schwiegermutter, auch wenn sie vielleicht inzwischen kerngesund den achtzigsten Geburtstag hinter sich gebracht hat, die Schwiegertochter habe sie Jahre ihres Lebens gekostet.

Umgekehrt kämpfen Schwiegertöchter oft mit unlauteren Mitteln um die alleinige Liebe ihres Mannes, indem sie jeden Besuch bei den Schwiegereltern zu einem schweren Eheproblem werden lassen. Die Situation verschärft sich noch, wenn einmal Enkelkinder dazu kommen.

Obwohl oder gerade weil das Verhältnis von Schwiegermutter zu Schwiegertochter und umgekehrt meistens alles andere als lustig ist, liefert es groteskerweise unerschöpflichen Stoff für Witze und Schwänke des Bauerntheaters.

 

Wenn Frauen sich ungeliebt fühlen, suchen sie auch gerne die Praxis eines Arztes auf, um dort Trost zu suchen. Sie sind da ganz anders als wir Männer:

Als kürzlich ein Mann starb, äußerte seine Frau, er sei nie krank gewesen und habe so fast nie einen Arzt gebraucht. Das mag vielleicht übertrieben gewesen sein, stimmt aber in der Grundtendenz: Ein Mann betrachtet es als Manko, wenn er gesundheitliche Mängel hat. Also neigt er eher dazu, sie unter den Teppich zu kehren. Das sieht man auch gleich auf den ersten Blick, wenn man das Wartezimmer eines Allgemeinarztes betritt. Man hat als Mann den Eindruck, als habe man sich in der Tür geirrt und sei versehentlich beim Frauenarzt gelandet. Kein einziger Mann sitzt dort. Soll man da wirklich bleiben und aller Welt demonstrieren, daß man nicht ganz in Ordnung ist?

Frauen sind auch in dieser Beziehung ganz anders: Sie beobachten sich genau und horchen ständig in sich hinein, ob da vielleicht irgendetwas nicht stimmen könnte. Sie werden meistens auch fündig. Notfalls gehen sie wegen der natürlichsten Sache zum Arzt. Die Krankheit heißt dann: Menstruationsbeschwerden. Deshalb gibt es ja auch den Frauenarzt, aber keine Männerärztin. Die würde nämlich Pleite machen.

Für Frauen hat ein Arztbesuch offenbar eine starke erotische Komponente, die sie sich gerne einmal öfter gönnen. Mit dieser Behauptung meine ich gar nicht unbedingt den Frauenarzt. Der gewöhnliche Hausarzt tut es auch. Für die Frau hat es schon seinen besonderen Reiz, wenn der Doktor sagt: „Was kann ich für Sie tun?“ oder: „Wie kann ich Ihnen helfen?“ und dann endlich: „Bitte machen Sie sich frei!" Die Frauen empfinden das Sich-Ausziehen als eine Art prickelndes, ja fast schon sexuelles Abenteuer: Man bedenke: Kleider ablegen für einen fremden Mann! Das hat schon so eine gewisse Spannung an sich. Wir Männer können uns das nur schwach vorstellen. Was da genau passiert, wissen nur die Frauen und der Arzt. Jedenfalls können wir feststellen, daß die Frauen hinterher beglückt nach Hause kommen, nicht etwa, weil der Arzt nichts gefunden hat, sondern weil er etwas gesagt hat, was die Patientin bald wieder in die Praxis locken soll. Der Floskeln sind viele. Hier eine Auswahl dessen, was eine Frau so alles begeistert mit nach Hause bringt: „Gnä' Frau, Sie haben für Ihr Alter noch einen so schönen straffen Bauch!“, „Sie haben so süße Grübchen über dem Po, da spritzt man besonders gern hinein!“, „Sie sind biologisch mindestens 10 Jahre jünger!“, „Sie haben eine so herrliche Stillbrust!“ (Wahrscheinlich hat er etwas anderes gemeint und dies nur medizinisch bemäntelt).

Von jedem Arztbesuch, auch wenn nichts besonderes festgestellt wurde, bringt die Frau Pillen mit, notfalls welche zur Vorbeugung oder zum Aufbau, denn Arzt und Apotheker leben in Symbiose miteinander. So bringt es die Frau bald auf ein Arzneimittellager, das fast einer Apotheke gleicht. Ein Arzt bemerkte einmal sarkastisch: Wenn eine alte Germanin all das geschluckt hätte, was die moderne Frau in sich hineinstopft, wäre sie auf der Stelle tot umgefallen. Trotzdem glauben Frauen, daß ihre Tablettenschluckerei der Gesundheit dient, und irgendwie stimmt es ja vielleicht auch mehr oder weniger.

Ja, und was sie sonst so alles in sich hineinschlucken, überrascht die Männer immer wieder: Sollte Ihre Frau morgens statt des gut duftenden Morgenkaffees etwas Gelbliches vor sich auf dem Frühstückstisch stehen haben, haben Sie Glück, wenn es sich um Apfelsaft handelt. Nicht so schlimm ist es auch noch, wenn sie Apfelessig trinkt, der nur den einzigen Nachteil hat, daß er ihr sauer aufstößt. Was aber sagen Sie, wenn sie ein Gläschen frisch eingeschenkten, noch warmen und entsprechend duftenden Morgenurin vor sich stehen hat und dann langsam in sich hineinschlürft. Die Vorzüge des Morgenurins werden nun der Gesprächsstoff für die nächsten Wochen sein, denn Frauen haben wie Missionare ein besonderes Sendungsbewußtsein: Wenn sie von einer fixen Idee überzeugt sind, reden sie solange auf ihren Mann ein, bis er kapituliert oder es herrscht Kriegszustand. Na ja, so schlimm wäre das letztere auch nicht: Da sparen Sie sich vor dem Gang ins Geschäft den Abschiedskuß auf die vielleicht noch nach Urin duftenden Lippen ihrer Geliebten.

Das, was hier über das weibliche Geschlecht und den Hausarzt geschrieben wurde, gilt nicht mehr für die berufstätigen Frauen. Diese haben sich den Männern angeglichen und haben nur noch Zeit für den Beruf, nicht aber für die Gesundheit. So berichtete die Leiterin eines Fortbildungsseminars einmal ganz entsetzt, die Hälfte ihres weiblichen Publikums sei inkontinent gewesen, obwohl keine sehr alten Frauen dabei gewesen seien; keine von diesen Akademikerinnen habe jemals etwas davon gehört, daß man mit dem Training der Beckenbodenmuskulatur solchen Problemen begegnen könne. So brauchen wir Männer uns nicht zu wundern, daß wir abends Damenbinden der verschiedensten Art vorgeführt bekommen. Diese Reklame ertragen wir mit der uns eigenen Duldsamkeit und machen das Beste daraus: Wir schauen uns das alles beim Abendessen an und spüren langsam aber sicher, wie uns der Appetit vergeht. Auf diese Weise machen wir eine ganz einfache Diät und brauchen dazu nicht einmal wie die Frauen eigene Zeitschriften mit entsprechenden Anleitungen.

 

 

 

 

 

30.

 

Wenn Frauen sagen, sie würden nun die Initiative ergreifen, heißt das für den Mann: Alarmstufe rot.

 

 

Mancher junge Mann entdeckt an seiner Freundin eine vermeintlich liebenswürdige Macke: Sie ist ein bißchen abergläubisch. Wenn eine schwarze Katze ihren Weg von links nach rechts kreuzt (oder umgekehrt), soll das Unglück bringen. Was der junge Mann nicht ahnt, ist, welche Weiterungen der Aberglaube im Leben vieler Frauen mit der Zeit erfährt. Hier ist nicht vom Schwein, dem Kaminkehrer oder dem vierblättrigen Klee die Rede, die Glück bringen sollen. Vielmehr soll darauf hingewiesen werden, daß der Aberglaube bei manchen Frauen nach und nach immer mehr um sich greift, bis er ihr ganzes Leben bestimmt: Es beginnt morgens mit einem ausgiebigen Blick ins Horoskop. Jetzt weiß die Frau, was sie an diesem Tag zu tun hat. Es empfiehlt sich für den Mann, unbedingt auch das Horoskop der Frau zu lesen, damit er weiß, was ihn an diesem Tag erwartet. Wenn es dort beispielsweise heißt: „Sie sollten heute einmal ein ernstes Wort mit Ihrem Partner reden!“ sollte der Mann einen intensiven Arbeitstag im Büro oder Geschäft einlegen und abends spät nach Hause kommen. Gleiches gilt, wenn sich im eigenen Horoskop des Mannes düstere Andeutungen finden wie: „Sie müssen ihr bisheriges Verhältnis zu Ihrem Partner völlig neu ordnen“. Kein Mann kann ahnen, welche Erwartungen bei seiner Frau durch ein solches Geschreibsel geweckt werden.

 

Aber nicht nur das Horoskop bestimmt den Tagesablauf der Frau. Auch viele Kleinigkeiten, auf die ein normaler Mann überhaupt nicht achtet, haben eine schicksalsschwangere Bedeutung für sie: Wenn beispielsweise der Abortdeckel nicht geschlossen wird, fliegt das Glück davon. Außerdem kann es auch fürchterliche Folgen haben, wenn man aus Versehen zwei Kalenderblätter abreißt: dann nämlich stirbt jemand in der Familie. Also in einem solchen Fall: Kalenderblatt sofort heimlich wieder ankleben! Am besten ist es aber, man überläßt die Aktualisierung des Kalenders überhaupt der Frau.

Vielleicht noch ein Beispiel dafür, wie der Aberglaube Stück für Stück den ganzen Tagesablauf erfassen kann: Eines Abends wundert sich ein Ehemann darüber, daß die Zipfel des Tischtuchs nicht mehr herunterhängen, sondern auf dem Tisch liegen. Seine Frau klärt ihn auf, das müsse so sein, damit niemand im Haus ernstlich erkranke. Der Mann mit seiner ihm eigenen Logik wird natürlich einwenden, daß bisher trotz hängender Tischtuchzipfel niemand ernstlich krank geworden sei. Er wird aber nur ein mitleidiges Lächeln seiner Frau ernten, bevor sie sagt: „Das ist wieder einmal typisch männliche Logik! Die Sache ist nämlich so: Jetzt wo wir wissen, welche Folgen hängende Tischtuchzipfel haben, müssen wir uns danach richten, sonst würden wir die dunklen Mächte dadurch provozieren, daß wir uns ihnen widersetzen!“

Unkluge Männer werden in einem solchen Fall versuchen, ihre Frau zu erziehen. Doch Frauen sind meist unverbesserlich, weil sie sich in der Regel für perfekt halten. Man lasse sich also ja nicht verleiten, etwa heimlich nachts die Tischtuchzipfel wieder herunter hängen zu lassen, um dann triumphierend festzustellen, daß überhaupt nichts passiert sei. Frauen bringen es nämlich fertig, aus purer Rechthaberei und Trotz daraufhin prompt schwer zu erkranken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

31.

 

 

Welche Phantasie Frauen haben, zeigt sich daran, daß viele von ihnen glauben, Liebstöckl sei ein Kosename für einen männlichen Körperteil.

 

 

Frauen haben in mancher Hinsicht mehr Phantasie und Einfallsreichtum als Männer: Es kann Ihnen als Mann durchaus passieren, daß Sie nach Hause kommen und glauben, Sie hätten sich in der Tür geirrt. Nichts ist mehr so, wie es war. Sämtliche Möbel sind entweder neu, umgestrichen oder umgestellt. Ihre Frau hat nämlich in einer Frauenzeitschrift gelesen, daß so eine Veränderung neuen Schwung in die alte Partnerschaft bringt. „Ja, so was!“ werden Sie zaghaft von sich geben: „Und ich habe dabei gar nichts zu sagen?“ Das ist genau die falsche Reaktion, die schon vorher in der Frauenzeitschrift völlig abqualifiziert worden ist: demnach sind Sie ein ängstlicher Einfaltspinsel, der auf Grund seiner minderwertigen Wesensart das Neue fürchtet und deshalb am Vertrauten festhält. Was ist zu tun? Sie könnten natürlich antworten, Sie hätten auch keine Angst vor Veränderungen, und sich dann prompt zum Beweis dafür nach einer anderen Partnerin umsehen, um so Ihrer Frau das Mißbilligenswerte ihres Tuns drastisch vor Augen zu führen.

 

Auf jeden Fall empfiehlt es sich für jeden Mann, die Frauenzeitschriften seiner Partnerin nicht verächtlich links liegen zu lassen, sondern sie heimlich mitzulesen. Dann kann er vorbeugend einschreiten, wenn brisante Artikel erscheinen. Auch weiß er dann, was er zu antworten hat, wenn seine Frau ihm Fragen aus einem psychologischen Test stellt. Wer solche Vorsichtsmaßregeln nicht beachtet, läuft Gefahr, in den Augen seiner Frau als minderwertiges Wesen dazustehen, nur weil ein Psychologe sich irgendeinen „Schmarren“ ausgedacht hat. Oft sind aber solche Tests so merkwürdig, daß man annehmen muß, die Redaktion habe sich die Kosten für einen Psychologen gespart und die Tests selbst geschrieben. Jedenfalls ist mir von einer Redakteurin bekannt, daß sie in ihrer Zeitschrift die Sparte „Fragen Sie Frau .......“ (hier ist ein dreisilbiger Name einzusetzen, weil das vertrauenserweckender klingt: z.B Sibylle oder Brigitte) selbst schreibt. Sie richtet damit aber sicher keinen psychischen Schaden an, weil sie ja die Fragen, die sie beantwortet, auch selbst gestellt hat.

 

 

 

 

 

 

32.

 

 

Frauen halten ein Kompliment für die Wahrheit und die Wahrheit für eine Grobheit

 

 

Es gibt eine objektive Wahrheit und wir Männer sind auch sehr gut in der Lage sie zu erkennen. Daneben gibt es aber auch die Wahrheit der Frauen, die ganz anders aussieht:

Nehmen wir an, Sie sind so ungalant, eine Frau nach ihrem Alter zu fragen. Sie würden dies natürlich niemals wagen, aber es gibt beispielsweise Reporter, die neugierig sind, wie alt denn nun eigentlich dieser oder jener Filmstar ist. Je älter die Damen sind, desto nebulöser wird ihr Geburtsdatum. Zsa Zsa Gabor ist so ein Fall: Hat sie schon in Windeln mit ihrer Schauspieler-karriere begonnen oder wie sonst errechnet sich ihr angegebenes Alter? Auch bei Tina Turner weiß man nicht so recht, ob sie den 60. Geburtstag schon hinter sich hat oder noch vor sich. Wir Männer können das Lamento um das Alter nur schwer begreifen: Wir stehen aufrecht zu unseren Jahren, ehrlich wie wir nun einmal sind. Wenn Frauen sich jünger machen, so können wir die Logik, die hinter dieser Mogelei steckt, nicht verstehen: Ist es nicht besser, wenn eine Frau ihr wahres Alter angibt und man sagen kann: „Die sieht aber toll aus!“ als wenn sie sich jünger macht und man findet, sie würde für ihre Jugend doch schon recht alt aussehen? Aber über diese Logik kann man mit Frauen nicht diskutieren, wie man sich überhaupt merken muß, daß Frauen unter Diskussion etwas anderes verstehen als wir: Sie glauben, daß sie nur lange genug reden müssen, bis man ihnen gerne recht gibt.

Doch zurück zum Alter der Frauen: Jemand hat einmal gesagt: Bei keiner Grenze wird so sehr geschwindelt wie bei der Altersgrenze. Viele Frauen mogeln in dieser Beziehung so ausdauernd, daß sie schließlich das, was sie immer sagen, für die Wahrheit halten.

Frauen haben eine Fähigkeit, um die wir Männer sie nur beneiden können. Sie können etwas, was sie stört, total verdrängen. Das gilt nicht nur für kleine Fehltritte, sondern sogar auch für eine ganze Monate lang dauernde Schwangerschaft. Immer wieder kommt es vor, daß Frauen niederkommen, die angeblich keine Ahnung davon hatten, daß sie schwanger waren. Dabei handelt es sich aber nicht nur um junge, unerfahrene Mädchen, sondern auch um Mütter, also Frauen, die bereits Kinder geboren haben und sich eigentlich mit Schwangerschaften auskennen müßten. Sie sind tatsächlich in der Lage alle Anzeichen der bevorstehenden Geburt einfach zu ignorieren, indem sie beispielsweise ihren dicker werdenden Bauch dem guten Essen zuschreiben. Ja, sie wissen meist nicht einmal mehr, daß sie mit einem Mann Geschlechtsverkehr gehabt haben. Nur so ist es zu erklären, daß es Frauen gibt, die sich auch nach dem Intimverkehr mit mehreren Männern noch im Stande der Unschuld wähnen. Neulich erklärte sogar eine Prostituierte, sie sei eigentlich auf ihre Weise noch „unschuldig“, weil sie noch nie richtig geliebt habe.

 

Frauen können nicht nur gut verdrängen, sondern entwickeln zu unserem Erstaunen auch völlig entgegengesetzte Fähigkeiten: Sie können Erlebnisse so realistisch erfinden, daß sie schließlich selbst davon überzeugt sind, es hätte sich alles so ereignet.

Sie stehen allein schon deshalb mit der Wahrheit auf Kriegsfuß, weil sie finden, daß sie mit einem Netz von Notlügen das zart besaitete Nervenkostüm ihres Mannes schonen müssen. Wenn also ein Mann findet, seine Frau habe nur Kleider im Kopf, so zeigt das, daß seine Nerven in dieser Hinsicht blank liegen. Was tut also die Frau in einem solchen Fall? Sie kauft weiter lustig ein, und wenn ihrem Mann dann vielleicht ein neuer Pullover auffällt, sagt sie ganz unverfroren: „Den hab' ich doch schon Jahre lang! Ich glaube du schaust mich gar nicht mehr so richtig an, sonst müßtest du ihn ja wieder erkennen.“

 

Wenn eine Frau den Wagen zu Schrott gefahren hat, kommt sie nach Hause und überbringt als erstes einmal ihrem Mann die freudige Botschaft, daß ihr nichts passiert sei. Ein erfahrener Mann wird in diesem Augenblick gleich fragen: „Und was ist mit dem Auto?“ Seine Frau wird kontern, er interessiere sich anscheinend mehr für das Blech, als für sie. Irgendwann wird sie dann doch bereit sein, die Frage nach dem Schicksal des Autos zu beantworten. Wenn die Auskunft lautet: „........Scheinwerfer kaputt und vorn ein bißchen verbeult........“ kann man sicher sein, daß es sich um die weibliche Umschreibung eines Totalschadens handelt.

Um auf die „Unschuld“ zurückzukommen, spielt sie in anderer Form auch hier wieder eine Rolle: Selbstverständlich ist die Frau an dem Unfall völlig schuldlos. Wehe, wenn der Mann es wagt, ihre Unschuld zu bezweifeln. Dann könnte er dem Ende seiner Beziehung näher sein, als er in seiner Naivität glaubt.

 

Mancher Mann weiß nicht recht, ob seine Frau nur über ein Kurzzeitgedächtnis verfügt oder ob sie aus purem Widerspruchsgeist etwas anderes sagt, als sie eigentlich weiß. Meist sind die Fälle, die hier angesprochen werden, sehr, sehr kompliziert. Deshalb soll mit einem schlichten Beispiel beleuchtet werden, um was es geht. Ganz einfach ist das Beispiel nun aber auch wieder nicht, denn ich selbst habe zweimal lesen müssen, was ich im folgenden geschrieben habe:

Nehmen wir an, ein Paar geht spazieren. Als eine Frau mit Hund entgegenkommt, sagt sie: „Von Ferne dachte ich, es wäre Frau Scholz mit ihrem Dackel!“ Daraufhin bemerkt er, Frau Scholz habe keinen Dackel, sondern einen Chow-Chow. Sie protestiert energisch: „Immer mußt du widersprechen! Du weißt ganz genau, daß Frau Scholz einen Dackel hat; du hast ihn ja selbst vor einem Monat gestreichelt.“ Er erklärt seiner Frau ruhig, daß er nicht des Streites wegen widersprochen habe, sondern ganz einfach deshalb, weil er nur die Tatsachen richtig stellen wollte. Sie aber findet nun, daß es doch völlig gleichgütig sei, welchen Hund Frau Scholz habe und sich eine Diskussion darüber nicht lohne, weil sie es sowieso ganz genau wisse. Der Mann meint noch, daß er sich seiner Sache auch ganz sicher sei und daß sich dann eben einer von beiden irren müsse. „Ich jedenfalls nicht“, ist das letzte Wort dieses Disputs, das natürlich die Frau hat, denn wir Männer wissen ja, wann eine sinnvolle Diskussion enden sollte.

 

Eine Woche später treffen sie nun zufällig wieder Frau Scholz mit ihrem Hund; es ist ein Chow-Chow. „Siehst du!“ wird die Frau giften: „Ich habe dir ja gleich gesagt, daß Frau Scholz keinen Dackel hat.“ Der Mann könnte nun eine Debatte darüber beginnen, wer damals wo was gesagt hat, aber er weiß, daß dies genauso unerfreulich enden würde, wie die frühere Hundediskussion. Also sagt er meist nichts, denn uns Männern ist die Ruhe im Normalfall wichtiger als das Rechthaben.

Ein erfahrener Ehemann hat einmal den Vorschlag gemacht: In jeder Ehe sollte man ein Tonband mitlaufen lassen, damit man weiß, wann wer was wie und warum gesagt hat. Aber das sind wohl nur so Phantastereien frustrierter Ehemänner.

 

 

 

 

33.

 

Die Ehe ist die Gemeinschaft zwischen zwei Feinden.

(Focolore Movimento)

 

 

Frauen kennen keine Ordnung, jedenfalls nicht diejenige, von der wir Männer reden: Für uns gibt es entweder die pedantische Ordnung, wo alles genau seinen Platz hat, oder die geniale Ordnung, die auf den Außenstehenden chaotisch wirkt. In beiden Fällen ist die Ordnung ein geistiges Produkt: Hinter ihr verbirgt sich ein System. Der Mann weiß genau, wo er hinlangen muß, wenn er etwas Bestimmtes braucht. Demgegenüber sind Frauen nun einmal launisch. Ihre Ordnung ist deshalb nicht Ausdruck eines geistigen Systems, sondern derjenige einer augenblicklichen Stimmung. So kann es beispielsweise sein, daß eine Frau Watte und Zucker nebeneinander aufbewahrt, weil beides weiß ist. Oder im Bücherschrank sind die Lektüren nach Farben zusammengestellt. Wenn man also z.B. Goethes Faust sucht, muß man wissen, daß es sich um ein blaues Buch handelt. Das weibliche Ordnungssystem versagt oft, weil - um bei den Büchern zu bleiben - die Frau sich meistens nicht merken kann, welche Farbe welches Buch hat. Wenn sie also einen bestimmten Titel finden möchte, ist sie stundenlang damit beschäftigt, ihn zu suchen. Sie betrachtet dies aber weder als Katastrophe noch nimmt sie sich vor, nun für eine vernünftigere Ordnung zu sorgen. Vielmehr ist sie beglückt darüber, daß sie ihre gesamten Bücher wieder einmal durchstöbern kann.

Schwierig wird es, wenn Mann und Frau die gleichen Gegenstände benutzen und sich der Mann in der weiblichen Ordnung zurechtfinden muß. Da sucht er natürlich lange oder gar vergeblich, bis seine Frau schmerzlich aufstöhnt, ihm das Gesuchte gibt und sagt: „Typisch Mann! Sieht nicht einmal das, was vor seiner Nase steht. Ich glaube wirklich, Männer sind blind!“

Zum Thema Ordnung gehört auch der Umgang mit der Zeit. Hier fällt ein entscheidender Unterschied zwischen den Geschlechtern auf: Während Männer meistens Uhren tragen, sieht man am Arm der Frau eher Schmuck, eine Armbanduhr also allenfalls dann, wenn sie als Zierde geeignet ist und zum sonstigen Outfit paßt. Das liegt daran, daß die Hausfrau im allgemeinen zeitlich nicht so gebunden ist.

Wenn aber die Frau sich ausnahmsweise nach bestimmten Zeitvorgaben richten muß, gerät sie leicht in Panik. Hierfür ein Beispiel: Nehmen wir an, es ist Sonntag und ein Ehepaar hat sich vorgenommen, abends in die Oper zu gehen. Man vereinbart, zu einer bestimmten Zeit von zu Hause wegzufahren. Selbstverständlich ist der Mann dann gewaschen, gekämmt, rasiert und angezogen .......und wartet. Die Frau ist noch nicht fertig, sondern in Panik. Sie findet plötzlich, daß sie doch lieber ein anderes Kleid anziehen sollte. Der Mann wagt es, ihr die Uhrzeit zu sagen. Das stört sie weiter nicht, denn sie meint, daß man bisher immer zu früh gekommen sei, sie wolle endlich einmal nur rechtzeitig kommen. Sie probiert also in aller Ruhe, welche Ohrringe zu dem Kleid passen, das sie gerade trägt, und so weiter. Schließlich - viel zu spät - startet das Paar. Der Mann holt das letzte aus dem Auto heraus und läßt sich von einer glücklichen gelben Welle der Ampeln vom Vorort in die Stadt leiten. Ebenso glücklich findet er einen Parkplatz dort, wo es normalerweise keinen gibt: direkt an der Oper. Beim dritten Läuten erscheint das Ehepaar an der Garderobe und die Frau bemerkt: „Siehst du, es hat doch wunderbar geklappt! Ich weiß gar nicht, was du immer hast mit deinem Gehetze!“

 

 

 

 

 

34.

 

Kein Wunder, daß Frauen eingebildet sind: Bei ihnen genügt schon ein mäßig sündhaftes Leben für eine Heiligsprechung. Anders ist es nicht zu erklären, daß unsere Stammmutter Eva zu den Heiligen der katholischen Kirche zählt.

 

 

Frauen sind oberflächlicher als Männer. Das ergibt sich allein schon daraus, daß Zusammenkünfte von Frauen und Männern völlig unterschiedlich benannt werden. Die Sprache ist insoweit wirklich zutreffend, ja entlarvend. Frauen sitzen bei einem „Kaffeeklatsch“ beisammen. Das, was hier besprochen wird, ist nur der allgemeine Tratsch ohne jeden Tiefgang, z. B. daß sich eine in der Runde entschlossen hat, ihr Haar wachsen zu lassen.

Ganz anders sind die Männer. Sie kommen zum „Stammtisch“ zusammen, was schon für sich betrachtet bedeutender klingt. Was am Stammtisch besprochen wird, sind die wichtigen Dinge des Lebens wie z.B. die Politik. Mit Erstaunen würden Frauen feststellen, daß dabei der einzelne Mann am Stammtisch viel gescheiter ist, als jeder Politiker. Man hatte es längst gewußt, daß Bundeskanzler Kohl gehen mußte, bevor dieser selbst oder seine Partei es begriffen hatten. Für jedes Problem weiß man hier die richtige Lösung. Wie wäre die Welt doch in Ordnung, wenn sie vom Stammtisch aus regiert würde!

Zu fortgeschrittener Stunde, angeregt von dem einen oder anderen Glas Bier, entwickeln sich die Männer gar zu tiefsinnigen Philosophen.

Es ist ein Jammer, daß die Frauen sich schlicht weigern, ein bißchen dieser Stammtischkultur in ihren Kaffeeklatsch zu übernehmen. Stattdessen behaupten sie, ihre Kaffeekränzchen würden in altüberlieferten „mythischen Einweihungszirkeln“ wurzeln und seien also ein Stück weiblicher Kultur.

Uns Männern sträuben sich bei dieser Kombination von Kaffeekränzchen und Kultur sämtliche Haare.

Ob die Frauen es nicht doch einmal mit Bier versuchen sollten, das bei Stammtischrunden den Geist und Witz der Männer so beflügelt?

 

Die Oberflächlichkeit der Frauen zeigt sich auch, wenn man einen Zeitschriftenkiosk betrachtet. Was sehen wir da? Lauter teure Mode- oder Frauenzeitschriften, die so gewichtige Fragen behandeln wie: „Wie schminke ich mich richtig?“ oder: „Was trage ich in der nächsten Saison?“ Für uns Männer gibt es solche Lektüren - Gott sei Dank - nicht. Wenn wir etwas lesen, dann soll es etwas Vernünftiges sein, wie beispielsweise eine Computerzeitschrift, ein Sportjournal, der „Spiegel“, „Die Zeit“ oder so etwas Ähnliches, aus dem wir etwas lernen können. Wenn sich wirklich einer einmal am „Playboy“ vergreift, dann nur, um sich geheime Illusionen über die weibliche Wirklichkeit zu machen.

 

 

 

 

35.

 

 

Wo ein Mann singt, laß dich ruhig nieder. Wenn eine Frau singt, sei vorsichtig: Meist ist es ein Sirenengesang.

 

Man muß es den Frauen schon lassen: Sie machen das Leben für uns Männer interessanter, wenn freilich nicht immer auf angenehme Weise. Schauen Sie sich doch einmal genau um; Vielleicht haben Sie auch schon solche oder ähnlich Frauen erlebt:

 

1. Die Kampfsingerin

Von den Eingeborenen Afrikas oder den Indianern wissen wir, daß sie sich vor Kämpfen mit anderen Stämmen oder vor der Jagd Mut angesungen haben. Einer ähnlichen Art des Gesangs bedient sich häufig auch die Frau. In unserer Nachbarschaft wohnte so ein Typ. Wenn sie besonders laut sang und noch dazu die Fenster auf riß, dann wußte man: heute kriselt es wieder. Sie wollte ihrem Mann durch ihren Gesang zeigen, daß sie ja der fröhlich-ausgeglichene Typ ist, der sich von so einem miesepetrigen Kerl die Laune nicht verderben läßt. Das geöffnete Fenster wies den ehemals so geliebten Mann daraufhin, daß er ab jetzt nur noch schlechte Luft für seine Frau war. Kurz darauf schepperten die Türen: Der Mann hatte begriffen und zog sich in sein Refugium zurück, ins Büro. Dort saß er sehr häufig noch spät abends und brachte seine Mitarbeiter zum Staunen, wenn sie nachts vorbeifuhren und noch Licht in seinem Fenster sahen. Bei soviel Fleiß ließ natürlich eine Beförderung nicht lange auf sich warten. Wir sehen wieder einmal: Hinter der beruflichen Karriere eines Mannes steht auch hier wieder eine Frau.

 

2. Der Putzteufel

Manche Hausfrauen behaupten von sich, daß sie den Haushalt locker in einer Stunde erledigen. Für andere ist der Haushalt eine Aufgabe, die sie völlig überfordert. Die Masse der Frauen tendiert vielleicht eher zum ersteren Typ. Um aber bei ihrem Mann nur ja nicht den Verdacht aufkommen zu lassen, sie hätten nichts zu tun, verlegen sie ihre Arbeitsphase auf die Zeit, wenn ihr Mann von der Arbeit heimkommt. Eine Bekannte von uns ist ein Musterbeispiel für diesen Typ. Tagsüber liegt sie auf der Terrasse und studiert einen Stapel Illustrierte wie „Madame“ und dergleichen. Kurz, bevor der Mann heimkommt, verfällt sie in Hektik: Sie setzt sich ein Kopftuch à la Witwe Bolte auf, und schon geht es los mit dem Staubsauger. Der Haushalt klingt bis zu uns herüber wie ein Inferno. Total verschwitzt begrüßt sie ihren Mann, der sie mit Ausdrücken wie „mein armes Weib“ bemitleidet und tröstet. Nach einem flüchtigen Begrüßungskuß saust sie noch schnell zum Einkaufen und dann geht die emsige Arbeiterei munter weiter. Irgendwie werde ich nicht ganz schlau aus dieser Frau: Heuchelt sie ihrem Mann die Schwerarbeiterin vor, um etwas zu erreichen, oder hat sie ein Gefühl von Schuld und Sünde, das sie durch übertriebene Sauberkeit abreagieren will?

Vielleicht will sie sich aber auch nur ihren Mann von Hals halten nach dem Motto: „Heute bin ich zu müde. Du weißt doch, was ich alles getan habe.“

So gäbe es noch vielerlei Typen von Frauen, die uns Männern für immer unbegreiflich bleiben werden. Einige weitere haben wir in diesem Buch ja schon kennen gelernt, nämlich die Magersüchtige, die Kaufwütige, den „Weihwasser-frosch“, eine aussterbende Gattung, und andere exotische Exemplare. Für den Mann harmlos, aber lästig ist die Plaudertasche. Gefährlicher sind da schon das Mannweib, der Vamp oder die Femme fatale.

 

 

 

 

 

36.

 

Mädchen sind Frühling, solange sie Mädchen sind, aber der Himmel ändert sich, wenn sie Frauen sind.

(Shakespeare)

 

 

In den vorangegangenen Kapiteln ist viel Negatives über einen großen Teil der Weiblichkeit berichtet worden. Dies ist hauptsächlich als Warnung für die Männer gedacht. Denn viele haben eine fürsorgliche, liebe Mutter und glauben naiverweise, andere Frauen seien genauso. Sie fallen aus allen Wolken, wenn sie heiraten und zu spät merken, daß sie an die Falsche geraten sind. Ihnen sollen durch dieses Buch rechtzeitig die Augen und Ohren geöffnet werden: Nicht umsonst wird mehr als die Hälfte aller Großstadtehen wieder geschieden. Und wie schaut es wohl in der anderen Hälfte aus? Viele Ehen bestehen nur noch auf dem Papier weiter, weil jeder seine eigenen Wege geht. Oft bleiben die Ehepartner nur der Kinder wegen zusammen oder deshalb, weil sie sich auf etwas Neues, nämlich das Alleinsein, nicht umgewöhnen können. Da nehmen sie noch lieber den täglichen Zoff mit gegenseitigem Anöden oder Streit bis hin zur Gewalt in Kauf. So gesehen dürfte der Prozentsatz der Eheleute, die glücklich sind, nur sehr gering sein; Vielleicht aber doch nicht ganz so gering, wie es Camus ausgedrückt hat: „Die wahre Liebe gibt es doch nur ein- oder zweimal im Jahrhundert; der Rest ist Langeweile.“

Als einmal ein Altenpfleger gefragt wurde, welche Lebensweisheit ihm denn die alten Leute am eindringlichsten ans Herz gelegt haben, lautete die Antwort: „Bloß nicht heiraten!“ Was haben all diese armen Menschen doch für ein trauriges Leben hinter sich, daß sie als Quintessenz ihrer Lebenserfahrungen einen derartig negativen Rat an einen jungen Menschen weiter geben müssen.

Trotzdem soll man die Hoffnung nie aufgeben: Es gibt schon noch ein paar seltene Exemplare von Frauen, die keine „bösen Mädchen“ sein wollen, sondern liebende Wesen, die ihrem Mann ein kleines Paradies auf Erden bereiten in dem Wissen, daß es auch ihr Paradies sein wird, in dem sie leben.

 

Das Tröstliche an der Ehe: Männer und Frauen passen doch zusammen, mindestens an einer Körperstelle.

 

 

 

 

 

 

 

 

37.

 

Wenn du zum Weibe gehst, vergiß die Peitsche nicht.

Nietzsche

 

 

Es muß schon seinen Grund haben, daß die Frauen sowohl bei den Philosophen wie auch in der Bibel so schlecht wegkommen. Wir weniger tiefsinnig veranlagten Männer sollten das, was uns von Vordenkern oder sogar vom lieben Gott als Warnung mit auf den Lebensweg gegeben wurde, nicht einfach in den Wind schlagen.

Um bei der Bibel zu bleiben: Zur Zeit hat man den Eindruck, als würden die Frauen wieder unter dem Baum der Erkenntnis stehen und an einem Apfel knabbern. Sie wollen wissen, wie sich Berufsleben und Familie vereinbaren lassen. Nun, das Ergebnis ist absehbar. Die Menschheit wird auch noch aus dem letzten Zipfelchen des Paradieses, das auf der Welt übrig geblieben ist, vertrieben, nämlich aus der Familie. Und dabei ist die Rolle des heutigen Adams dieselbe wie damals: Er steht tatenlos daneben und läßt sich sogar noch dazu überreden, auch mit in den bewußten Apfel zu beißen, obwohl abzusehen ist, daß dieser ihm genauso im Halse stecken bleiben wird, wie der viel zitierte Adamsapfel der Bibel. Der Mann ist derjenige, der die Rechnung für die Berufstätigkeit der Frau zu zahlen hat: Er soll nach einem anstrengenden Berufsalltag, der meist über 8 Stunden hinausgeht, noch den halben Haushalt bewältigen. Man hat fast den Eindruck, als würden wir in Notstandszeiten leben.

Sogar die bekannteste deutsche Frauenrechtlerin, nämlich Alice Schwarzer, sagte in einem Interview mit dem Spiegel (Nr.47/99) auf die Frage, ob sich für eine Frau Kind und Top-Karriere vereinbaren lassen:

„Frauen, die glauben, daß es selbstverständlich sei, alles hinzukriegen, machen sich etwas vor. Sie drücken sich vor der Realität. Heute wird behauptet, es sei doch kein Problem, beides hinzukriegen. Das ist eine furchtbare Lüge. Frauen, die Karriere und Kinder wollen, müssen Abstriche machen. Es tut mir leid, das ist die bittere Wahrheit.“

Darum wehrt Euch, Ihr Männer! Sucht Euch Frauen - wenn es sein muß: in Asien -, die Euch verbindlich versprechen, für eine intakte Familie zu sorgen und für ein gemütliches Zuhause, in dem auch Eure Kinder in Ruhe und Geborgenheit heranwachsen können.

Bewahrt Eure Würde! Bedenkt, daß das Wort „Softie“ nur eine moderne Umschreibung des wohlbekannten „Pantoffelhelden“ ist. Ihm wird die Liebe der meisten Frauen nur solange gehören, wie sie von ihm profitieren. In Wahrheit wünschen sich Frauen echte Männer, die sich nicht erniedrigen lassen, denn gegenseitiger Respekt ist das Fundament der Liebe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachwort der Ehefrau

 

Nachdem ich schon am Anfang dieses Buches zu Wort gekommen bin, fand mein Ehemann, daß ich nun in meiner Tonart einen Schlußakkord setzen soll. Ich tue das zwar mit leichten Bedenken, denn ich reihe mich ungern - offenen Auges - in die Schar der Frauen ein, von denen die Männer oft zu Recht mit einem resignierenden Seufzer zu sagen pflegen: „Sie muß immer das letzte Wort haben.“

Ich tue es auch deshalb nicht so gerne, weil ich das Buch gelesen habe und mich schon sehr beherrschen mußte, um nicht hie und da laut auszurufen: „Nein, das ist doch ganz anders!“ - oder: „Das muß noch besser erklärt werden!“ usw. Doch muß ich der Gerechtigkeit wegen zugeben, daß mein Mann nicht selten - um nicht zu sagen: oft - den bewußten Nagel so haarscharf auf den Kopf getroffen hat, daß es richtig weh tut.

Ich selbst fühle mich verglichen mit den heutigen Frauen in vieler Hinsicht wie ein „Fossil“. Vielleicht liegt das daran, daß auch meine Eltern „Fossile“ waren. Ich stamme nämlich aus einer Familie, in der die alten Traditionen in harmonischer Vollendung gelebt wurden. Deshalb möchte ich als Vergleich zur heutigen Familiensituation aus meinem Leben erzählen:

Mein Vater verdiente das Geld und war - wie man zu sagen pflegte - das hochgeachtete Oberhaupt der Familie, womit freilich nicht gesagt werden soll, daß er jemals etwas ohne Übereinstimmung mit meiner Mutter entschieden hätte. Meine Mutter war das liebevolle Herz der Familie und die fleißigen Hände. Das bedeutet aber nicht, daß mein Vater zu Hause nicht mitgearbeitet hätte. Er half nicht nur meiner Mutter gelegentlich bei der Kocherei, sondern er machte auch Besorgungen für sie und holte den ganzen Winter lang die Kohlen vier Stockwerke hoch vom Keller herauf, um den Kachelofen zu heizen. Auch war er der einzige Herrscher über den Werkzeugkasten. Er reparierte alle die kaputten Dinge mit Geschick und nach den Motto: „Mit Geduld und Spucke fängt man eine Mucke!“ Das allertollste aber für uns Kinder war, daß er stets half, wenn wir bei den Hausaufgaben Schwierigkeiten hatten. Ob Mathematik, Latein oder Deutsch - er hatte immer einen guten Rat bereit und konnte uns die Probleme herrlich erklären. So war es kein Wunder, daß meine Schwester und ich bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit der Welt verkündeten: „Unser Vati kann alles!“

Da er ein gütiger, humorvoller, gescheiter Mann war, hatte ich schon von frühester Kindheit an ein inniges Verhältnis zu ihm, und, da er auch der einzige Mann in unserer Familie war, wurde er automatisch von mir zur Testperson für das gesamte männliche Geschlecht erwählt.

Sobald meine Schwester und ich vernünftig genug waren, um es zu verstehen, stellte mein Vater zwei eiserne Regeln auf: Während der Nachrichten im Radio und wenn er die Tageszeitung las, mußte absolute Stille herrschen. Natürlich kamen mir genau in diesen Minuten immer die wichtigsten Fragen und die zündendsten Ideen, so daß ich in dieser Zeit meistens wahre Höllenqualen litt.

Eines Tages, ich war so fünf oder sechs Jahre alt, saß mein Vater wieder einmal im Wohnzimmer im Lehnstuhl und studierte die Zeitung. Es war eine fast andächtige Stille im Zimmer - nur die Kuckucksuhr tickte regelmäßig, und hie und da knisterte beim Umblättern die Zeitung. Ich schlich leise durch den Raum und überlegte. Da kam mir ein verlockender Gedanke: Mein erster Test begann. Schnell holte ich Kamm und Bürste aus dem Bad und begann ganz zart und vorsichtig, sein Haar zu bürsten. Nachdem er weder den Kopf bewegte noch protestierte, wurde ich mutiger. Ich bürstete heftiger und kämmte druckvoller. Ich wollte es wissen - ganz genau: Wo ist die Grenze des Erträglichen bei meinem Vater und pauschal bei den Männern. Einstweilen hatte sich zwischen uns beiden eine fast sichtbare Spannung aufgebaut, die sich ständig verstärkte. Da, genau im richtigen Moment, sprach mein Vater: „Schluß jetzt!“ Er schüttelte den Kopf, lachte und strich sich mit den Fingern durch die Haare. Schlagartig war die Spannung weg, und ich war zufrieden und glücklich. Ich habe meinen Vater immer lieb gehabt, aber nie so wie in diesen Augenblicken, und so schwor ich mir, niemals einen Mann zu heiraten, der nicht aufs Haar genauso war wie mein Vater.

Kurze Zeit später kam ich in die Schule, und meine Mutter sagte zu mir: „Nun, mein Kind, beginnt für dich der Ernst des Lebens!“ Mir wurde etwas mulmig zumute, und ich sprach - schon fast hellsichtig - die für meine Familie unvergeßlichen, schicksalsschwangeren Worte: „Da werde ich schon einen Fehler machen!“

Nun, es ist nicht bei einem Fehler geblieben, denn ich war nicht gerade vom Ehrgeiz gepeitscht. Die wunderschön mit der Hand geschriebene, gleichförmige Reihe von Dreiern in meinem ersten Zeugnis gefiel mir ausnehmend gut. Darum war ich schon sehr überrascht, als meine Mutter leicht enttäuscht feststellte, daß einige Zweier oder wenigstens ein Einser dem Zeugnis etwas Glanz verliehen hätten. Dies hätte mich aber nicht weiter gekümmert, wenn nicht meine ältere Schwester strahlend mit einem sehr guten Zeugnis nach Hause gekommen wäre, und mein Vater - zu meiner grenzenlosen Verblüffung - seine Geldbörse gezückt hätte, um ihr für jeden Einser eine Mark und für jeden Zweier fünfzig Pfennige zu schenken. Das ärgerte mich gewaltig, und ich schwor mir, mich ab sofort etwas mehr anzustrengen, um in Zukunft auch an diesem unverhofften Geldsegen teilzuhaben. Nach der Volksschule kam ich ins Gymnasium. Es lief alles ganz gut, so daß ich den befürchteten Ernst des Lebens noch nirgends entdecken konnte, auch anschließend im Beruf nicht und nicht einmal in der Ehe.

Erst als ich einige Zeit später den ersten Blick auf unser erstes Kind warf - da wußte ich es felsenfest:

„Das ist der Ernst des Lebens.“

Ich war sofort fasziniert! Welch ein einmaliges Erlebnis war es doch zu beobachten, wie es lernte zu schauen, zu lachen, zu sprechen und sich zu bewegen. Ich konnte mich nie satt sehen! Alle meine Sinne waren beteiligt, die weiche Haut zu fühlen und den ganz eigenen Geruch nach Frische, Milch und nach etwas Undefinierbarem einzuatmen. Wenn ich mein Kind einmal kurz verlassen mußte, fehlte es mir schon, sobald die Tür ins Schloß fiel, und ich beeilte mich, um so schnell wie möglich wieder zurückzukommen. Wie können es nur so viele Mütter heutzutage übers Herz bringen, schon die kleinsten Babys - ohne dringende Notwendigkeit - in fremde Hände zu geben, nur um so rasch wie möglich wieder ins stressige, trockene gefühlsarme Berufsleben zurückzukommen.

Ich wollte unbedingt meine Kinder selbst in meinem Sinne erziehen, ihnen helfen und ihre Neigungen erkennen und fördern; und ich wollte so wie meine Mutter - und dafür bin ich ihr heute noch dankbar - da sein, wenn sie nach Hause kamen. Ich wollte sie trösten und mit ihnen jubeln, ganz einfach mit ihnen in liebevoller Freundschaft zusammenleben, ohne freilich eine „Glucken-Mutter“ zu sein.

Ich weiß, ich bin mit diesen Charaktereigenschaften vielleicht hoffnungslos veraltet - gewissermaßen ein Auslaufmodell.

Aber allen Unkenrufen zum Trotz: es gibt sie doch noch, diese Frauen und Mütter, die klug genug sind zu erkennen, was für ein einmaliges Geschenk Gottes ein Kind ist und danach zu handeln.

Und ich weiß es auch ganz sicher: Sie werden einmal nicht wie so viele einsam und allein, nie vermißt und nie besucht, in Alten- und Pflegeheimen dahinsiechen; denn sie haben mit Geduld und Opferbereitschaft in ihren Kindern den göttlichsten aller göttlichen Funken geweckt und genährt:

die Liebe.

November 2000

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Peter Pöhl

 

 

Frauen für Fortgeschrittene

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Peter Pöhl

 

 

 

 

 

 

 

 

Frauen

für Fortgeschrittene

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alle Rechte vorbehalten

Titelbild: W. Pöhl

Lektorat: W. Pöhl

Herstellung: Libri Books on Demand

ISBN 3-8311-0527-8

 

Eventuelle Ähnlichkeiten mit bestimmten Personen sind rein zufällig

und nicht beabsichtigt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1.

 

Vor dem Ochsen von vorn, vor dem Maultier von hinten und vor dem Weib von allen Seiten mußt du dich hüten.

 

Gulbransson

 

 

Das wichtigste Thema für die meisten Männer ist und bleibt nun einmal die Frau.

Während der Benutzer von PC, Videorecorder usw. auf umfangreiche mehr oder weniger zuverlässige Gebrauchsanleitungen zurück greifen kann, sind die Männer dem Phänomen Frau ziemlich ratlos ausgeliefert. Es ist höchste Zeit, daß dieser Mißstand behoben wird. So soll dieses Buch den Männern als Wegweiser durch die manchmal etwas verwirrende Welt der Weiblichkeit dienen.

 

Natürlich wird ein solcher Leitfaden automatisch auch die sprichwörtliche Neugier vieler Frauen wecken. Nun sind allerdings Frauen meistens durch Komplimente zu sehr verwöhnt, als daß sie die Dinge nüchtern sehen wollen.

Aber gerade deshalb sei allen unerschrockenen Frauen dieses Buch wärmstens empfohlen. Aber Vorsicht! Die Lektüre kann durchaus unan-genehme Nebenwirkungen auslösen. Dazu zählen Empörung und Wutausbrüche. Es versteht sich von selbst, daß hierfür weder der Autor noch der Verlag noch der Buchhändler irgendeine Haftung übernehmen können; Klagen auf Schmerzensgeld in jedweder Höhe sind also zwecklos. Auch bei Nichtgefallen erhalten Frauen keineswegs den Kaufpreis zurück; dieser wird vielmehr als Lehrgeld einbehalten.

Noch ein aufklärender Hinweis vorweg: Zwischen den Geschlechtern besteht nicht nur der bekannte kleine Unterschied, sondern noch ein größerer: Es gibt Männer und Frauen, Damen und Herren, aber beim weiblichen Geschlecht gibt es noch etwas, dem beim männlichen nichts Entsprechendes gegenüber steht, nämlich das Weib. Mit diesem Wort kommt am besten zum Ausdruck, wie verschieden Frauen sein können: Ein Prachtweib oder ein widerliches Weib. Zur Zeit hat man leider das Gefühl, daß immer mehr Frauen mit Intensität und geradezu mit Sturheit in die falsche Richtung trainieren. Dagegen muß dringendst etwas unternommen werden. Man kann doch nicht tatenlos zusehen, wie die Zahl der Emanzen und Neutren immer mehr zunimmt. Daß es so nicht weiter gehen kann, fand kürzlich sogar zu meinem großen Erstaunen auch meine Ehefrau, als sie feststellte: „Die Männer sind heutzutage so arm dran, da müßte man direkt etwas dagegen tun!" Wenn Frauen uns Männern etwas sagen, ist uns ihr Wunsch Befehl. So entstand dieses Buch. „Paß aber auf, daß du nicht wie immer übertreibst“, ermahnte mich meine Ehefrau noch, wobei sie allerdings völlig vergaß, daß eine ihrer Lebensweisheiten lautet: „Behauptungen mit „nie“ oder „immer“ sind grundsätzlich falsch.“ Außerdem sind solche Ermahnungen ohnehin völlig überflüssig, weil es in der Natur von uns Männern liegt, die Dinge nüchtern zu sehen und objektiv zu sein. Aber Frauen glauben nun einmal, sie seien insbesondere deshalb auf der Welt, um uns mit wohlgemeinten Ratschlägen durchs Leben zu begleiten.

 

 

 

 

 

 

2.

 

Was ist denn das Weib anderes als eine Vernichtung der Freundschaft, eine unentfliehbare Strafe, ein notwendiges Unglück, eine natürliche Versuchung ein begehrenswertes Unheil, eine häusliche Gefahr, ein reizvoller Schädling, kurz ein Weltübel, mit schöner Farbe bestrichen?

Schopenhauer

 

 

Die Frauen behaupten immer, sie seien benachteiligt. Sie wollen damit vertuschen, daß es ihnen eigentlich viel besser geht als den Männern. Sicherlich hat es nicht nur Vorzüge, eine Frau zu sein. Aber die Männer sind trotzdem eindeutig schlechter dran. Das beginnt schon im Augenblick der Zeugung. Für den Mann hat die Natur nur das kleinste Gen übrig, das im menschlichen Körper vorhanden ist, nämlich das Y-Gen. Ein Mann zu werden, heißt also, aus der kleinsten Erbmasse etwas zu machen.

Schon Homer hat festgestellt, daß unter allen Kreaturen dieser Welt der Mann die allerarmseligste ist. Die Lage des Mannes hat sich seither nicht verbessert, eher im Gegenteil: Der Mann hat einen Abstieg vom „Herrn und Gebieter“ zum Geldablieferer, Besamer und sogar Haustrottel hinter sich gebracht. Dies ist eine Feststellung, die keinesfalls bedeutet, daß der frühere Zustand wieder hergestellt werden sollte; aber so, wie es jetzt ist, kann es auch nicht bleiben. Denn der Trend geht dahin, daß Männer überhaupt überflüssig sein werden, wie der Zukunftsforscher Matthias Horx behauptet. Frauen, die Kinder wollen, werden hierfür keinen Mann mehr benötigen, sondern ein Gen-Labor aufsuchen, wo sie sich den Nachwuchs wunschgemäß aus den entsprechenden Genen zusammenstellen lassen.

 

Der Künstler Gulbransson hat die Situation haarscharf erfaßt, indem er eine Karikatur fertigte, auf der ein Mann traurig in die Ferne blickt. Darunter steht: „Kinder sind glücklich und Tiere und Weiber, aber wir Menschen nicht.“

Kein Wunder, daß der Mann als einziger traurig dreinschaut, denn er ist im Vergleich zur Frau wirklich viel schlechter dran; während die Frauen von uns Männern um ihrer selbst willen geliebt werden, müssen sich umgekehrt Männer gewaltig anstrengen, um die Liebe einer Frau zu erringen und das immer wieder aufs neue. Daher ist das Leben eines Mannes im Normalfall davon gekennzeichnet, daß er einer Frau irgendwie imponieren muß: Er muß ihr in jeder Beziehung immer etwas mehr bieten, als andere in gleicher Lage sich leisten könnten: Entweder gönnt sich einer überhaupt keine Freizeit mehr, um auf der Karriereleiter schneller voran zu kommen und auf diese Weise seine Frau mehr verwöhnen zu können, oder er macht abends noch Überstunden, um so mehr Geld mit nach Hause zu bringen. Es gibt auch viele, die in ihrer Freizeit sogar Häuser für ihre Familien bauen, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Männer verausgaben sich im allgemeinen so sehr für ihre Frauen, daß sie deshalb eine viel kürzere Lebenserwartung haben.

Was aber hören die Männer zum Dank von ihren verwöhnten Frauen, etwa ein besorgtes: „Arbeite nicht zuviel, denk an deine Gesundheit?“ Nein, weit gefehlt! Die Frauen klagen im Gegenteil, daß die Männer zu wenig im Haushalt mit helfen. So verstehen sie es, den Männern ständig ein schlechtes Gewissen einzureden, und leider gibt es genügend Dumme, die ihnen das abnehmen. Das war auch schon früher so, denn vor fast 200 Jahren beklagte sich Goethe über den „Undank der Weiber“, denn „sie nehmen überhaupt von den Männern mehr als sie geben.“

 

Welche Wertschätzung der Mann heutzutage bei den Frauen genießt, zeigt uns der folgende Witz, der auch durchaus eine wahre Begebenheit sein könnte: Zwei Frauen treffen sich; die eine erzählt: „Du, stell dir vor, ich habe für meinen Mann einen blauen Papagei bekommen!“ Da staunt die andere und sagt: „Oh, das nenne ich einen guten Tausch!“

Man darf den Frauen nicht übel nehmen, daß sie so sind, wie sie nun einmal sind: Während wir Männer uns durch Sachlichkeit auszeichnen, ist die weibliche Natur ganz anders. Frauen nehmen die Realität nur durch die Brille ihrer Launen wahr. So sehen sie nicht so sehr das, was ihr Mann erreicht hat, sondern das, was die Nachbarn, Freunde, Kollegenfrauen usw. mehr haben. Das müßte ihr Mann doch auch herbringen, wenn er nicht als Versager gelten will. So stehen wir Männer unter Dauerstreß, um nur ja in irgendeiner Form Karriere zu machen: z.B. als Bundeskanzler, Präsident oder Firmenchef. Es hat schon seinen Grund, wenn man zu sagen pflegt: Hinter einem Mann, der etwas erreicht hat, steht immer eine ehrgeizige Frau. Die amerikanischen Präsidenten sind hierfür geradezu Musterbeispiele. Irgendwie kann man Leute wie Clinton schon verstehen, wenn sie sich nach all dem Streß, den sie sich auch gerade wegen ihrer Ehefrauen angetan haben, dann nach Erreichen des Ziels etwas Entspannung in Form einer Eskapade gönnen.

Manche Männer glauben naiverweise, der Streß höre jedenfalls dann auf, wenn sie pensioniert werden. Dies ist ein Irrtum. Dann nämlich lauert der Pensionierungstod. Bisher glaubte man, das plötzliche Ableben der Männer stünde im Zusammenhang mit dem Ausscheiden aus dem Berufsleben. Die neuere Forschung hat aber ergeben, daß sexuelle Überforderung häufig die Todesursache ist: Die Frauen denken: Wenn ihr Mann schon zu Hause ist, könnte er sich vielleicht doch beim Liebesleben ein bißchen mehr anstrengen. Und so kommt es, daß Männer auch in dieser Beziehung ihre körperlichen Leistungs-grenzen überschreiten. Ihren Witwen stehen dann aber immer noch viele schöne Jahre bevor, in denen sie in der Welt herumreisen und das Leben genießen können. Die Spitzenhotels aller Länder sind voll von solchen lustigen Witwen. Wie sagt eine Frau so schön in einem alten Witz: „Wenn einer von uns beiden stirbt, fliege ich nach Gran Canaria.“

Weil die Situation so ist, wundert es uns Männer nicht, dass die Zeitschrift Kapital (1/2001) die Frage, wer bei einem Ehepaar die Lebensversicherung zu wessen Gunsten abschließt, wie folgt beantwortet:

„Besser schließt die Frau den Vertrag ab und der Mann ist die versicherte Person. Denn dann bekommt die Frau das Geld erbschaftssteuerfrei.“

 

Da die Worte „Witz“ und „Weisheit“ denselben Wortstamm haben, kommt in jedem guten Witz also irgendwie eine Lebensweisheit zum Ausdruck. Deshalb gehört der folgende Witz unbedingt zu unserem Thema:

Eine Witwe kommt an die Himmelspforte und fragt Petrus nach ihrem Mann. „Nun,“ sagt dieser, „schauen wir mal in den Himmel, ob er da ist.“ Petrus wirft einen Blick durch die Himmelstür und stellt fest: „Hier ist er nicht.“

Die Frau weiß Rat: „Ganz brav war er nicht immer. Vielleicht schmort er noch im Fegefeuer.“ Doch auch dort kann Petrus ihn nicht finden.

„Ja, um Gottes Willen! Dann wird er doch nicht in der Hölle sein!“ jammert die Frau. Petrus wirft einen Blick in die Hölle: auch dort ist der Mann nicht zu sehen.

„Mein Gott!“ stöhnt die Frau, „Ich will meinen Mann wieder haben. Schließlich war ich 50 Jahre mit ihm verheiratet...“

Da fällt ihr Petrus ins Wort: „Ja, dann ist er natürlich im Märtyrerhimmel!“

 

Ich finde, die meisten Männer verdienen sich den Märtyrerhimmel redlich, denn sie haben ihre Sünden normalerweise schon in der Ehe mehr als genug abgebüßt. Frauen, die uns oft ein Fegefeuer ihres wirren Gefühlslebens beschert haben, gönnen wir im Jenseits schon ein bißchen Wärme, wobei natürlich nicht von der Hölle die Rede ist. Übrigens eignet sich auch das Thema Wärme vorzüglich, um den Unterschied zwischen Männern und Frauen zu demonstrieren: Ältere Frauen hört man oft über die Hitzeaufwallungen im Klimakterium jammern. Wenn uns Männern ebenfalls von Natur aus ein solcher Zustand gegönnt wäre, würden wir ihm etwas Positives abgewinnen und uns freuen, daß wir bei den derzeitigen Ölpreisen einen Haufen Heizkosten sparen können.

 

Daß Männer es in ihrem Leben viel schlechter haben als Frauen, läßt sich ganz einfach mit einer Statistik belegen, die in dieser Beziehung sehr aufschlußreich ist: Zwar liegen mir nur die Zahlen aus Großbritannien vor, doch wird es bei uns ähnlich sein: Dort haben sich sechsmal so viele Männer selbst umgebracht wie Frauen. Nun sehen Frauen die Dinge bekanntlich meist anders wie wir Männer. Sie entnehmen der Statistik nicht, daß es den Männern schlechter geht, sondern behaupten, das weibliche Geschlecht sei eben seelisch stabiler und überhaupt lebenstüchtiger. Wenn dies stimmt, muß man feststellen, daß es doch die Frauen sind, die Männer so erzogen haben, daß sie labiler sind.

Zum Abschluß dieses Kapitels stellen Sie sich bitte einmal vor, daß die Verhältnisse umgekehrt wären und die Frauen sechsmal öfter freiwillig aus dem Leben scheiden würden: Es wäre wohl nicht auszudenken, was die Männer dann zu hören bekämen.

 

 

 

 

 

 

3.

 

Das Leben mit den Frauen ist die Hölle. Ohne sie auch.

Humphrey Bogart

 

 

 

 

Übrigens: Erinnern Sie sich noch an das Märchen vom Fischer und seiner Frau? Darin wird zwar etwas übertrieben, aber treffend das uralte Volkswissen über die dauernde Unzufriedenheit der Frau festgehalten. Des Fischers Frau, die Ilsebill, die will nicht so, wie er wohl will; sie will immer höher hinaus, bis die beiden schließlich wieder in ihrem "Pißpott" landen. Heute ist dieses alte Märchen wohl so ziemlich in Vergessenheit geraten. Deshalb haben sich Psychologen des Themas angenommen: John Gray schreibt in seinem Buch „Männer sind anders. Frauen auch.“ folgendes: „Als die beiden noch arm waren, konzentrierte sich Pams Unwohlsein auf den chronischen Geldmangel. Als sie dann finanziell unabhängig waren, wurde ihr klar, was sie noch alles auf dem emotionalen Sektor vermißte. Diese Entwicklung ist natürlich, normal und vorhersehbar.“ Wir werden im Kapitel über das Liebesleben auf dieses Thema zurück kommen und wollen hier nur die Frage aufwerfen, warum sich Männer überhaupt anstrengen, eine Frau zufrieden zu stellen, wenn dies sowieso ein unmögliches Unterfangen ist.

 

Viele Frauen sind chronisch unzufrieden, auch wenn es ihnen im Grunde genommen viel besser geht, als den Männern. Sie haben im Leben doppelt soviel Chancen wie der Mann: Sie können eine „gute Partie machen“, indem sie sich einen reichen Mann suchen, nach dem Motto des Films: „Wie angle ich mir einen Millionär?“ Dann haben sie für den Rest des Lebens ausgesorgt. Selbst wenn sie geschieden werden, erhalten sie von ihrem „Verflossenen“ Beträge, die ihnen ein Leben in Wohlstand ermöglichen. Die zweite Chance, die sich den Frauen eröffnet, ist die einer beruflichen Karriere. Frauen behaupten zwar, sie müßten im Beruf mehr leisten als Männer. Sie bilden sich dies aber meistens nur ein. Sie finden, daß sie sachlicher und gezielter arbeiten als Männer, und reden lautstark darüber, um ihren Wert zu erhöhen, und zwar solange, bis sie es selbst glauben. Aus der Sicht der Männer sind Frauen im Beruf meistens nur humorloser, hektischer und emotionaler. Daß es übrigens mit dem Humor des weiblichen Geschlechts nicht weit her ist, läßt sich an der kleinen Zahl von Humoristinnen ablesen, die es in der Literatur oder im Fernsehen gibt. Man hat den Eindruck, daß der besondere Ehrgeiz der Frauen ihrem Sinn für Humor im Wege steht.

Frauen wollen einfach nicht sehen, daß sie im Berufsleben allein schon deshalb bessere Chancen haben, weil sie eben Frauen sind. Hier ist natürlich nicht vom Beruf der Hebamme die Rede. Überall hört man die dringende Ermahnung, ja Aufforderung: Jetzt müsse doch endlich auch einmal eine Frau für diesen oder jenen Posten zum Zuge kommen. In jeder Firma und Behörde wird nun geprüft, ob ja nicht eine Frau zu wenig auf einem guten Arbeitsplatz sitzt. Niemand will sich vorwerfen lassen, er sei frauenfeindlich gesinnt und benachteilige das weibliche Geschlecht. Also kommen immer mehr Frauen in die verantwortungsvollen Positionen: Von der Gerichtspräsidentin bis zur Werbemanagerin reicht die Skala. Ja, Frauen entscheiden sogar darüber, was Männer lesen dürfen, denn die Lektorate der Verlage sind fest in weiblicher Hand. Wenn ein Mann als Schriftsteller Erfolg haben will, muß er als Pseudonym den Namen einer Frau wählen und sich natürlich auch entsprechenden Themen widmen.

Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen haben die Frauen durchgesetzt, daß sie eigene Sendungen auf den Bildschirm bringen dürfen, nämlich "Mona Lisa" im ZDF oder "Frau-TV" im WDR, "Frauensache" im BR usw. Für die Männer und ihre Probleme gibt es keinen Platz im Programm. Das ist gefährlich, denn man kann in der heutigen Zeit feststellen, daß nicht mehr wahrgenommen wird, was nicht im Fernsehen kommt. So interessiert sich in unserer ohnehin so gefühlskalt gewordenen Welt niemand so recht für die erwähnte hohe Selbstmordrate bei Männern und niemand denkt daran, daß man vielleicht mit etwas vernünftiger Lebensberatung im Fernsehen dagegen etwas unternehmen könnte.

Die Frauen überflügeln die Männer sogar dort, wo man es am wenigsten erwarten würde, nämlich in den Fernsehkrimiserien: Lauter weibliche Kommissare bevölkern neuerdings mit mehr oder weniger großem Erfolg den Bildschirm. Und bei den Talkshows stand bis vor kurzem bei RTL nur noch Hans Meiser einsam und allein vier Damen gegenüber, nämlich Ilona Christen, Sabrina, Birte Karalus und Bärbel Schäfer. Wie das derzeitige Verhältnis der Geschlechter ist, muß ich hier offen lassen, weil ich diese Art von Sendungen so unerträglich finde, daß ich sie einfach nicht mehr ansehen kann. Man fragt sich: Welche Qualifikation haben die erwähnten Moderatorinnen eigentlich für ihren Beruf? Normalerweise braucht man sogar für einen schlichten Handwerksberuf eine Ausbildung. Für eine so verantwortungsvolle Tätigkeit wie die einer Lebensberaterin im Fernsehen wird es doch wohl hoffentlich nicht nur genügen, daß man eine Frau ist, die nicht gerade auf den Mund gefallen ist und nach Meinung der Masse gut aussieht. Daß all diese Moderatorinnen oft schweren Schaden anrichten und daß Menschen in Krisen keine Hilfe, sondern eine öffentliche Bloßstellung erfahren, ist offenbar nicht von Interesse; was zählt, ist die Einschaltquote, die eine Frau bringt.

Viele Leute, die in solchen Shows als Opfer "verbraucht" wurden, benötigten hinterher die Hilfe eines Psychiaters. Schlimmer aber ist vielleicht der Schaden, der bei Jugendlichen angerichtet wird: sie neigen dazu, irgendein abnormes Verhalten eines Menschen, das in einem solchen Nachmittagstalk besprochen wird, plötzlich als womöglich nachahmenswert zu empfinden: Wie wir beispielsweise aus Amerika hören, lassen sich gerade auch auf Grund des Einflusses von Talkshows schon immer mehr Teenager ihren Busen vergrößern, obwohl sie in diesem Alter noch gar nicht beurteilen können, wie sich ihre Figur einmal endgültig entwickelt. Aber auch bei uns ist es nicht anders. Ingrid Paus-Haase, Professorin für Kommunikationswissenschaften der Universität Salzburg berichtet in einer Studie, daß fast jeder sechste Jugendliche Orientierung bei den täglichen Talkshows im Fernsehen sucht; besonders ausgeprägt sei dies bei den jungen Mädchen in Ostdeutschland, die den Inhalt der Talkshows als Abbild der Wirklichkeit sehen würden.

Doch zurück zu den Chancen des Mannes: Der Mann hat normalerweise nur eine, nämlich die berufliche Chance. Eine Verona Feldbusch wird aus ihm niemals werden können. Er kann natürlich ausnahmsweise reich heiraten, aber hat man je gehört, daß ein Mann nach einer solchen Ehe für den Rest des Lebens ausgesorgt hätte? Kaum! Einer der Männer von Liz Taylor ist hier vielleicht die einzige Ausnahme.

Dagegen sind die Medien voll von beneidenswerten Frauen, die absahnen. Nehmen wir zum Beispiel den Popstar Mike Jagger. Ein Mannequin läßt sich ein Kind von ihm zeugen, seine Frau läßt sich deshalb von ihm scheiden. Die eine kassiert nach Zeitungsberichten erst Schweigegeld und dann Alimente, die andere eine Abfindung. Weil Mike Jagger in der ganzen Welt zu Hause ist, suchen sich die beiden Frauen natürlich, raffiniert wie sie nun einmal sind, diejenigen Länder für ihre Auseinandersetzungen aus, wo die Gesetze oder die Rechtssprechung bezüglich der Unterhalts- und Abfindungsfragen am günstigsten sind. Auch Barbara Becker hat sich im Zuge des Scheidungsverfahrens sofort ins Flugzeug nach Amerika gesetzt, um am günstigen Recht der USA zu profitieren. Der Ehevertrag, den sie mit ihrem einst so geliebten Mann geschlossen hat, ist für sie nichts anderes, als Geschwätz von gestern. Was, so fragen da wir Männer uns mit Recht, ist denn nun das große Verdienst dieser Frauen, daß sie Millionenbeträge kassieren dürfen, die Ehefrau Mike Jaggers wahrscheinlich sogar in dreistelliger Höhe? Und da wollen Frauen uns einreden, sie hätte es schwerer! Wie die Affären um Bill Clinton zeigen, kommen Frauen sogar zu viel Geld, wenn sie sich nur wenig verausgaben und ein bißchen an einem Mann „herumtun“ oder sich vielleicht nur eine zotige Redensart anhören mußten. Nicht nur Bill Clinton zahlt, sondern auch die BBC für ein Interview mit Monica Lewinsky den Wahnsinnsbetrag von einer Million.

Wenn oben festgestellt wurde, daß Frauen im Gegensatz zu Männern zwei Chancen im Leben haben, so gilt dies nur für die schlichte, einfache Frau. Frauen, die gut aussehen oder vielleicht nur etwas aus sich zu machen verstehen, können, wie die obigen Beispiele zeigen, mit entsprechender Einsatzfreude und Zielstrebigkeit auch bei Prominenten absahnen oder Mannequin werden. Letzteres ist ja eigentlich kein Beruf, sondern nur irgendwie ein bloßes Herumtrippeln, das aber Unsummen einbringen kann. Claudia Schiffer hat es beispielsweise schon vor ihrem 30. Geburtstag auf ein Vermögen von 60 Millionen Mark gebracht. Männer können natürlich auch Dressmen werden, doch bekommen sie dafür weder so viel Geld, noch ist ihr Bekanntheitsgrad vergleichbar. Weil es ja hauptsächlich die Frauen sind, die sich so oft wie möglich etwas Neues zum Anziehen gönnen, braucht man ja auch nur wenige Dressmen. So ist es kein Wunder, daß sowohl Männer wie Frauen ohne größeres Nachdenken die Namen etlicher Mannequins aufzählen können, doch kaum einer kennt normalerweise auch nur den Namen eines einzigen Dressman.

Frauen, die nicht arbeiten wollen, können auch Glamour- oder Party-Girl werden. Sie werden dann von Fernsehsendung zu Fernsehsendung herumgereicht und reden solange über sich selbst, bis schließlich ihr Leben vom allgemeinen Interesse so sehr erfaßt wird, daß die Zuschauer – ähnlich wie Süchtige – ständig etwas Neues erfahren wollen.

 

Daß Männer bedauernswerte Kreaturen sind, zeigt sich am besten, wenn ein Schiff untergeht: „Frauen und Kinder zuerst!“ heißt es an den Rettungsbooten. Sind dann die Männer an der Reihe, sind die Rettungsboote schon voll oder das Schiff ist fast schon untergegangen. Wenn Männer so rigoros um ihre Gleichberechtigung kämpfen würden wie die militanten Frauen, hätten sie schon längst durchgesetzt, daß immer abwechselnd ein Mann und eine Frau nach den Kindern ins Rettungsboot steigen darf, damit es ein wenig gerechter und menschlicher zugeht auf dieser Welt.

Und zum guten Schluß: Wer muß denn Soldat oder Zivi werden? Natürlich wir Männer! Und wenn wir das hinter uns haben, sind uns die Frauen in jeder Hinsicht um ein Jahr voraus. Allerdings wird der Vorsprung der Frauen noch größer, wenn man die unterschiedlichen Startpositionen der Geschlechter bei der Berufsausbildung (z.B. beim Studium) etwas genauer betrachtet: Die Frauen, die sich nach dem Abitur auf dem Höhepunkt ihrer geistigen Leistungsfähigkeit befinden, starten also gut trainiert ins Studium. Die Männer hingegen müssen sich als Soldaten u.a. damit befassen, wie sie ihre „Braut“, nämlich das Gewehr, zu behandeln haben, während sich die Zivis mit Altenpflege, Bettenmachen, Windelnwechseln und dergleichen beschäftigen. Was dies bedeutet, kann man einer kürzlich veröffentlichten Studie entnehmen: demnach soll die geistige Leistungs-kapazität eines Arbeitnehmers während eines 2-wöchigen Urlaubs um 20 % schrumpfen. Was für ein fast uneinholbares Handicap muß sich also für alle diejenigen ergeben, die mehr als ein Jahr aus ihrer eigentlichen beruflichen Laufbahn heraus-gerissen werden! Vielleicht wird das hier Gesagte deutlicher, wenn man den Eintritt in das Berufsleben mit einem sportlichen Wettkampf vergleicht, etwa mit einem 10.000-Meter-Lauf: da stünden die Frauen fertig in den Startlöchern oder wären vielleicht schon am Ziel, während die Männer noch dabei sind, ihre Laufschuhe anzuziehen, um dann auch noch einen Kilometer weiter hinten zu starten.

 

Wenn Männer ihren Wehrdienst ableisten müssen, bedeutet dies im übrigen auch, daß sie im Ernstfall ihr Leben für ihr Vaterland einsetzen müssen, während die Frauen zu Hause den Ausgang des Krieges abwarten. Die Krise im Kosovo hat uns allen gezeigt, wie schnell der Ernstfall eintreten kann.

 

 

 

 

4.

 

Der Ehemann ist Rohstoff, kein Fertigprodukt.

Grete Weiser

 

 

Die unterschiedliche Sichtweise von Männern und Frauen zeigt sich am besten in der Art, wie jeder das andere Geschlecht sieht. Werfen wir zunächst einen Blick in die Statistik:

Eine Umfrage der Zeitschrift „GEO Wissen“ förderte im September 2000 zutage, daß Frauen die Männer hauptsächlich negativ beurteilen, indem sie sie für wehleidig, untreu, stur und egoistisch halten, während umgekehrt Männer die Frauen als zärtlich, einfühlsam und charmant einschätzten. Sonderbarerweise sind dies Pauschalurteile, bei denen sich erweist, daß sie nur allgemein für unbekannte Menschen des anderen Geschlechts gelten sollen. Fragte man dagegen beispielsweise Frauen konkret nach der Treue ihres Partners, so zweifelten nur 14 % daran, während andererseits die Männer nur zu 40 % ihre eigene Partnerin als zärtlich bezeichneten.

 

Allgemein kann man feststellen: Männer neigen dazu, Frauen zu verehren, ja in manchen Fällen ist sogar von „anbeten“ die Rede. So gibt es Frauen, die es geschafft haben, in den Status von Göttinnen erhoben zu werden; Greta Garbo wurde beispielsweise „die Göttliche“ genannt. Aber auch das Wort „Diva“ bedeutet - ins Deutsche übersetzt - im Grunde genommen nichts anderes. Keinem Mann ist es je gelungen, eine vergleichbare Vergötterung zu erreichen, denn die Frauen finden, daß nur ihnen eine solche Verherrlichung zukommen kann. In Deutschland scheint die besondere Verehrung der Frauen schon in grauer Vorzeit ein solches Ausmaß gehabt zu haben, daß sich sogar Tacitus über unsere Vorfahren gewundert hat. Er schrieb: Die Germanen glauben sogar, daß die Frauen etwas Heiliges an sich haben.

Wie oft haben nicht schon Männer Frauen mit Engeln verglichen! Haben wir Gleiches je von Frauen gehört? Die Frauen werden sagen, ein Mann könne nicht mit einem Engel verglichen werden, weil Engel nun einmal weiblich seien. Da sieht man, wie weit wir es gebracht haben: Die mir bekannten Engel der Bibel sind alle männlich, um nur die Erzengel Michael und Gabriel als Beispiele zu nennen. Wir Männer haben durch unsere Glorifizierung der Frauen den weitverbreiteten Irrtum herbeigeführt, Engel seien weibliche Wesen. Mancher Mann hat viel zu spät, nämlich nach der Hochzeit, erst gemerkt, daß das von ihm so verehrte beflügelte Wesen leider nur eine dumme Gans ist.

Offenbar haben nur europäische Männer ein Gen in sich, das ihr Sehvermögen trübt, wenn sie sich verlieben. Ihre Geschlechtsgenossen in den Naturvölkern sind da ganz anders. Sie behalten ihren klaren Blick und taxieren den Wert einer Frau ganz sachlich: So ergeben sich auf dem dortigen Heiratsmarkt Preise, die jeden Europäer aufhorchen lassen: Ein Mann kann ein gut erhaltenes, arbeitswilliges weibliches Wesen schon für zwei Kühe bzw. drei Kamele erstehen. Unseren Frauen, die oft auf so hohem Roß sitzen, täte es sicher recht gut, wenn sie einmal im Urlaub in so ein Entwicklungsland fahren würden, um sich dort auf dem Heiratsmarkt schätzen zu lassen. Sie kämen wohl ein wenig bescheidener oder gar demütig zurück.

Und wie sehen die Frauen uns Männer? In der Regel als eine Art von Rohstoff, aus dem sie vielleicht mit viel Geduld und Anstrengung etwas Vernünftiges machen können. Aus der amerikanischen Frauenwelt, nämlich von Nancy Winters, erreichte uns jüngst der Vorschlag, am besten dressiere man einen Mann genauso wie einen Hund. Wau! So wundert uns nicht, was eine Umfrage der italienischen Zeitschrift „Class“ im Oktober 2000 ergab: Demnach bezeichnet ein Drittel der verheirateten Italiener ihren Hund als besten Gefährten. Vielleicht führt eine Dressur des Mannes nach der Methode Nancy Winters ja überhaupt zu dem Ergebnis, daß die Männer nicht mehr heiraten, sondern sich einen Hund kaufen.

 

Die Frauen sind in ihrem Sendungsbewußtsein so von sich überzeugt, daß sie sich selbstverständlich als die „bessere Hälfte“ eines Ehepaares ansehen; wenn ein Mann Glück hat, gesteht ihm seine Frau zu, daß er immerhin die verbesserungsfähige zweite Hälfte ist. Nur, was soll sie aus ihm machen?

 

Hier stoßen wir auf ein ernstes Problem, mit dem Frauen zu kämpfen haben: sie wissen oft nicht, was sie eigentlich wollen: Erst ist der knallharte Mann gefragt, dann plötzlich wird dieser Typ als Macho abgestempelt und abgelehnt. Nun auf einmal schwärmen sie für den Softie und die entscheidende Frage an den Mann lautet neuerdings: „Wann hast du zuletzt geweint?“ Männer, die wissen, was Frauen hören wollen, antworten in einem solchen Fall mit einem Schluchzen in der Stimme: „Erst gestern im Kino!“

Inzwischen hat es wohl wieder eine Kehrtwendung gegeben: Frauen wollen nicht mehr „den Jammerlappen, der dauernd herumheult“, an ihrer Seite haben. Jetzt, so glaube ich festgestellt zu haben, ist ein Typ von Mann „in“, der sich ein bißchen verrückt und chaotisch gibt, was ihm eigenartigerweise den Nimbus von Unterhaltsamkeit und Humor einbringt. Auch ein wenig Bisexualität scheint in den Augen der Frauen interessant zu sein, wenn man die Fernsehfilme als Maßstab nimmt, die zur Zeit über den Bildschirm flimmern und die sich ja wohl an den jeweils herrschenden Trends ausrichten müssen, um beim Publikum anzukommen.

Weil Frauen mit ihren Vorlieben so launisch sind, sind sie eigentlich für die „Aufzucht“ von Knaben nicht geeignet. Sie richten nämlich ihre Erziehung darauf aus, daß dabei einmal ein Männertyp herauskommt, der zu ihrer Zeit „in“ ist: Einmal heißt es: „Buben weinen nicht!“ denn sie sollen richtige harte Männer werden. Dann wieder laufen die kleinen Buben mit langer Lockenpracht und einer Puppe im Arm herum, auch auf die Gefahr hin, daß sie später schwul werden.

Nach den Forschungen der britischen St.-Andrews-Universität sind Frauen in ihren Vorlieben deshalb so launisch, weil sie dabei von ihren Hormonen gesteuert werden. Das haben wir Männer ja schon immer gewußt, aber wir freuen uns doch, wenn wir Bestätigung durch die Wissenschaft erfahren. Nach Mitteilung von Ian Penton-Voak soll es so sein, daß Frauen kurz vor dem Eisprung, also dann, wenn der Hormonspiegel am höchsten ist, den „Mann mit guten Genen“, also den knallharten Macho bevorzugen, sonst aber den Softie. Die Wissenschaftler brachten dies auf den Nenner: Für die Zeugung wollen Frauen Machos, für die Aufzucht der Kinder aber lieber Softies. Daraus ergeben sich für die Männer zwei Konsequenzen: Erstens: Werdet wieder Machos, dann fällt Euch der angenehmere Teil einer Beziehung zu. Zweitens: Kümmert Euch etwas mehr um die Erziehung Eurer Kinder, denn Frauen haben die Tendenz, aus ihren kleinen Buben ihr Wunschbild eines Ehemannes nach dem Typ zu formen, der im Augenblick „in“ ist, mit der paradoxen Folge, daß der arme Kerl später auf dem Heiratsmarkt ein Auslaufmodell ist.

Um wieder auf die Frauen zurückzukommen: Sie sind keinesfalls so, wie es sich die Männer in ihren Träumen vorstellen: Während wir Männer romantisch sind und uns nach der wahren Liebe sehnen, sind die Frauen nüchterner: Nach einer Umfrage des „Messagero“ sehen nur 15% der Italienerinnen in uneigennütziger Liebe eine gute Grundlage für eine dauerhafte Beziehung. Dagegen halten es 48% für wichtig, daß ein Mann reich und mächtig ist. „Die Statussymbole haben die Gefühle besiegt!“ meint dazu die Psychologin Anna Ullo. Bei uns in Deutschland wird es sicherlich kaum anders sein.

 

 

 

 

 

 

5.

 

Gut zurechtgemacht fürs Ausgehen ist eine Frau dann, wenn ihr Begleiter lieber mit ihr zu Hause bliebe.

Olga Tschechowa

 

 

 

Männer sind, wie es ihrer Wesensart entspricht, viel bescheidener als Frauen: Sie machen nicht viel aus sich. Jahrzehntelang wandelten sie in dunklen Anzügen mit Krawatte durch die Welt, bis ihnen die Frauen vorwarfen, ihnen fehle offenbar der Mut zur Farbe. Dann wurde die Männerwelt für einige Zeit ein bißchen bunter. Doch inzwischen sind die Männer wieder zum schlichten schwarzen Tuch zurückgekehrt, was den Vorteil hat, daß man einen solchen Anzug sowohl für das Büro, für die Hochzeit wie auch für Beerdigungen verwenden kann.

Die unterschiedliche Art, wie sich Frauen und Männer präsentieren, kann man am besten in der Weihnachtszeit studieren, indem man die an einem Kiosk aushängenden Zeitschriften in Augenschein nimmt: Auf den meisten Titelbildern prangt ein Weihnachtsmann, dem sich nun eine Weinachts-frau hinzugesellt hat. Während der Weihnachts-mann alt und würdig aussieht und sich ein Image des heiligen Nikolaus zu geben versucht, entweihen die Frauen diesen Brauch durch ihr Outfit: Man sieht sie in knappen Hotpants mit ebenso freizügigem BH, einem kleinen Mützchen und hohen Stiefeln herausfordernd aus den Deckseiten der Illustrierten herauslächeln; an den Weihnachtsmann erinnern sie nur insofern noch, als ihre gesamte Kleidung, sofern man überhaupt davon sprechen kann, rot ist.

 

Vergleicht man die Art, wie Männer und Frauen sich sich sonst im allgemeinen darstellen, so wird auch hier der Unterschied zwischen den Geschlechtern deutlich: Männer rasieren ihre sekundären Geschlechtsmerkmale meistens ab, Frauen heben sie hervor. Frauen haben durch ihr Erscheinungsbild das männliche Schönheitsideal so sehr beeinflußt, daß Männer sich selbst in der Regel ohne Bart besser gefallen, vielleicht weil sie dann den Frauen ähnlicher sind. Ebenso entfernen manche Männer sogar sorgsam ihr Brusthaar, das noch vor nicht allzu langer Zeit als ein so unverzichtbares männliches Attribut gegolten hat, daß Hollywoods Filmstars sich im „Notfall“ ein Toupet auf ihrer Brust anbringen ließen. (Wissen Sie eigentlich, warum uns Männern Haare auf der Brust wachsen? Weil wir sonst gar nichts hätten!)

Auch stimmlich gleichen sich die Männer immer mehr den Frauen an: Haben Sie schon einmal einen Schlager gehört, der mit einem tiefen, männlichem Baß gesungen wurde? Sicher nicht! Stattdessen klingen die heutigen Popstars oft wie Eunuchen und sie bewegen sich dabei in Stimmhöhen, welche die Natur eigentlich den Frauen zugedacht hat. Aber Frauen bestimmen nun einmal den Geschmack, und danach haben wir Männer uns zu richten.

An sich ist es normalerweise in der Natur so, daß die männlichen Exemplare einer Gattung die schöneren sind. Nur bei uns Menschen haben es die weiblichen Wesen - wie auch immer - geschafft, daß sie ihr Äußeres zum Maß der Dinge erhoben haben. Das ist etwa so, als würden die Hennen verlangen, der Hahn solle aussehen wie sie - dann erst wäre er ansehbar. Dem weiblichen Schönheitsideal folgend stellen wir Männer nun unser „Licht unter den Scheffel“.

Und wie schaut es bei den Frauen aus? Frauen tun alles, um ihre sexuellen Lockmittel besonders herauszustreichen: Sie geben ihrem Busen mit Hilfe eines BH eine ins Auge stechende Idealform und scheuen sich dabei auch nicht vor falschem Spiel: Wo was fehlt, wird mit Schaumstoff nachgeholfen. Das Ganze nennt sich dann ein Wunder, nämlich Wonder-Bra. Immer mehr Frauen gehen sogar zum Schönheitschirurgen und lassen sich dort ihre Brüste mit Silikon ausstopfen. Wenn Männer genauso wären, würden sie ebenfalls Halter und Schaumstoff in der Unterhose tragen.

Früher mußten sich die Frauen schicklich kleiden, was offenbar durchaus seine Reize hatte, denn damals sang man: „Ich hab' dein Knie geseh'n; das durfte nie gescheh'n.“ Seit der Emanzipation haben die Frauen diese Fesseln abgelegt. Ihre Kleidung wird immer enthüllender, so daß das Wort „Kleidung“ eigentlich verfehlt ist. Das, was derzeit in den Modeschauen als neuester Trend vorgeführt wird, müßte eher als „Entkleidung“ bezeichnet werden. Auffallen um jeden Preis ist die Devise, wenn schon nicht durch Schönheit, dann eben durch etwas Ausgefallenes, das irgendwie schrill sein muß, ja sogar häßlich sein darf. Das kann man auch gut an der Art sehen, wie teilweise die Gesichter geschminkt werden. Das ist schon mehr Maskenbildnerei als Kosmetik.

Männer aber schrecken vor solchen Frauen zurück, wie sie hierzulande derzeit modern sind: Sie bleiben lieber ledig oder suchen sich eine äußerlich und wesensmäßig natürlicher gebliebene Ausländerin. So wird der Konkurrenzkampf, in dem die Frauen bei ihrer Partnerwahl stehen, immer härter, so daß zu immer schamloseren Methoden gegriffen werden muß. Die Frauen schaden sich damit selbst am meisten, nur merken sie es anscheinend nicht.

Sie beschweren sich oft, daß Männer immer nur das „eine“ wollen. Eine Frau jammerte einmal: „Ich weiß nicht, warum alle immer nur mit mir ins Bett wollen, aber keiner mich heiraten will!“ Ist das ein Wunder? Wenn Frauen sich als Sexobjekt darstellen, ist es doch nur natürlich, daß Männer sie auch als solches behandeln. Frauen, die im kürzesten Minirock mit durchsichtiger Bluse (womöglich ohne BH) zur Arbeit erscheinen, beklagen sich über Tätschler und Grapscher. Schlagen Sie aber einmal in einem solchen Fall den Mitarbeiterinnen vor, es doch einmal mit einer etwas dezenterer Kleidung zu versuchen! Man wird über Sie herfallen und schimpfen, daß Sie den Frauen ihre Freiheit beschneiden wollen.

 

Inzwischen kehren sich aber auch in dieser Beziehung die Verhältnisse um: Als ein Schotte in seiner Originaltracht durch eine deutsche Großstadt ging, beklagte er sich darüber, daß die Frauen ständig auf offener Straße seinen Rock hochheben würden, um zu schauen, was er darunter trägt. (Man stelle sich vor, die Männer würden sich so etwas herausnehmen!) Langsam müssen die Männer sowieso erschrocken feststellen, daß sie nicht mehr die Eroberer, sondern die Gejagten sind. Pikanterweise erdreisten sich Frauen heutzutage immer öfter, Männern hinterher zu pfeifen, sie in den Hintern zu kneifen und all jene Späße zu treiben, die ihre Geschlechtsgenossinnen im umgekehrten Fall sofort bei der Frauenbeauftragten melden würden. In Fernsehsendungen wird sogar zu einem solchen Treiben ermuntert: Man will testen, wie „cool“ die Männer auf eine solche „Anmache“ reagieren.

 

Die Frauen bleiben aber in einem solchen Fall keinesfalls „cool“. Sie dramatisieren das Ganze, denn jeder soll ja auch mitbekommen, daß die Männer bei ihrem unheimlichen Sex-appeal völlig „ausflippen“. Irgendwie erinnert einen das Verhalten mancher Frauen fast ein bißchen an eine Henne, die ein Ei gelegt hat und fürchterlich herumgackert.

Erinnern Sie sich an den Opernball, auf dem O.W. Fischer angeblich die Frau des Sponsors Lugner betätschelt hat? Wenn er sie wirklich berührt haben sollte, so hat er mit dieser Geste sicher nur ihrem Äußeren Bewunderung und Anerkennung zollen wollen. Wenn sich aber Frau Lugner darüber nicht gefreut haben sollte, hätte sie dies ihm zu verstehen geben müssen, sich aber nicht an die Presse wenden und den eingeladenen Stargast vor aller Welt bloßstellen sollen. Wir lernen aus dem Fall, daß es das tragische Schicksal des Mannes ist, von Frauen mißverstanden zu werden. Deshalb: Männer, seid auf der Hut!

 

Und noch eine Warnung: Sicherlich ist jeder schon einmal auf eine Werbung hereingefallen. Das ist ärgerlich, kostet aber normalerweise nur Geld. Schlimmer ist es, wenn wir Männer auf die oft auffallende, aufreizende, ja hemmungslose Aufmachung mancher Frauen hereinfallen, die angeblich gar nicht so gemeint ist, wie sie auf uns wirkt. Frauen verkleiden oder verstellen sich gerne, sei es beispielsweise als Vamp oder als Unschuldsengel. Als Mann sollte man sich an einen Ausspruch von Kurt Tucholski halten: „Was einer recht auffällig ins Schaufenster legt, das führt er gar nicht.“ Leider sprechen wir Männer zu leicht auf erotische Reize an und übersehen dabei manches, was wichtiger wäre. Das kann teuer kommen oder viel Ärger bringen. Ja, ja, auch wir Männer sind halt nicht ganz fehlerfrei, was wir aber den Frauen nicht unbedingt auf die Nase binden müssen.

 

Um auf die Gefahren der Werbung zurückzukommen, sei hier auf ein Beispiel verwiesen: Kürzlich konfrontierte man Männer mit Bildern von Autos einer bestimmten Marke; auf dem Kühler lag jeweils eine Schöne im Bikini. Hinterher fragte man die Männer, was sie von der Reklame in Erinnerung behalten hatten: Keiner kannte die Automarke, nur an das Mädchen konnten sich fast alle erinnern. So ähnlich ist es auch, wenn Frauen bei der Eigenwerbung zu dick auftragen. Dann ist es nicht die Person, die der Mann wahrnimmt, sondern vielleicht nur der Dolly-Buster-Busen. Ein Busen kann zwar durchaus etwas Fesselndes haben, aber es ist doch sehr zu empfehlen, auch den Rest der Frau einer genaueren Prüfung zu unterziehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

6.

 

Kein kluger Mann widerspricht einer Frau. Er wartet, bis sie es selbst tut.

Humphrey Bogart

 

 

Einer der Hauptunterschiede zwischen den Geschlechtern wurde einmal von einem weisen Beobachter so dargestellt: Wenn eine Frau am Strand einen lesenden Mann sieht, sieht sie nichts als einen lesenden Mann; wenn aber ein Mann eine lesende Frau im Sand liegen sieht, erblickt er ein Sexobjekt.

Der Mann, der offenbar von Natur aus als der werbende Partner vorgesehen ist, soll also vom äußeren Erscheinungsbild der Frau angelockt und zu einer Werbung veranlaßt werden. Männer haben also in dieser Beziehung, wenn man so will, eine „Macke“: sie sind durch erotische Anreize und Phantasien viel mehr zu beeinflussen als Frauen. Je jünger sie sind, desto mehr Platz nimmt der Sex in ihrem Kopf ein; für ernsthafte Wissenschaft haben sie in ihrer jugendlichen Sturm- und Drangzeit nur noch wenig Hirnmasse frei.

Frauen kommen sich daher oft gescheiter vor als Männer. Sie stützen sich bei ihrem Intelligenzvergleich der Geschlechter zunächst einmal auf die Abiturnoten von Mädchen und jungen Männern: Tatsächlich schneiden die Mädchen im Notendurchschnitt um ein Zehntel besser ab. Müßten sie aber eine derartig heftige Pubertät durchleben wie viele junge Männer, würden sie wahrscheinlich überhaupt kein Abitur machen. Vielleicht macht ein Witz dies am besten deutlich:

Bei der Bundeswehr findet ein psychologischer Test statt. Es soll festgestellt werden, für welche Waffengattung sich die neu hinzugekommenen Soldaten am besten eignen. Da bei den Fallschirmjägern noch einige Männer fehlen, kommt der Psychologe auf eine Idee: Er läßt ein Stück Papier fallen und hofft, damit bei den jungen Männern Assoziationen bezüglich dieses Truppenteils zu wecken.

Er fragt einen Soldaten: „An was denken Sie?“

Der Soldat: „An Frauen!“

„Wieso das denn?“

„Ich denke immer an Frauen!“

 

Ja, so sind sie nun einmal, die jungen Männer: sie haben nur die Frauen im Kopf, während die jungen Mädchen daran denken, was sie noch tun müssen, um ihre Noten vielleicht um ein paar Zehntel zu verbessern. Das ist eine Erklärung dafür, daß die Mädchen ein etwas besseres Abitur machen, als ihre männlichen Mitschüler.

Vielleicht läßt sich das am besten mit dem Ergebnis einer Umfrage, die anläßlich der letzten Olympiade abgehalten wurde, belegen: Demnach schauen sich nur 19,7 % der Männer den Damensport aus Interesse an der betreffenden Disziplin an; der Rest schaut nur zu, um sich die Frauen anzusehen. Wahrscheinlich ist es in der Schule ähnlich: Es ist anzunehmen, daß die Schüler auch nur mit 19,7 % ihrer Aufmerksamkeit dem Unterricht folgen und daß der Rest ihrer mentalen Aufnahmefähigkeit von den Mitschülerinnen beansprucht wird. Daher wird wohl zu vermuten sein, daß die Frauen diejenigen waren, welche die Koeduktion durchgesetzt haben, weil sie sich davon einen Vorteil versprochen haben. Um das zu vertuschen, lamentieren sie laut darüber, daß ihre Töchter in den naturwissen-schaftlichen Fächern benachteiligt würden, weil die Buben sich hier kompetenter fühlen und sich vordrängen würden; sie verlangen deshalb, daß die Mädchen in diesen Bereichen gesonderten Unterricht erhalten. Daß die Koedukation ungünstig für Buben ist, haben wissenschaftliche Studien von Psychologinnen(!) nach einer Meldung der Fachzeitschrift „Psychologie heute“ (November-Nummer 2000) ergeben: demnach lernen Buben besser und fühlen sich auch wohler, wenn sie nicht mit Mädchen die Schulbank drücken; nach diesen Recherchen haben Buben einfach ein Faible für Mathematik, Technik und Naturwissenschaften, während die Mädchen im allgemeinen hierfür weniger Interesse zeigen.

„Man müßte alt sein oder schwul oder impotent, am besten alles auf einmal!“ stöhnte ein junger Mann der vor lauter Problemen, die er mit Frauen hatte, gar nicht mehr wußte, was er tun sollte. In der Tat ist es ja auch so, daß wohl die meisten Schwierigkeiten, die ein Mann in seinem Leben hat, irgendwie mit Frauen zusammen hängen: Depressionen, seelische und körperliche Krankheiten, ja sogar völlige Arbeitsunfähigkeit können die Folge sein.

Wie ruhig verläuft dagegen das Leben der Männer, die sich nichts aus Frauen machen, weil sie homosexuell sind. Sie nennen sich „Gays“ und sind auch fröhlich, denn sie haben Grund dazu. Sie sind nämlich mit einem Mann befreundet, also mit einem Menschen, den sie verstehen können. Sie haben einen echten Kameraden.

Männer, die gut ohne Frauen auskommen können, können ihre volle Kraft ihrer Arbeit widmen. Es wundert uns nicht, daß solche Männer, die ihre Ruhe haben, zu außerordentlichen Leistungen fähig sind. So waren schon die großen Philosophen der Antike Homosexuelle, wie beispielsweise Sokrates, Platon und Aristoteles. Auch von den Nobelpreisträgern ist ein sehr hoher Prozentsatz „anders“ veranlagt. Ebenso wissen wir von vielen Künstlern unserer Zeit, daß sie keine Frauen lieben. Wir sehen also, welch ein gewaltiges geistiges Leistungspotential in den Männern schlummert - wenn sie nicht von Frauen gestört werden.

 

„Normale“ junge Männer müssen sich allerdings damit abfinden, daß ihnen schon in der Schule eine Konkurrenz erwachsen ist, die auch noch mit den „Waffen der Frauen“ kämpft. Wenn die jungen Mädchen im Durchschnitt ein etwas besseres Abitur machen als ihre Mitschüler, so läßt sich das übrigens noch auf eine andere Ursache zurückführen: Mädchen sind gefügiger als Buben. Wenn den Mädchen in der Schule eine Aufgabe gestellt wird, versuchen sie, diese so gut wie möglich zu lösen. Sie schrecken dabei auch nicht davor zurück, sich bis in die Nacht hinein zu plagen, denn sie haben einen gewaltigen Ehrgeiz. Buben hingegen sehen die Dinge anders. Sie haben das Ziel Abitur vor Augen und fragen sich, was zu tun ist, um dieses Ziel zu erreichen. Da ist es einem großen Teil von ihnen völlig gleichgültig, ob sie in der einzelnen Schularbeit nun die Note eins oder zwei erreichen, denn die Differenz zwischen beiden Noten muß mit einer erheblichen Einbuße an Freizeit bezahlt werden. Hierzu sind die Buben nicht bereit; sie spielen in der Zeit, die sie beim Lernen einsparen, lieber Fußball.

Ein Intelligenzvergleich über den Notenpegel ist ein völlig unsinniges Unterfangen. Wie wir alle wissen, gibt es eine ganze Reihe von Menschen mit einem IQ im Bereich des Genialen, die nicht einmal die Volksschule geschafft haben. Offenbar gibt es auch keine Untersuchungen darüber, zu welchen Prozentsätzen Fleiß, Ehrgeiz oder Begabung für gute Noten ausschlaggebend sind. Deshalb ziehen es viele Frauen vor, davon zu reden, sie besäßen mehr „emotionale Intelligenz“. Was immer das sein mag: hatten Männer wie Beethoven und Mozart oder Schiller und Goethe vielleicht weniger davon?

Welch eigenartige Blüten der weibliche Ehrgeiz treiben kann, mag folgendes Beispiel verdeutlichen: Ein Freund erzielte im juristischen Staatsexamen die sog. Ministerialnote, d.h. ihm stand von vornherein eine berufliche Karriere im Staatsdienst offen. Als er nun nach diesem Prüfungsresultat seine Freundin heiraten wollte, vertröstete diese ihn auf später: Sie müsse auch erst ihr Examen machen und stehe gerade zwischen den Noten eins und zwei; da sie aber unbedingt die eins erreichen wolle, habe sie nun leider keine Zeit. Anstatt sofort in die Flitterwochen zu fahren, saß sie Monate lang bis Mitternacht verbissen über ihren Büchern, um nur ja im Examen sehr gut abzuschneiden. Erstaunlicherweise hat mein Freund sie trotzdem noch geheiratet.

Wie es sich mit dem Ehrgeiz der Frauen verhält, wurde aus einer Statistik deutlich, die kürzlich in den Nachrichten - leider ohne Quellenangabe - gebracht wurde: Demnach betrachten 51 % der Frauen (gegenüber 37 % der Männer) ihre berufliche Karriere als oberstes Lebensziel, dem sie alles andere unterordnen. Ein nicht geringer Prozentsatz schreckt dabei weder vor Mobbing zurück noch davor, notfalls mit dem Chef ins Bett zu gehen. Es gibt Frauen - Gott sei Dank sind es nur wenige -, die einen so verbissenen, grauen-haften Ehrgeiz entwickeln können, daß sie dabei, alle Grenzen überschreitend, sogar über Leichen gehen. Die Juristin und Psychologin Wiese führt in ihrem Buch „Wenn Mütter töten“ Kindsmorde darauf zurück, daß die Täterinnen einen Hang zum Perfektionismus haben: Kinder, die stören, weil sie schwieriger sind und deshalb nicht „funktionieren“, müssen eben weg: sie landen in der Tiefkühltruhe, im Bratrohr oder in der Mülltonne, um nur einige spektakuläre Fälle aufzugreifen.

Vielleicht ist es gut, wenn wir uns von so tragischen Ereignissen abwenden und den weiblichen Leistungswillen von der heiteren Seite sehen

Weil Frauen häufig vom Ehrgeiz besessen sind, gibt es schlaue Ehemänner, die sich das zunutze machen und ihre Ehefrauen dadurch zu Höchstleistungen anspornen, daß sie ihnen für jede gute Leistung einen Plus- und für jede schlechte Leistung einen Minuspunkt geben. Vielleicht sieht mancher dies als läppischen Einfall an. Er sollte es nur einmal ausprobieren und wird erstaunt feststellen können, daß seine Frau ganz schnell beginnt, wie wild um Pluspunkte zu kämpfen.

Frauen behaupten gerne, wenn sie nicht die Familie am Hals hätten, wären sie zu denselben außerordentlichen Leistungen fähig wie unsere weltbekannten Musiker und Schriftsteller. Was diese Frauen aber übersehen, ist, daß die meisten bedeutenden Künstler ihre Leistungen erbracht haben, obwohl sie tagsüber in ihren Berufen arbeiten mußten. Im Prinzip hätten Nur-Hausfrauen aber mehr Zeit zum Dichten, Komponieren oder für das, was sonst ihre Neigungen sein mögen: Bis ihr Kind ein Jahr alt ist, könnten sie sich voll einer geistigen Tätigkeit widmen; sobald die Kinder dann im Kindergarten oder in der Schule sind, haben sie auch den Vormittag im wesentlichen für sich. Wenn trotzdem so wenig bedeutende Künstlerinnen aus ihren Reihen hervorgehen, so liegt dies daran, daß sie wohl lieber durch Modegeschäfte bummeln oder ins Cafe gehen, anstatt sich anzustrengen, um etwas wirklich Besonderes hervorzubringen.

Übrigens gab es in der Vergangenheit, als unsere großen Dichter ihre Werke schrieben, gar nicht so wenige Frauen, die überhaupt nichts zu tun hatten. Ich spreche von denjenigen, die aus „gutem Hause“ stammten und keinen Mann zum Heiraten gefunden hatten. Für diese Frauen war eine Arbeit nach damaliger Anschauung nicht standesgemäß. Sie saßen daher zu Hause und lebten vom Familienvermögen. Welche von diesen zahllosen Frauen ist durch eine besondere künstlerische Leistung aufgefallen? Mir fällt hierzu nur Anette von Droste-Hülshoff ein, auch wenn sie vielleicht nicht ganz in dieses Schema paßt.

Wenn Frauen glauben, sie seien in ihrer geistigen Entfaltungsmöglichkeit normalerweise durch die Familie behindert, so stimmt dies also offensichtlich nicht. Eher sind die Männer durch die Ehe gehandicapt:

Ehefrauen glauben nämlich, ihr Mann sei allein völlig lebensunfähig. Dies zeigt sich am besten dann, wenn er auf eine Geschäftsreise geht. Da bombardiert sie ihn mit Fragen wie: „Hast du Schal, Handschuhe, Fahrkarte, Ersatzunterhose, Taschentücher......?“ Wer kennt nicht die Litanei, die beim Abschied auf den Ehemann hernieder prasselt.

Aber auch sonst fühlen sich die Frauen verpflichtet, uns ständig zu beaufsichtigen oder zu beraten. Wie soll sich denn beispielsweise ein Künstler entfalten und konzentrieren, wenn seine Frau ständig an seinen Werken herumkritisiert?

So betrachtet bleiben den Männern nur zwei Möglichkeiten: entweder sie machen sich überhaupt nichts aus Frauen oder mindestens nichts aus dem, was sie sagen. Ähnlich ist es sicher auch bei den Forschern und Entdeckern. Was wird wohl eine normale Ehefrau gesagt haben, als ihr Mann ihr eröffnete, er wolle Afrika erforschen, den Mount Everest besteigen oder zum Mond fliegen? Ganz einfach: „Du spinnst!“ Man wird wohl mit Fug und Recht behaupten können, daß die großen menschlichen Entdeckungen oder wissenschaftlichen Theorien in der Regel ohne frauliche Beteiligung gemacht wurden. Die Frauen begnügen sich nämlich normalerweise mit der Welt so wie sie ist, während wir Männer über den Fortschritt und Verbesserungen nachdenken. So ist es auch kein Wunder, daß die Stifter der großen Religionen Männer waren.

Oder schauen wir uns einmal die Liste der Erstbesteigungen an: Ob es der Mount Everest war, das Matterhorn, der Mont Blanc, die Eigernord- oder die Watzmann-Ostwand: überall waren es die Männer, die sich als erste an diese Berge herantrauten. Die Frauen hingegen lagen vielleicht im Gras und schauten zu oder sie gingen inzwischen zum Einkaufen, was ihnen mehr liegt als große Strapazen.

Man könnte wohl sagen, daß der Mann seinem Wesen nach zu Höhenflügen neigt, während die Frau ihn wieder auf den Erdboden zurückholt.

 

Die Frauen halten sich bekanntlich für das wertvollere Geschlecht. Sie finden es daher völlig in Ordnung, daß die Männer ihnen zu Ehren Liebesgedichte verfassen. Auf diese Weise werden aus Männern Dichter. Die Frauen selbst halten es aber nicht für nötig, ihren Gefühlen in ähnlicher Weise Ausdruck zu verleihen, denn schließlich soll sich der Mann anstrengen, um sie zu erobern, nicht aber umgekehrt. So soll der Mann schon zu Beginn einer Beziehung wissen, wie die Spielregeln sind. Er soll lernen, daß er einer Frau zu dienen hat, wie schon das Wort „Minnedienst“ sagt.

 

Sollte sich eine Frau trotzdem aufraffen, ein Buch zu schreiben, so genügt oft eine mäßige schriftstellerische Leistung, um bei den Kritikern Anklang zu finden. In diesem Zusammenhang fällt mir das Buch „Die Klavierspielerin“ von Elfriede Jelinek ein. Nach meinem Geschmack handelt es sich um eine widerliche Aneinanderreihung von Perversitäten. Welchen künstlerischen Wert soll es haben, wenn z.B. geschildert wird, wie die Hauptperson mit einer Rasierklinge an ihrer Vagina herumschneidet. Man kann auch nicht sagen, daß das Buch spannend, unterhaltend, informierend oder erotisierend sei. Trotzdem ist der Autorin nach Meinung der Kritiker eine „literarische Glanzleistung“ gelungen, die notwendig sei, damit man abartige Formen menschlichen Verhaltens besser versteht; Heinrich Böll würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüßte, daß eine solche Pornographie mit dem nach ihm benannten Preis bedacht wurde. Wenn ein Mann dieses Buch geschrieben hätte - was hätten dann wohl die Kritiker gesagt?

 

Wie kürzlich ein britischer Forscher zur Freude aller Männer feststellte, haben Frauen eine Gehirnwindung weniger. In dieser vermutet er den Sitz des Teils der Intelligenz, der für die Orientierung und das Rückwärtseinparken zuständig ist. Wer immer eine Beifahrerin mit einer Straßenkarte auf dem Schoß neben sich im Auto sitzen hatte, hat dies schon vor diesen Untersuchungen geahnt. Was, so müssen wir Männer die Frauen fragen, nützt es ihnen, eine Differentialrechnung leichter zu bewältigen, wenn ihnen andererseits durch die fehlende Gehirnwindung beim Einparken unüberwindliche Schwierigkeiten entstehen? Aber kluge Frauen wissen sich ja zu helfen: Beim Einkaufen fahren sie zu den Großmärkten mit den bequemsten Parkplätzen, und sie haben längst durchgesetzt, daß ihnen spezielle Frauenparkplätze zur Verfügung stehen. Sollten sie schließlich einmal die Orientierung verloren haben, gibt es ja immer noch Männer, die hellauf begeistert sind, ihnen sagen zu können, wo es „lang geht.“

 

 

Ein Intelligenztest eigener Art ergibt sich übrigens aus der Statistik über Firmenpleiten: Mehr als die Hälfte aller neu gegründeten Firmen macht schon nach einem Jahr wieder Pleite. Interessant daran ist, daß es hauptsächlich die Frauen sind, die vom Pleitegeier befallen werden. Eigentlich müßten sie sich doch viel besser durchsetzen können, wenn sie wirklich über das verfügen würden, was sie sich selbst nachsagen, nämlich die emotionale Intelligenz. Besonders in der Modebranche, die ja eine weibliche Domäne ist, müßten sie die Kundenwünsche besser einschätzen und erahnen können als jeder Mann. Schließlich müßten sie es auch schaffen, ihre Kunden so zu behandeln, daß diese gerne immer wieder zum Einkaufen zu ihnen kommen. Es ist schwer zu verstehen, warum das bei ihnen in der Praxis oft nicht funktioniert.

 

Frauen brauchen natürlich in der heutigen Zeit auch ihren eigenen Fernsehsender, um sich, wie man so schön sagt, „artikulieren“ zu können. Mit Interesse verfolgen wir Männer, was TM 3, das Fernsehen für Frauen, zu bieten hat. Mit Verwunderung stellen wir fest, daß es derselbe Einheitsbrei ist, den die anderen Sender auch bringen. Was verblüfft, ist, daß dieser Sender nicht einmal bei „Sex and Crime“ von den Konkurrenten zu unterscheiden ist. Sogar Pornofilme, in denen Frauen als Sexobjekte dargestellt werden, sind im Programm. Das einzige, was vielleicht einen Schritt in Richtung Frauenkultur bedeuten soll, ist die „Vorher-Nachher-Schau“, in der in epischer Breite zunächst etwas ungepflegte Frauen gezeigt werden, die dann durch Friseure, Modeberater, Visagisten usw. aufgepeppt werden. Frauen müssen viel Zeit haben, wenn sie sich diese langwierige und langweilige Prozedur in allen Einzelheiten anschauen können. Stolz auf „ihren“ Sender brauchen sie aber nicht zu sein. Allerdings gehört dieser Frauensender, wenn ich recht orientiert bin, dem britischen Pressemagnaten Murdoch. Als Kavaliere wollen wir also zugunsten der Frauen annehmen, daß er vielleicht das Programm teilweise selbst gestaltet und bestimmt. Auf diese Weise ist es wohl auch in der Vergangenheit in diesem Sender zu einer sehr merkwürdigen Programmkombination gekommen, die aus zwei völlig unvereinbaren Themenkreisen besteht, nämlich Frauen und Fußball.

 

Es gibt Leute, die behaupten, Männer seien mehr verstandesorientierte Wesen, während die Frauen eher gefühlsbetont seien. Diese These ist mit Sicherheit völlig falsch, denn wir alle kennen Frauen, die kein Gefühlsleben haben. Bezeichnenderweise sagte ein Bekannter auf die Frage, wie denn die neue eingestellte Managerin seiner Firma sei: „Kalt wie Hundeschnauze!“

Ich weiß nicht, ob meine Beobachtung zutrifft: Das menschliche Gehirn ist so ähnlich wie eine Bettdecke im Hotel - immer irgendwie zu klein: Je mehr Wissen man hineinfüllt, umso weniger Platz bleibt für das Gefühl.

Um nun auf die weibliche Intelligenz zurückzukommen: Diese arbeitet völlig anders als die männliche. Wir alle haben schon einmal den Ausspruch gehört: „Typisch weibliche Logik!“ Was es damit auf sich hat, soll hier nicht umständlich analysiert, sondern mit Beispielen verdeutlicht werden:

 

In einem Postamt traf ich einmal zufällig eine mir bekannte Apothekerin, die mit einer Postkarte in der Hand etwas verwirrt durch den Raum eilte. Als sie mich sah, sagte sie: „Stellen Sie sich vor: In diesem Postamt ist nirgendwo eine Einwurfmöglichkeit für meine Postkarte!“ Ich verwies sie auf den Briefkasten hinter ihr sowie auf eine Klappe in der Wand. Sie antwortete: „Das habe ich natürlich auch gesehen, aber da steht überall nur „Briefe“ auf den Klappen. Für Postkarten haben die nichts.“ Mir scheint, ein Mann wäre völlig unfähig, so messerscharf zu denken.

 

Ein makaberes Beispiel über die unterschiedliche Denkweise von Männern und Frauen wurde mir einmal aus der Justiz erzählt: Eine Frau hatte ihren einst so geliebten Mann mit dem Beil im Schlaf erschlagen. Der Ermittlungsrichter erließ einen Haftbefehl, in welchem er die Tat als Mord qualifizierte; er schrieb: „Die Beschuldigte hat heimtückisch gehandelt, indem sie ihr Opfer im Schlaf erschlug; sie hat damit die Arg- und Wehrlosigkeit ihres Opfers ausgenutzt.“ Die kaltschnäutzige Beschuldigte schrieb an das Gericht zurück: „Etwas Blöderes habe ich noch nie gelesen. Hätte ich den Mann vielleicht vorher aufwecken sollen?“

 

 

 

 

7.

 

 

Frauen verstopfen ihre Poren mit Kosmetika. So kann das Gift leider nicht auf natürliche Weise aus ihrem Körper entweichen.

 

Immer wieder hören wir, daß Frauen dasselbe leisten können, wie Männer. In der Tat steht eines Tages in der Zeitung, daß nun auch die erste Frau den Mount Everest bestiegen hat. Aber gerade bei sportlichen Leistungen läßt sich trotzdem einfach nicht wegdiskutieren, daß die Männer auch hier das stärkere Geschlecht sind. Wie sieht es aber bei den Berufen aus, die eine geistige Arbeit verlangen? Nun, wie schon erwähnt, gibt es Frauen, die glauben, sie seien das gescheitere Geschlecht. Selbst wenn dies zutreffen würde, müssen ihre Leistungen gegenüber denen der Männer abfallen und zwar aus ganz einfachen Gründen: Schauen wir uns einmal den unterschiedlichen Tagesablauf von Frauen und Männern an. Beschränken wir uns der Einfachheit halber auf den Morgen und übergehen die Tatsache, daß Männer nach statistischen Erhebungen eine Stunde weniger Schlaf brauchen als Frauen, demnach also eine Stunde mehr arbeiten können:

Ein Mann wacht auf, springt aus dem Bett, rasiert sich, duscht sich, putzt die Zähne und fährt mit 2-3 Kammstrichen durchs Haar; nach 10 Minuten sitzt er am Frühstückstisch und erscheint alsbald gut gelaunt und energiegeladen im Büro (hoffentlich!).

Und wie sieht es bei den Frauen aus? Fast sträubt sich die Feder, es niederzuschreiben. Erst öffnet die Frau vorsichtig ein Auge und stellt fest: Oh, Gott, schon so hell! (im Sommer; im Winter muß es natürlich heißen:...noch so dunkel!) Nach einer Zeit öffnet sie das andere Auge und sagt: Oh Gott, schon so spät!

Dann schießen ihr mehrere Gedanken durch den Kopf: Soll sie dem Esoterikkurs folgend mit dem linken Fuß (also vom Herzen kommend) aus dem Bett steigen oder bringt dies - abergläubisch wie sie ist - Unglück? Sollte sie nicht auch beim Aufstehen an die Regeln denken, die ihr von ihrem Orthopäden mitgegeben wurden. Nun, irgendwann einmal ist dieser Problemstau abgebaut, und die Frau torkelt schlaftrunken ins Bad, tastet noch benommen nach den Hähnen der Badewanne. Sie läßt das Wasser so heiß einlaufen, wie es gerade noch auszuhalten ist. Weil sie hier die medizinischen Regeln mißachtet hat, hält sie sich jedenfalls bei der Dauer des Wannenaufenthalts daran: Höchstens 20 Minuten! (Aber auch nicht kürzer!) Der Kreislauf ist durch diese Überhitzung auf „0“ abgesunken. Die Frau erinnert sich an das, was sie aus dem letzten Kosmetikkurs an Neuigkeiten mit nach Hause gebracht hat: Man soll die Welt durch ein Glas Sekt betrachten, das sei gut für den Kreislauf. Nun ist die Frau gewappnet für das „Morgengrauen“, nämlich den ersten Blick in den Spiegel. Sie betrachtet sich mit einem Gesichtsausdruck, mit dem ein Mann ein Auto mustern würde, das ihm als Neuwagen verkauft wurde, sich aber nun als Rostlaube erweist. Dann beginnt die Kosmetik. Die Frau entfernt die Nachtcreme, trägt die Reinigungs-lotion auf usw. Auch die Gesichtsteile, die ein Mann nie anrühren würde, werden aufgepeppt: Allein der genaue Lidstrich erfordert einen erheblichen Zeitaufwand. Auch die Augenlider selbst dürfen keinesfalls natürlich bleiben, sondern müssen verändert werden, „als wenn ihr eine Taube auf die Augen geschissen hätte“, wie ein Ehemann einmal sarkastisch bemerkte. Dieses Buch könnte fast allein damit gefüllt werden, daß die Morgentoilette mancher Frauen im einzelnen beschrieben wird, aber lassen wir das, denn die Männer interessieren sich nicht dafür und die Frauen wissen sowieso Bescheid, sofern sie noch den Durchblick dafür haben, zu welchem Zweck die Unmengen an verschiedenartigen Substanzen dienen, die auf ihrem Schminktisch stehen. Überspringen wir die ersten zwei Stunden im Tagesverlauf einer Frau und stellen fest, daß sie mit leichten Ermüdungserscheinungen am Frühstückstisch erscheint. Wie viel Power bleibt da wohl noch für den Arbeitsplatz übrig?

Weil wir gerade beim Äußeren der Frauen sind: Hüten Sie sich davor, jemals ein Foto Ihrer Partnerin zu machen. Wenn Sie sich auch noch so viel Mühe geben und das Beste herausholen - eine Frau ist niemals zufrieden zu stellen. Sie werden sich einen langen Sermon darüber anhören müssen, was alles an dem von Ihnen gefertigten Foto mißglückt ist, und schließlich als Anfänger dastehen, der einmal ein Buch über den Umgang mit der Kamera lesen sollte.

Wir sehen auch hier, daß es einen gewichtigen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt: Der normale Mann lebt mit dem lieben Gott in Frieden und akzeptiert sich so wie er erschaffen wurde. Die Frau hingegen hadert mit ihrem Schöpfer und betrachtet sich als Reklamationsfall, der mit BH, Make-up und Schönheitsoperationen notdürftig vertuscht werden muß.

Die Frauen haben sich nicht einmal selbst riechen können. Deshalb wurde das Parfum erfunden. Da durften freilich auch die Männer nicht mehr natürlich riechen, sondern mußten Deo, Rasierwasser und vielleicht sogar auch ein Parfum verwenden, um in den Augen bzw. Nasen ihrer Partnerinnen erträglich zu sein. Nur wenige Frauen sind so, wie die Krankenschwester, die mich einmal betreute, als ich nach einem Bergunfall total verschwitzt in eine Klinik eingeliefert wurde; sie schnupperte an mir herum und sagte. „Endlich einmal ein Mann, der nach Mann riecht!“

 

Eines muß man den Frauen schon lassen: sie arbeiten ständig an sich, das heißt: an ihrem Äußeren. Wer ist beispielsweise im Urlaub schon morgens in aller Frühe bei der Strandgymnastik? Lauter Frauen - kein einziger Mann. Dasselbe Bild ergibt sich später beim Airobic-Kurs am Swimmingpool: Während die Frauen sich abstrampeln, sitzen die Männer an der Poolbar, trinken ihr Bier und schauen zu. Beide Geschlechter verhalten sich durchaus vernünftig, weil es hier um den BMI geht. Nie gehört?

Also: BMI heißt in diesem Fall nicht Bundesministerium des Inneren, sondern ist englisch und bedeutet „body mass index“. Psychologen aus Newcastle haben 1000 Frauen und Männern Bilder von Personen des jeweils anderen Geschlechts gezeigt und gefragt, welchen Typ sie am sympathischsten fänden. Das Ergebnis war ziemlich eindeutig: Männer flogen auf schöne schlanke Frauen, während sich umgekehrt die Frauen nicht die Typen heraussuchten, die in den Illustrierten Reklame für Rasierwasser machen, nein, im Gegenteil, Frauen lieben Männer, die etwas mehr Fleisch auf den Rippen haben. Dies dürfte, wenn die Vermutungen der Forscher stimmen, ein Relikt aus der Steinzeit sein, als die Frauen noch glaubten, ein Mann, der gut durchwachsen ist, bringt viel zum Essen her, kann also auch eine Familie gut ernähren. Wir Männer aber haben die Steinzeit auch in unserem Gefühlsleben - Gott sei Dank - schon seit langem überwunden.

 

 

 

 

 

8.

 

 

Eine Frau erblickt den Lebenszweck des Mannes darin, sie zu verwöhnen.

 

 

Der Mann glaubt irrtümlich, wenn er heiratet, ist die Mark nur noch 50 Pfennig wert. In Wahrheit hat er viel weniger. Zum einen verstehen es die Frauen, dem Mann das Geld auf die vielfältigste Weise abzunehmen. In den meisten Ehen haben sie sogar die Kasse übernommen. Die Mehrheit der alleinverdienenden Männer wird von ihnen nur auf ein klägliches Taschengeld gesetzt. Nur 10 DM pro Woche hat ein Mann von seiner Frau bekommen, der vor lauter Verzweiflung am 8.9.99 in Schonstett einen Raubüberfall begangen hat. Obwohl die Frauen normalerweise sowieso das Geld der Männer in der Hand haben, fordern sie nun einen Taschengeldparagraphen, „damit die Fronten klargestellt sind“. Man sollte diese Vorkämpferinnen für weibliche Rechte einmal fragen, wie sie denn bisher ohne gesetzlich geregeltes Taschengeld ins Cafe gehen konnten und ihre sonstigen vielfältigen Vergnügungen finanziert haben.

Auch der derzeitige gesetzliche Güterstand der Zugewinnsgemeinschaft ist in der Praxis eine Bevorzugung der Frauen: Nehmen wir an, ein Mann bringt ein Vermögen von einer Million mit in die Ehe, das sich ganz ohne Zutun der Frau verdoppelt. Dann erhält sie im Fall der Scheidung 500.000 DM als Zugewinnsausgleich - völlig unverdient. Der Mann kann natürlich eine solche gesetzlich gewollte Ungerechtigkeit vermeiden, indem er einen Ehevertrag abschließt, aber das tut er nicht: Zum einen macht ihn die Liebe völlig blind; zum anderen will er Kavalier sein und bei der Hochzeit nicht darüber reden, was sein wird, wenn das Unternehmen schief läuft. - Ganz anders sind die Frauen, nämlich rationaler: Wenn sie ein Millionenvermögen mit in die Ehe bringen, bestehen sie in der Regel auf einem Ehevertrag, denn der Geliebte wird schon Verständnis dafür aufbringen, daß sie als schwaches Geschlecht eine Absicherung für ihre Zukunft benötigen.

Soweit es darum geht, wie mit dem Einkommen und Vermögen des Mannes umgegangen wird, müssen wir leider feststellen: Die Frau hat ein anderes Verhältnis zum Geld als der Mann; wir Männer würden sagen: „gar keines.“ Daher heißt es auch in einem Sprichwort: „Ein Mann kann nicht soviel in die Scheuern einfahren, wie die Frau in der Schürze wieder herausträgt.“

Diese Erfahrungstatsache hat teilweise ihre Ursache darin, daß Frauen an einer ganz speziellen Art von Gedächtnisschwund leiden: Jeder Mann kennt ihr spezielles Wehgeschrei: „Liebling, ich habe nichts anzuziehen!“ Sie haben offensichtlich total vergessen, daß sie einen berstend vollen Schrank mit Kleidungsstücken in ihrem Zimmer stehen haben. Erstaunlicherweise können sich Frauen meistens im Gegensatz zu Männern genau merken, was andere Frauen auf dem Vorjahresball getragen haben. Weil dies unglücklicherweise so ist, kann eine Frau nicht mit demselben Kleid auf zwei Bälle gehen. Wir stellen also fest, daß Frauen ein selektives Gedächtnis haben, das sich mit viel Unwichtigem belastet, während wir Männer uns auf das Wesentliche konzentrieren.

Ohnehin finden Frauen, daß sie mehr zum Anziehen brauchen als wir Männer, weil sie eben Frauen sind und weil es auch günstig, ja schmeichelhaft für den Mann ist, wenn sie gut aussehen. Deshalb müssen sie sich auch immer die allerneueste Mode kaufen, die noch nie so schnell gewechselt hat wie heutzutage. Die Frauen können noch so sehr auf ihre Emanzipation bedacht sein: dem Diktat der Mode beugen sie sich gerne. Als neulich im Fernsehen eine Diskussion von Politikerinnen übertragen wurde, erschienen zu meinem Erstaunen alle Damen in demselben eintönigen Grau, das gerade modern war - als ob alle das Gleiche aus dem Katalog bestellt hätten. Sogar die Politikerinnen der Grünen, die man in einem etwas individuelleren Outfit erwartet hätte, wenn nicht sogar im selbst gestrickten Pullover, waren genauso uniformiert wie ihre Kolleginnen.

Auch die Kinder müssen heutzutage natürlich teuer und aktuell gekleidet sein, denn dadurch wollen die Frauen zeigen, daß sie es weit gebracht haben. Uns Männern würde es niemals einfallen, unsere Sprößlinge in dieser Weise auszustaffieren, weil sie zum einen dadurch nur eitel werden und sie sich zum anderen vielleicht mit einer Dieseljacke besser vorkommen als diejenigen, die sich diesen Luxus nicht leisten können. Aber leider haben wir auf diesem Gebiet keinerlei Entscheidungskompetenz in der Familie und stoßen auf taube Ohren, wenn wir zu bedenken geben, daß im Kauf von falscher Kleidung ein schwerer Erziehungsfehler liegt, der asoziales Verhalten nach sich ziehen kann.

 

Haben Sie schon einmal bewußt ein Schuhgeschäft betrachtet? Im Schaufenster stehen lauter Damenschuhe und irgendwo auf der Seite nur wenige Männerschuhe! Im Geschäft selbst sitzen reihenweise Frauen neben einem Haufen von Schuhen und einer verzweifelten Verkäuferin, während sich nur wenige Männer für kurze Zeit in ein Schuhgeschäft verirren, um zielstrebig ein Modell zu kaufen, das für längere Zeit hält und sie vor weiteren lästigen Schuhkäufen bewahrt. Und ist es je einem Mann eingefallen, mit einem teuren Pelzmantel herumzulaufen? Niemals, denn wir Männer sind von Natur aus bescheiden, abgesehen von ein paar Exoten.

Mit das Schlimmste, was einem Mann passieren kann, ist, daß er seine Frau zum Einkaufen begleiten muß. Das ist zwar gut für die Familienkasse, aber schlecht für die Psyche des Mannes. Wie immer, wenn es solche schwerwiegenden Probleme gibt, sind Psychologen da, die uns das Ganze erklären. Der britische Psychologe David Lewis hat herausgefunden, daß Shopping die Gesundheit der Männer aufs schwerste gefährdet: Wie Lewis festgestellt hat, leiden Männer beim Einkauf wie Jet-Piloten im Kampfeinsatz unter Herzrasen, Schweiß-ausbrüchen und Schwindelgefühlen. Kein Wunder: Der Mann ist ja auch bei einer solchen Unternehmung nichts anderes als eine wandelnde Geldbörse. Eigentlich brauchen wir Männer gar keinen Psychologen dafür, um uns zu schildern, wie wir uns fühlen, wenn unser sauer verdientes Geld womöglich für irgendeinen unnötigen Firlefanz ausgegeben wird. Wenn Frauen die Sensibilität hätten, die uns Männern eigen ist, würden sie uns jeden Einkaufsstreß ersparen, damit wir für wichtigere Aufgaben fit bleiben. Die Stadt Göppingen hat sich neuerdings etwas Vorbildliches einfallen lassen, um dieses Problem zu lösen. Sie hat einen Hort eingerichtet, wo Frauen ihre Männer während des Einkaufs abliefern können. Allerdings machen die Frauen nicht recht mit; sie brauchen ja jemanden, der ihre vollen Einkaufstaschen trägt. Wir Männer sind jedenfalls auch in dieser Beziehung rücksichtsvoller als die Frauen: Uns würde es nie einfallen, unsere bessere Hälfte zum Fußballplatz oder zum Stammtisch mitzunehmen.

 

Wir Männer müssen ständig auf der Hut sein und überlegen, was im Gehirn unserer Frauen vorgehen könnte: Wenn Sie beispielsweise in einer Osterbetrachtung einer Frauenzeitschrift ein Bibelzitat lesen wie: „Ziehet an den neuen Menschen....“, dann müssen Sie wissen, daß Vorsicht geboten ist, denn Frauen verstehen solche Sätze, die in übertragenem Sinn gemeint sind, rein wörtlich: „Altes Zeug gehört in die Kleidersammlung.“ Da wir Männer aber oft sehr an alten, lieb gewordenen Kleidungsstücken hängen, besteht höchste Alarmstufe. Wenn Sie also über bequeme Hosen Anzüge usw. aus der vorigen Saison verfügen, lagern Sie diese solange vorsichtshalber im Büro, keinesfalls aber im häuslichen Kleiderschrank ein, bis die Frauenzeitschriften einen neuen Trend bringen, etwa nach dem Motto: Der Mann von Format hat es nicht nötig, sich ständig neu einzukleiden. Ein Mann von Charakter trägt zeitlose Mode, auch wenn diese nicht gerade dem Zeitgeschmack entspricht.

Frauen bilden sich oft ein, sie allein wüßten, was ihrem Mann gut steht. So soll es beispielsweise schon öfter passiert sein, daß ein Ehepaar in ein Bekleidungsgeschäft gekommen ist und die Frau mit spitzem Finger auf ihren Mann deutend gesagt hat: „Ich hätte gern einen Anzug für meinen Mann!“ Männern mit solchen Frauen sei empfohlen, sich widerstandslos einkleiden zu lassen.

 

 

 

 

 

9.

Schach ist ein realistisches Spiel. Niemand ist hier stärker als die Dame.

Georg Thomalla

 

 

 

Damit kommen wir zu einem Charakterzug, der bedauerlicherweise zum weiblichen Wesen gehört: die Herrschsucht. Man kann sie schon bei kleinen Mädchen beobachten: Sie reiten mit großer Begeisterung auf den größten Pferden, denn es erfüllt sie mit unheimlicher Befriedigung und Freude, diesen großen Tieren ihren Willen aufzuzwingen. Vielleicht könnte man sagen, daß sie dabei schon unbewußt für die Ehe üben. Denn wenn Frauen heiraten, wollen sie in der Familie herrschen, und so arbeiten sie mit viel Raffinesse an der Unterdrückung des angeblich Geliebten: Wie, so fragen sie sich, kann man aus einem normalen Mann einen Pantoffelhelden machen? Nun, das geht nur ganz langsam Schritt für Schritt, denn der Mann soll sich ja daran gewöhnen und schließlich zu der Überzeugung kommen, seine Lage sei für einen Ehemann angemessen, und er sei zufrieden und glücklich.

Das wäre ja nicht so schlimm, wenn die Männer nicht gleich bereit wären, ihr letztes Hemd oder ihre Würde herzugeben, um ans Ziel zu gelangen. So kann es soweit kommen, daß eine Mutter jammert: „20 Jahre habe ich gebraucht, um aus meinem Sohn einen Mann zu machen, aber das Flittchen hat ihn in nur drei Minuten zu einem Hampelmann gemacht.“ Wenn junge Ehefrauen stolz berichten, ihr Mann sei ein „lieber Kerl“, ist dies eigentlich im Regelfall nichts anders als die Umschreibung für einen kompletten Idioten.

 

Schon kurz nach dem Ringtausch beginnen sie mit ihrer Erziehungsarbeit: Fanden sie es beispielsweise vor der Ehe männlich und gemütlich, wenn er sich eine Zigarette gönnte, sieht die Sache nach der Hochzeit ganz anders aus: Er stinkt die Bude voll und macht sie krank; sogar die Vorhänge werden braun. Also gibt er zwangsläufig das Rauchen auf oder er steht - wie andere in seiner Lage auch - in kalten Winternächten vor seinem Haus und zieht an seinem Glimmstengel. Wenn er nun aber dazu übergeht, statt der Zigarette abends ein Glas Wein zu genießen, kann es ihm passieren, daß seine Ehefrau ihn im Ehebett anfaucht: "Hau ab, du stinkst nach Alkohol!" Nun wird er sich vielleicht einer anderen Lebensfreude zuwenden, nämlich dem Essen, doch es könnte sein, daß seine Frau dies zum Anlaß nimmt, ihn auf vegetarische Kost oder auf Diät umzustellen, wie wir beispielsweise von der vorletzten Ehe unseres Bundeskanzlers gelesen haben.

Wie sollen wir Männer dabei eigentlich unser seelisches Gleichgewicht behalten? Wir haben, wie uns der indische Weise Osho in seinem Buch der Männer lehrt, nur zwei Möglichkeiten: entweder werden wir Pantoffelhelden oder wir werden verrückt. Nachdem es aber nicht allzu viele verrückte Männer gibt, bleibt nur eine Schlußfolgerung übrig: Der Rest muß sich mit einem Schicksal als Pantoffelheld abgefunden haben. Dies bestätigen uns auch Frauen, die es genau wissen müssen, nämlich die Mütter der Ehemänner. Kaum hat ihr Sohn geheiratet, wundern sie sich, wie sehr dieser einstmals so widerspenstige Typ nun völlig unter dem Pantoffel steht; so etwas hätten sie nie für möglich gehalten.

Nehmen wir als Beispiel ein ganz junges Paar. Sie wird schwanger und bringt ihm zu seiner Verwunderung bei, daß dies kein natürlicher Zustand ist, sondern so etwas wie eine lebensgefährliche Erkrankung, die er durch sein unstillbares sexuelles Verlangen mit verursacht hat. Tief betroffen und schuldbewußt bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als alles zu tun, was sie verlangt, denn wer kann einer so sehr Leidenden schon einen Wunsch abschlagen? Darum muß er natürlich auch mit zur Schwangerschaftsgymnastik gehen.

„Wer ist denn schwanger, ich oder du?“ wird er vielleicht naiv aufzubegehren versuchen. Dann aber wird sie böse und sagt: „Alle Männer gehen mit, wie wirst du dastehen, wenn du der einzige bist, der sich weigert!“ Na, da bleibt ihm halt nichts anderes übrig, als mitzumachen. Ziel dieser Übung ist, ihn auf die Geburt vorzubereiten und ihn dann dabeizuhaben, denn sie will ihm hautnah zeigen, wie sehr sie seinetwegen leiden muß. Er soll zu dem Wesen aufblicken, das in der Lage ist, Leben hervorzubringen, und sich dabei als minderwertigere Kreatur fühlen.

Frauen benutzen auch den Sex, um ihre Herrschsucht auszutoben. Sie tun alles, um die Männer zu der Überzeugung zu bringen, daß sie nur deshalb mitmachen, um ihrem Partner eine Freude zu bereiten. Das muß natürlich vom Mann irgendwie belohnt werden, beispielsweise mit Blumen, teurem Schmuck oder sogar einem Pelzmantel; wenn aber der Mann nicht richtig funktioniert, droht ihm Liebesentzug, wobei Frauen tatsächlich glauben, wir Männer würden darunter besonders leiden. Vernünftige Männer sollten sich dagegen bei ihren Frauen für diese Entspannungspause bedanken, die - so sollte man ihnen sagen - gesundheitlich sehr wertvoll sein kann. Dann hören sie sicher sehr schnell mit diesen Mätzchen auf.

 

Um Männer in ihrem Sinne zu beeinflussen, benutzen Frauen noch einen weiteren Trick: Sie veröffentlichen in ihren Zeitschriften Statistiken darüber, wie viele Männer im Haushalt mitarbeiten. Dabei werden immer alle Haushalte in einen Topf geworfen, gleichgültig, ob die Frau berufstätig oder Nur-Hausfrau ist.

Das Ergebnis ist meistens unbefriedigend, weil man immer wieder feststellen muß, daß ein paar Machos stur jede Mitarbeit verweigern. Da kein Mann gerne zu dieser fiesen Kategorie gehören will, bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als abends nach einem anstrengenden Berufsalltag noch in der Küche mitzuhelfen, denn er ist ja auch von seiner Mutter in dem Sinn erzogen worden, daß er ein Kavalier zu sein hat, der ständig dem schwachen Geschlecht ritterlich zur Seite stehen soll. Dank erntet er aber dafür nicht, denn aus der Sicht der Frau ist dies eine Selbstverständlichkeit, auf die sie Anspruch hat.

 

À propos Sicht der Frauen: Wenn man so hört, welche Töne aus der Frauenbewegung kommen, reibt man sich verwundert die Augen. Die Welt sieht demnach so aus, daß die Männer für die Mißstände verantwortlich sind, und der größte ist natürlich die angebliche Unterdrückung der Frau. So wird ständig Druck auf die Männer ausgeübt, damit es den Frauen immer besser und besser geht. Die Frau wird auf ein Podest erhoben, denn sie steht für Güte, Frieden, Phantasie, Fleiß, Sauberkeit usw. Für den Mann hingegen bleibt nur das Negative übrig. Diese schlichte Schwarz-Weiß-Sicht ist wahrscheinlich auf einen Hochzeitsbrauch zurückzuführen: Für jede Frau ist es wohl ein Lebenstraum, „ganz in weiß“ (wie Roy Black sang), also als personifizierte Unschuld, vor den Altar zu treten, während der Mann in schwarz (oder mindestens dunkel gekleidet) zu erscheinen hat, und jeder weiß ja auch, was das zu bedeuten hat. Die Frauen erblicken leider viel zu oft ihr trauriges Schicksal darin, daß sie im Laufe der Ehe vom Mann so langsam „eingegraut“ werden. Die Männer solcher Frauen hören häufig Sätze wie: „Ach, wie habe ich früher lachen können!“ oder: „Wie sorglos war mein Leben früher!“ usw. Das Wort „früher“ soll in diesem Fall bedeuten: „bevor ich dich geheiratet habe.“ Wir sehen also, daß die Frauen in ihrem Leben eine Lieblingsrolle haben, die sie besonders gerne spielen: Sie fühlen sich als Opfer. Wer die Täter sind, ist wohl unschwer zu erraten: Die sollen ein schlechtes Gewissen haben und ständig unter dem Zwang stehen, etwas wieder gut machen zu müssen, was sie selbst oder ihre Geschlechtsgenossen sich zu schulden kommen ließen. Falls Ihnen das als zu abstrakt erscheinen sollte oder wenn Sie diese These nicht recht glauben wollen, möchte ich konkreter werden und Beispiele anführen:

 

• Die emanzipierten Frauen zitieren gerne einen einprägsamen Satz von Anja Meulenbelt: „Männer machen den Dreck, Frauen dürfen ihn wegräumen.“ Die Wirklichkeit sieht anders aus: Wer macht denn die Arbeiten, die mit am unangenehmsten und am wenigsten angesehen sind? Haben Sie schon einmal eine Straßenkehrerin gesehen? Und den Begriff „Müllfrau“ als Pendant zum „Müllmann“ gibt es nicht, weil keine Frau sich herablassen würde, einem solchen Broterwerb nachzugehen, der bei so viel Anstrengung so wenig einbringt. Freilich sind bei der Reinigung von Toiletten nicht nur Männer, sondern auch Frauen tätig, doch ist dieser Beruf zum einen nicht sehr anstrengend und zum anderen – wenn man Presseberichten trauen darf – sehr einträglich: Meist sieht man ja die Klofrauen neben ihrem Trinkgeldteller sitzen, damit sich nur ja keiner ohne den fälligen Obolus davon schleicht. Notfalls haben sie 500 DM Wechselgeld dabei, wie der Stern über „Angie“ berichtet, die für die Toiletten im Münchner P1 sorgt.

 

• Als die Emanzipationsbewegung begann, „befreiten“ sich viele Frauen von ihren BHs und verbrannten diese ostentativ mit der Behauptung, die Männer hätten sie in diese unwürdigen, einengenden Kleidungs-stücke gezwungen. Inzwischen haben die Frauen aber eingesehen (es muß sehr weh getan haben!), daß sie sich ins eigene Fleisch geschnitten haben, und sie tragen wieder BHs, jedenfalls normalerweise. Sonst könnte es ihnen nämlich so ergehen, wie es in einem Witz geschildert wird:

Eine Frau will Selbstmord begehen und erkundigt sich beim Arzt genau danach, wo das Herz ist. „Zwei Zentimeter unter der linken Brustwarze!“ erfährt sie. Abends wird sie mit einem Kniedurchschuß ins Krankenhaus eingeliefert.

 

• Nun, nachdem sich die „Aktion Büstenhalter“ als Fehlschlag erwiesen hat, haben sich die Frauen eine andere Art von Lamento ausgedacht: Sie jammern darüber, daß sie im Beruf nicht nur mehr leisten müßten als die Männer, um vorwärts zu kommen. Sie finden vielmehr, sie stünden im Gegensatz zu den Männern unter einem doppelten Streß: Sie müßten nämlich auch noch gut aussehen, während bei einem Mann Bierbauch, Glatze und Wurstfinger kein Karrierehindernis seien. Auch diese These ist so falsch, daß man sich wundert, wie so etwas überhaupt ernsthaft verbreitet werden kann: Es wurden schon öfter Tests von Psychologen in den Zeitungen veröffentlicht, die ergeben haben, daß bei völlig identischen Bewerbungsschreiben von Männern dasjenige wesentlich mehr Erfolg hatte, dem ein schöneres Foto beigefügt war. Unterstellen wir einmal, daß die Frauen wirklich Opfer des männlichen Schönheitswahns wären: Dann müßten sie sich doch einmal in ihrem Äußeren richtig gehen lassen können, wenn sie ganz unter sich sind. Aber das Gegenteil ist der Fall: Haben Sie schon einmal auf einem Kaffekränzchen Frauen so schlicht leger gekleidet gesehen, wie dies früher bei den Parteiversammlungen der Grünen zu beobachten war? Niemals, denn die Frauen wollen gerade ihre Geschlechtsgenossinnen ausstechen. Das ganze Theater um die Befriedigung des männlichen Schönheits-wahns veranstalten die Frauen nur, damit die häßlichen Erfinderinnen dieser Theorie bevorzugt werden. Wir sehen also: Wenn sich die Frauen als Opfer der Männer hinstellen, wollen sie damit nur etwas erreichen. Das Ganze ist nur eine Art von Machtausübung, durch welche die Männer zu einem bestimmten Verhalten gezwungen werden sollen.

 

Wie sehr die Frauen überhaupt das Leben Männer beherrschen, sieht man beispielsweise auch beim Thema „Essen“. Weil unser Bundeskanzler Schröder bei seiner früheren Frau Hillu nicht das zu essen bekam, was er wollte, mußte er sich schließlich scheiden lassen. So in etwa berichteten die Illustrierten über dieses Ehedrama. Aber auch dem Normalbürger geht es kaum anders:

Nachdem er in der Regel mehr als 20 Jahre am Tisch seiner Mutter gegessen hat, hat er natürlich aus dieser Zeit auch gewisse Vorlieben für bestimmte Speisen. Gefährlich ist es allerdings für ihn, den Wunsch nach einem solchen Essen bei seiner Frau anzumelden, und sei es auch nur in der vorsichtigsten Form. Was wird er da wohl zu hören bekommen? „Dir schmeckt es anscheinend nicht mehr bei mir!“ oder: „Wenn es dir bei deiner Mutter besser schmeckt, iß doch bei ihr!“ Frauen neigen dazu, aus einer kleinen Mißstimmung einen grundsätzlichen Konflikt zu machen. So kann es also sein, daß die Frau hinzufügt „...oder bleib doch gleich bei ihr!“

Weil dies alles oft so trostlos ist, sitzen viele Männer lieber da und löffeln die fade Suppe aus, die sie sich selbst eingebrockt haben.

 

Wenn die Politikerinnen nun per Gesetz regeln wollen, daß die Männer an die Kochtöpfe müssen, hat dies einen großen Vorteil: Die Männer können sich kochen, was ihnen wirklich schmeckt. Wahrscheinlich wird dann sicher bald noch gesetzlich geregelt, wer den Speisenplan bestimmt. Die Frauen werden wohl finden, daß ihnen insoweit die Kompetenz zusteht. Pikanterweise sind unter den Politikerinnen, die sich mit diesen Problemen befassen, diejenigen am lautesten, die noch kaum jemals am Herd gestanden sind, warum auch, dafür haben sie ja ihre Männer.

 

Um Druck auf ihre Männer auszuüben, können Frauen schon auch einmal die fürchterlichste Drohung ausstoßen, die ihnen einfällt: „Ich laß mich scheiden!“ Sollten Sie auf diesem Niveau mitstreiten und beispielsweise sagen: „Na endlich!“ oder: „Gott sei Dank!“ dann sind Sie schon geschieden, denn Frauen mögen solchen Sarkasmus überhaupt nicht, denn sie besitzen laut Goethe keine Ironie. Männer verhalten sich meist bei einer ehelichen Auseinandersetzung so, wie sie es beim Sport gelernt haben: Sie sind um „fair play“ bemüht und versuchen sachlich zu bleiben. Das aber ist in den Augen der Frauen völlig verkehrt.

So ist es kein Wunder, daß die Mehrzahl der Scheidungen heute von Frauen beantragt wird. Das liegt nicht daran, daß Männer unverträglicher wären, sondern daran, daß Frauen allein entscheiden wollen, wer im Streitfall wann was sagen oder tun darf. Sie fauchen dann: „Du mit deiner Coolness bildest dir wohl ein, etwas besseres zu sein“ oder so etwas Ähnliches. Also wird er lauter, was aber nur dazu führt, daß sie völlig ausflippt. Wenn er dann findet, es sei am besten die Auseinandersetzung zu beenden und zu gehen, schreit sie ihm hinterher: „Da haut er ab und geht dahin, wo er hingehört: an die Luft!“ Männer können bei einem Ehestreit machen, was sie wollen: es ist alles verkehrt, weil die Frauen sich nicht an die Spielregeln halten wollen, die eben auch für einen Streit gelten. Aber Frauen finden nun einmal, daß sie diejenigen sind, welche die Spielregeln bestimmen. Schließlich sind sie nun plötzlich wieder die armen schwachen Frauen, die doch wohl verlangen können, daß man auf sie Rücksicht nimmt.

 

Auch über die Spielregeln in der Gesellschaft bestimmen die Frauen. Die Rede ist von der Moral. Die Frauen finden sie gut, solange sie einen Vorteil davon haben, werfen sie aber hemmungslos über Bord, wenn ihnen das als nützlicher erscheint. Diese vielleicht etwas abstrakt erscheinende Behauptung soll am besten mit einem Beispiel belegt werden:

Nehmen wir an, eine Krankenschwester hat das Glück eine gute Partie zu machen, indem sie ihren Chefarzt heiratet. Nun ist für sie das Gebot „Du sollst nicht ehebrechen!“ eine gewisse Sicherheit für den Bestand ihrer Ehe: Ihr Mann darf nicht fremd gehen, und andere Krankenschwestern dürfen sich nicht an ihn heranmachen. Sollte es trotzdem eine wagen, wäre diese in ihren Augen ein „billiges Flittchen“ oder eine „miese Hure“. Da also können Frauen plötzlich sehr moralisch sein.

Ganz anders sieht die Lage aus, wenn eine Krankenschwester ihren verheirateten Chef für sich gewinnen will. Sie kennt keine moralischen Hemmungen und meint, wenn sie den Mann so leicht in ihr Bett bekommt, kann mit seiner Ehe nicht viel los gewesen sein. Sie findet, er braucht jemanden, mit dem er sich richtig aussprechen kann, also jemanden, der ihn versteht. Sie tut alles, um die Ehe ihres Geliebten kaputt zu machen, denn schließlich will sie sein Glück. Sie glaubt zu wissen, was am besten für ihn ist, nur muß sie ihn noch davon überzeugen. Wenn sie dann schließlich Erfolg hat, hat sie das Gefühl, eine wirklich gute Tat vollbracht zu haben, und das ist dann aus ihrer Sicht auf irgendeine Art doch sehr moralisch.

 

Wie unterschiedlich Männer und Frauen in ihrem Herrschaftsanspruch sind, wird besonders deutlich, wenn man ihre Ehrentage miteinander vergleicht: Der Muttertag ist Streß für die ganze Familie; schon die kleinsten Kinder müssen mindestens einen Zweizeiler aufsagen und Blumensträußchen pflücken. Der Vater muß das Frühstück ans Bett bringen und mittags vielleicht sogar kochen.

Doch nun zum Vatertag: Männer erwarten von der Familie fast nichts. Sie wandern lieber bescheiden mit Freunden hinaus ins Grüne oder fahren ins Blaue, um sich ein wenig vom häuslichen Streß zu erholen. Manche verbrauchen dabei schon sehr viel Alkohol, um ihr trauriges Los wenigstens für einen Tag vergessen zu können.

Auch der Hochzeitstag der meisten Ehepaare verläuft für Mann und Frau in ähnlicher Weise völlig unterschiedlich. Sie findet es selbstverständlich, daß er sie beschenkt. Wehe, wenn er diesen Tag vergißt! Und was bekommt der Ehemann? Normalerweise nichts, denn er hat ja nach Meinung seiner Frau das unglaubliche Glück gehabt, daß sie seine Werbung angenommen hat.

Zum Schluß noch etwas Grundsätzliches: Die Frauen wollen nicht nur in der Familie herrschen, sondern sie würden auch gerne im Staat an die Macht kommen. Vorläufig kämpfen sie zwar nur um die Frauenquote, doch das ist erst der Anfang, denn das, was man so aus Frauenkreisen hört, muß einen bedenklich stimmen. Der Grundtenor ist stets gleich: „Der Mann steht doch auf verlorenem Posten.“

 

Aber nicht nur die Männer müssen aufpassen, sondern auch die Masse der Frauen, die keine Karriere in Spitzenämtern anstreben kann. Ihnen wird es mit Sicherheit schlechter gehen, wenn ihre Geschlechtsgenossinnen einen zu starken Einfluß gewinnen. Das soll hier gar nicht mit einem historischen Ausflug in die Zeiten des Matriarchats belegt werden, sondern wir brauchen nur in die Betriebe zu schauen, die von Frauen geführt werden. Die Professorin Sonja Bischoff hat nach Angaben des Wirtschaftsmagazins „BIZZ“ festgestellt, daß sogar nur 15 % der Frauen lieber mit einer Chefin als mit einem Chef zusammen arbeiten würden. Die Frauen werfen ihren Chefinnen Intrigenspiel und Rivalitätsdenken vor, während die Männer finden, Chefinnen würden zu übertriebener Emotionalität neigen. Weil Frauen ihren eigenen Geschlechtsgenossinnen oft nicht recht trauen, wählen sie bei den Bundestags- und Landtagswahlen auch in der Regel lieber männliche Bewerber, denn sie wissen intuitiv, daß wir Männer es gut mit ihnen meinen.

 

 

 

 

 

 

 

 

10.

 

Jesus hat Männer als Jünger mitgenommen, weil er ihnen ein besseres Leben gönnen wollte, als sie es zu Hause gehabt hätten.

 

 

 

Männer sind sensibler als Frauen. Das läßt sich mit einem einfachen Beispiel belegen: Sie sind nämlich in der Lage, sich so sehr in die Rolle einer Frau hineinzuversetzen, daß sie uns damit immer wieder in äußerstes Erstaunen versetzen. Es gibt wohl kaum liebenswertere Damen oder treffendere Exemplare des weiblichen Geschlechts als diejenigen, welche uns Harald und Eddi, Didi Hallervorden, Benny Hill, Peer Augustinski und Mary vorgespielt haben. Sicherlich beherrschen auch etliche Frauen einen verführerischen Augenaufschlag, aber wohl keine bekommt ihn so umwerfend hin wie Mary.

Und wie sieht es bei den Frauen aus? Sie bringen es heutzutage einfach nicht mehr fertig, in die Rolle des Mannes zu schlüpfen, weil ihnen das notwendige Einfühlungsvermögen fehlt. Wozu auch? Denn schließlich sollen sich ja die Männer in ihre Lage versetzen und sich für sie interessieren, nicht aber umgekehrt.

Männer sind geduldiger als Frauen. Das kann man ganz einfach selbst sehen, wenn man irgendwo am Meer ist, gleichgültig ob in Spitzbergen oder am Mittelmeer: Wer angelt? Lauter Männer. Frauen würden nämlich spätestens nach fünf Minuten ausflippen, wenn kein Fisch anbeißt. Daher kommt es auch, daß Männer duldsamer und toleranter als Frauen sind. Ein treffender Beweis für diese vielleicht kühn anmutende Behauptung sind die guten alten Wetterhäuschen, bei denen ein Mann mit Regenschirm schlechtes Wetter anzeigt; kommt hingegen eine Frau heraus, so bedeutet dies Sonnenschein. Hat man je gehört, daß sich ein Mann darüber beklagt hätte? Als nun aber die Meteorelogen auf die Idee kamen, den Tiefdruckgebieten weibliche Namen zu geben, hat dies in der Frauenwelt - allerdings erst nach einiger Zeit - einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Um die Wogen wieder zu glätten, haben sich die Wetterfrösche bereit erklärt, für die Tiefdruckgebiete abwechselnd männliche und weibliche Vornamen zu verwenden. Kaum herrscht nun an der Wetterfront Frieden, fällt es Computerfachleuten ein, gefährliche Viren nach einer Frau zu benennen, zum Beispiel Melissa. Jetzt dürfte der Streit wohl von neuem losgehen.

Die militanten Damen können es auch nicht vertragen, daß das Wort „Mensch“ ein maskulines Substantiv ist. Manche Frauen fordern daher neuerdings die Einführung der „Menschin“ und sehen sogar in Gott eine weibliche Person oder mindestens ein Neutrum. Ihr Leitspruch ist: „Als Gott den Mann schuf, übte sie nur.“ Aber auch die weniger extremen wollen es sich nicht mehr gefallen lassen, daß mit der männlichen Ausdrucksweise in unserer Sprache Menschen beiderlei Geschlechts gemeint sein können. Hoffentlich geht das nicht so weit, daß nun so manches Sprichwort geändert werden muß, beispielsweise so: „Jede(r) Sparer(in) findet seinen (ihren) Zehrer.“

Laut Spiegel (Nr.47/99) ist der Hamburger Architektin Alexandra Czerner nach ihren Worten ein „Riesenerfolg“ gelungen. Ihr Landesverband des Bundes Deutscher Architekten heißt nun „Bund Deutscher Archtitekten und Architektinnen“. Was Frau Czerner aber in der Euphorie ihres vermeintlichen „Riesenerfolges“ übersehen hat, ist die Tatsache, daß die Archtitektinnen nun entgegen den Höflichkeits-regeln erst an zweiter Stelle quasi als lästiges Anhängsel erscheinen. Wir sehen also: Es gibt noch viel zu tun im „Bund Deutscher Architekten und Architektinnen.“

 

Offenbar haben sich die Frauen auch nicht recht damit abfinden können, daß es einen Weihnachtsmann gibt. Wie schon erwähnt, haben sie daher die Weihnachtsfrau erfunden: Jedes Jahr um die Adventszeit lächeln uns Veronika Feldbusch & Co von den Titelseiten der Illustrierten entgegen: Von weihnachtlicher Würde ist da nicht viel übrig geblieben, denn die Damen tragen tiefausgeschnittene Tops, knappe Hotpants, flotte Stiefelchen und ein kleines Mützchen hinten in der Frisur. Nur an der roten Farbe der Kleidungsstücke und dem weißen Besatz kann man erkennen, daß es sich um Weihnachtsfrauen handeln soll. Was wohl die Kinder zu diesem Unsinn sagen?

 

Früher war das Heim allein der Herrschaftsbereich der Frau. Wenn ein Mann einmal ohne seine Frau sein wollte, gab es hierfür reine Männerclubs, wo Männer unter sich waren. Das ärgerte die Frauen, und sie konnten dies auf Dauer nicht hinnehmen. So haben sie es fertig gebracht, sich Zutritt zu diesen Männerbastionen vor Gericht zu erstreiten. Nun sind sie sogar in der Bergwacht vertreten, obwohl sie normalerweise kaum die nötige Kraft haben, einen Verletzten über eine längere Strecke zu tragen.

 

Kaum haben aber die Frauen die letzten Männerbastionen geschleift, errichten sie eigene Zirkel, in denen Männern der Zutritt verwehrt ist. So gründen sie Aktienclubs, die nur Frauen aufnehmen, weil diese angeblich mit ihrer emotionalen Intelligenz die Kursentwicklung besser voraussagen könnten. Tatsächlich aber lassen sich, wie wissenschaftliche Untersuchungen unbestrittenermaßen festgestellt haben, die Börsentrends überhaupt nicht vorhersagen. Wenn „kompetente“ Frauen ihren Geschlechts-genossinnen etwas anderes einreden wollen, geht es ihnen nur darum, mit dieser Masche ihre eigenen Taschen zu füllen, denn Frauen sind oft sehr leichtgläubig besonders, wenn man ihnen sagt, sie seien intelligenter als die Männer.

Auch in verschiedenen Schwimmbädern gibt es jetzt reine Frauenliegebereiche, die mit Sichtschutz nach außen abgeschirmt sind. Hier können Frauen ausruhen, die „von Männern nicht beglotzt“ werden wollen. Wenn nun aber auch Männer sich „unbeglotzt“ entspannen wollen, wohin sollen die sich zurückziehen?

Die Idee von den abgeschirmten Ruhezonen dürfte wohl von Frauen stammen, die ohnehin keiner anschaut und die es deshalb auch nicht ertragen konnten, daß hübschere Geschlechtsgenossinnen bewundernde Blicke ernten.

Auch im Berufs- und Wirtschaftsleben halten die Frauen gegen die Männer zusammen: Weibliche Unternehmerinnen bevorzugen nicht nur bei Einstellungen von Mitarbeitern ihre Geschlechtsgenossinnen, sondern auch bei jeder Art von Ein- und Verkäufen. Wir werden also bald neben dem bisher üblichen Geschäftsleben eine reine „Weiberwirtschaft“ haben mit dem Erfolg, daß es am Ende auch auf diesem Gebiet zu einem Kampf zwischen den Geschlechtern kommen kann.

 

Wie gut, daß die Männer ganz klar das friedfertigere Geschlecht sind! Das wird jeder Mann bestätigen können, der mindestens einen Ehestreit mit seiner Frau hinter sich hat. Nun behaupten allerdings Frauen, es sei genau umgekehrt. Daß sie im Unrecht sind, läßt sich ganz einfach belegen. Wer stiftet normalerweise Unfrieden in der Familie oder stellt zumindest einen Problemfall dar? Die Schwiegermutter! Vom Schwiegervater haben wir in diesem Zusammen-hang kaum etwas gehört. Wenn Frauen allerdings selbst Schwiegermütter werden, sind es auf einmal die Schwiegertöchter, die ganz schrecklich sind. Weil Frauen nicht so tolerant und friedfertig sind wie wir Männer, gibt es im allgemeinen nur das bekannte Problem zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter, nicht aber ein solches zwischen Schwiegervater und Schwiegersohn. Vielleicht sollte man in diesem Zusammenhang auch noch die Stiefmutter erwähnen. Doch ersparen wir uns ein näheres Eingehen auf dieses Thema, weil man sich dann ausführlich damit auseinandersetzen müßte, daß die böse Stiefmutter aus dem Märchen nicht - wie Frauen neuerdings behaupten - nur eine Erfindung perverser Männerphantasien ( z. B. Gebrüder Grimm) ist.

 

Die wenigen Frauen, die in die Politik drängen, wollen uns allerdings weis machen, daß die lange Friedenszeit, auf die wir zurückblicken können, den Frauen zu verdanken ist, die nun Mitverantwortung tragen. Hier zeigt sich wieder, daß Frauen die Dinge nicht sehen, wie sie wirklich sind. Die Friedensperiode haben wir dem atomaren Gleichgewicht zu verdanken, nicht aber der Tatsache, daß wir Politikerinnen wie Frau Süßmuth und Frau Merkl hatten.

Wenn früher das Kriegshandwerk hoch angesehen war, so lag das doch gerade auch an den Frauen, die einen Helden zum Mann haben wollten oder mindestens einen Offizier. Es waren die Zeiten, die damals so waren, nicht aber die Männer.

Frauen, die nicht gerade die körperlichen Voraussetzungen für das harte Soldatenleben mitbringen, waren im Laufe der Geschichte durchaus nicht immer die großen Friedens-stifterinnen. Schon in der Antike waren die Amazonen gefürchtet, die sich brutal eigenhändig eine Brust abgeschnitten hatten, um den Bogen besser spannen zu können. Und in der neueren Zeit haben sich Frauen nicht gescheut, Kriege zu führen, wenn sie es für richtig hielten. Als Beispiele nennen wir hier nur Golda Meir und Maggie Thatcher, die mit Argentinien um ein paar einsame öde Inseln stritt, die im wesentlichen von wenigen Schafen bewohnt wurden. Und als der Bundesrepublik zum ersten Mal der Krieg erklärt wurde, nämlich von der RAF, waren Frauen wie Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin usw. an führender Stelle beteiligt. Auf der anderen Seite sind die Frauen, die in der Friedensbewegung tätig sind und den Krieg als ein von Männern ausgehecktes Übel betrachten, durchaus nicht immer so friedfertig, wie sie sich hinstellen. Nehmen wir hier nur einen Ausspruch einer ihrer Führerinnen Peggy Parnass zur Kenntnis:

„Da hab' ich mir überlegt: Wie nietet man so einen Mann um, oder wie bringt man ihn ins Irrenhaus?“ Übrigens: Kennen Sie die „Gesellschaft zur Vernichtung der Männer?“ Die Führerin dieses Vereins Valerie Solanas war diejenige, die auf den Pop-Künstler Andy Warhol schoß. Da ist es doch immerhin erfreulich, daß sich im Oktober 2000 die inzwischen älter und vernünftiger gewordene Alice Schwarzer bei der Vorstellung ihres neuen Buches den Satz abgerungen hat: „Männer sind auch Menschen!“

 

Bei uns haben die Frauen nun durchgesetzt, daß sie endlich bei der Bundeswehr eine Waffe in die Hand bekommen. Allerdings haben wir Männer, die wir oft schon unsere unbewaffneten Ehefrauen fürchten, Angst vor der schießwütigen Weiblichkeit. Die Zukunft des Wehrdiensts wird wohl so aussehen, daß die Frauen zwar an der Waffe ausgebildet werden, um alle Beförderungschancen zu haben. Aber im Ernstfall können sie sicherlich damit rechnen, daß die männliche Führung sie nicht dazu einteilt, an der Front im Dreck zu liegen. Männer werden den Wehrdienst ableisten müssen, während die Frauen je nach Lust und Laune in die Kaserne einrücken dürfen und dann davon reden, daß sie wieder ein Stück Gleichberechtigung durchgesetzt haben.

 

Wenn von einem Friedensengel die Rede ist, ist dies wie bei den anderen weiblichen Engeln auch, nur eine Ausgeburt der Phantasie total verliebter Männer:

Betrachtet man nämlich Menschen, die ganz auf das eigene Geschlecht konzentriert sind, also Homosexuelle so wird der Unterschied zwischen Mann und Frau besonders deutlich: Während schwule Männer eher von weichlicher Wesensart sind, sind die Lesben meistens ausgesprochen aggressiv: Sie machen sich zu Vorkämpferinnen für das gesamte weibliche Geschlecht und versuchen, den normalen, zufriedenen Frauen einzureden, daß sie eigentlich nicht normal, sondern arme unterdrückte Wesen, also Sklavinnen ihrer Männer sind. Man stelle sich vor, ein Homosexueller würde einmal als Sprecher der männlichen Bevölkerung auftreten, um endlich deren Befreiung durchzusetzen!

Nun werden gewisse Frauen einwenden, Männer seien frei, während Frauen lange Zeit für ihre Befreiung oder Emanzipation kämpfen mußten. Diesen Damen muß man klar sagen, daß diejenigen, die von Befreiung reden, meist nichts anderes im Sinn haben, als selbst die Macht zu übernehmen. Jeder Mensch ist frei und doch nicht frei, wenn man seine Situation nüchtern betrachtet: Er muß arbeiten, um sich ernähren und kleiden zu können; auch muß er die Gesetze beachten usw. Nur Frauen können es schaffen, daß sie ein bißchen mehr Freiheit haben, wenn es ihnen gelingt, einen gut verdienenden Mann zu heiraten: denn dann können sie als Nur-Hausfrau ihr Leben selbständiger gestalten als die meisten Berufstätigen.

 

 

 

 

 

 

11.

 

Das größte Verdienst des Mannes ist, daß er die Zahl der schlimmsten Lebewesen gering hält, nämlich die der unbefriedigten Frauen.

 

Woran denkt der normale Mensch, wenn er Ausdrücke wie hysterisch, giftig und zickig hört? Genau! Natürlich an die Frauen. Übrigens stammt das Wort hysterisch von der griechischen Bezeichnung für die Gebärmutter ab, weil Hippokrates in diesem Organ den Sitz dieser typisch weiblichen Eigenart vermutete. Daß Frauen und Männer in dieser Hinsicht völlig verschieden sind, kann man auch dem Katalog der Schimpfwörter entnehmen. Da gibt es beispielsweise die Gewitterziege. Sie werden sicherlich eine genaue Vorstellung davon haben, was darunter zu verstehen ist. Aber von einem Gewitterziegenbock haben Sie sicherlich noch nie etwas gehört, denn den gibt es nicht. Wenn Männer überhaupt mit einem Unwetter in Verbindung gebracht werden, dann ist es das bewußte Donnerwetter, das manche Männer in einer Art von Notwehr vom Stapel lassen müssen, damit endlich Ruhe einkehrt. Sie mögen vielleicht ab und zu "alte Brummbären" sein, doch sind diese dem Wesen nach jedenfalls gutmütiger als eine „alte Kratzbürste“, Xanthippe, Furie oder Megäre. Manchmal müssen wir hören, die Männer seien schuld, wenn sich die Frauen so entwickeln würden. Daß dies nicht stimmt, soll hier mit einem Sportbericht über Wasserball belegt werden, einer Sportart also, wo die Frauen ganz unter sich waren:

„Nur die Frauen gebärden sich im Wasserball noch wie Bestien - weiße Haiinnen, wenn man so will. Beim olympischen Qualifikations-Turnier im April beispielsweise mußten etliche Spielerinnen nach Attacken ihrer Gegnerinnen bis zu fünfmal ihre zerrissenen Badeanzüge wechseln. Deshalb beschloß der Weltschwimmverband, daß ausschließlich grabschfeste Bekleidung getragen werden muß - damit das Publikum beim Anblick etwa freigelegter Busen nicht an Damen-schlammringen oder an einen Miss-Wet-T-Shirt-Wettbewerb erinnert werden könnte. Außerdem mußten die Damen Ohrenschützer tragen, denn man weiß ja, wie beleidigend Frauen untereinander sein können.“

Wir Ehemänner dürfen allerdings auch im Falle der Notwehr keine Ohrenschützer aufsetzen, denn das würde uns schlecht bekommen. Wir müssen unser Trommelfell vielmehr völlig schutzlos jedem verbalen Trommelfeuer ausliefern, denn die Frauen glauben, dazu sei es ja da.

Eine ältere Dame sinnierte über ihre Geschlechtsgenossinnen von heute: „Mein Gott, wie anders waren wir früher: Wenn wir Mißstimmungen in der Ehe hatten, suchten wir die Schuld bei uns, oder wir gingen zum Beichten und suchten zusammen mit unserem Beichtvater einen Weg aus der Krise.“ Der letztere Teil des Ratschlags wird zwar von vielen als nicht mehr zeitgemäß empfunden, hat aber doch einiges für sich, wie ein bekannter alter Psychiater in einem Vortrag feststellte: „Ich habe in meiner Praxis noch nie einen praktizierenden Katholiken behandeln müssen.“

Und wie ist es heute? Die Frauen senden „stumme Signale“, wenn der Mann die aber nicht hört, ist er schon geschieden, weil er dann als nicht sensibel genug eingestuft wird und deshalb als Ehemann untauglich ist. Wenn er aber die stummen Signale seiner Frau mitbekommt, macht er am besten mit ihr einen ausgiebigen Einkaufsbummel, um sie aufzuheitern. Die Konsumtempel von heute haben nämlich die Kirche von gestern bei vielen Menschen verdrängt.

 

Vor einiger Zeit sah ich einen Film im Fernsehen, an dem zwei Dinge bemerkenswert waren: Er stammte von einer Frau, und er lief im Kinderprogramm. Wenn ich den Film recht verstanden habe, bezweckte er die Aufklärung der Kleinen über die Bedeutung eines Lebens mit erfüllter Sexualität:

Zuerst lief eine Katze quer über den Bildschirm. Die Autorin fragte, ob den Zuschauern etwas aufgefallen sei. Mir nicht! Dann dozierte sie, die Bewegungen der Katze seien eckig-zickig gewesen; die Katze habe einen nervösen Eindruck gemacht. In den nächsten Bildern sah man die Katze, wie sie ein bißchen an einem Finger der Autorin nagte und auch schon einmal die Krallen zeigte. Die Sprecherin erläuterte, die Katze sei kratzbürstig-aggressiv, weil sie einen Kater brauche. Nun entschwand das Tier vom Bildschirm und kam später wieder zurück. „Fällt euch jetzt etwas auf?“ fragte die Autorin. Sie lieferte gleich die Antwort: Die Katze sei nun sichtbar ausgeglichener; ihre Bewegungen seien runder und geschmeidiger; der Grund hierfür sei, daß die Katze beim Kater gewesen sei. Dann wurde das Spiel mit der Hand wiederholt; diesmal legte sich die Katze genüßlich auf die Seite und ließ sich am Bauch kraulen.

Ich war heilfroh, daß meine Kinder den Streifen nicht gesehen hatten. Was hätte ich sagen sollen, wenn sie mit ihrer messerscharfen Kinderlogik gefragt hätten: „Ist das bei allen weiblichen Lebewesen so, etwa auch bei Mutti?“

Nun, wir wollen nicht übertreiben, aber etwas Wahres ist sicherlich dran an diesem Katzenfilm. Darüber sind sich wohl alle, insbesondere die Männer einig. Denken wir an Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ oder an unseren Büroalltag: Mir fällt da eine Kollegin ein, deren Benehmen beispielhaft war, allerdings in negativem Sinn: Zickig, hysterisch, bösartig, so lautete auch das Urteil ihrer Geschlechts-genossinnen. Als einmal jemand die Frage aufwarf, was denn mit ihr los sei, meinte ein anderer: „Die gehört einmal richtig...“ - na Sie wissen schon. Nach 10 Jahren traf ich sie wieder; sie war so verwandelt, daß ich sie kaum wieder erkannte. Sie hatte ein spätes Glück an der Seite eines Witwers gefunden und strahlte Frohsinn und Zufriedenheit aus. Um bei dieser Gelegenheit auf die alten Griechen zurück zu kommen: Der einflußreichste Denker der abendländischen Philosophie, nämlich Platon, glaubte, die Gebärmutter sie ein Tier, das, wenn es nicht durch regelmäßigen Geschlechtsverkehr gebändigt werde, den Körper der Frau wie wild geworden durchrase und sie auf diese Weise emotional unzurechnungsfähig mache.

 

Beim Thema Zickigkeit können wir übrigens noch ein interessantes weibliches Phänomen entdecken: Erst bestreiten die Frauen überhaupt, daß sie „zickig“ sind. Als sie die Aussichtslosigkeit eines solchen Unternehmens einsehen müssen, erheben sie die Zickigkeit zu einem positiven Wesenszug, wie es die Autorin Renate Haen in dem Buch „Das Zickenprinzip“ getan hat. Und im Fernsehen werden uns auf einmal Frauen vorgeführt, die stolz darauf sind, Zicken zu sein. „Zicken sind die Enkelinnen der Emanzipation“, erklärt uns der Trendforscher Peter Wipper, Professor an der Universität Essen. Weil es so viele davon gibt, gründen sie eigene Clubs und sind sogar im Internet vertreten: „Verbale Angriffe gegen männliche Mitspieler sind nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht“, heißt es auf ihrer Homepage. Wir Männer beobachten etwas fassungslos dieses Treiben, sollten dem Ganzen aber doch einen positiven Aspekt abgewinnen: Wenn die Frauen ihre Zickigkeit in Clubs austoben, könnte es sein, daß sie zu Hause etwas ausgeglichener sind.

 

 

 

 

 

12.

 

Wenn ein Mann sich total verändert hat, ist er entweder krank oder es steckt eine Frau dahinter.

 

 

Die Sprache offenbart oft mehr Tiefsinn, als man vermuten würde, wenn man darüber nicht genauer nachdenkt. So ist es sicher kein Zufall, daß das Wort „Rache“ ein feminines Substantiv ist. Warum das so ist, wollen wir hier einmal näher untersuchen:

Es laufen eine ganze Menge von unausgeglichenen weiblichen Wesen herum, die ihren Lebenszweck darin erblicken, sich am männlichen Geschlecht dafür zu rächen, daß sie entweder von diesem gar nicht beachtet wurden oder daß sie einmal einer schlecht behandelt hat. Die Rache war schon in der alten Mythologie weiblichen Wesen vorbehalten, nämlich den sog. Rachegöttinnen. Anscheinend sind Frauen dafür auch heutzutage noch besser geeignet. Deshalb wundern wir Männer uns sehr, wenn es oft heißt, Frauen müßten die Rache wieder richtig lernen! In Kursen für Managerinnen nimmt man sich sogar dieses Themas an. Irgendwie müssen sich ja auch die Seminare für Frauen von dem Üblichen unterscheiden, denn sonst wären sie ja überflüssig.

Frauen haben gelegentlich einen verhängnisvollen Hang zur Zerstörung: Ein Mann kam mehrere Male spät vom Stammtisch nach Hause und hatte deshalb oft Krach mit seiner Frau. Er staunte nicht schlecht, als er eines Tages feststellte, daß seine Frau ihm aus Zorn auf sämtlichen Fotos brutal mit der Schere den Kopf abgeschnitten hatte. Im Vergleich zu anderen armen Geschlechtsgenossen hatte er aber noch ausgesprochenes Glück: denn gelegentlich steht in der Zeitung, daß ein Mann im Zuge einer weiblichen Strafaktion fast seinen Penis eingebüßt hat.

 

Da Frauen eine Art von Ersatzbefriedigung in der Zerstörung von Sachen finden können, wird dies offenbar sogar von manchen Pfarrern als Mittel zum Zweck eingesetzt: Im Café hörte ich neulich trotz meiner intensiven Versuche, mich auf meine Zeitung zu konzentrieren, die aufdringlich kreischende Stimme einer Frau: „Manchmal habe ich eine solche Wut auf meinen Ehegespons, daß ich ihn glatt ermorden könnte. Und das habe ich jetzt bei der Osterbeichte auch gleich dem Pfarrer gesagt. Der fand das eigentlich nicht ungewöhnlich und gab mir den Tipp, in einem solchen Wutanfall sofort eine Tasse auf den Boden zu werfen, damit der Zorn schneller verraucht.....!“

Ich habe leider nicht mehr mitbekommen, ob dadurch die Ehe besser geworden ist. Zitieren wir in diesem Zusammenhang noch eine Weisheit von G. Locatelli: „Der kluge Mann kauft seiner Frau nur das teuerste Porzellan, weil er dann sicher sein darf, daß sie es nicht nach ihm wirft.“

 

Vielleicht noch eine Anmerkung zu diesem Fall: Wir haben schon von Frauen gehört, die in ihrem Zorn Gegenstände wie Bratpfannen nach ihrem Mann geworfen haben, und auch von Psychologinnen, die an die Frauen die Aufforderung richten, sie sollten ihre Wut herausschreien - wenn man all dies bedenkt, scheint mir doch der Rat des katholischen Pfarrers der vernünftigste zu sein.

An sich ist es ja völlig unvernünftig, mutwillig Sachen zu zerstören, da sie ja zum einen an der Misere, die man abreagieren will, völlig unschuldig sind und zum anderen - womöglich für viel Geld - wieder gekauft werden müssen. Dennoch scheint die Zerstörungswut immer mehr um sich zu greifen, wie man daraus ersehen kann, daß sie schon einen Platz in den Fernsehfilmen gefunden hat: Da geht beispielsweise der Tag damit an, daß eine Frau im Halbschlaf ihren läutenden Wecker in die Ecke feuert; als dies nichts nützt, versenkt sie ihn in einem Eimer Wasser. Eine Ärztin machte kürzlich darauf aufmerksam, daß solche Praktiken durchaus negative Folgen haben können, denn auf diese Weise werde das Unterbewußte von dem natürlich innewohnenden Willen zur Heilung abgelenkt und auf Zerstörung umprogrammiert; Krankheiten könnten die Folge sein. Ich würde meinen, daß eine seelische Krankheit die Ursache eines so widersinnigen Verhaltens sein muß, denn der gesunde Mensch achtet den Wert der Dinge.

 

Neuerdings hat sich ein japanischer Fernsehsender eine bizarre Art einfallen lassen, wie frustrierte und gestreßte Frauen sich abreagieren können: In einer Nachtshow des Senders Nihon Terebi durften sie mit Anlauf kräftig in das Hinterteil eines Mannes treten. Wir Männer in Deutschland können nur froh sein, daß unsere Frauen diese Sendung nicht empfangen konnten: Wer weiß, was dann auf uns zugekommen wäre. Wir Männer pflegen solche Erscheinungen mit Humor hinzunehmen. Aber stellen Sie sich vor, wenn in der Fernsehshow umgekehrt ein Mann in das Gesäß einer Frau.......Nicht auszudenken, was dann passiert wäre!

 

Die Rache der Frauen drückt sich manchmal so aus, als würden sie eine Art von Krieg gegen die Männer führen. Das beginnt schon im kleinen, indem versucht wird, die Männer lächerlich zu machen. Neuerdings sind die Buchläden voll von Titeln, wie „Eine Handvoll Männlichkeit“ oder „Männer und andere Irrtümer“ und dergleichen mehr. Der Inhalt dieser Werke dürfte wohl den Titeln entsprechen; merkwürdigerweise gibt es offensichtlich keine männliche Antwort auf diese Ergüsse. Vielleicht könnte man diese Bücher noch damit rechtfertigen, daß sie als Trostbonbons für enttäuschte Frauen gedacht sind. Aber dieser Trend setzt sich fort bis in die letzten Winkel, wo man es gar nicht vermuten würde. So wurde hier jüngst ein Tanzabend im evangelischen Gemeindehaus mit dem Motto angekündigt: „Frauen tanzen aus der Reihe“. In den Pausen wurden „Texte von und über aufmüpfige Frauen“ verlesen; gegen wen sich die Aufmüpfigkeit gerichtet hat, ist wohl unschwer zu erraten.

 

Früher lasen „Backfische“ Bücher wie „Trotzköpfchen“. Heute sind aus den Backfischen Teenager geworden mit anderen Interessen. Sie lesen „Bravo“ und Ähnliches. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, als würden die Frauen später mit ihrer Aufmüpfigkeit nun eine Lebensphase nachholen, die sie früher versäumt haben. Es ist gewiß richtig, wenn auch Frauen nicht immer mit dem Strom schwimmen. Aber wenn nun ein solcher Trend gegen die Männerwelt in Bewegung gesetzt wird, dann sind diejenigen, die sich vorgaukeln, aufmüpfig zu sein, doch auch nur wieder in der Masse. Die Arbeit am Negativ-Image des Mannes geht bis in die kleinsten Werbespots im Fernsehen, wo kompetente Haushaltschefinnen in dezenter Berufskleidung einen buntangezogenen Volltrottel nachsichtig und geduldig darin unterweisen, wie eine verklebte Bratpfanne wieder glänzend sauber zu bekommen ist.

Höhepunkt dieses Feldzugs war ein Plakat, das fast in jeder Stadt aushing und auf dem zu lesen stand, daß jährlich 300.000 Kinder von ihren Vätern mißbraucht werden; man möge Verdachtsfälle bestimmten Anlaufstellen mitteilen. Der Mann - das Untier in deiner Wohnung: das in etwa ist die Assoziation, welche die Urheberinnen dieses Plakats bei ihren Geschlechtsgenossinnen erwecken wollten. Sie haben damit wohl versucht, das zarteste Liebesverhältnis auf der Welt zu zerstören, nämlich das zwischen Vater und Tochter. Es muß doch heutzutage jeden Vater ein Angstgefühl beschleichen, wenn sein zweijähriges Töchterchen kichernd zu ihm ins Bett kriecht.

Woher kommt eigentlich die oben erwähnte Zahl von 300.000? Irgendwelche Emanzen, die den Männern nicht wohl gesonnen sind und die deshalb unter getrübtem Wahrnehmungsvermögen leiden, sind so verfahren: sie nahmen die Zahl der erstatteten Anzeigen und multiplizierten sie mit einer möglichst hohen Dunkelziffer, indem sie behaupteten, daß ja Scham und Gewalt normalerweise ein Einschalten der Behörden unmöglich machen würden. Tatsächlich aber verhält es sich ganz anders. Mißbrauch von Kindern ist ein Tatbestand, der so recht in das Instrumentarium derer paßt, die sich zu Rachegöttinnen berufen fühlen, beispielsweise deshalb, weil ihre Ehe schief gegangen ist. Da schreckt man nicht einmal davor zurück, die Kinder mit einzuspannen. Kinder sind leicht beeinflußbar und können später vielfach nicht mehr zwischen Phantasie und Wirklichkeit unterscheiden. Sie sind leicht zu motivieren nach dem Motto: „Der böse Papi hat uns verlassen; nun muß er uns jedenfalls zur Strafe viel Geld zum Leben geben.... Du stehst doch zu mir?“

 

Die Kinder werden in solchen Fällen von „einfühlsamen“ Polizistinnen vernommen, denen jegliche Zweifel fremd sind. Dann werden Psychologinnen hinzugezogen, die den Kindern Puppen mit übergroßen Geschlechtsteilen zum Spielen geben. Klar, daß die Kinder die Puppen dort anfassen, wo es sich am ehesten anbietet. Klar aber auch, was die Psychologinnen daraus schließen. Ein Mann ist wirklich arm dran, wenn er sich einer solchen „Verschwörung“ gegenüber sieht. Kürzlich ging ein Fall durch die Presse, wo der betroffene Mann das unverhoffte Glück hatte, daß jedenfalls in der zweiten Instanz der ganze Schwindel aufflog.

 

Viele Männer, die in einer so hilflosen Lage sind, opfern lieber erhebliche Teile ihres Einkommens oder Vermögens, um zu vermeiden, daß ihre Frauen eine derartige Anzeige erstatten. Einer, der es auf ein solches Strafverfahren ankommen ließ, wurde schließlich so zermürbt, daß er ein Geständnis ablegte, weil man ihm für diesen Fall Bewährung zugesichert hatte und er so sein Geschäft weiter führen konnte. Er folgte insoweit dem Rat seines Verteidigers, der meinte, nach ein paar Jahren werde die Tochter so von ihrem Gewissen geplagt, daß sie „umfalle“ und ein Wiederaufnahmeverfahren möglich sei; das war leider ein schwerwiegender Irrtum, denn seine Tochter wollte nie mehr etwas von ihm wissen.

Es gibt auch Männer, die an einem solchen Schicksal zerbrechen: Unter www.a-schaller.purespace.de hat einer seinen Selbstmord und die Gründe, die ihn zu diesem Schritt veranlaßt haben, ins Internet gestellt: Er hielt es einfach nicht aus, von Frau und Tochter zu Unrecht beschuldigt zu werden.

Natürlich gibt es auch ebenso tragische Fälle, in denen verzweifelte Männer die Gewalt nicht gegen sich selbst, sondern gegen ihre Peiniger richten, indem sie diese töten.

 

Wie in der Mode, so gibt es auch bei der Justiz Trends: Früher, als die Justiz noch mehr „Männersache“ war, drückte einmal einer die Grundtendenz so aus: „Der Islam ist schon sehr weise, wenn er verlangt, daß eine Vergewaltigung von 10 eidesfähigen Männern bezeugt werden muß.“ Das war natürlich völlig überspitzt und stimmte wahrscheinlich genauso wenig wie die Zitierung des Islam. Aber lange Erfahrung hatte so manche Staatsanwälte doch etwas mißtrauisch gemacht, wie beispielsweise die folgende Begebenheit zeigt, die sich in zahlreichen Varianten wiederholte: Erst kam eine Frau und erstattete Anzeige gegen ihren Mann wegen Mißbrauchs der eigenen Tochter; dann kam sie tränenüberströmt und wollte die Anzeige wieder zurückziehen, indem sie erklärte, sie habe diese nur erstattet, weil ihr Mann so widerlich zu ihr gewesen sei; nach einigen Tagen erschien die Frau erneut und behauptete, die Anzeige sei schon richtig gewesen; sie habe sie nur zurückgezogen, weil ihr Mann wieder lieb gewesen sei; was soll da die Wahrheit sein, und was soll man hier mit einer Dunkelziffer multiplizieren? Um auf die Trends bei der Justiz zurückzukommen, sieht der heutige so aus, daß extrem gesagt ein weinendes Frauenzimmer und eine mitfühlende Psychologin genügen, um einen Mann hinter Gitter zu bringen.

 

Mißbrauch der eigenen Tochter ist in Wirklichkeit ein Tatbestand, der kaum vorkommt: Da muß nämlich zunächst einmal beim Mann die biologische Schranke außer Funktion sein, die solche Taten von Natur aus verhindert. In der Menschheit ist nämlich eine Art von „Fremdgehhormon“ mit dem Sinn eingebaut, daß keiner sich mit seiner eigenen Familie vermehren soll. Deshalb findet jeder die eigenen Familienmitglieder völlig unerotisch (ausge-nommen natürlich den Ehepartner). So gesehen ist Sex mit der eigenen Tochter genauso absurd, wie ein erotisches Verhältnis zu einem Laternenpfahl. Wenn aber ein Mann in dieser Beziehung wirklich ausnahmsweise biologisch falsch konstruiert sein sollte, ist da immer noch die moralisch-sittliche Schranke, die er bei einer solchen Tat zu überwinden hätte; er muß also auch noch ein Verbrecher sein.

Um auf die Zahl von 300.000 zurückzukommen: wenn die stimmen würde, müßte es jährlich mindestens das Doppelte an Mißbrauchsfällen zwischen Lehrern und Schülerinnen geben: Hier fehlt zum einen die Hemmung durch das „Fremdgehhormon“, zum anderen zeichnet sich eine Entwicklungsstufe des weiblichen Wesens dadurch aus, daß Mädchen für ihre Lehrer schwärmen (oder gar auf sie „spinnen“). Wenn also die Männer so wären, wie sie von militanten Weibern hingestellt werden, läge doch nichts näher, als daß ein Lehrer diese Schwärmerei einer Schülerin für ein kleines Abenteuer ausnutzt. Derartige Entgleisungen sind aber höchst seltene Ausnahmefälle, die übrigens nicht auf Männer beschränkt sind, wie die aufsehenerregende Verurteilung einer Lehrerin in den USA zeigt (sie hatte Kinder von einem Schüler geboren). Man kann hier auch nicht von einer extrem hohen Dunkelziffer ausgehen, denn Liebesverhältnisse zwischen Lehrern und Schülern sind ein zu pikanter Gesprächsstoff, als daß sie geheim bleiben könnten.

Oft gibt es ein Gerede unter Schülerinnen, von dem kein Mensch weiß, ob es wahr ist oder nicht. Opfer sind dann meistens die Männer. Ein Beispiel: Ein Mädchen erzählt ihren Freundinnen, der Schulbusfahrer habe ihr unter den Rock gegriffen. Die anderen wollen da natürlich nicht zurückstehen und „gestehen“, daß ihnen fast das Gleiche widerfahren sei. Das Gerede bleibt den Lehrern nicht verborgen. Es kommt zum Strafprozeß. Der Busfahrer wird verurteilt. Sehen wir das Ganze aus der Sicht einer Mutter, deren Tochter unter den Zeuginnen war: „Zuerst habe ich gedacht, der Richter wird doch den spinnerten Weibern nichts glauben, dann ist mir doch bang geworden: ich sah das Kreuz hinter dem Richter und habe gebetet, der Herrgott soll ihn erleuchten. Es hat nichts genützt. Wahrscheinlich hat der Richter keine Kinder. Sonst wüßte er, daß Mädchen in dem Alter selbst nicht unterscheiden können, was wahr ist und was sie sich zusammenphantasiert haben.“

 

 

 

 

13.

 

Wenn eine Frau von ihren inneren Werten spricht, kann es sein, daß sie ihre Implantate meint.

 

 

 

„Die Männer sind alle Verbrecher...“, beginnt eine bekannte Operettenarie, die manchen unserer Emanzen so recht in den Kram paßt. Sie verweisen auf die Kriminalstatistik, in der die Frauen mit Ausnahme des Diebstahls bisher ziemlich unterrepräsentiert waren; also, schließen sie messerscharf: Frauen sind die besseren Menschen.

Die neueren Statistiken allerdings ergeben ein völlig anderes Bild: Nach einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Nürnberg geht heute ein Drittel der Gewaltkriminalität auf das Konto von Mädchen, während derartige Vorkommnisse früher eher „exotischen Charakter“ hatten. Bundesweit ist die Zahl der Straftaten seit 1995 bei Mädchen (bis 18 Jahre) um 27 % gestiegen, während der Anstieg der Kriminalität bei Buben nur halb so hoch war. Die Geschlechter gleichen sich also auch hier mehr und mehr an. Der Erlanger Kriminologe Franz Streng findet, die Mädchen würden offensiver und durchsetzungsbereiter; sie sähen sich schon in jungen Jahren als Powerfrauen; dies sei eine mißliche Folge der Emanzipation.

 

Daß die Männer derzeit noch in der Kriminalstatistik führend sind, haben Psychologen auf verschiedene Weise zu erklären versucht: Die einen sehen das unterschiedliche Verhalten von Frauen und Männern in der Evolution begründet: Während der Mann für Jagd und Kampf bestimmt gewesen sei, habe die Frau mehr eine erhaltende behütende Rolle inne gehabt; daher neigten Männer mehr zu Gewalt und Frauen eher zu Depressionen. Andere glauben, daß das männliche Hormon Testoteron eine Rolle spiele. Wieder andere suchen die Ursache in der unterschiedlichen Erziehung von Buben und Mädchen. Bei Buben gelte es als chic, auch einmal über die Stränge zu schlagen und beispielsweise zu raufen, bei Mädchen werde dies nicht akzeptiert.

 

Sicherlich hat diese These etwas für sich. Der wichtigste Grund für die unterschiedliche Kriminalstatistik ist aber ein anderer: Wenn ein Mann abgleitet, also Job und Wohnung verliert, findet er sich schnell als Penner unter den Brücken wieder; wenn man so weit unten ist, liegt es natürlich nahe, Straftaten zu begehen vielleicht mit dem indirekten Ziel, den kalten Platz unter der Brücke mit einer warmen Gefängniszelle tauschen zu können. Frauen setzen in einer solchen Lage eher auf Sex; viele finden ein Unterkommen bei einem Mann, der sie aushält; andere werden Prostituierte, was ja nicht strafbar ist. Natürlich gibt es auch ein paar junge Männer, die Strichjungen werden, doch besteht in dieser Hinsicht nur ein sehr geringer Bedarf.

 

In der Kriminalstatistik spielt aber auch eine Rolle, daß es Männer geben soll, die ihren Frauen gegenüber gewalttätig werden. Männer, die ihren Frauen gegenüber ausfällig werden, begründen dies häufig mit dem Argument, ihre Partnerin habe geradezu um Schläge gebeten. Ich habe das eigentlich zunächst falsch verstanden und glaubte, es sei von einer Masochistin die Rede, bis mir einmal ein Mann, der mir bis dahin sanftmütig-phlegmatisch vorkam, seine Geschichte erzählte: Er mußte es sich von der Seele reden, daß er seine Frau geschlagen hatte. Ganz unglücklich schilderte er, warum es dazu gekommen war: Seine Frau habe ihm das Essen auf den Tisch gestellt und darauf gespuckt mit der Bemerkung: „Guten Appetit!“

„Und dann haben Sie zugeschlagen?“ fragte ich.

„Nein!“ antwortete er: „Dann bin ich ins Gasthaus gegangen.“

Er schilderte weiter, daß seine Frau ihm am nächsten Morgen seinen Rasierer in ihre Exkremente geworfen habe. Ich fragte wieder: „Aber dann haben Sie zugeschlagen?“ „Nein!“ war wieder seine Antwort: „Geschlagen habe ich erst, als sie mir noch ins Gesicht spuckte und sagte: „Du bist kein richtiger Mann und wehrst dich nicht einmal!“ Sie wollte wirklich geohrfeigt werden, und ich war so blöd, es auch noch zu tun. Sie lief dann sofort zum Arzt und hat sich bestätigen lassen, daß sie eine rote Backe hatte, und nun geht der Zirkus erst richtig los!“

Beim Stichwort Zirkus ist anzumerken, daß Frauen sehr einfallsreich sind, wenn sie finden, daß ihre Männer bestraft werden sollen. Sie können nicht so spontan zuschlagen, entwickeln dafür aber subtilere und umso wirksamere Methoden. Wie der bekannte Film zeigt, können Frauen wahre „Teufelinnen“ werden oder wie es Schiller ausdrückte: „.....da werden Weiber zu Hyänen.“

 

Aus dem Ideenreichtum der Frauen hier nur ein Beispiel: Eine Frau will ihren Mann los werden. Sie bringt sich abends mit ihrem Küchenmesser einen kleinen Schnitt am Arm bei, läuft im Nachthemd zur Polizei und berichtet dort mit gut gespielter Lebensangst, ihr Mann sei mit gezücktem Messer über sie hergefallen, wobei sie ihr blutverschmiertes Küchenmesser mit zitternder Hand auf den Tisch der Wache legt. Die Polizei holt den ahnungslosen Ehemann aus dem Bett und verfrachtet ihn ins Irrenhaus, oder wie man heute besser sagt: in ein Nervenkrankenhaus zur Beobachtung. Dort stellt der Arzt fest, daß der wütende Mann völlig unbeherrscht sei und keinerlei Krankheitseinsicht besitze. Der Mann muß also die nächsten Wochen dort bleiben. Jetzt stellen wir uns einmal vor, daß er z.B. von Beruf Arzt ist: Wenn seine Patienten dann von der Sache erfahren, muß er seine Praxis zusperren.

Was die Gewalt in der Ehe angeht, sind Frauen keinesfalls anders als Männer. Eine statistische Erhebung in Großbritannien ergab, daß Männer genauso oft Opfer weiblicher Gewalt werden, wie umgekehrt. Nur der Prozentsatz der Verletzten ist bei den Frauen etwas höher. Meist sieht die Sache so aus, daß die Frau den Mann ohrfeigt und der Mann zurückschlägt. Während der Mann die Ohrfeige eher als Demütigung empfindet und sonst nichts weiter unternimmt, geht die Frau dagegen zum Arzt und läßt sich die Spuren der eben bezogenen Ohrfeige attestieren. Das ist der eine Unterschied zwischen den Geschlechtern. Der andere ist, daß der Mann ins Wirtshaus geht, um seinen Ärger zu ertränken, während die Frau womöglich ins Frauenhaus zieht.

 

Zusammenfassend kann man feststellen, daß bei ehelichen Auseinandersetzungen ausnahmsweise völlig überreizte Männer zu Mitteln greifen, die sich in der Kriminalstatistik als Körperverletzungen niederschlagen; die Frauen aber wenden eher fiesere Methoden an, die ihnen strafrechtlich gesehen keinen Fleck auf ihrer weißen Weste einbringen. Darum, Männer, seid auf der Hut!

 

Um wieder auf die Kriminalstatistik zurückzukommen: Nehmen wir an, ein Mann bringt jemanden um. Dann wird er lebenslänglich sitzen oder in Amerika sogar hingerichtet. Anders ist es bei den Frauen. Wenn Männer über eine Frau zu Gericht sitzen, billigen sie ihr von vornherein mildernde Umstände zu. Das heißt, daß sie beispielsweise mit einem Freispruch rechnen kann, wenn sie für ihre Tat ehrenwerte Motive hatte, wozu in diesem Fall die Eifersucht gerechnet wird: Dann wird nicht selten festgestellt, daß die Frau in einem Affektstau gehandelt hat, den sie einfach nicht bewältigen konnte. Sie bekommt den bewußten Paragraphen zugebilligt: „unzurech-nungsfähig!“ Auch wenn das nicht geht, landet sie jedenfalls in Amerika normalerweise nicht auf dem elektrischen Stuhl. So etwas kann man einfach mit einer Frau nicht machen. Auch hier haben die Frauen also einen Vorteil, bei dem wir Männer natürlich fragen müssen: wieso eigentlich?

 

Neulich mußte ich einmal als Zeuge vor Gericht erscheinen, und zwar schon um 8.00 Uhr. Mir wurde lediglich eröffnet, daß ich die Wahrheit zu sagen hätte und mittags noch einmal fragen sollte, wann ich an die Reihe käme. Mittags sagte man mir, ich müsse bis abends warten.

Ich vertrieb mir die Zeit, indem ich durch die Sitzungssäle der Strafjustiz streifte und mir Verhandlungen anhörte. Wie der Zufall so spielt, waren unter den abgeurteilten Taten drei Fälle, in denen Frauen ein bestimmtes Pailettenoberteil aus einem Kaufhaus entwendet hatten. Es muß sich um ein tolles Kleidungsstück gehandelt haben, wenn es die Justiz in diesem Maße beanspruchte:

Zuerst kam eine 18-jährige vor den Kadi, deren Verteidiger geltend machte, es habe sich um eine spätpubertäre Entgleisung gehandelt, die auch darauf beruhe, daß seine Mandantin an dem betreffenden Tag ihre Periode bekommen habe. Eine Sachverständige bestätigte diese Theorie und die junge Frau hatte das Glück, mit einer Ermahnung davonzukommen.

Dann kam eine etwa 40-jährige Frau an die Reihe, deren Verteidiger auf Vorklimakterium plädierte und damit Erfolg hatte.

Die dritte Frau befand sich offensichtlich schon im Klimakterium. Sie können sich vorstellen, wie das ausging.

 

Ich fragte mich damals ernsthaft und besorgt: Sind Frauen eigentlich nie normal? Ist ihr Leben eine Aneinanderreihung von Ausnahmezuständen? Mancher Mann, der länger verheiratet ist, wird sich sicher auch schon diese Fragen gestellt haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

14.

 

Die Frau schweige in der Gemeinde.

(Hl. Paulus)

 

Manche Frauen stehen mit der Religion zwangsläufig auf Kriegsfuß. Schon am Anfang der Bibel heißt es in Genesis 2,18: Und der Herrgott sprach: „Nicht gut ist es, daß der Mensch allein sei; Ich will ihm eine Gehilfin schaffen.“ Wir sehen also: Auf der einen Seite steht der Mensch, auf der anderen Seite seine Gehilfin. Noch Zweifel? Lesen wir also weiter: „Da sprach der Mensch: „ Diesmal ist es Bein von meinem Beine und Fleisch von meinem Fleische. Deshalb heißt sie Weib...“.... Die beiden aber, der Mensch und sein Weib waren nackt.“

Blättern wir die Heilige Schrift bis zum Ende durch, so stoßen wir auf die Apostelbriefe, die auch nicht günstiger für die Frauen ausgefallen sind: Paulus schreibt im ersten Korintherbrief: „Es ist besser für den Mann, sich nicht mit dem Weibe einzulassen“(7.1). „Du bist ledig? Suche keine Frau.“ (7.27) „Der Mann braucht sein Haupt nicht zu verhüllen, weil er Abbild und Abglanz Gottes ist. Das Weib jedoch ist ein Abglanz des Mannes, denn der Mann stammt nicht vom Weibe ab, sondern das Weib vom Manne.“(11.7)

Im Kolosserbrief ermahnt der Apostel die Frauen: „Ihr Frauen, seid euren Männern untertan. So ziemt es sich im Herrn (3.18).“ Im Timotheusbrief doziert der heilige Paulus, die Frauen sollen sich in sittsamer Haltung mit Zucht und edlem Anstand schmücken, nicht mit Haargeflecht, Gold, Perlen und kostbaren Gewändern. „Das Weib soll in aller Unterwürfigkeit und Ruhe lernen.“(2.11.12)

 

Nun glauben manche, der heilige Paulus sei ein besonderer Weiberfeind gewesen, wenn sie nicht gar Schlimmeres vermuten. Deshalb hören wir uns an, was der heilige Petrus in seinem ersten Brief an Weisheiten für die Frauen niedergeschrieben hat: „Desgleichen seid ihr Frauen euern Männern untertan......so wie Sara dem Abraham gehorchte und ihn „Herr“ nannte.“(3.1.6)

 

Die Kirche hat sogar jahrhundertelang behauptet, daß Frauen keine Seele haben. Kurz bevor man darüber nachdachte, ob Tiere eine Seele haben, mußte man natürlich auch der Frau eine solche zubilligen. Jetzt wollen Frauen gar Priesterinnen werden, mit der Folge, daß sie natürlich die Heilige Schrift als ein Buch mit vielen Irrtümern hinstellen müssen, was ihnen deshalb gar nicht so schwer fällt, weil die Evangelisten ja Männer waren.

Wir Männer hingegen sind gottesfürchtiger und würden niemals solche ketzerischen Gedanken in uns aufkommen lassen, denn wir wissen aus dem Religionsunterricht, daß der Heilige Geist bei der Niederschrift der Bibel die Feder geführt hat und daß daher an keinem einzigen Wort herumzudeuteln ist - so leid es uns tut um unsere Frauen.

 

Ich verstehe zwar nicht sehr viel von Religion, mache mir aber doch hin und wieder darüber Gedanken. Wenn ich es recht sehe, findet auch im Himmel eine Emanzipationsbewegung statt: Gottvater hat einst die Welt erschaffen und sein Sohn kam vor 2000 Jahren zu uns, um uns beizustehen. Seitdem ist die Zeit der Männer anscheinend auch im Himmel vorbei. Maria hingegen ist gerade in neuerer Zeit ständig auf der Welt unterwegs. Sie erscheint in Lourdes, Fatima, Medjugorje und jüngst sogar im Saarland. Wir Männer müssen feststellen, daß wir auch hier wieder benachteiligt werden, denn sie wendet sich in der Regel an Frauen oder Mädchen. Allerdings ist es für uns tröstlich, daß ihre Botschaften auch nach dem Eingeständnis der Kirche nichts Neues beinhalten. Ein Pater drückte es so aus: „Sie muß, wie gute Eltern auch, halt dauernd das Gleiche sagen.“ Vielleicht hat sie einen Grund, sich mit ihren guten Ratschlägen gerade an die Frauen zu wenden.

Wenn Maria erscheint, soll sie sich zunächst mit einer Wolke von Rosenduft und einem Sonnenwunder ankündigen - ein großer Auftritt also. Würde Jesus sich entschließen, noch einmal auf die Erde herabzusteigen, würde er dies wahrscheinlich - wie es seiner Persönlichkeit entspricht - genauso bescheiden tun wie vor 2000 Jahren. Anstelle eines Esels würde er vielleicht einen alten Gebrauchtwagen benutzen, um Einzug zu halten. Fraglich ist aber, ob jemand davon Notiz nähme, wenn in der Zeitung stünde: „Ein junger Mann, der behauptet, Jesus zu sein, ist auf dem Weg nach Jerusalem.“ Und wer würde es schon hören wollen, wenn er seine berühmte Bergpredigt wiederholen würde; „Selig, ihr Armen..... doch wehe euch, ihr Reichen...“

Jesus weiß, daß die große Zeit der Männer vorbei ist. Welche Schwierigkeiten würde ein Mann haben, wenn er behaupten würde, Jesus sei ihm in der Nacht erschienen und habe ihn beauftragt, der Menschheit etwas mitzuteilen. So bewahrt Jesus seine Geschlechtsgenossen vor solchen Problemen und überläßt die Vermittlung himmlischer Botschaften den Frauen.

 

 

 

 

 

 

15.

 

Gott hat die Frauen gemacht, um die Männer zu zähmen.

(Voltaire)

 

Auch wenn man das Frauenbild der Heiligen Schrift als überholt ansieht, wird man doch sagen müssen, daß das Idealbild, welches uns von gewissen Emanzen vorgelebt und ausgemalt wird, weit schlimmer ist. Da gibt es beispielsweise das Buch von Ute Erhardt „Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin - Warum Bravsein uns nicht weiterbringt“. Was lesen wir da? „Akzeptieren Sie: Keine Angst vor der eigenen Wut! Keine Angst vor dem Ärger des Partners! Nettsein bringt nicht weiter!“ Was aber Männer an solchen „Gebrauchsanleitungen“ für die Partnerschaft nicht verstehen: Es ist für die Frauen selbstverständlich, daß sie sich im Berufsleben beherrschen und daß sie höflich oder mindestens sachlich sein müssen. Hat der Ehemann oder Partner nicht auch Anspruch darauf, mindestens so behandelt zu werden wie ein Kunde? Wenn die Ehe oder Partnerschaft zum Müllabladeplatz der Launen verkommt, ist deren Ende praktisch schon vorprogrammiert.

Ute Erhardts Buch klingt im Großen und Ganzen wie eine Anleitung zur Ehescheidung: „Keine Angst vor klaren oder harten Ausein-andersetzungen......Gesine ging einen eindeutigen Weg. Sie wußte genau, was sie wollte.....Gesine blieb hart. „Du wirst das Bad putzen!“ war ihre klare und unnachgiebig aufgestellte Forderung. Sie hatte es unumkehrbar entschieden. Entweder diese Marotte, sich vor den Hausarbeiten zu drücken, verschwand, oder die Beziehung wäre zu Ende.“ Manche Verkäuferin, die das Glück hatte, einen Zahnarzt, Notar oder Bankdirektor als Ehemann zu erwischen, findet hier den Weg aufgezeigt, wie sie ihn blitzartig wieder los wird.

Das weibliche Geschlecht kann man in zwei Gruppen einteilen: Die erste besteht aus seelisch verhärteten Kämpferinnen, die eine Art weiblicher Stahlhelmfraktion bilden. Die zweite hingegen setzt sich aus den wirklich weiblichen Frauen zusammen, die mit Charme, Witz, Einfallsvermögen und Intelligenz ihre Männer so weit bringen, daß sie ihnen jeden Wunsch nicht nur von den Lippen ablesen, sondern - wenn möglich - auch erfüllen. Es sind dies die Frauen, die wie es heißt, doch die besseren Diplomaten sind, und die von sich behaupten, ihr Mann sei Wachs in ihren Händen. Wenn letztere Gruppe leider zur Zeit am Aussterben ist, so hat dies wohl zwei Gründe: Zum einen ist die Methode „Stahlhelm auf und durch“ natürlich vordergründig betrachtet einfacher und zum anderen werden die auf Ausgleich bedachten Frauen von den anderen gern als Typ von gestern hingestellt.

Normalerweise kann man behaupten, daß ein Studium bildet. Manche Frau jedoch wird durch das Studium verbildet, also verformt. Man muß schon als Frau Psychologie studiert haben, um die Dinge so sehen zu können, wie sie nicht sind. Zitieren wir weiter aus dem Buch der Psychologin Ute Erhardt: Im Kapitel „Die geschrumpfte Frau“ beklagt die Autorin, daß die Frau gezwungen ist, sich mit ihren Freizeitbedürfnissen der Familie anzupassen:

„Freundinnen kommen zum Kaffee und verschwinden wieder, wenn der Ehemann heimkommt.....Die Ehefrau richtet sich nach den Zeitvorgaben des Mannes. An jedem schönen Sommertag strömen zwischen 16.00 und 16.30 Heerscharen von Frauen aus dem Schwimmbad, um vor ihrem Mann zu Hause zu sein, sie bereiten ihm das Essen und öffnen ihm die Tür.“

Verdammt noch mal: Ist es wirklich so schlimm, wenn eine Frau, die den Nachmittag mit Freundinnen geplauscht hat oder in der Sonne gelegen ist, abends ein bißchen für das Wohl dessen sorgt, der ihr dies Luxusleben ermöglicht hat? Ein schlichter Denker wird, wenn er die Frauen nachmittags aus dem Schwimmbad strömen sieht, annehmen, dies hänge mit dem nachlassenden Sonnenschein zusammen. Nur eine Psychologin sieht hier einen Zusammenhang mit Zeitvorgaben des Mannes und merkt nicht, daß auch die Kinder ganz von selbst zur gleichen Zeit nach Hause gehen wollen, weil sie einfach genug vom Schwimmbad haben und müde sind.

 

Weiter findet Ute Erhardt, wenn für Frauen die Tür aufgehalten oder ihnen in den Mantel oder beim Koffertragen geholfen werde, habe dies den Effekt, sie lebensuntauglich zu machen. Wenn man die Dinge klar sieht, müßte man doch eher sagen, der Mann sei durch die ihm anerzogene Höflichkeit lebensuntauglich geworden: Er ist so blöd und hält den Frauen auch noch die Tür auf, damit sie, was dem Ganzen noch die Krone aufsetzt, vor ihm die Karriereleiter besteigen können.

Und was das Koffertragen anbetrifft, macht jeder schlichte Pauschaltourist am Flugplatz beim Einchecken ganz andere Beobachtungen als die Psychologin Ute Erhardt: Man kann nämlich immer wieder feststellen, daß die Koffer der Frauen grundsätzlich viel schwerer sind als die der Männer. Das ist eigentlich nicht normal, denn die Männer sind in der Regel größer als die Frauen, brauchen also auch größere und schwerere Kleidung. Wenn aber die Koffer der Männer trotzdem leichter sind, liegt das daran, daß die Frauen finden, sie brauchen viel mehr, weil sie eben Frauen sind. So kommt es, daß ihre Koffer häufig ein Gewicht erreichen, für das ihre Körperkräfte einfach nicht mehr ausreichen. Vielleicht sollte sich Ute Erhardt überhaupt einmal eine Urlaubsreise gönnen, um zu ganz anderen Erkenntnissen zu kommen: Sie wird in den Hotels eine ganze Menge von Frauen finden, die es sich gut gehen lassen und deren Männer keine Zeit für Ferien haben. Und wenn Frau Erhardt von der Hoteldirektion eine Rose überreicht erhält, braucht sie sich nicht lange zu fragen, was ihr Mann bekommt: die Rechnung!

Vielleicht noch ein Beispiel für die eigenartige Sichtweise von Frau Erhardt: Sie meint, manche Frauen könnten sich im Leben nicht richtig durchsetzen, weil ihre Körpersprache Unter-werfung signalisiere: Frauen würden kleinere Schritte als Männer machen und auch beim Sitzen weniger Platz einnehmen, denn sie würden die Beine übereinander schlagen. In Wirklichkeit sieht die Sache doch so aus: Frauen haben eine doppelte Chance im Berufsleben: Sie setzen natürlich auf ihr Können wie der Mann auch. Zusätzlich lassen sie ihre weiblichen Reize spielen und ziehen alle Register der Verführungskunst, denn es könnte ja sein, daß der Chef darauf anspricht. Frauen wie Ute Erhard behaupten zwar immer, daß sie es in der angeblichen Männerwelt wesentlich schwerer hätten und daß sie mehr leisten müßten. In Wirklichkeit ist es genau umgekehrt, wie mit zwei Beispielen belegt werden soll: Italien holte sich die olympischen Winterspiele, indem Fiat-Chef Agnelli als „Geheimwaffe“ eine Blondine aus seinem Konzern für die Spitze des Bewerbungskomitees abstellte, nämlich die Skirennläuferin Evellina Christillin. Auf ähnliche Weise holte sich Griechenland mit der hübschen Gianna Angelopoulos die Sommerspiele 2004 nach Athen. Solche Frauen machen eben Eindruck auf die Männer des IOC. Da kann kein Mann „nein“ sagen.

 

Der neue Mann mag Frauen, an denen er sich reiben kann, glaubt Frau Erhardt. Sonst glaubt dies keiner! Männer sind harmoniebedürftig. Sie hassen jegliche Form der Reiberei. Sie wollen ihren Frieden, notfalls im Gasthaus nebenan. Das Schlimme an solchen Büchern wie dem von Ute Erhard ist, daß sie sich den Anschein einer vernünftigen Lebensberatung geben, in Wahrheit aber nur die Frauen gegen die Männer aufhetzen. Früher gab es mehr ein Miteinander der Geschlechter. Nun aber wandelt sich das Verhältnis zwischen Männern und Frauen, so daß sogar vom Geschlechterkampf die Rede ist. Es sind aber die militanten Frauen, die den Männern den Krieg erklärt haben. Wenn Frauen wie die Panzer werden, sind es die Männer, die darauf reagieren und sich in Softies verwandeln, damit das Zusammenleben überhaupt noch möglich ist.

Ute Erhard ist leider nicht die einzige Psychologin mit einer so eigenartigen Sichtweise. So haben Kolleginnen von ihr entdeckt, daß Männer angeblich an Gebärneid oder an Kastrationsangst und ähnlichen Übeln leiden. Bisher habe ich immer geglaubt, daß die Frauen umgekehrt auf Männer neidisch wären, weil diese nicht die Unannehmlichkeiten und Schmerzen einer Geburt erleiden müssen. Und wenn Wissenschaftlerinnen an uns Männern entdecken, daß wir auch "unsere Tage" haben, soll uns das nur recht sein: dann wollen wir in gleicher Weise geschont werden wie die Frauen. Wir lesen auch durchaus nicht ungern, daß uns ebenfalls unsere Wechseljahre bevorstehen: Dann gönnen uns hoffentlich die Frauen unseren zweiten Frühling und meinen, daß wir uns damit nur über diese „schwierige Lebensphase“ hinwegretten wollen.

 

Es gäbe an sich eine recht nützliche Lektüre für Frauen, nämlich das Buch „Die Wolfsfrau“ von Clarissa Pinkola Estès. Leider kommt es bei weitem nicht so an wie Ute Erhards Lebensanleitung. Das liegt wohl daran, daß das Buch vernünftiger ist, aber die Frauen mögen so etwas offenbar nicht so gerne.

In der „Wolfsfrau“ wird, um es auf einen Nenner zu bringen, die These vertreten, die Frauen sollten sich auf ihre ursprüngliche Wildheit zurückbesinnen. Wenn man das Buch als Mann liest, stellt man erstaunt fest, daß es bis auf ganz wenige Teile auch für Männer als Richtschnur dienen könnte. Und man fragt sich, weshalb nicht ein ähnliches Buch für den „wilden Mann“ geschrieben wurde. Wenn es um Wildheit geht, käme ja an sich diese Eigenschaft eher den Männern zu. Es gab ja auch einmal vor sehr langer Zeit den wilden Mann als mythische Figur. Leider ist er längst in Vergessenheit geraten und lebt nur als Name von Gasthäusern fort.

 

 

 

 

 

 

16.

 

Wenn Frauen Schwäche zeigen, ist dies ein Zeichen dafür, daß sie etwas wollen.

 

 

Man spricht oft vom stärkeren Geschlecht und meint die Männer. Richtig ist, daß die Männer im allgemeinen stärker sind, wenn man die Muskeln im Auge hat. Sonst sind es meist die Frauen. Sie sind von der Natur aus so gemacht, daß sie mehr aushalten können, denn sie sind diejenigen, welche die Kinder gebären.

Dennoch halten es die Frauen bei gewissen Gelegenheiten für günstig, Schwäche vorzu-täuschen, denn das weckt den Beschützerinstinkt des Mannes. Das ist auch ein Grund dafür, daß beispielsweise 40-jährige Frauen sogenannte „Girlie-Kleider“ anziehen, die für 12-jährige passend wären. Frauen, die in Wirklichkeit Haare auf den Zähnen haben, wollen auf diese Weise klein und hilflos wirken, weil dies unwillkürlich den Kavaliersinstinkt im Manne weckt. Und wenn Frauen in Stöckelschuhen dahintippeln, gehört doch dringend ein starker Arm her, der Halt bietet. Auch daß Frauen leichter weinen können, löst beim Mann einen Mitleidseffekt aus. Er fühlt sich verpflichtet, die Rolle des Trösters zu übernehmen. Männer übersehen dabei allerdings, daß Frauen aus einem anderen Grund weinen als Männer. Wenn Männern die Tränen kommen, hat dies eine ernste Ursache; wenn Frauen weinen, hat dies einen bestimmten Zweck. Sie haben die Fähigkeit, ihre Tränendrüsen vom Gehirn aus zu steuern und können so in bedarfsorientierte Weinkrämpfe verfallen, so daß Männer in ihren Händen erfahrungsgemäß so weich wie Wachs werden. Deshalb Vorsicht vor solchen „Krokodilstränen“!

Daß diese These nicht etwa der abstruse Einfall eines Zynikers ist, sehen wir daran, wie sich Frauen selbst beschreiben: So lesen wir in dem Buch „Der Prinz und die Pilgerin“ von Mary Stewart: „.....es gab eine Kunst - und Alexander wußte natürlich nicht, daß die meisten Frauen sich darauf verstanden - nämlich die Kunst, Tränen in die schönen Augen zu bringen und ein Schluchzen in die helle, hübsche Stimme. Eine Kunst, die ihren Liebhaber vor ihr niederknien ......ließ......, bis er schwor, daß er tun werde, was sie von ihm verlange, auch wenn es seinen Tod bedeute.“

 

Wenn Frauen sich hilflos geben, sind sie nicht auf dem Weg zur Lebensuntüchtigkeit, wie manche Psychologinnen befürchten. Im Gegenteil: sie sind ganz besonders raffiniert. Nehmen wir an, eine Frau hat bei Matsch und Schneegestöber eine Autopanne. Da kann sie sich natürlich selbst in den Dreck knien und ihre zarten Hände beschmutzen. Sie kann sich aber auch mit dem Ausdruck der Hilflosigkeit neben den Wagen stellen und warten. Spätestens nach einigen Minuten - je nach Verkehrslage und Frau - bremst ein Kavalier und werkelt wie ein Berserker, um als besonders versierter Könner dazustehen. Wenn er dann seine Arbeit erledigt hat, ist ihm ein zart gehauchtes Dankeschön verbunden mit etwas Bewunderung im Blick der schönste Lohn. Die Frau kommt in derartigen Fällen zu der Überzeugung, sie habe zwei Menschen glücklich gemacht: Zunächst einmal sich selbst, weil das Auto wieder fahrbereit ist, und darüber hinaus auch den unbekannten Helfer; ihm wurde schließlich die Möglichkeit gegeben, einer Angehörigen des schwachen Geschlechts gegenüber die Rolle des Kavaliers und starken Mannes zu spielen. Echte Dankbarkeit oder gar wirkliche Bewunderung will sich allerdings in einem solchen Fall bei einer Frau kaum einstellen. Wie es dabei in Wirklichkeit im Inneren einer Frau aussehen kann, entnehmen wir dem Buch: „Hilfe, ich bin berühmt.“ Man liest dort: „Der junge Mann, der das Auto reparieren sollte, war nicht beeindruckend. Trotzdem nahm sie an, daß er etwas konnte, und obwohl er wie ein Dummkopf aussah, kam sie zu dem Schluß, daß die Kenntnis von Maschinen vielleicht mit normaler Intelligenz nicht Hand in Hand gehen muß."

 

Dies ermächtigt uns zu der ernst zu nehmenden Feststellung: Wenn Frauen Schwäche zeigen, ist dies in der Regel Ausdruck des Wesenszugs, den sie emotionale Intelligenz nennen.

Ähnlich ist es, wenn Frauen die Naive spielen. Sie versuchen auch hier nur, auf einem Umweg etwas zu erreichen, was sie auf direktem Weg nicht bekommen würden.

 

 

 

 

17.

 

Es gibt zweierlei Frauen: Die einen glauben, daß ihr Platz in der Welt das Bett sei, die anderen meinen: am Spülstein.

Colette

 

 

Das waren noch Zeiten, als die Schriftstellerin Sidonie Gabrielle Colette die oben stehende Weisheit niederschrieb. Inzwischen ist der Platz der Frau überall: am Reißbrett, im Autowerk oder an der Drehbank. Dennoch gibt es Menschen, die finden, daß Frauen und Technik genauso wenig zusammenpassen, wie Männer und Abendkleider.

Deshalb las man auch in einem Elektro-Großmarkt auf einem Schild: „Wir machen unsere verehrte weibliche Kundschaft darauf aufmerksam, daß ein Joystick ein Computerzubehör ist.“

Viele Frauen sind der Überzeugung, die Technikfeindlichkeit ihrer Geschlechts-genossinnen habe ihre Ursache in einer fehlerhaften Erziehung: Während kleine Mädchen mit Puppen spielen müßten, dürften kleine Buben schon ihr technisches Verständnis mit Spielzeugautos und -eisenbahnen schulen. So einfach liegen die Dinge jedoch nicht. Wenn man Buben und Mädchen von sich aus spielen läßt, greifen sie ganz natürlicherweise zum „geschlechtsspezifischen Spielzeug“, und zwar auch dann, wenn beide Eltern berufstätig sind und die Kinder also ihr Rollenverständnis nicht von den Erwachsenen abgeschaut haben können.

Trotzdem gibt es viele Frauen, die entgegen ihrer natürlichen Veranlagung einen technischen Beruf ergreifen und dort „ihren Mann“ stehen oder anders ausgedrückt: frauliche Qualitäten einbüßen.

 

Die meisten Frauen stehen aber technischen Dinge mit völligem Unverständnis gegenüber etwa wie in folgendem Witz:

Eine Frau kommt mit stotterndem Motor in eine Autowerkstatt gefahren. Der Mechaniker meint:

„Das werden die Zündkerzen sein!“

Die Frau antwortet: „Ja, ja, das kann gut sein. Ich bin sehr schnell gefahren. Vielleicht hat da der Fahrtwind die Kerzen ausgeblasen.“

 

Auch wenn Frauen telefonieren, hat man das Gefühl, sie würden nicht so recht an die elektrische Übertragung des Gesprächs glauben: Sie schreien in den Hörer, als ob sie sich durch eine Röhre von Hamburg nach Berlin verständigen müßten. Es gibt Männer, die darunter leiden. Bei einem Kollegen wußte ich immer gleich, wenn er mit einer Frau telefonierte; denn dann hielt er meist den Hörer sehr weit von sich.

 

Wie verschieden das technische Verständnis von Frauen und Männern ist, wurde mir bei einer Einladung bewußt. Plötzlich vernahm ich einen irren Schrei, und die Hausfrau lag am Boden. Was war passiert? Sie hatte Kaffee in einer elektrischen Mühle gemahlen. Dieses Gerät war von seinen Konstrukteuren an sich narrensicher gebaut worden: es funktionierte nur, wenn man den Deckel schloß, damit keiner in die laufenden Messer des Schlagwerks greifen konnte; am Deckel war ursprünglich eine Lasche angebracht gewesen mit einem langen Dorn, der den Schaltknopf im Inneren der Mühle betätigte. Da die Lasche sich vom Deckel gelöst hatte und verloren gegangen war, hatte die Hausfrau eine Stricknadel zwischen die Zähne genommen und diese anstatt des Dorns in das Geräteinnere hineingeführt, denn ihre Hände benötigte sie dazu, das Gerät und den Deckel festzuhalten. Sie erlitt einen heftigen Stromschlag, den ein Mann wohl kaum überlebt hätte; aber die Frauen sind zählebiger.

Wir lernen aus diesem Beispiel, daß Männer nichts so konstruieren können, daß eine Frau es nicht kaputt kriegt oder sonst irgendeinen Mißbrauch damit treibt. Weil Frauen so sind, haben sie es fertig gebracht, den Haushalt zum absolut gefährlichsten Arbeitsplatz zu machen.

 

Eine Frau hat in der Regel auch keine Lust, sich mit umständlichen Bedienungsanleitungen zu befassen. Sie findet, ein Gerät sollte so konstruiert sein, daß man auch ohne Anleitung damit zurecht kommen kann. So kann es vorkommen, daß sie gleich nach dem Kauf eines neuen elektrischen Geräts an allen Knöpfen herumprobiert. Wenn sie Glück hat, funktioniert es, wenn nicht, kann es passieren, daß eine Rauchwolke aufsteigt und ein Schrotthaufen übrig bleibt. In letzterem Fall wird sie mit Unschuldsmine und Garantieschein bewaffnet im Elektrogeschäft erscheinen. Einem armen Verkäufer fällt dann die schwierige Aufgabe zu, ihr klar zu machen, daß es sich bedauerlicherweise nicht um einen Rekla-mationsfall handelt. Was derartige Verhandlungen so schwierig macht, ist nicht so sehr die Tatsache, daß Frauen uneinsichtig sind, sondern vielmehr, daß sie glauben, sie hätten Charme genug, um einen harmlosen Verkäufer von der Richtigkeit ihres Standpunkts zu überzeugen.

 

 

 

 

18.

 

Es gibt eine ganze Menge Frauen, die weder einen Ehemann noch einen Liebhaber brauchen, sondern einen Dompteur.

 

 

 

Viele Frauen sind anscheinend hauptsächlich deshalb unzufrieden, weil sie ihre Rolle als Frau nicht akzeptieren und lieber Männer wären. Da eine Geschlechtsumwandlung nur schwer möglich ist, versuchen sie, die Männer so gut wie möglich zu imitieren: Die Frau geht heutzutage lieber in langen Hosen, oft sogar mit Männersakko und scheut nicht einmal davor zurück, ein so männliches Attribut wie eine Krawatte zu verwenden. Auch der Haarschnitt der Frauen gleicht sich dem der Männer mehr und mehr an. Nach einem Zeitungsbericht benutzen neuerdings viele berufstätige Frauen sogar Rasierwasser, weil sie finden, daß ihnen dies Power und Selbstvertrauen gibt. Bisher haben wir Männer unser Rasierwasser eigentlich nur zur Hautpflege und auch ein bißchen wegen des Dufts benutzt. Aber daß es solche tiefgehenden Wirkungen hat, war uns bis jetzt völlig unbekannt. Nun beschäftigt uns die Frage, ob die Frauen das Rasierwasser vielleicht sogar innerlich anwenden, indem sie es trinken, denn anders sind die von ihnen beobachteten Wirkungen kaum zu erklären. Womöglich fördert es aber nur das Wachstum des Damenbarts.

 

Nun wird mancher meinen, wenn sich die Frauen den Männern anpassen, tun sie das Gleiche, was im 5. Kapitel bezüglich der Männer beschrieben wurde. Doch besteht ein ganz entscheidender Unterschied in der Art, wie sich die Geschlechter anpassen: Die Männer rasieren sich beispielsweise, weil sie meinen, sie würden den Frauen so besser gefallen. Wenn sich dagegen die Frauen männlich geben, wollen sie sich durchsetzen und eine entsprechende Power ausstrahlen.

Zusammenfassend kann man sagen, daß bei der Anpassung des Mannes an die Frau die Liebe eine Rolle spielt, während die Frau sich verändert, um im beruflichen oder gesellschaftlichen Leben besser kämpfen zu können. Die Rollen, welche die Natur vielleicht den Geschlechtern zugedacht haben dürfte, werden so auf den Kopf gestellt.

 

Dem äußeren Wandel, der sich bei den Frauen vollzogen hat, entspricht auch der innere. Während sie es früher mit Charme verstanden haben, ihre Interessen wahrzunehmen, trainieren sie heute in Managerkursen ein selbstbewußtes Auftreten, weil sie glauben, sie könnten sich so besser durchsetzen. Sie lassen sich von irgendwelchen Wirtschafts-Gurus einreden, der Schrei, mit dem sie auf die Welt gekommen seien, sei der Schrei einer Siegerpersönlichkeit gewesen; sie müßten nur noch ein bißchen an sich arbeiten. Eines Tages merken sie aber, daß sie schon bei der Geburt den ersten Klaps bekommen haben und seitdem einen Haufen Prügel einstecken mußten. Viele Frauen zerbrechen an diesem Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit.

Frauen brauchen gar nicht lange im Berufsalltag zu stehen, und schon kann man hören, wie sich sogar ihre Stimmen vermännlichen. So hat einmal ein im Dienst ergrauter Richter beklagt, manche Rechtsanwältinnen hätten Stimmen, die klingen, als würden sie - wie er es ausdrückte - durch eine rostige Gießkanne sprechen. Eine war ihm in dieser Hinsicht sogar so unerträglich, daß er Ohropax verwendete, weil er Angst hatte, sonst seine Sitzungen nicht ohne Gehörschäden zu überstehen. Eine solche Frau ist für die Männer ein Ärgernis oder mindestens ein Neutrum.

Wie die Frauen sich verändert haben, belegt auch die folgende Begebenheit: In einer Bank wird der Vorstandsvorsitzende verabschiedet. Seine Verdienste werden in einer Rede gewürdigt, wobei er als große Vaterfigur gerühmt wird. Weiter heißt es dann in der Ansprache: „Aber andere Zeiten erfordern andere Menschen. Im Zeitalter der Globalisierung brauchen wir wegen des verschärften Wettbewerbs eine völlig andere Persönlichkeit. Es muß ein knallharter Typ ans Ruder kommen, der auch nicht vor Entscheidungen zurückschreckt, die den Mitarbeitern weh tun, ein Mensch mit Durchsetzungsvermögen, der auch für den Ernstfall die notwendige Aggressivität besitzt, denn in unserer Ellbogengesellschaft nützt eine freundliche Wesensart nichts......“ und so geht es weiter. Da flüstert eine Bankangestellte ihrer Kollegin zu: „Ich hätte gar nicht gedacht, daß die nun für diesen Job eine Frau nehmen wollen.“

 

Auch die schon erwähnte Architektin Czerner sagte laut „Spiegel“ über sich: „Manche sagen, ich sei hart geworden. Ich sage, ich bin klar geworden.“ Ich kenne zwar Frau Czerner nicht persönlich, doch sollte sie vielleicht doch einmal darüber nachdenken, ob andere sie nicht objektiver beurteilen.

 

Ganz anders verhält es sich mit den wenigen echt weiblichen Wesen, die noch sozusagen als Relikt einer besseren Zeit übrig geblieben sind. Wenn eine solche Frau in einer Gesellschaft von Männern erscheint, beginnen deren Augen zu leuchten. Der langweiligste Typ aus dem Büro wird plötzlich zum unterhaltsamen Gesellschafter, ein grauer alter Schreiberling zeigt auf einmal, daß er witzig sein kann, und ein vertrockneter Behördenleiter entwickelt seltsamerweise sogar so etwas wie spröden Charme. So kann eine wirkliche Frau auf uns Männer wie ein Katalysator wirken, indem sie all unsere - vielleicht manchmal etwas verschütteten - guten Eigenschaften zu Tage fördert. Aber wo sind sie geblieben - diese Frauen, die ganz harmlos flirten und allein schon durch ihre bloße Anwesenheit Esprit in eine Unterhaltung bringen können?

 

Betrachtet man beide Geschlechter genauer, so muß man feststellen, daß normalerweise Männer nie das Leben von Frauen führen wollen. Nun werden böswillige Frauen einwerfen, das sei auch kein Wunder, weil Frauen ständig benachteiligt worden seien. Der wahre Grund für diese Einstellung der Männer ist aber, daß sie mit ihrem Leben, auch wenn es nicht gerade beneidenswert ist, im Normalfall einfach zufriedener sind.

Merkwürdigerweise ist dies bei den Frauen anders. Verfolgt man die Entwicklung, welche die Frauen in den letzten hundert Jahren hinter sich gebracht haben, müßte man glauben, sie würden über die gewonnenen Freiheiten und Rechte nur so strahlen vor lauter Glück. Es scheint aber gerade umgekehrt zu sein:

Vor einem Jahrhundert mußte die Frau unbedingt heiraten, um ein normales Leben führen zu können. Wenn sie dann verheiratet war, wurde sie fast jedes Jahr schwanger, so daß sie schließlich eine riesige Familie zu versorgen hatte. Die Frauen hatten ein arbeitsreiches, aber erfülltes Leben. Von ihnen ist nicht überliefert, daß sie sich dabei unglücklich gefühlt hätten. Dann folgten Frauengenerationen, die ihre Kinder in den beiden Weltkriegen groß gezogen haben; sie waren wohl von früh bis spät damit beschäftigt, ihre Familien durchzubringen, so daß sie ebenfalls keine Zeit hatten, frustriert zu sein oder in Depressionen zu verfallen.

Nun aber haben die Frauen endlich das erreicht, was sie immer wollten: Sie können Single bleiben, ohne als alte Jungfer zu gelten. Sie können im Beruf oder im Haushalt arbeiten. Dies ist ein Vorteil, der nicht hoch genug einzuschätzen ist. Eine Frau, die in einem Beruf arbeitet, kann dies normalerweise ganz locker tun: Sollte sie versagen, unter Mobbing leiden oder Krach mit ihrem Chef haben, kann sie es sich leisten, offen herauszuschreien, was sie sich denkt; dann kann sie die Tür zuknallen und zu Hause bleiben. Ein Mann kann sich so etwas nicht leisten. Er muß bei seinem Verhalten am Arbeitsplatz immer daran denken, daß er eine Familie am Hals hat. Seine Frau würde es sicherlich nicht hinnehmen, wenn er ihr sagen würde, er könne nicht mehr in seine Firma gehen und werde nunmehr lieber daheim als Hausmann arbeiten. In den Augen seiner Frau wäre er dann sicherlich ein Versager.

Was den Haushalt anbetrifft, müssen wir Männer doch eine recht merkwürdige Feststellung machen: Vor einiger Zeit, als es auch schon Haushaltsmaschinen und Kindergärten gab, rechneten uns die Frauen vor, daß sie eine voll ausgefüllte 60-Stunden-Arbeitswoche hätten; die Frauen fühlten sich überfordert, weil sie angeblich um 50% mehr arbeiteten als die Männer. Diese sonderbare Berechnung ist nicht nur darauf zurückzuführen, daß die Frauen es beispielsweise als Arbeitszeit rechneten, wenn sie mit ihren Kindern spazieren gingen oder lesend am Sandkasten die Kleinen beaufsichtigten. Beim Mann hingegen war es mit ihren Augen gesehen ein Vergnügen oder Hobby, wenn er mit den Kindern spielte, das Auto wusch, ein Haus baute oder ein Wochenende im Garten werkelte. Nun plötzlich ist alles ganz anders: Die Frauen fühlen sich zu Hause unausgefüllt; ihnen „fällt die Decke auf den Kopf“. Sie streben unbedingt ins Berufsleben und finden neuerdings, daß „das bißchen Haushalt“ im Nu erledigt ist. „Eine Stunde Haushalt ist mehr als genug!“ so reden sie nun über diese nicht mehr geschätzte Arbeit. Während sie früher glaubten, Kinder könnten in den ersten Lebensjahren ohne eine ständig umsorgende Mutter nicht gedeihen, stimmt dies nach den angeblich zutreffenden Forschungen weiblicher(!) Psychologen überhaupt nicht: Es soll nun auf einmal so sein, daß Kinder mit ihren Müttern nur ein paar Minuten wirklichen Intensiv-Kontakt brauchen. Allein auf diesen soll es ankommen, und den können natürlich Frauen, die im Berufsleben stehen, in Arbeitspausen oder nach Feierabend spielend nachholen. Das ganze wird dann ein Familienleben im Minutentakt. Wie das aussieht, entnehmen wir dem Buch „Frauen in Bonn“ von Sigrid Latka-Jöhring:

„Die Vorsitzende ließ die Pausenglocke erklingen oder übergab an ihren Stellvertreter, eilte in einen stillen Nebenraum und legte ihr Baby an die Brust. Minuten der Zärtlichkeit, der Stille, des In-sich-Kehrens in einer vor Geschäftigkeit berstenden Welt.“

Auch für den Mann werden hoffentlich abends noch einige Augenblicke abfallen. Man fragt sich, warum will diese Sorte von Frauen überhaupt Kinder, wenn es ihr nur darum geht, sie baldmöglichst in den Kindergarten und dann in die Ganztagsschule abzuschieben.

 

Weitere Freiheiten haben die Frauen durch die Pille gewonnen. Sie können die Zahl ihrer Kinder selbst bestimmen, ja sich folgenlos und hemmungslos in sexuelle Abenteuer stürzen. Ihr Bauch gehört nun endlich ihnen, wie sie immer gefordert haben: Sie können sogar abtreiben. Aber sind sie dadurch glücklicher geworden? Es gibt ein einfaches „Barometer“, mit dem sich die Stimmungslage feststellen läßt: Nie nahmen Frauen so viele Psychopharmaka und Antidepressiva wie heute, und noch nie, nicht einmal in der schlimmsten Zeit des 2. Weltkriegs, war die Selbstmordrate so hoch wie jetzt. Auch die ständig steigenden Scheidungszahlen sind nicht gerade ein Hinweis darauf, daß die Frauen in ihren Partnerschaften heutzutage glücklich sind, da helfen auch keine Psychologinnen, im Gegenteil:

Sie geben den Frauen Tipps, wie „Wut herausschreien“, „sich nichts gefallen lassen“, „sich durchsetzen“, „sich rächen“ usw. Was kommt dabei heraus? Das hat vor kurzem eine geschiedene Frau völlig verzweifelt beklagt: „Ich habe alles falsch gemacht. Nun sitze ich auch noch allein da und habe durch die ganzen Aufregungen Krebs bekommen. Ich kann nur jedem raten: Hör nicht auf diejenigen, die angeblich so gescheit sind, euch aufhetzen und alles besser wissen. Hör auf dich selbst und auf das, was dein Herz dir sagt!“

Eine einsichtige Frau drückte es einmal so aus: „Wenn ich in unserem Fotoalbum sehe, wie meine Uroma glücklich lächelnd mit einem Gesicht voll von Güte und Zufriedenheit mitten aus ihrer großen Kinderschar heraus mich anblickt und wenn ich dann in den Spiegel schaue und mich genau betrachte, dann frage ich mich ernsthaft, ob ich auf dem richtigen Dampfer bin.“ Man kann es auch anders, nämlich zynisch, ausdrücken: Frauen vertragen es nicht, wenn alle ihre Wünsche in Erfüllung gehen.

Vielleicht ist es für den Menschen an und für sich einfach nicht gut, wenn es ihm zu gut geht. Das ist übrigens auch das Ergebnis, zu dem eine völlig neue Wissenschaft gekommen ist, die Happylogie, die Forschung über das Glück.

 

 

 

 

 

19.

 

Es ist das Schicksal des modernen Mannes, daß die Frau in ihm eine Art Küchenhilfe erblickt, die allerdings meist nicht die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt, so daß häufige Kündigungen (Scheidungen) die Folge sind.

 

 

Frauen, die durch ein mehrjähriges Berufsleben in vieler Hinsicht vermännlicht sind, verlieren die Fähigkeit, ein Dasein als Hausfrau und Mutter zu führen. Anstatt nun aber anzuerkennen, daß Frauen sowohl im Beruf wie auch als Nur-Hausfrau ein erfülltes Leben führen können, was - wie jeder weiß - ja wirklich möglich ist, blicken sie etwas verächtlich auf die „Heimchen am Herd“ herab und stellen ihnen fiese Fragen, wie die, ob sie nicht bei dieser Arbeit verblöden und ob Putzen ihren geistigen Ansprüchen genügt. Im Grunde genommen sind aber die berufstätigen Frauen oft nur neidisch auf diejenigen, die ihr Familienleben in vollen Zügen genießen können. Und zum Putzen ist zu sagen, daß auch jeder andere Beruf seine unangenehmen Seiten hat. So wird eine Operation am Darmausgang auch nicht gerade so sein, daß eine Ärztin hinterher noch beglückt davon schwärmen könnte.

Wie sieht eigentlich das verpönte Leben des „Heimchens am Herd“ aus? Die Nur-Hausfrau hat doch in gewisser Weise einen Traumjob, der ihr so leicht nirgendwo geboten wird: Sie ist weitgehend selbständig, kann ihre Arbeitszeit im wesentlichen frei einteilen und sich ein Mittagsschläfchen gönnen, wenn ihr danach ist. Sie verfügt über viel Freizeit und hat einen „Arbeitgeber“, der sie auf Händen trägt, jedenfalls zeitweise.

Wenn man einmal nachmittags ins Cafe geht, trifft man die Hausfrauen in Scharen, Einkaufstüten von Escada oder C&A neben sich. Sie lassen sich's gut gehen, und das ist gut so. Sie lachen viel und oft und haben sich unheimlich viel zu erzählen und abends einen Haufen Gesprächsstoff für die Unterhaltung mit ihrem Mann. Auch Frauen im Beruf besuchen natürlich Cafes, aber das sieht schon von fern betrachtet ganz anders aus: Sie unterhalten sich nicht, sondern diskutieren in einer völlig anderen Tonart heftig - meist rauchend - berufliche Probleme. Wenn sie abends nach Hause kommen, bringen sie nur diese als einzigen Gesprächsstoff mit, den ihr Partner dann allerdings kaum hören will, weil sein Sinn nach einem erfüllten Arbeitstag nach Entspannung und Frieden lechzt. Aber beides wird für ihn an diesem Abend unerreichbar bleiben, denn er muß ja auch noch abspülen und das Bad reinigen.

 

Die Nur-Hausfrau hat, wenn sie die Hausarbeit vernünftig einteilt, herrlich viel Zeit für ihre Familie: Sie kann sich ganz nach ihrem Mann richten, also vielleicht einmal morgens mit ihm Tennis spielen oder im Sommer am Spätnachmittag mit der ganzen Familie noch zum Baden fahren. Sie hat auch ein bißchen Zeit für sich und kann sich so entspannt und ausgeglichen ihrem Mann widmen, wenn er von der Arbeit heimkommt. Irgendwie verläuft das Leben ruhiger und angenehmer für alle, wenn die Frau nur für ihre Familie da ist und auf ein Berufsleben verzichtet. Vielleicht ist schon ein bißchen dran an dem Satz, den Goethes Mutter seiner späteren Ehefrau Christiane Vulpius schrieb: „Sey eine gute Gattin und deutsche Haußfrau, so wird Deine innere Ruhe, den Frieden Deiner Seele nichts stöhren können.“

Aus dem Kreise von Emanzen wird die Situation allerdings immer so dargestellt, als hätten allein die Frauen dadurch, daß sie sich mit einer Hausfrauenrolle begnügten, gewaltige persönliche Opfer für die Familie erbracht. Was dabei aber immer übersehen wird, ist, daß die Männer natürlich auch oft im Rahmen des Familienlebens Verzicht leisten müssen: Wie viele Männer sind ihrer Frau zu Liebe dort geblieben, wo sie sich eingelebt hat, anstatt in einer fernen Großstadt Karriere zu machen! Denn was bedeutet schon eine Karriere, wenn man dann eine depressive Frau an seiner Seite hat?

 

Nun gibt es Leute, die glauben, daß die Hausfrau ein Leben mit zu wenig geistigen Anregungen führt. Das Gegenteil ist aber richtig. Sie kann sich mit vielen Dingen beschäftigen, die einer Frau im Beruf verwehrt sind. Eine Ministerin sagte kürzlich, sie könne sich kaum noch an das letzte Buch erinnern, das sie gelesen habe, und sei seit ewigen Zeiten nicht mehr in der Oper oder im Theater gewesen. Oder fragen Sie vielleicht einmal eine berufstätige Hausfrau, wann sie zuletzt getanzt oder gesungen hat. Für all diese schönen Seiten des Lebens hat die Nur-Hausfrau Zeit, was natürlich auch ihre Wesensart prägt. Das merken offenbar auch die berufstätigen Frauen. Deshalb reden sie sich ein, sie hätten mehr erreicht und könnten deshalb mit Recht auf die anderen herabblicken. Was aber ist schon der Beruf einer Abteilungsleiterin in einem Kaufhaus gegen den einer Hausfrau und Mutter?

Wenn man vor dem Bücherschrank der Frau von heute steht, findet man berufliche Literatur, Computerbücher usw. Vielleicht ist auch ein Buch über die Mutter und ihr erstes Kind dabei. Man erkennt aber gleich, was wie wichtig ist. Eigentlich ist der Beruf einer Hausfrau und Mutter ein so umfassender, daß die Frau nie genug dazu lernen kann: Sie muß sich doch mehr als ein bißchen auskennen mit Medizin, Psychologie, Ernäh-rungswissenschaften usw. Später, wenn die Kinder in der Schule sind, kommen Pädagogik und sämtliche Schulfächer hinzu, in denen die Mutter doch wenigstens soviel Bescheid wissen sollte, daß sie die Schulaufgaben gelegentlich kontrollieren und im Bedarfsfall auch ein wenig Nachhilfe geben kann. Der Hausfrauenberuf ist also wahrscheinlich der letzte Allroundberuf. Völlig unverständlich ist daher, warum er in der heutigen Zeit so wenig Ansehen und Respekt genießt. Zu dem geringen Ansehen trägt auch die übertriebene Bescheidenheit der Hausfrauen selbst bei. Wenn man sie nach dem Beruf fragt, sagen sie entweder: „nichts besonderes“ oder „nur Hausfrau“. Viele geben lieber ihre frühere Berufsbezeichnung an, um jedenfalls einen gewissen Nimbus von Bedeutsamkeit und Tüchtigkeit zu verbreiten. Nur so, meinen sie, halbwegs mit den beruftätigen Frauen mithalten zu können, die sich durch Übertreibung und Angabe zu wahren Hochstaplerinnen entwickeln können, wenn man sie nach ihrer Tätigkeit fragt: Sie sind z.B. nicht mehr wie früher schlicht „Vertreterin“, sondern sie arbeiten in der „Promotion einer großen Firma als Gebietsleiterin“. Übrigens hat „Promotion“ nichts mit dem akademischen Doktortitel zu tun, sondern wird englisch ausgesprochen und soll bedeutender klingen als Werbung. Auch sonst reden die berufstätigen Frauen häufig in einem Kauderwelsch, das eigentlich nur ihre Aufgeblasenheit demonstriert, jedoch eine Nur-Hausfrau von schlichter Wesensart durchaus in Erstaunen versetzen kann, wenn sie beispielsweise sagen: „Es kam keine response rüber, kein flash-back oder besser gesagt: feed-back, wenn du verstehst was ich sagen will.“ Die so Angesprochene versteht natürlich nicht, was gemeint ist, und bewundert ihre offenbar überlegene Geschlechtsgenossin anstatt sich zu sagen, daß diese es anscheinend nötig hat, in dieser Weise anzugeben, denn eigentlich ist es ja ein Gebot der Höflichkeit, sich so auszudrücken, daß der Gesprächspartner dem Gesagten folgen und es verstehen kann.

 

Wenn hier eine Lanze für die Nur-Hausfrau und Mutter gebrochen wird, so darf natürlich eines nicht verkannt werden: Sicherlich gibt es Notfälle, in denen beide Eheleute arbeiten müssen, um den notwendigen Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen. Von diesen Fällen ist hier nicht die Rede. Die meisten sehen es schon als Notfall an, wenn man sich ohne das Hinzuverdienen der Frau kein großes Auto oder keinen Urlaubsflug in ferne Länder mehr leisten kann. Ist das wirklich so schlimm? Auch ein Urlaub in der näheren Umgebung kann wunderschön sein, wenn man ihn gut plant und nicht nur zu Hause herumgammelt. Allein schon die Welt mit den Augen der Kinder zu sehen, ist ein Erlebnisurlaub besonderer Art, und da braucht man nicht erst Gott weiß wo hinzufahren.

 

 

 

 

20.

 

Zwar man zeuget viele Kinder, Doch man denkt sich nichts dabei; Und die Kinder werden Sünder, Wenn's den Eltern einerlei.

Wilhelm Busch

 

 

Die Frauen von heute wollen auch Verantwortung tragen, ist ein Schlagwort, das man öfter gerade von Politikerinnen hört. Diese Damen tun so, als ob es Verantwortung nur im Berufsleben gäbe. „Hic Rhodos, hic salta!“ pflegten die Römer zu sagen. Übersetzen wir das für die Frau und Mutter, so heißt dies: Hier ist dein Aufgaben- und Verantwortungsbereich; um den hast du dich zu kümmern. Welche berufstätige Frau weiß denn wirklich, welchen Umgang ihre halbwüchsigen Kinder pflegen oder was sich bei ihnen zu Hause abspielt, wenn keiner da ist? Wer unterhält sich mit den Kindern über Bücher, die der Diskussion bedürfen? Wer ist in dem Augenblick da, wenn plötzlich etwas geschieht, was für das Kind lebensentscheidend sein kann?

Auf einer Tagung von Managerinnen unterhielten sich die Teilnehmerinnen darüber, wer während ihrer Abwesenheit für ihre Kinder sorgt: Bei manchen schaute die Oma vorbei, bei anderen waren es „nette Nachbarn“. Wieder andere ließen ihre halbwüchsigen Kinder ganz allein nach dem Motto: „Das Haus ist gut versichert und die Töchter nehmen die Pille. Was soll da schon passieren?“

Diesen Frauen ist offenbar der Sinn dafür abhanden gekommen, daß nicht nur Zimmerpflanzen ständige Pflege brauchen, damit sie nicht verdorren, sondern daß auch Kinder in gleicher Weise stete Zuwendung und Betreuung benötigen, damit sie sich richtig entwickeln können.

In der Fernsehsendung Panorama vom 14.9.2000 zeichneten Lehrer ein erschütterndes Bild von der derzeitigen Situation: Ein großer Teil der Schüler hatte vor dem Unterricht noch nicht einmal gefrühstückt, so daß eine Lehrerin immer eine Packung Knäckebrot für die allerhungrigsten mit in die Schule brachte; ein Drittel der Kinder hatte das Mäppchen mit dem Schreibwerkzeug nicht dabei und so ging es weiter. Wenn man die Bilder der Schulklasse sah, gewann man den Eindruck, daß ein großer Teil verhaltensgestört sein muß - so führten sich die Kinder auf. Es scheint so zu sein, daß auch die Mütter von der sogenannten "Service-Mentalität" erfaßt worden sind, d.h. sie denken offensichtlich: für alles ist jemand zuständig, nur man selbst ist nicht verantwortlich. Die Frauen meinen wohl, für die Erziehung ihrer Kinder seien nicht sie, sondern die hierfür speziell ausgebildeten Kindergärtnerinnen, Lehrer zuständig, und - wenn alle Stricke reißen - ist da ja noch die Bundeswehr, die aus einem verkorksten Knaben einen tüchtigen jungen Mann machen kann. Die modernen Mütter kommen anscheinend gar nicht auf den Gedanken, daß diese Institutionen nicht das leisten können, was zu Hause bei der Erziehung versäumt wurde.

Aber es gibt auch Frauen, die ein schlechtes Gewissen haben, weil sie während ihrer Berufstätigkeit ihre Kinder allein lassen und nicht wissen, was diese inzwischen tun. Deshalb haben sich nun die Kurse für Managerinnen dieses Themas angenommen: Hier wird den Frauen eingeredet, ihr schlechtes Gewissen komme nur daher, daß sie zum Perfektionismus neigen. Nur fragt man sich da unwillkürlich: Was hat das mit Perfektionismus zu tun, wenn Frauen sich so naturgemäß verhalten, wie beispielsweise jede Katzenmutter mit ihren Jungen, indem sie ihren Nachwuchs ständig umsorgt und beschützt?

Das Aufziehen von Kindern ist ein Fulltime-Job, der einer Frau eigentlich keine Zeit für eine Berufstätigkeit läßt, genauso wenig wie ein Mensch gleichzeitig als Arzt und als Lehrer arbeiten kann. Wenn die berufstätigen Frauen trotzdem auf Nachwuchs nicht verzichten wollen, sind sie bestrebt, ihn möglichst bald in den Ganztagskindergarten abzuschieben. Neuerdings gibt es sogar „Wickelkindergärten“, wo die Babys schon im ersten Lebensjahr abgeliefert werden können. Weil dies so praktisch ist, wird der Ruf nach der Vermehrung derartiger Heime immer lauter. Immer öfter setzen Frauen Kinder in die Welt, um dann darüber nachzudenken, wohin sie sie so früh wie möglich in Pflege geben können. Das kommt einem so vor, wie wenn sich jemand einen Hund kauft, um ihn dann in einem Tierheim abzugeben. Anscheinend ist dies der moderne Trend, daß Kinder und Tiere in der heutigen Zeit in gleicher Weise abgeschoben werden. Man kann überspitzt sagen: Früher wurden Kinder als Gottes Geschenk angesehen, heutzutage gelten sie doch oft eher als Störfaktor, wie sich schon aus der immensen Zahl von Abtreibungen (trotz Pille!) ergibt. Typisch ist die Äußerung der Marktforscherin Florence Guesnet im „Spiegel“ (Nr.47/99): „Manchmal bin ich nach einem Wochenende froh, wenn Montag ist, weil kleine Kinder einen dauernd in Anspruch nehmen.“

Zu dem modernen Trend sei noch angemerkt: wirklich individuelle Persönlichkeiten können doch wohl nur im Schoß einer Familie herangezogen werden. Wenn demgegenüber die Kindergärten mehr und mehr die Funktion der Familie übernehmen, wird sich auch hier das bestätigen, was man schon bei den Schulen festgestellt hat, nämlich daß sie eben doch eine Familienerziehung in keiner Weise ersetzen können. Weil dies so ist, hat ja auch ein Mann (!), nämlich Herrmann Gmeiner, die SOS-Kinderdörfer gegründet, in denen einsame Waisenkinder wie in einer Familie aufwachsen können. Demgegenüber stecken die berufstätigen Mütter ihre Kinder tagsüber in Heime, wo sie wie in einem Waisenhaus verwahrt werden. Was für ein Widerspruch!

Bei allem Respekt vor den Kindergärtnerinnen: Sie haben nicht die Möglichkeit, Kinder individuell entsprechend ihren Begabungen und Schwächen zu fördern. Ist beispielsweise ein kleines Kind künstlerisch veranlagt: Wer gibt ihm spezielle Anregungen zum Malen oder wer musiziert mit ihm, wenn nicht die Mutter? Oder wenn das Kind eine Rechtschreibschwäche hat: wer hilft ihm, wenn nicht die Mutter? Natürlich bieten die Schulen für solche Kinder ergänzenden Unterricht an, aber die Erfahrung lehrt, daß Schüler schnell in die Sonderschule abgeschoben werden, wenn es Probleme gibt.

Haben sich die berufstätigen Mütter schon einmal gefragt, wo die Ruhe im Leben ihrer Kinder bleibt, aus welcher, wie man zu sagen pflegt, die Kraft kommt? Diese heimelige Ruhe und Geborgenheit, die gerade die kleinsten Kinder dringend brauchen, kann ein Kindergarten einfach nicht bieten. So ist es kein Wunder, wenn die Einnahme von Beruhigungsmitteln bei Kindern besorgniserregend zunimmt.

 

Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir die bittere Quittung dafür bekommen, wie lieblos heute viele Kinder aufgezogen werden. Amerika ist uns da nur ein paar Jahre voraus: Die Gewaltkriminalität unter Jugendlichen hat dort so erschreckende Ausmaße angenommen, daß es die Menschen nicht nur hierzulande zutiefst erschüttert. Es sind nur die ersten Ausläufer dieser Welle von Gewalt, die nun auch bei uns in Bad Reichenhall, Meißen, Brannenburg und Metten angekommen sind, und die es vorher in dieser Art nie gegeben hat.

Auch die Zahl der Diebstähle, die von Kindern begangen werden und die sich in den letzten Jahren vervielfacht haben, sind ein Alarmzeichen. Die Psychologen sagen uns, daß die Triebfeder dieser Taten mangelnde Liebe ist. Die Kinder wissen, daß ihre Mütter die Wahl hatten, ihre Zeit ihnen oder dem Beruf zu widmen. Sie empfinden es als Lieblosigkeit, daß ihre Mütter die berufliche Karriere vorgezogen haben. Instinktiv entschließen sie sich dazu, zu Sorgenkindern zu werden, indem sie Straftaten begehen. Sie hoffen, daß sie ihre Eltern auf diese Weise zwingen können, sich mehr mit ihnen zu beschäftigen.

 

Vergleichen wir einmal die Jugend von früher mit der heutigen, so müssen wir feststellen, daß bis vor zwei Jahrzehnten die jungen Menschen der älteren Generation mit Höflichkeit und Respekt begegneten. Es war selbstverständlich, daß man z.B. Nachbarn und Lehrer grüßte. Heutzutage wird ein Volksschullehrer von 70 % seiner Schüler nicht mehr gegrüßt, wie eine Umfrage ergab. Die Ausdrücke, mit denen die ältere Generation bedacht wird, zeigen, wie die heutige Jugend denkt. Da ist von „Gruftis“, „Skelettis“ und „Kompostis“ die Rede. Man kann immer wieder feststellen, daß am Anfang der Gewalt eine Diktion der Diskriminierung einer gewissen Bevölkerungsklasse steht. Eine logische Folge derartiger Entwicklungen ist es, wenn dann eines Tages ein junger Mensch, der ausrastet, einen „Grufti“ tatsächlich in die Gruft befördert, denn nicht selten folgt dem Unwort die Untat.

Wenn man früher von einem Generationenvertrag zwischen Alt und Jung sprach, kann man heute eher von einem Krieg reden. Die jungen Leuten von heute setzen sich oft schon äußerlich gesehen in aggressiver Weise von den älteren ab: Denken wir nur an die Hooligans und Rechtsextremen, die schon in ihrer Aufmachung die Bereitschaft zur Gewalt zum Ausdruck bringen wollen. Die Gefahr, daß Kinder sich so entwickeln, ist naturgemäß in den Familien sehr groß, wo beide Eltern den ganzen Tag lang wegen ihrer Berufstätigkeit von zu Hause weg sind.

 

Der Freizeitforscher Opaschowski äußerte kürzlich, daß eine Generation von Jugendlichen nachwachse, die sich wie durch die Medien auch durchs Leben „zappe“, wobei 53% der jungen Leute für Genuß ohne Rücksicht auf die Familie seien.

Bis zum Jahr 2005 wird nach Meinung des Vorstandes des Diakonischen Werks Augsburg, Hanns-Ewald Fehr, fast jeder Dritte an psychologischen Problemen leiden; die Entwicklung sei beängstigend. Die Zahl der Anrufe bei der Telefonseelsorge wachse bundesweit jährlich um 30 %. Als Gründe hierfür nennt Fehr unter anderem übersteigerte Leistungsanforderungen und Vereinsamung in der Gesellschaft; auch würden nur noch in wenigen Familien die Probleme besprochen. So müsse davon ausgegangen werden, daß die Familientragödien, von denen wir täglich in der Zeitung lesen, nur die Spitze des Eisbergs seien.

Wie es bei der nachwachsenden Generation aussieht, erfuhren wir anläßlich des Inter-nationalen Kongresses der Europäischen Ver-einigung für Kinder- und Jugendpsychiatrie 1999, wo der Präsident Prof. Remschmidt feststellte, daß 14 % der Kinder und Jugendlichen psychisch auffällig seien; der Bielefelder Professor Klaus Hurrelmann gab bekannt, daß 30 % der Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren regelmäßig zu Tabletten greifen - hauptsächlich zur Beruhigung. Dr. Rainer Georg Siefen, der Leiter der Westfälischen Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie ergänzte diese traurige Statistik im November 2000 mit der Bemerkung, daß das Ausmaß und die Regelmäßigkeit des Alkoholkonsums bei 15 % aller Jugendlichen besorgniserregend ist und daß 5 % der jungen Menschen regelmäßig Cannabis-Produkte konsumieren.

 

Frau Zerrahn, die berufstätige Mutter einer kleinen Tochter, äußerte in dem erwähnten Artikel im Spiegel: „Man kann heute nicht arbeiten und ein Kind haben, wenn man nicht mindestens fünf Frauen im Hintergrund hat, auf die man sich verlassen kann.“ Nun werden viele berufstätige Frauen sagen, sie hätten ja ein reizendes Kindermädchen oder eine liebe Oma zur Beaufsichtigung der Kinder. Was das Kindermädchen angeht, so verhalten sich Frauen diesen gegenüber so, wie sie es den Männern vorwerfen: sie stellen jemand an für die von ihnen verachteten „niederen Arbeiten“ der Kinderaufzucht und des Saubermachens, während sie selbst Karriere machen. Und was die Oma anbetrifft: Sicher ist es für alle Beteiligten ein Gewinn, wenn sie in einer intakten Großfamilie leben. Aber was viele Frauen unter „Großfamilie“ verstehen, sieht so aus: die alte Generation, die selbst Kinder aufgezogen und häufig die Eltern bis ans Lebensende gepflegt hat, wird nun eingespannt, um die Enkel aufzuziehen; dabei hätte sie sich eigentlich längst ein bißchen Freiheit und Ruhe verdient. Sicher macht es den Alten Freude, wenn sie so engen Kontakt zu den Enkeln haben, aber die ganze Last von deren Erziehung und Pflege überfordert sie doch, besonders, weil sie oft keinen Dank, sondern herbe Kritik für ihre Bemühungen ernten. Dennoch machen sie das Spiel der berufstätigen Frauen mit, weil sie berechtigte Angst haben, daß es sonst Streit gibt und sie dadurch ihre Enkel verlieren könnten. Außerdem sind sie der Meinung, daß die Kinder bei ihnen auf alle Fälle immer noch besser aufgehoben sind als dort, wo sie sonst verwahrt würden.

Berufstätige Mütter scheuen sich auch nicht, den ungeliebten Haushalt auf die Kinder abzuschieben. In der Sendung „Aus der Reihe tanzen“ über die Berufswelt von Morgen stellten die Autorinnen im 3-sat-Fernsehen Managerinnen als Vorbild hin, die ein sehr merkwürdiges Familienleben führten: Eine dieser Spitzenfrauen hatte sogar drei Kinder und sprach davon, daß diese natürlich auch Verantwortung in der Familie übernehmen müßten. Das sah so aus, daß der 12-jährige Sohn das Mittagessen kochte. Wir sehen also, daß mit dem Wort Verantwortung nichts anderes gemeint ist als Kinderarbeit, über die wir uns empören, wenn sie im fernen Asien oder Afrika stattfindet. Nichts gegen eine gelegentliche Mithilfe der Kinder! Aber Frauen, die ihre Kinder in dieser Weise einspannen, beuten sie ohne zwingende Notlage aus, indem sie sie an dem Arbeitsplatz beschäftigen, welcher der unfallträchtigste überhaupt ist, nämlich im Haushalt. Frauen, die sich so gescheit und sogar überlegen vorkommen, sollten doch wissen: Ein Kind leistet allein schon dadurch, daß es wächst, so viel wie ein Schwerarbeiter; wenn das Kind dann noch einen anstrengenden Vormittag in der Schule hinter sich hat, braucht es einfach eine Ruhepause, beispielsweise an einem gedeckten Mittagstisch. Wenn die Frauen das heute nicht mehr so sehen wollen, liegt das anscheinend daran, daß sie ihre Sensibilität in den Beruf einbringen, wie sie zu sagen pflegen, so daß zu Hause nichts mehr davon zu spüren ist.

Interessant ist, wie die neuen berufswütigen Mütter in den Augen der Großmuttergeneration dastehen: Die eigenen Mütter sehen ihre Töchter ungefähr so ähnlich, wie wir Männer es tun. Zwei Punkte fallen den Omas besonders auf: Sie staunen, wie unsensibel die jungen Mütter für Gefahren sind, die ihren Kindern drohen. In einer Kaffeerunde reden sich die Omas ihren Kummer von der Seele: „Da läßt es meine Tochter doch tatsächlich zu, daß unsere zweijährige Enkelin mit dem Kochlöffel auf das Neugeborene losgeht; als ich dazwischen gehe, sagt sie nur: „Was regst du dich denn auf: sie liebt doch das Baby!“ „Und unsere Tochter", berichtet eine andere Oma, „läßt unser Enkelkind mit einer Pillendose spielen, obwohl es ohnehin schon zu viel Spielzeug hat; aber das scheppert halt so schön. Als ich mich sorge, sagt meine Tochter: „Die kriegt die Pillendose ja nie auf!“. Sie hat's doch geschafft und hat die Pillen gegessen; dann mußte die arme Kleine für eine Woche ins Krankenhaus.“ So geht es weiter. Am Schluß sind sich alle darin völlig einig: „Aber sagen darf man ja nichts!“ In den Augen vieler Omas haben ihre Enkel nur durch glückliche Zufälle oder dank eines wachsamen Schutzengels bisher überlebt.

Das gilt auch für den zweiten Punkt, der den Omas aufstößt: Früher hatten sie ein gewisses Programm, mit dem sie ihre Kinder so gesund wie möglich aufzogen: Ob sie ihnen nun Karottensaft oder Lebertran gaben, ob sie dieses oder jenes Gemüse kochten, ob sie im Sommer zur Abhärtung an die Nordsee fuhren: Sie überlegten genau, was gut für die Gesundheit der Kinder sein könnte. Früher war es so, daß solche Traditionen von Generation zu Generation weitergegeben und natürlich durch eigene Erfahrungen ergänzt wurden.

Die Frauen von heute wollen von diesen Erfahrungen ihrer Mütter im allgemeinen nichts mehr wissen. Sie denken, jemand, der mit einem Computer nicht umgehen kann, hat auch einer modernen Frau von heute nichts mehr zu sagen; das bißchen Wissen, das die Alten haben, kann man sich ja notfalls auch bequemer aus dem Internet holen. Die meisten Mütter von heute machen sich über die Zusammenhänge von Ernährung und Lebensführung einerseits und Gesundheit andererseits überhaupt keine Gedanken mehr. Sie füttern ihren Nachwuchs mit Fertigessen aus der Tiefkühltruhe und fahren im Urlaub in den heißen Süden. Daß auf diese Weise das Immunsystem der Kinder nicht gestärkt wird und die Allergien auch aus diesem Grund zunehmen, wird ihnen kaum bewußt. So ist es nicht verwunderlich, wenn auf dem 95. Jahrestag der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin festgestellt wurde, daß jedes fünfte Kind chronisch krank ist und die Tendenz dieser Entwicklung steigt; an erster Stelle dieser Erkrankungen liegen die Allergien gefolgt von Erkrankungen des Bewegungsapparats und Fehlernährungen. Mit anderen Worten: die Kinder bewegen sich zu wenig und essen das Falsche. „Bei unseren Kindern tickt die Zeitbombe“; äußerte der Karlsruher Sportmediziner Prof. Klaus Bös. Was die Bewegung anbetrifft, so war es früher selbstverständlich, daß ein Junge Klimmzüge machen konnte, es fragte sich nur, wie viele. Heute kann nur noch jeder fünfte Viertklaßler einen einzigen Klimmzug schaffen, wie der Vorsitzende des Berufsverbandes der Orthopäden Heber auf deren Kongreß mitteilte, wobei er die Folgekosten des Bewegungsmangels mit Milliardensummen bezifferte. Bezüglich der Fehlernährung liegen genauere Zahlen vor. Der Vorsitzende des Vereins zur gesunden Ernährung und Diätetik Müller gab bekannt, daß 100 Milliarden von den insgesamt 500 Milliarden Kosten im Gesundheitswesen durch falsches Essen verursacht würden. Es ist also kein Wunder, wenn Prof. Schranz aus Gießen mitteilte, daß schon jeder sechste Teenager verkalkte Herzkranzgefäße hat. Ein Mediziner äußerte sogar einmal die sicherlich zutreffende Vermutung, daß selbst in der schlimmsten Kriegs- und Nachkriegszeit weniger Gesundheitsschäden durch Mangel an geeigneter Nahrung hervorgerufen wurden wie in der heutigen Zeit des Überflusses durch Fehlernährung. Die Zuckerkrankheit hat sich beispielsweise weltweit in den letzten 15 Jahren auf 150 Millionen Fälle verfünffacht, wobei die Steigerungsrate natürlich ausschließlich auf das Konto der Industrienationen geht: Weil dort die berufstätigen Frauen den Kindern immer weniger Mutterliebe geben können, kompensieren sie diesen Zustand, indem sie ihrem Nachwuchs Süßigkeiten oder Geld zustecken; daß dieses Geld von den Kleinen dann natürlich auch meistens Leckereien umgesetzt wird, können wir täglich im Straßenbild beobachten, wo wir den Nachwuchs ständig mit Eis und Snacks herumlaufen sehen.

 

Wie wir oft in der Zeitung lesen, ist der Sport das Stiefkind der Schulfächer. Immer mehr Stunden fallen aus; noch dazu fehlt es häufig an geschulten Sportlehrern. Hier wäre es Aufgabe der Mütter, gegenzusteuern, indem sie ihren Kindern mit Spaß und Spiel die notwendige Bewegung verschaffen. Aber berufstätige Mütter haben unter der Woche keine Zeit für eine Radtour, ein Tennisspiel oder einen Schwimmbadbesuch mit ihren Kindern.

Immer mehr Mütter tun ihren Kindern sogar Unglaubliches an, wie der Deutsche Kinder- und Jugend-Ärztetag 1999 mitteilte: Sie fliegen immer öfter mit Last-Minute-Reisen in tropische Länder, ohne die notwendige ärztliche Beratung und Impfung in Anspruch zu nehmen. Lebens-gefährliche Erkrankungen der Kinder sind die Folge. Der Rat der Ärzte, Urlaub an der heimischen Nord- und Ostsee oder auf dem Bauernhof zu machen, wird von vielen jungen Müttern ebenso als Zumutung empfunden wie ihre Mahnung: „Das Ja zum Kind heißt gegebenenfalls auch Verzicht und Rücksichtnahme auf seine Bedürfnisse.“ Für die Mütter von heute sind die Ärzte nicht für solche Ratschläge zuständig, sondern haben gefälligst die Kinder wieder gesund zu machen, wenn ihnen - wie so oft - durch Leichtfertigkeit der Eltern etwas zugestoßen ist.

 

 

 

 

21.

 

Das erste, das der Mensch im Leben vorfindet, das letzte, wonach er die Hand ausstreckt, das Kostbarste, was er im Leben besitzt, ist die Familie.

Adolf Kolping

 

 

Wie geht es eigentlich heute den meisten berufstätigen Frauen mit ihren Kindern? Eine Diskussion in einer nahegelegenen Mutter-und-Kind-Klinik brachte es an den Tag. Als Haupterfolg ihres Klinikaufenthalts bezeichneten es die Mütter, daß sie auf diese Weise ihre Kinder erst richtig kennen gelernt hätten. Soweit ist es also schon gekommen, daß Frauen einen Klinikaufenthalt benötigen, um ihre Kinder kennen zu lernen.

 

Viele Frauen haben das Gefühl dafür verloren, daß der Beruf der Hausfrau und Mutter etwas ganz besonderes ist: Hier kann die Frau ganz sie selber sein, unverwechselbar oder besser gesagt unersetzbar. Im Berufsleben kommen und gehen die Menschen; jeder ist im allgemeinen zu ersetzen - so oder so. Die „Planstelle“ einer Frau und Mutter kann nur von einer einzigen Person richtig ausgefüllt werden, nämlich von der Mutter selbst. Aber die Frau im Beruf hat Ersatzlösungen gefunden oder wie es eine Unternehmerin vornehmer ausdrückte, die notwendige Infrastruktur geschaffen: Der Babysitter, das Kindermädchen und auch die Kindergärtnerin übernehmen immer mehr die Rolle der Mutter, anstatt nur ergänzend tätig zu werden. So, wie die Mutter zu einer ersetzbaren Person wurde, ist aus der Ehefrau im Laufe der Jahre die Lebensgefährtin geworden, die nun aber doch ehrlicher „Lebensabschnittsbegleiterin“ genannt wird.

Daß die Familie heutzutage nur noch ein lockerer Verband von Personen für eine gewisse Zeit ist, wird einem klar, wenn man ihre Gründung miterlebt:

Die Art, wie heutzutage Hochzeiten gefeiert werden, zeigt, daß nur noch Äußerlichkeiten den Ton angeben: In Frauenzeitschriften wird immer mehr gegen die angeblich langweilige Form der Eheschließung polemisiert: Ein „verknöcherter Standesbeamter“ und ein „verstaubter Pfarrer“ sind zu wenig für die heutige verwöhnte Frauenwelt. Man will „witzige“ Leute für die Trauung. Und so wird empfohlen, irgendeinen Spaßvogel über das Internet mit den notwendigen Papieren auszustatten, damit er die Eheschließung vornehmen kann. Dann muß das Brautpaar sich selbst noch etwas Originelles einfallen lassen: Allerdings sind Trauungen unter Wasser, am Bungee-Seil, am Fallschirm usw. schon da gewesen, also nicht mehr originell. Vielleicht erleben wir schon bald einmal eine Hochzeit im Bordell statt in der Kirche. Wie sagte kürzlich eine Braut, als man ihr wünschte, daß ihre Ehe gut gehe: „Na ja, jedenfalls habe ich mit Sicherheit ein paar Tage Spaß gehabt.“

Die Frauen von heute leiden an einer Art von Begriffsverwirrung. In einer Diskussion darüber, was für sie das Wort Familie bedeutet, einigte man sich darauf, daß sie etwas anderes sein müsse, als sie es bisher war. Früher war die Kindheit in der Geborgenheit einer Familie das einzige Paradies, aus dem man nie vertrieben werden konnte. Wenn man in Frauenzeitschriften liest, wie junge Frauen heute über die Familie debattieren, meint man, sie reden von einer Art Hölle oder Fegefeuer. Sie stellen die Familie und die Ehe als eine "Keimzelle des Patriarchats" hin und versteigen sich zu der Behauptung, diese gesellschaftliche Struktur sei per se gewaltsam (Elke Müller-Mees: „Die aggressive Frau“). Die Schriftstellerin Susanne Riedel spricht in ihrem Buch „Kains Töchter“ sogar von einem „Kinderauschwitz“. Wer, wie viele Frauen es tun, die Familie demontiert, macht die Kinder zu seelischen Obdachlosen, die bindungsunfähig sind. Die Folge davon wird sein, daß die Konflikte in der Gesellschaft zunehmen zwischen Inländern und Ausländern, Männern und Frauen, Alten und Jungen usw.

 

Während berühmte Schriftsteller in rührender Weise über Weihnachtsfeiern aus ihrer Kindheit berichten, erzählen uns die Frauen von heute, daß sie an den wenigen Festtagen im Elternhaus ein Martyrium durchlitten hätten: Lauter Zwänge und Pflichten: Sie mußten zu Hause bleiben, an der Festtafel sitzen (wobei sie das Wort „Tafel“ mit wahrem Widerwillen über die Lippen bringen), mußten kindische, einschläfernde Weihnachts-lieder singen usw., also eine Summierung von Unerträglichkeiten, die nur durch die Geschenke etwas abgemildert wurde und dadurch, daß man kurz in seinem Zimmer verschwinden konnte, um sich bei Musik vom eigenen Walkman zu erholen und zu entspannen.

Was einmal als Fest der Liebe galt, wird heute als Streßfaktor empfunden, obwohl vieles leichter geworden ist: Die Kaufhäuser stellen sogar Einwickeldienste für die Geschenke zur Verfügung. Stollen und Gebäck muß man nicht mehr selbst backen, sondern kann sich in Geschäften aussuchen, was man will. Auch können sich viele leisten, an den Festtagen zum Essen zu gehen. Trotzdem entfliehen immer mehr Familien auf Wunsch der berufstätigen Mütter dem Weihnachtsstreß und fliegen irgendwo hin. Dann hocken sie in einem fernen Land am Strand und bilden sich ein, ein besseres Fest erlebt zu haben als zu Hause. Sich selbst belügen zu können, ist nämlich eine Eigenschaft, die Frauen meisterlich beherrschen.

Wenn man manchen modernen Frauenzeitschriften folgt, scheint das Familienleben eine leere Hülle geworden zu sein, gefüllt mit Leerformeln wie: „Ach, ist die Kleine groß geworden“, bis zu dem unangenehmen Zwang, „danke“ und „bitte“ sagen zu müssen. Manche junge Frauen empfinden Höflichkeitsformeln in der Familie als bloße Dressurrituale: Schließlich hätten die Kinder ja Anspruch auf Geschenke und bräuchten also weder groß darum zu bitten noch sich überschwänglich dafür zu bedanken.

Eine ältere Dame berichtete einmal, in ihrer Familie habe es in den letzten Jahren ein knappes Dutzend Geburten gegeben. Sie habe sich bemüht, jedesmal zu dem freudigen Ereignis etwas Besonderes zu schenken: Sie habe aus alten Büchern Sinn- und Segenssprüche herausgesucht, kunstvoll abgeschrieben und mit Blumen und Ornamenten ummalt, individuelle Strampel-höschen gehäkelt, Lätzchen mit Applikationen gefertigt, Spieluhren in handgefertigte Kuschel-tiere eingenäht und dergleichen mehr. Das Echo sei sehr enttäuschend gewesen: In manchen Fällen habe sie erst nach Monaten ein kurzes Danke-schön gehört, in anderen Fällen überhaupt nichts. Sie meinte dazu: „Man soll deshalb nicht schlecht von den Leuten denken: Schließlich kann ja einmal bei der Post etwas verloren gehen.“ Mit dem Rat ihres Mannes, bei der nächsten Geburt einfach zu behaupten, ihr Geschenk sei bei der Post offenbar verschwunden, wollte sie sich nicht anfreunden.

Wenn man die ganze Entwicklung so verfolgt, dürfte der Trend dahin gehen, daß Geschenke in Zukunft per Mausklick am Computer ausgewählt werden und dem Empfänger direkt zugesandt werden. Der bedankt sich dann per E-Mail, wobei er in dem Programm „www.danke-schön.de“ eine Danknachricht anklickt, oder noch einfacher eine SMS-Nachricht schickt. Nur bleibt halt leider dabei die Liebe auf der Strecke. Irgendwann wird sich der Beschenkte fragen, was er mit dem Zeug anfangen soll, das er sich doch viel besser selbst hätte aussuchen und kaufen können.

Auch das Essen der Familie von heute scheint zur „Abfütterung“, zum bloßen Kalorientanken, entartet zu sein. Was einmal eine elementare Lebensfreude war, ist zu einem Vorgang verkommen, der mit dem Betanken eines Autos vergleichbar ist. „Für viele Menschen ist Essen nicht mehr etwas, wozu man sich extra hinsetzt,“ sagt die Ernährungswissenschaftlerin Linda van Horn. „Es ist etwas, was man tut, während man etwas anderes erledigt.“

Meist ist es in den Familien so, daß jeder, der Hunger hat, sich etwas nach seinem Geschmack aus der Tiefkühltruhe holt und in die Mikrowelle schiebt. Die Fastfoodwelle hat auch das traute Heim erreicht. Daß diese Art der Ernährung krank macht, können Wissenschaftler noch so oft in Zeitungen oder im Fernsehen vorbringen, es nützt nicht viel. Ein großer Teil der berufstätigen Frauen ist der Ansicht, daß dies nun einmal der Tribut sei, den man in dieser modernen Zeit erbringen müsse. Allerdings sind es hauptsächlich die Männer, die den Tribut für die Fehlernährung zu zahlen haben: An der Hamburger Universität wurde beispielsweise festgestellt, daß die Studenten von heute 70 % weniger Spermien produzieren als die Generation vor 40 Jahren. Ähnlich verhält es sich mit der Libido, die in vergleichbarer Weise abgenommen hat. Diese elementare Lebensfreude wird genauso kaputt gemacht wie die andere, nämlich die Lust am Essen. Die Menschen sehen nicht mehr den Zusammenhang, auf den Psychologen gelegentlich in den Zeitungen aufmerksam machen: Wie jemand ißt, so liebt er auch.

 

Während man früher für „essen“ auch so vornehme Vokabeln wie „speisen“, „dinieren“ oder „soupieren“ verwendete, „haut“ man sich heute „einen Snack rein“. Unter „Tafel“ verstehen junge Leute heute kaum noch einen festlich gedeckten Tisch, sondern nur noch die schwarze Fläche, die in der Schule an der Wand hängt. Das Wort Essenskultur ist ein Fremdwort geworden.

 

Wenn überhaupt noch ausnahmsweise die gesamte Verwandtschaft zusammenkommt, geschieht dies meist auf Einladung der Älteren. Allerdings hält es die jüngere Generation im allgemeinen nicht mehr für nötig, sich für eine solche Einladung zu bedanken, denn schließlich waren sie es ja, die ihre kostbare Freizeit für den Besuch „geopfert“ haben. Wenn also jemand zu danken hat, dann wären das die Älteren. Wie undankbar gerade die Frauen von heute sind, ist offenbar auch schon den jungen Männern aufgefallen. In der Fernsehsendung „Herzblatt“ wurden junge Männer gefragt, was sie denn an den Frauen am meisten „nervt“. Die Antwort lautete: „... daß sie sich nicht einmal bedanken, wenn sie eingeladen werden.“

À Apropos bedanken: Früher war es einmal üblich, daß man sich sogar bei seinem Herrgott durch ein Tischgebet für das Essen bedankte. Das ist aber schon so sehr in Vergessenheit geraten, daß einer Frau vor Schreck der Löffel in die Suppe fiel, als ein Mönch in einem Gasthaus gewohnheitsmäßig vor dem Essen das Kreuzzeichen machte.

 

 

 

 

 

 

22.

 

Der reiche Mann engagiert sich eine Köchin, eine Sekretärin, ein Hausmädchen, eine Wäscherin. Der ärmere Mann heiratet einfach.

Shirley Mac Laine

 

 

Wie stellen sich eigentlich die Frauen von heute die Familie vor? Ganz einfach: „Ganz anders“ und „jede Menge Spaß“. Nun haben freilich die Menschen auch bisher schon Familien gegründet, weil sie hofften, dadurch unter anderem auch mehr Lebensfreude zu haben. Aber sie haben doch auch die große Verantwortung und die vielen Pflichten gesehen, die sie damit auf sich genommen haben. Das Leben ist nun einmal nicht nur Spaß, auch das Familienleben nicht, denn schließlich bereiten Kinder nicht nur Freude, sondern manchmal auch Sorgen. Die Familie als „Spaßgemeinschaft“ ist bei den heutigen Möglichkeiten durchaus vorstellbar: Problemkinder werden dann halt in psychologisch betreute Heime abgeschoben. Auch gegen einen besonderen Kindergarten, der kranke Kinder lustig betreut, werden die Ärzte nicht lang ihr Veto aufrecht erhalten können, wenn die Nachfrage der berufstätigen Frauen entsprechend groß und eindringlich ist.

Wir sehen also: wie schon vorher die Zeit der „Großfamilie“ zu Ende gegangen ist, ist auch die Familie von heute ein Auslaufmodell. Schwangerschaft und Heirat sind nicht mehr wie früher eine Pflichtkombination, ermittelte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im November 2000: So seien 41 % der Frauen in den neuen und 27 % in den alten Bundesländern bei der Geburt ihres ersten Kindes ledig gewesen. Daß die „Ursprungsfamilie“ zerfällt, lehrt ein Blick in die Statistik einer Großstadt: Demnach leben 40 % der Vorschulkinder bei nur einem Elternteil.

In diesem Zusammenhang ist interessant festzustellen, aus welchen Gründen heute noch geheiratet wird. Früher war die Antwort einfach: zwei junge Menschen, die sich liebten, wollten eine Familie gründen und ihre gemeinsamen Zukunftspläne verwirklichen. Für unsere Zeit haben psychologische Studien ergeben, daß junge Menschen nicht mehr unbedingt Kinder wollen und sich auch für ihr künftiges gemeinsames Leben meist nichts vorgenommen haben, sondern sie tun sich zusammen, um der Einsamkeit zu entgehen - eine traurige Basis für ein Zusammen-leben. Statt der berühmten drei Worte, sagt man heute: „Ich brauche dich.“ Es ist also nicht mehr vom Gebenwollen die Rede, sondern man will etwas haben. Echte Zufriedenheit kann sich dabei sicher nicht einstellen: Vergleicht man die Paare von früher mit denen von heute, so wird ein großer Unterschied augenfällig: Früher waren die Paare, die eine Familie gründeten, am Ziel ihrer Wünsche: das Glück strahlte ihnen aus den Augen und jeder freute sich, ein bißchen an diesem jungen Glück teilhaben zu können. Die jungen Paare von heute wirken dagegen häufig überfordert oder gelangweilt. Wer sie sieht, wird kaum mehr das Gefühl bekommen: „Ich muß unbedingt auch heiraten, um so glücklich zu werden.“

Auch die Kinder sind heute nicht mehr glücklich. „Oh selig, oh selig ein Kind noch zu sein....“ beginnt die Arie einer bekannten Oper. Sie paßt nicht mehr in unsere Zeit, denn die Lage der Kinder ist alles andere als beneidenswert. Schauen wir uns einmal das moderne Familienleben aus der Perspektive der Kinder an: Nehmen wir vielleicht als Demonstrationsobjekt nur den Verlauf eines ganz normalen Morgens:

Der Wecker läutet. Die Eltern erledigen ihre Morgentoilette und richten das Frühstück her. In letzter Minute werden die Kinder geweckt, die ja den Schlaf so dringend brauchen. Die Kinder sind noch wie in Trance. Sie wollen einfach nicht aus dem warmen Bett. Es gibt den ersten Streit, weil die Eltern drängen. Heulend oder mindestens grantig sitzen die Kinder endlich am Frühstücks-tisch. Natürlich haben sie keinen Appetit. Das ist der Anlaß für den zweiten Streit zwischen ihnen und den Eltern. Der dritte folgt, wenn die Kinder ihre Medizin einnehmen sollen, denn ohne die geht es heutzutage nicht mehr. Die Kinder mögen nicht, aber sie müssen. Was sich nun abspielt, kann man vielleicht mit Fug und Recht als eine Art von Vergewaltigung bezeichnen: Der Vater hält die Kinder nacheinander fest; die Mutter flößt einen Eßlöffel Arznei in den schreienden Mund. Dann kommt die nächste Katastrophe: Die Kinder müssen angezogen werden, aber sie wollen sich selbst ankleiden. Dafür steht aber keine Zeit zur Verfügung. Also werden die protestierenden Kinder mit Gewalt in ihre Overalls gesteckt: Reißverschluß zu, Schuhe an und dann ab in den Kindergarten! Welche Art von Menschen wachsen da wohl heran, wenn der Rhythmus der elterlichen Arbeit schon das Leben der kleinsten Kinder diktiert? Der Nachwuchs wird schon im frühesten Kindesalter Opfer von Gewalt und Aggression. Kinder, die so aufwachsen, werden selbst gewalttätig, weil sie das Verhalten der Erwachsenen als Maßstab nehmen und nachahmen. Auch werden sie durch die Fernsehprogramme in dem Eindruck bestärkt, auf diese Weise ließen sich Probleme einfach lösen. Wir nähern uns in dieser Beziehung immer mehr amerikanischen Verhältnissen: Ein Drittel der Hamburger Schüler erscheint bewaffnet zum Unterricht. Man wird also auch in Schulen genauso wie an Flugplätzen Waffenkontrollen einführen müssen, denn aus harmlosen Kindern sind potentielle Terroristen geworden. Schuld daran ist die durch die Berufstätigkeit der Frau bedingte Auflösung der Familie. Denn Kinder können nur im Rahmen einer intakten Familie zur Anerkennung sozial-ethischer Grundwerte erzogen werden. Die Schule kann nicht mehr nachholen, was zu Hause versäumt wurde.

Bei der Art und Weise, wie heutzutage mit den Kindern umgegangen wird, wundert es uns nicht, daß wir im Herbst 2000 die Schlagzeile zu lesen bekamen: „TV-Gerät wichtiger als die Eltern“. Der Kindersender Fox Kids hatte eine Umfrage unter Kindern zwischen sechs und dreizehn Jahren durchgeführt. Gefragt wurde, wen oder was die Kinder am liebsten auf eine einsame Insel mitnehmen würden. Für ein Drittel der Kinder war der Fernseher am wichtigsten. Es folgte der Lieblingsschmöker mit einer 13%-igen Quote. Nur 3% der Kinder legten auf die Gesellschaft ihrer Eltern wert. Auch in ihren Augen ist die Familie also offenbar ein Auslaufmodell, denn sie wurden ja in diesem Sinne erzogen. Vielleicht sind für die Kinder von heute an der Familie nur noch die Service-Leistungen interessant, die sie erbringen muß.

 

Warum soll man heutzutage eigentlich noch heiraten? Die Unterhaltung zwischen Ehegatten dauert im Durchschnitt pro Tag nur 7 Minuten. Tendenz abnehmend. Vor ein paar Jahren waren es noch 8 Minuten. Nun muß man bedenken, daß in diesem Durchschnittswert Urlaub sowie Sonn- und Feiertage eingerechnet sind. Das bedeutet, daß Eheleute an einem normalen Tag keine 5 Minuten mehr miteinander reden (notwendige Mitteilungen inbegriffen!). Kurzum, ein echtes Gespräch findet in der Ehe kaum mehr statt. Oder soll man sagen: der Unterhaltungswert einer Frau ist auf dem Nullpunkt angekommen? Immer mehr Ehepaare reden überhaupt nicht mehr miteinander, jedenfalls zeitweise, was durchaus mehrere Monate bedeuten kann. Wo sind die guten alten Zeiten geblieben? Ist die Ehe von heute nur noch Langeweile zu zweit? Nicht umsonst liest man ja in manchen ehrlichen Heiratsanzeigen: „Ich mag nicht mehr länger allein vor dem Fernseher sitzen...“

 

Was sich geändert hat, wurde mir klar, als ich ein Gespräch von Frauen verschiedener Generationen verfolgte: Eine ältere Dame äußerte bewundernd: „Ich finde das toll, wie selbstbewußt die jungen Frauen von heute diskutieren. Das kann ich nicht einmal jetzt, wo ich älter bin.“

Darauf antwortete eine jüngere: „Dafür können sich die Frauen Ihrer Generation besser unterhalten; sie kommen vom Hundertsten ins Tausendste und haben viel Spaß dabei. Manchmal, wenn ich ältere Damen beim Kaffeekränzchen beobachte, frage ich mich: Warum lachen die mehr als wir.“

 

Als ich in meinem Beruf anfing, fragte mich mein Vorgesetzter, ein überzeugter Junggeselle, ob ich verheiratet sei. Als ich verneinte, meinte er zufrieden: „Gut so! Solche Leute können wir brauchen, die auch abends noch den Kopf frei haben für berufliche Probleme und sich nicht von ihrem Weib voll labbern lassen.“ Heute bräuchte er wegen der 5 Minuten Gesprächszeit diese Frage nicht mehr zu stellen.

 

Vielleicht ist dies auch mit der Grund, warum die Zahl der Eheschließungen immer mehr abnimmt und die Zahl der Scheidungen zunimmt.

Die zunehmende Zahl von Scheidungen ist deshalb besonders bemerkenswert, weil die jungen Leute von heute normalerweise schon einige Zeit zusammengelebt haben, bevor sie sich zur Ehe entschließen; sie müßten also eigentlich besser wissen, ob sie auch zusammenpassen, als es die Generation ihrer Eltern und Großeltern gewußt hat. Auch stehen den jungen Leuten heutzutage vielfältige Hilfen zur Verfügung, die es früher nicht gegeben hat: zum Beispiel Konflikt-Bewältigungskurse bei Kirchen und Volkshoch-schulen. Wenn es trotzdem gerade meist die Frauen sind, welche die Scheidung beantragen, liegt dies daran, daß sie von Harmonie-bedürftigkeit auf Konfliktkurs umgeschaltet haben. Am Beispiel „Familie“ sehen wir, daß es die Frauen sind, die den Abbau der traditionellen Werte betreiben. Wenn viele von ihnen schon lieber in den Beruf gehen, müssen sie auch allen deutlich machen, daß mit der Familie sowieso nicht mehr viel los ist.

 

 

 

 

 

 

23.

 

 

Frauen eignen sich besser für die Arbeit am Computer, weil sie in gleicher Weise totale Verwirrung stiften können wie er.

 

 

Man kann es kaum begreifen, warum die heutigen Frauen so wild und versessen auf das Berufsleben sind. Da könnten sie einen Traumjob als Hausfrau bei dem besten „Arbeitgeber“ der Welt, nämlich dem eigenen Ehemann haben. Trotzdem drängen sie auf den Arbeitsmarkt und nehmen dort anderen, die dringend einen Job suchen, die Arbeitsplätze weg. Wie anders waren doch noch ihre Mütter: Sie suchten sich mit größtmöglichem Einsatz einen Mann, der soviel verdiente, daß sie nicht mehr zu arbeiten brauchten.

Blicken wir einmal zurück in die Anfänge unserer Republik: Die Frauen halfen zunächst beim Wegräumen der Trümmer des 2. Weltkriegs (daher der Name „Trümmerfrauen“). Dann aber zogen sie sich wieder in den Haushalt zurück. Der gesamten Familie genügte das Einkommen des Mannes, das damals nur ein Fünftel des Werts betrug, auf den sich die heutigen Einkünfte belaufen. Unser damaliger Bundeskanzler Adenauer verkündete stolz, der Hauptunterschied zwischen dem kommunistischen System der DDR und unserem Staat bestehe darin, daß drüben die Frauen im Berufsleben tätig sein müßten, während sie hier ihrer wahren Berufung als Hausfrau und Mutter folgen könnten; der christlichen Familie im Westen stehe im Osten eine zerstörte Gemeinschaft gegenüber, bei der die Kinder im Ganztageskindergarten abgeliefert werden müßten.

 

Was ist es eigentlich, was die Frauen nun auf einmal so wild auf eine Tätigkeit außerhalb des Haushalts macht? Manche Frauen behaupten, zu Hause würde ihnen vor Langeweile die Decke auf den Kopf fallen, denn die kleinen Kinder böten keine rechte Ansprache. Man muß sich schon fragen, an welcher Art von seelischer Verbildung bzw. Lieblosigkeit Frauen leiden, die so reden. Hat denn eine Verkäuferin, die beispielsweise in einem Kaufhaus Pullover verkauft, etwa mehr Ansprache? („Der Pulli steht Ihnen besser als der blaue!“) Gibt es etwas Interessanteres, als die eigenen Kinder aufwachsen zu sehen und zu beobachten, wie sie sich die Welt Stück für Stück erobern?

Ist es nicht bei der heutigen Lage auf dem Arbeitsmarkt verwerflich, wenn die Richtersfrau unbedingt noch halbtags als Lehrerin tätig sein muß, obwohl so viele Junglehrer arbeitslos sind? Vielen Frauen ist gar nicht bewußt, daß sie durch ihren Drang ins Berufsleben eine fatale Entwicklung ausgelöst haben: Der Reallohn muß zwangsläufig sinken, wenn immer mehr Menschen auf dem Arbeitsmarkt nach Stellen suchen. Wie absurd die Folgen letztlich sein werden, wurde mir bei einem Gespräch mit Bekannten bewußt. Ein junger Architekt, der sich sehr darüber freute, überhaupt eine Anstellung gefunden zu haben, verdient gerade so viel wie ein Hilfsarbeiter und ist kaum noch in der Lage, seine vielköpfige Familie zu ernähren; sein Vater dagegen hat als Baurat ein wesentlich höheres Einkommen. Letztlich könnte es also soweit kommen, daß sich der Lohn halbiert, wenn nicht nur der „Ernährer“, sondern auch die Frau arbeitet. In dem Buch „Die Globalisierungsfalle“ schildern die Autoren Martin und Schumann, daß z.B. bei den meisten Banken in der nächsten Zeit etwa die Hälfte aller Arbeitsplätze wegfällt und die Direktbankableger der großen Geldinstitute statt 23 bis 30 DM pro Stunde nur noch 16 DM Stundenlohn zahlen - und das ist erst der Anfang einer lawinenartigen Entwicklung.

 

Beziehen wir jetzt noch die sonstigen derzeitigen Trends mit ein: Die Berufstätigkeit der Frauen nimmt ebenso zu wie die Zahl der Scheidungen. Umgekehrt nimmt die Lust zu heiraten und Kinder in die Welt zu setzen immer mehr ab. Wenn das so bleibt, läßt sich absehen, wann die Bundesrepublik, die sowieso schon zum Staat alter Menschen geworden ist, langsam ausstirbt. Um diese negative Entwicklung zu stoppen, wird nichts anderes übrig bleiben, als daß man schließlich die Tätigkeit einer Hausfrau und Mutter so gut besolden muß wie eine attraktive Berufsarbeit, damit schließlich wieder mehr Kinder geboren werden, die einmal die Altersrenten bezahlen.

 

Manche Frauen finden, daß nach Möglichkeit jeder Ehegatte nur eine Halbtagsstelle annehmen sollte. Aber selbst wenn beispielsweise ein Ehepaar eine Arzt- oder Anwaltspraxis gemeinsam betreiben würde, wäre dies vom Aufwand her höchst unrentabel: In der heutigen Zeit wird nämlich von jedem Berufstätigen verlangt, daß er sich ständig fortbildet. Nehmen wir an, er benötigt hierfür täglich eine Stunde, so ist der Zeitaufwand doppelt so hoch, wenn zwei sich einen Arbeitsplatz teilen. Ähnlich verhält es sich mit der Fahrzeit zum Arbeitsplatz und wieder nach Hause. Auch hier kann man mindestens eine Stunde pro Tag rechnen. Es ist auch eine Erfahrungstatsache, daß derjenige, der nur ein Halbtagespensum zu erledigen hat, sich damit mehr Zeit läßt. Ein Ehepaar, bei dem beide Eheleute arbeiten, hat also in der Woche mindestens 10 std weniger Freizeit, als wenn einer von ihnen allein arbeiten würde. Was könnte man mit diesen Stunden alles anfangen!

Vor einiger Zeit bekam ich in einer Diskussion kompetenter Frauen mit, was der wahre Grund ist, weshalb Frauen in das Berufsleben drängen: sie wollen auch Macht und Geld. Das ist eigentlich bedauerlich. Wir Männer, jedenfalls die meisten von uns, arbeiten nicht wegen der Macht, sondern weil die Arbeit nun einmal getan werden muß und wir Geld zum Leben brauchen. Wir sehen eigentlich kaum die Macht, die mit dem Beruf verbunden ist, sondern mehr die Bürde und die Verantwortung. Und wer hat schon wirklich Macht im Beruf? Die Abteilungsleiterin im Kaufhaus, die festsetzt, daß ein schlecht verkäuflicher Pullover um 30 DM herabgesetzt wird? Der Richter, der über einen völlig unbekannten Menschen zu Gericht sitzt? Er kann ihn natürlich einsperren, doch was hat er von einer solchen „Macht“? Vielleicht eine schlaflose Nacht, weil er darüber nachdenkt, ob die verhängte Strafe nicht doch zu hoch gewesen ist!

Auffallend ist, daß die Frauen bei ihrer Berufswahl den Kochtopf fast so fürchten, wie der Teufel das Weihwasserbecken: Wenn man in die Küchen der guten Hotels oder Restaurants schaut, stellt man fest, daß dort fast ausschließlich Männer tätig sind. Ich glaube nicht, daß eine kochende Frau jemals einen Spitzenplatz in den Hitlisten der Gourmetlokale erreicht hat. An sich müßte man doch annehmen, daß Frauen ursprünglich einmal das Kochen von ihren Müttern gelernt und von Generation zu Generation weiter gegeben haben. Die Frauen hätten also einen Wissensvorsprung, den sie bei der Berufswahl nutzen könnten. Gut kochen ist ja eigentlich eine echte Kunst. So wie der Maler seine Kunstwerke für das menschliche Auge schafft, so wie der Musiker für das Ohr komponiert, kreiert ein Koch ein Kunstwerk für die Geschmacksnerven. Erfordert dies nicht in gleicher Weise Können, Kreativität und Phantasie wie die anderen Künste auch? Leider ist eine Mahlzeit zu schnell gegessen; das ist wohl die Ursache dafür, daß die Kochkunst weniger Ansehen genießt und daher bei den Frauen auf Ablehnung stößt. Auch riecht ihnen der Kochberuf zu sehr nach dem ungeliebten Haushalt.

Im Grunde wird bei der Diskussion um Frauen im Beruf eines deutlich: Die Frauen wollen genauso konsequent, wie sie die Hausarbeit verdammen, aus dem Berufsleben die „negativen“ Seiten wegdiskutieren. Die Verkäuferin ist nicht mehr diejenige, die Kunden „bedient“, sondern ist die Beraterin. Aber auch bei den Beamten ist der Begriff des „Staatsdieners“ in Vergessenheit geraten und hat einer gewissen Selbstherrlichkeit Platz gemacht. So gesehen wollen natürlich die Hausfrauen nicht die letzten sein, die heute noch dienen. Sie übersehen dabei bewußt, daß im Grunde genommen jeder, der arbeitet, dient.

Vergleicht man beispielsweise Nonnen, die ein Krankenhaus führen, also Dienst am Nächsten tun, mit Managerinnen oder höheren Beamtinnen, so wird offenbar, daß die sogenannte Macht nicht den Schlüssel für mehr Glück bedeutet. Man ist eher geneigt, an Albert Schweitzer zu denken, der gesagt hat: „Wahrhaft glücklich werden die sein, die den Weg zum Dienst am anderen gesucht und gefunden haben.“

Wenn man das Problem als Mann nüchtern und sachlich sieht, wird man wohl sagen müssen, daß die Frauen von heute einfach zu eitel und zu faul sind, um die fast täglich wiederkehrenden Anforderungen, die ein funktionierender Haushalt an sie stellt, mit Fleiß und Freude immer wieder zu erfüllen.

Bisher waren es doch mehr die Frauen, die in ihrem Leben einen Sinn suchten, während die Männer im Berufsstreß keine Zeit dazu hatten. Welchen Sinn soll beispielsweise ein Frauenleben haben, in welchem mehr und mehr Geld verdient wird, das man schließlich überall in der Welt anlegen muß und von dem man eigentlich nichts hat? Heinrich Böll hat zu diesem Thema eine treffende Parabel geschrieben. Darin berichtet er von einem Fischer, der gemütlich an einem fischreichen See angelt; da gesellt sich ein reicher Freizeitangler hinzu und rät ihm, das ganze zu technisieren und dann eine Konservenfabrik zu bauen.

„Und was habe ich davon?“ fragt der Fischer.

Die Antwort: „Dann könnten Sie es sich leisten, so wie ich hier zu sitzen und zu angeln!“

„....... falls dann überhaupt noch Fische zum Angeln da sind! Nein, danke!“

So in etwa lautet die Geschichte; es würde sich wirklich lohnen, darüber nachzudenken und daraus zu lernen.

An sich könnte das Leben ja ganz einfach sein: Man versucht, ein sinnvolles Ziel anzustreben, um darin seine Erfüllung zu finden. Es ist sicher nicht die schlechteste Art der Erfüllung, wenn eine Frau sich entschließt, nur Hausfrau und Mutter zu sein und in ihrem Heim ein kleines Stück des verlorenen Paradieses wieder aufzubauen.

Die meisten berufstätigen Frauen sind im Grunde genommen mit ihrem Leben, das ihnen so viel Geld und dadurch Wohlstand bietet, nicht recht zufrieden. Das wird ihnen bewußt, wenn sie in irgendein entferntes Entwicklungsland fahren, wo bittere Armut herrscht; dort stellen sie mit großem Erstaunen fest, daß die Menschen trotz des niedrigen Lebensstandards rundherum zufrieden sind. „Wie ist das möglich?“ fragen sie sich verwirrt. Aber für die Suche nach einer Antwort läßt ihnen ihr Berufsleben leider keine Zeit. So begnügen sie sich mit oberflächlichen Erklärungen und sehen den Verlust der Zufriedenheit als Tribut an, den sie für ein modernes Leben zu entrichten haben. Dies zeigen sie freilich nicht, sondern zwingen sich, den ganzen Arbeitstag lang ungeheuer „gut drauf“ zu sein. Nur abends, wenn sie nach Hause kommen, fällt die Maske, und sie sind müde, ausgelaugt und unfähig, noch etwas Positives zum Familienleben beizusteuern.

 

 

 

 

 

 

 

24.

 

 

Das Tanzen ist die letzte Bastion der Männer, wo ihnen die alleinige Führungskompetenz zukommt.

 

 

Haben Sie einmal ein gutes Tanzpaar bei einem Walzer beobachtet? Sie liegt in seinen Armen mit einem seligen Lächeln im Gesicht; ihre Augen leuchten von innen heraus und scheinen nichts von dem wahrzunehmen, was um sie herum im Saal geschieht, denn sie ist voll darauf konzentriert, der kleinsten körperlichen Anregung des Mannes zu folgen. Wenn man alte Liebesromane liest, wird das Tanzen als ein nahezu überirdisches Vergnügen geschildert: Die weiblichen Romanfiguren erleben ein Gefühl höchster Glückseligkeit, wenn sie in den Armen eines geliebten Mannes „wie auf Wolken über das Parkett schweben“.

Die schönen Zeiten sind leider vorbei. Überlegen sie einmal, wo Sie heute noch hingehen können, wenn Sie Tango, Walzer oder Slowfox tanzen wollen. So etwas gibt es meist nur noch auf den auch immer seltener werdenden Bällen, in Tanzschulen oder vielleicht noch in einem Kurort.

 

Dafür sind heute Discotheken „in“; dort bietet sich ein völlig anderes Bild: Bei einer Musik, deren Lautstärke an der Schmerzgrenze liegt oder gar darüber, stampfen die Paare nebeneinander im Techno- oder Reggae-Rhythmus. Was manche da - oft unter Drogeneinfluß - aufführen, kann man schon fast als eine Art von sexuellem Veitstanz bezeichnen. Der Besuch einer Diskothek hat ja auch meist nur das Ziel, jemanden mit nach Hause „abzuschleppen“. Für die Tanzvergnügen von früher hat man kein rechtes Verständnis mehr; man will, wie es einmal jemand drastisch ausdrückte, Tango und so einen „Scheiß“ nicht mehr lernen. Das ist schade, nicht nur um den Tango, der einmal als ein sehr erotischer Tanz empfunden wurde.

Aber die Erotik ist nicht mehr gefragt; sie wurde durch den Sex ersetzt.

Am Beispiel Tanz wird eigentlich auch ganz gut deutlich, wohin der Zug der Zeit geht: vom Leisen zum Lauten, vom Melodiösen zum gestampften Rhythmus, vom Gefühlvollen zum Groben und vom Feinen zum Schamlosen.

Bei all diesen modernen Trends bleibt etwas auf der Strecke, nämlich die Seele der Frau. Wie stellt man sich diese Seele vor? Voll von Sensibilität, Zartheit, Liebe, Mütterlichkeit, Romantik, Verträumtheit, ........ Alle diese typisch weiblichen Eigenschaften werden plattgewalzt vom Strom der modernen Zeit. Aber es sind die Frauen, die diese Trends mitmachen und damit gegen ihre eigene Seele leben. Das kann auf die Dauer nicht gut gehen. Mit einer verhärteten oder gar verkrusteten Seele kann man kein glückliches erfülltes Leben mehr führen. Frust, Enttäuschung, Zerrissenheit, Nervosität und Depressionen sind die Folge.

So geben sich die heutigen Frauen kämpferisch mit Durchsetzungsvermögen und viel Selbstvertrauen, kompetent, keinesfalls brav, offen für Quickies oder One-Night-Stands (was viele seltsamerweise als "locker" bezeichnen), lauter Eigenschaften, die bisher den Männern zugeschrieben wurden. Die Frauen sind also ganz klar auf dem Weg zu einer Art von Vermännlichung. Warum sollen Männer solche Frauen heiraten? Der Reiz, den das weibliche Geschlecht auf den Mann ausübt, besteht doch gerade darin, daß es ganz anders ist. „Les êxtremes se touchent“ - diese französische Weisheit ist eine der Grundlagen der Ehe. Zwar sagen wir Deutsche in einem Sprichwort - anders als die Franzosen: „Gleich und gleich gesellt sich gern“, doch meinen wir das meist abfällig, wenn wir beispielsweise von einer Bande reden.

Wie anders die Frauen früher einmal waren, wird einem am besten bewußt, wenn man Bücher liest, in welchen die Vergangenheit beschrieben wird. Hier sei nur das Buch „Im Schatten des Granatapfelbaums“ von Tariq Ali erwähnt. Wir lesen dort von einer Frau, die ihrem Ehemann den Rücken streichelt; dabei bemerkt sie Verspan-nungen, und so fragt sie ihren Mann nach seinen Problemen. Wo gibt es heute noch Frauen mit einer solchen Empfindsamkeit?

 

Wenn man die Typen der modernen Frauen auflistet, fällt es einem Mann schon schwer, eine brauchbare Ehefrau zu finden: Soll er die smarte Schlampe nehmen, die abgestumpft durch viele Beziehungen nun etwas Ruhe in ihr Leben bringen will, oder das Superweib bzw. die Karrierefrau, die ihn als Hausmann mißbraucht, oder die Chaos-Queen, bei der er überhaupt nicht weiß, was ihn erwartet? Es gäbe da schon noch weitere seltsame Erscheinungen, aber alles, was wir Männer zu diesem Angebot zu sagen haben, ist: „Nein, danke!“

Wenn nun aber ein Mann trotzdem noch eine der letzten brauchbaren Frauen fürs Leben gefunden hat, ist es oft für ihn schwer, sie ein Leben lang auszuhalten, wie ja die ständig steigenden Scheidungszahlen belegen. Woran liegt die Brüchigkeit der heutigen Beziehungen? Eine ganz wichtige Ursache ist die Berufstätigkeit der Frau. Sie führt dazu, daß die Frau eine andere persönliche Entwicklung erfährt als sonst. Jeder Beruf verschleißt und deformiert den Menschen in anderer Weise: Der Maurer hat durch seine anstrengende Tätigkeit oft früh schon seine Bandscheiben und Gelenke verbraucht. Aber auch seelische Veränderungen durch die Berufsarbeit kommen häufig vor: Es muß ja nicht unbedingt so weit kommen, daß eine Frau über eine Bekannte sagen kann: „Sie ist Lehrerin und duldet keinen Widerspruch!“ Auch schon kleine Veränderungen genügen, um eine Partnerschaft zu belasten.

„Tempora mutant et nos mutamur in illis“, pflegten die alten Römer zu sagen: „Die Zeiten ändern sich und wir uns in ihnen.“ Das gilt auch für die Ehe, die so gesehen eine gemeinsame Reise durch die Zeit bzw. ein ganzes Leben ist. Was ändert sich nicht allein schon im Leben eines Paares. Dies soll hier nur in Stichworten angedeutet werden: Flitterwochen, Zeit erfüllter Liebe, Kinder, beruflicher Erfolg, Hausbau, Ruhestand, gemeinsames Altwerden ohne Kinder. Nicht nur die äußeren Umstände ändern sich, sondern auch die Ehepartner selbst, indem sie sich darauf einstellen, reifen und älter werden. Je mehr ein Paar die Stationen des gemeinsamen Lebens miteinander verbringt, je mehr wächst es zusammen, bis beide schließlich zwei Hälften eines ganzen sind. Je mehr sie aber durch ihre beiden Berufe getrennt sind, desto unterschiedlicher entwickeln sie sich, und desto leichter führt sie diese unterschiedliche Entwicklung auseinander. So brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn unsere Spitzenpolitiker Schröder und Fischer inzwischen bei ihrer vierten Ehefrau gelandet sind.

Vergleichen wir also einmal, um die Unterschiede deutlich zu machen, eine Ehe von früher mit einer modernen Partnerschaft: Die gute alte Ehe kann man mit dem Bau eines Hauses vergleichen, an dem beide Partner zielstrebig und beharrlich arbeiten. Beide sind sich dessen bewußt, daß es keinen Stillstand geben darf, denn ein halbfertiges Haus wird schnell ein Opfer der Witterung. In einer guten Beziehung unternehmen die Ehepaare so viel wie möglich gemeinsam, jeder nimmt - so gut es eben geht - an den Interessen des anderen teil, ganz gleich, ob es sich nun um eine sportliche oder eine künstlerische Tätigkeit handelt. So wachsen sie mehr und mehr zusammen. Sie wissen oft schon, was der andere denkt, bevor er es ausspricht. Was sie dabei anstreben und gewinnen, ist Glück, Spaß und Harmonie.

Ganz anders sieht die moderne Beziehung aus. Die beiden jungen Leute spüren eines Tages, daß das Feuer der ersten Verliebtheit nicht mehr so hoch lodert. Für sie ist die Liebe vergleichbar mit einem Fertighaus, in das man einzieht und bei dem sich dann nach und nach Mängel herausstellen. Da lohnt sich in unserer Zeit mit ihrer Wegwerf-mentalität die Renovierung nicht, sondern jeder bezieht eben ein neues Haus, man läßt sich also scheiden. Weil Frauen alle Moden sehr intensiv mitmachen, ist bei ihnen die Wegwerfmentalität noch viel ausgeprägter; sie geben nicht nur eher ihre Kleidung weg, sondern trennen sich auch leichter von ihrem Partner, als umgekehrt die Männer von ihren Lebensgefährtinnen. Nach der Scheidungsstatistik sind es überwiegend die Frauen, die auf einer Auflösung der Ehe bestehen.

 

Diese Veränderung in der Einstellung zum Partner geht darauf zurück, daß die Frauen sich wesensmäßig so sehr gewandelt haben. Während sie früher Fehlentwicklungen der Partnerschaft schon durch ihre Sensibilität schnell wahrnahmen und intuitiv versuchten, das Richtige dagegen zu tun, sind die durch das Berufsleben verhärteten Frauen hierzu meist nicht mehr in der Lage. Sie finden es auch nicht lohnend, denn sie glauben irrtümlich, daß, wenn sie den Partner wechseln, alles besser wird nach dem Motto: „Ein neues Spiel, ein neues Glück“.

Schaut man sich die Scheidungsgründe im einzelnen an, so steht an der Spitze, daß sich die Partner auseinandergelebt haben. Wenn der eine beruflich hierhin und der andere dorthin muß, wenn sich also die beiden seltener sehen, so sind sie auch nicht in der Lage, ihre Beziehung zu vertiefen. Es gibt zwar Leute, die in einer derartigen Lage behaupten, sie hätten auf diese Weise ständige Flitterwochen, doch zeigt die Statistik, daß es in Wirklichkeit anders ist. Ebenso ist der „Alltagstrott“ ein vielgenannter Scheidungs-grund. Auch dieser hängt natürlich mit der Berufstätigkeit der Frau zusammen: Beide kommen müde von der Arbeit heim und müssen sich dann um die Kinder, den Einkauf, das Kochen und die Wohnung kümmern. Das nervt auf die Dauer.

Bei den Scheidungen spielt natürlich auch eine große Rolle, daß die Frau durch ihre Berufstätigkeit vom Mann unabhängiger geworden ist. Sie braucht sich also nicht mehr um ihre finanzielle Zukunft zu sorgen, falls ihre Beziehung in die Brüche geht. Weil das so ist, verwendet sie auch weniger Mühe auf die Aufrechterhaltung der Partnerschaft, zumal sie ja sowieso schon durch den Beruf voll in Anspruch genommen ist. Das ist letztlich auch der Grund dafür, daß man berufstätige Frauen im Vergleich zu ihren zu Hause tätigen Geschlechtsgenossinnen keinesfalls als klüger bezeichnen kann. Man hat eher oft den Eindruck, als ob bei ihnen zu große Teile des Gehirns mit beruflichem Wissen gefüllt sind, so daß für die Lebensklugheit keine Speicher-kapazität mehr übrig ist.

Wenn man die heutigen Zustände aus der Distanz zu betrachten versucht, wird man feststellen müssen, daß der Frauentyp, der heute als modern hingestellt wird, eines Tages als eine genauso absonderliche Fehlentwicklung angesehen wird wie seine Vorgängerinnen, nämlich die Amazonen, die Suffragetten und die Blaustrümpfe.

 

 

 

 

 

 

25.

 

 

Am ältesten werden die Streitlustigen. Zank und Polemik sind wunderbare Arzneien für ältere Herrschaften.

Jean Cocteau

 

Wenn man die Frauen in verschiedenen Altersstufen betrachtet, könnte einem die Erkenntnis kommen, daß sich manche zoologisch betrachtet von der wilden Biene zum Weihwasserfrosch entwickeln. Je mehr das Östrogen abnimmt, desto mehr nimmt die Frömmigkeit zu. Ist Ihnen nicht auch schon aufgefallen, daß die Besucher einer Sonntagsmesse meist ältere Frauen sind, die schwarz gekleidet möglichst weit vorn in der Kirche sitzen. In der Regel sind es wohl Witwen. Was treibt sie jetzt plötzlich in die Kirche? Tut es ihnen leid, wie sie ihre Männer zu Lebzeiten behandelt haben, tun sie nun Buße? Genaues weiß man nicht. Frauen haben im Gegensatz zu uns Männern die nachteilige Eigenschaft, daß sie nie etwas zugeben würden, es sei denn, es ist ohnehin offensichtlich.

Gerade Frauen, die es in ihrer Jugend mit der Moral nicht so genau genommen haben, werden im Alter plötzlich zu wahren weiblichen Moralaposteln. Sie regen sich furchtbar über die Jugend von heute auf, weil sie völlig vergessen haben, wie sie selbst einmal gewesen sind. Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Eine Frau sieht junge Mädchen rauchen. „Schrecklich, wie die qualmen!“ schimpft sie: „Wie wollen die einmal gesunde Kinder zur Welt bringen!“ Wenn man sie dann daran erinnert, daß sie doch auch in ihrer Jugend geraucht hat, kommt ihr das, was sie schon völlig vergessen hatte, wieder ins Gedächtnis zurück und sie argumentiert: „Ich habe nur wenig geraucht und nur, wenn ich in Gesellschaft war.“ Der Mann sollte nun keinesfalls mehr sagen als: „Vielleicht ist dies bei den jungen Damen auch so!“

 

Es ist durchaus möglich, daß manche Frauen sich völlig anders entwickeln, als oben beschrieben wurde: Sie sind als Bräute scheu, anschmiegsam, liebenswürdig und charmant und zeigen erst nach dem Ringtausch ihre wahre Natur. So, wie es in einer Opernarie beschrieben wird. „Ja, so manches Schätzchen ist ein Schmeichelkätzchen.....Aber wie entsetzlich, wenn man später plötzlich Tigerkrallen spürt!“ Auch äußerlich verändern sich manche Frauen nach der Hochzeit in einer Weise, die erschreckend ist: Vorher haben sie auf ihre Figur geachtet, denn schließlich wollten sie alles tun, um sich einen Mann zu angeln. Kaum aber haben sie ihn fest an sich gebunden, meinen sie, sie könnten in sich hineinstopfen, was nur hinein paßt in dem Glauben, daß ihr Mann jedes einzelne ihrer Pfunde liebt. Wenn sich so eine gertenschlanke Braut in kürzester Zeit in eine vollfette Matrone verwandelt, ist dies nur die äußere Seite der Veränderung. Die viel schlimmere geht innerlich vor sich. Aus einem seelisch zarten Wesen kann eine keifende Xanthippe werden. Dabei hat der Mann Glück, wenn es nur beim Keifen bleibt. Manche Frauen werden auch gewalttätig. Als ich einmal nach einem Unfall im Krankenhaus lag, hatte mein Bettnachbar gerade einen Ehestreit hinter sich, bei dem ihm seine Frau eine gußeiserne Pfanne an den Kopf geworfen hatte. Das könnte man ohne Übertreibung fast als Mordversuch bezeichnen, aber zum Glück betrachtete das betroffene Ehepaar diesen Vorfall als reines Mißverständnis.

Kein Wunder, daß viele Männer das Wirtshaus, genauer gesagt den Stammtisch, als ihr wahres Zuhause betrachten. So gesehen sind die vielen Wirtshäuser eigentlich der Gegenpol zu den Frauenhäusern.

Andere Männer bleiben bis spät abends im Büro, weil es dort so ruhig und gemütlich ist. Viele betreiben Hobbys um nicht zu Hause sein zu müssen: Der unglückliche Jäger schleicht sich schon zur halben Nachtzeit ins Revier nach dem Motto: „Lieber im Walde bei der wilden Sau, als zu Hause bei der bösen Frau.“ Der Bergsteiger entflieht in die Berge, gleichgültig wie das Wetter auch sein mag, ist es droben immer noch besser als daheim.

Da viele Frauen das Heim als ihr Eigentum betrachten, sind sie erpicht darauf, dem Ehemann ein Verweilen so gut es geht zu vermiesen. Diese Situation ist auch eine der Ursachen dafür, daß Männer oft ihre Pensionierung nur kurze Zeit überleben.

Haben Sie schon einmal zugehört, wenn sich Frauen über die bevorstehende Pensionierung ihres einst so geliebten Mannes unterhalten? Das geht etwa so:

„Mir wird heute schon Angst, wenn mein Mann nächstes Jahr pensioniert wird.“

„Ja, ja, die Freiheit und das schöne Leben sind dann vorbei!“

„Aber vielleicht ist es doch noch ein bißchen besser, als wenn man Witwe wäre. Ganz allein zu sein ist auch nicht schön.“

Aus der großen Liebe mancher Frau wird im Laufe der Zeit eine Art von Ertragen des Partners, das gerade eben noch der Einsamkeit vorzuziehen ist. Diesen Fakten müssen die Männer, ohne daß sie sich irgendwelche Illusionen machen, nüchtern ins Auge sehen.

Schuld an der Misere sind wieder einmal - wie könnte es auch anders sein? - die Frauen. Wir haben ja schon aus dem Märchen vom Fischer und seiner Frau erfahren, daß Frauen nie mit dem zufrieden sind, was sie haben: Solange ihr Mann noch lebt, wünschen sie ihn oft zum Teufel oder mindestens ins Büro. Wenn er aber gestorben ist, wird er plötzlich auf eine Art von Podest erhoben oder gar mit einem Heiligenschein versehen. Auf einmal war er der beste Ehemann, der je auf Gottes Erdboden gewandelt ist. Schade, daß er das nicht mehr miterleben kann!

Abschließend noch ein guter Rat an diejenigen, die den mutigen Entschluß gefaßt haben, doch zu heiraten: Oft geraten Frauen ihren Müttern nach. Ein junger Mann sollte sich also unbedingt vor der Ehe seine künftige Schwiegermutter genauer ansehen und sich gut überlegen, wie es ihm gefallen würde, wenn seine Erwählte nach einigen Jahren genauso aussehen und sich benehmen würde, wie diese.

 

 

 

 

 

26.

 

Frauen haben überhaupt keinen Grund sich zu bessern, weil sie auch so von den Männern verehrt werden.

 

Auch beim Liebesleben müssen wir leider feststellen, daß die Frauen nicht wissen, was sie wollen. Wenn sie es aber wissen, sagen sie etwas anderes als sie denken oder wollen. Darum kommt es so oft zu Mißverständnissen zwischen Männern und Frauen. Männer glauben deshalb, daß eine Frau eigentlich „ja“ meint, wenn sie „nein“ sagt. So gibt es nun Frauenbeauftragte, die dafür sorgen, daß Männer für das büßen müssen, was Frauen eigentlich doch gewollt haben.

Die Widersprüchlichkeit des weiblichen Ver-haltens wurde offenbar, als die Psychologin Elisabeth Campell von der Universität Glasgow Frauen befragte, die angeblich ungewollt schwanger geworden waren. Die meisten hatten eigentlich einen einleuchtenden Grund, der für eine Schwangerschaft sprach; Frau Campell nahm daher an, daß diese Frauen die Schwangerschaft wohl doch insgeheim gewollt haben: Entweder wollten sie nicht mehr im Beruf arbeiten, oder sie wollten ihren Partner durch ein Kind enger an sich binden.

Weil die Frauen erkannt haben, daß sie sich in ihrem Wollen so unsicher sind, haben sie in früheren Zeiten einfach den Mann entscheiden lassen. Aber wir Männer können uns freuen, daß diese Zeiten vorbei sind, weil wir uns damit einen Haufen Scherereien ersparen.

 

Nirgendwo wird soviel gemogelt und gelogen wie beim Sex. Kürzlich wurde in Österreich eine Umfrage darüber abgehalten, wie oft man Sex habe. Dabei gaben Frauen eine höhere Zahl an als die Männer (denen sie oft vorwerfen, in dieser Hinsicht anzugeben). In Österreich witzelte man dann, wenn die Frauen mehr Verkehr gehabt hätten als die Männer, könne das nur am Tourismus liegen. Als Klaus Kinski sein Buch über sein wildes Sexualleben schrieb, fragte man seine Tochter, ob ihr Vater wirklich so ein toller Hecht gewesen sei. Sie meinte, da sei wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen; ihr Vater habe halt seine Phantasien zu Papier gebracht.

All diese Geschichten werden aber von Frauen geglaubt, denn Frauen glauben nicht wie wir Männer das, wofür die Wahrscheinlichkeit spricht, sondern sind auch hier reine Stimmungsmenschen: Sie glauben gerne das, was ihnen besser in den Kram paßt. Wenn also irgendwo etwas von übertriebenen sexuellen Leistungen eines Mannes berichtet wird, kann es vorkommen, daß sie sich ihren Mann vorknöpfen und von ihm auch mehr verlangen. Mancher Mann hat deshalb schon vorzeitig ins Gras beißen müssen.

 

Ganze Seiten in Illustrierten füllen unzufriedene oder unbefriedigte Frauen mit ihren Klagen, in denen sie wortreich immer dasselbe beschreiben: Zu wenig Vorspiel, kein Höhepunkt, kein Nachspiel. Weil Frauen sich auch in sexueller Hinsicht oft so unverstanden fühlen, glauben sie, sie müßten den Männern Nachhilfeunterricht geben. So werden uns im Fernsehen junge Damen wie Verona und Naddel präsentiert, die uns sagen, wie man „es“ richtig macht. Kaum haben aber die Männer ihre Lektion gelernt, stellt sich heraus, daß die Frauen sich den Sex eigentlich doch ganz anders vorstellen. So belehrt uns nun plötzlich die „Sexpertin“ Kelly Trump, ein früherer Pornostar, darüber, wohin die Sextrends im Jahr 2000 gehen: schneller, geiler und härter. Hoffen wir, daß die „neuen Männer“, die die Frauen mit so viel Mühe herangezogen haben, diesem Trend gerecht werden können.

Manchmal gewinnt man den Eindruck, die Frauen wollten sich gar als Opfer des männlichen Sexualtriebs hinstellen. Das ist insofern für sie günstig, als sie auf diese Weise einen ständigen Schuldkomplex im Mann erzeugen können, den sie für ihre Zwecke nutzen, etwa so: Wenn er sich schon dauernd „auf mir amüsiert“, wäre es doch angebracht, daß er mir einmal etwas Wertvolles schenkt, sonst darf er halt nicht mehr - ganz nach der Methode Lysistrata. So gibt es durchaus Frauen, die das Sexualleben benutzen, um ihren Mann zu versklaven. Wie sähe es wohl bei den Juwelieren und Couturiers aus, wenn die Frauen den Männern nicht beigebracht hätten, daß sie ständig beschenkt werden müßten?

 

Frauen kommt es gar nicht in den Sinn, daß sich ihre Männer in gleicher Weise über Verschiedenes beklagen könnten. Ich möchte dazu nur eine Karikatur erwähnen, die mir in diesem Zusammenhang in den Sinn kommt: Man sieht ein Ehepaar bei der Erfüllung der „ehelichen Pflichten“; sie liegt unten, schaut lange und intensiv nach oben und sagt dann leicht vorwurfsvoll: „Sam, the ceiling needs painting!“

Übrigens kann der Begriff „eheliche Pflichten“ nur von einer Frau erfunden worden sein in der Absicht, dann für die angebliche Pflichterfüllung eine entsprechende Entschädigung fordern zu können.

 

Nun wenden wir uns vorsichtig einem Thema zu, das deshalb etwas heikel und schwierig ist, weil gewisse Frauen behaupten, wir Männer würden nichts davon verstehen: Die Rede ist vom „Orgasmus“: Wenn es dabei irgendwelche Probleme gibt, dann natürlich zuerst bei den Frauen, was wieder einmal beweist, daß wir Männer auch in dieser Hinsicht wesentlich unkomplizierter sind. Es soll ja, was man nur schwer glauben kann, Ehepaare geben, die Nacht für Nacht verzweifelt etwas suchen, was es nach Ansicht einiger kompetenter Wissenschaftler gar nicht gibt, nämlich den G-Punkt.

Doch wir halten uns hier lieber an die Tatsachen: Hans Meiser berichtete in einer Fernsehsendung kürzlich über das Ergebnis einer Umfrage, nach der 76 % der Frauen noch nie einen Orgasmus hatten. Wahrscheinlich hängt das damit zusammen, daß viele Frauen keine rechte Freude am Sex haben. Der Präsident für psychologische Studien Dino Cafaro aus Italien bestätigt das, indem er feststellt, daß tatsächlich bei 40 % der Frauen kein Interesse daran besteht. Wenn man weiter bedenkt, daß die nordischen Frauen wahrscheinlich etwas kühler sind als die Italienerinnen, könnte man zu dem Ergebnis kommen, daß nur jede zweite Frau Freude am Sex hat, was eigentlich nicht verwundert, denn viele berufstätige Frauen stehen den ganzen Tag lang unter Streß: Sie müssen nach ihren Behauptungen mehr leisten als Männer, sind ehrgeiziger, machen Überstunden um vorwärts zu kommen und haben oft dazu noch Ärger mit dem Chef oder den Kolleginnen. Das, was ihnen abverlangt wird oder sie sich selbst abverlangen, ist vergleichbar mit dem, was Extremsportlerinnen leisten müssen. Bei diesen ist durch Untersuchungen bewiesen, daß sie eigentlich keine Frauen mehr sind. Sie haben keine Menstruation mehr, also einen starken Hormon-mangel, der auch die Lust am Sex schwinden läßt.

 

Viele Paare haben nach dem Berufsalltag immer mehr Verständigungsschwierigkeiten miteinander: Sie wissen nicht mehr den richtigen Ton zu treffen und sind unsicher und hilflos dabei, den Anfang und Übergang zu einem normalen, gefühlvollen Liebesleben zu finden.

Sicher spielt dabei auch eine Rolle, daß zur Zeit in jeder Form Stimmung gegen den Mann gemacht wird. Wenn Männer gezielt lächerlich gemacht werden, wirkt sich das wohl auch auf ihr Sexualleben aus. Nicht umsonst heißt ein altes Sprichwort: „Lächerlichkeit tötet.“ Zur Demontage der Würde des Mannes gehört sicher auch, daß man immer öfter liest, Frauen allein könnten „es“ viel besser und problemfreier; sie kämen in kürzerer Zeit zu dem, was Männer bei ihnen trotz langer Bemühungen nicht erreichen können. Der Mann wird also irgendwie als Auslaufmodell abgestempelt. Er wird vom PC-gesteuerten Superdildonic mit entsprechender Chat-Software abgelöst.

Die modernen Frauen, die sich darüber beklagen, daß es keine nette Bezeichnung für ihre Vagina gibt, haben jedenfalls für den Penis ein Wort gefunden, das sich in ihrem Schrifttum und ihren Illustrierten immer mehr durchsetzt nämlich: „Giftspritze“. Worte können entlarvend wirken. Wer solche Ausdrücke beim Liebesleben ernsthaft in den Mund nimmt, der dürfte auch keinen Spaß an der Erotik empfinden, ist also wohl frigid.

 

Dem Orgasmusproblem der Frauen stehen natürlich auch Potenzschwierigkeiten der Männern gegenüber. Diese sind jedoch, wie ich vor kurzem der Schlagzeile eines Sensationsblatts entnommen habe, sehr oft auf die Frauen zurückzuführen. Frauen, die nur so strotzen vor lauter Emanzipiertheit oder die ihren Softie daheim mit ihrem unerschütterlichen Selbstbewußtsein als Kümmerling dastehen lassen, sind halt nicht gerade der Traum von Frau, auf welchen die männliche Potenz anspricht.

Aber für viele Männer hält das Schicksal Schlimmeres bereit: Sie müssen sogar mit in den Kreißsaal. Wenn wir bedenken, daß der empfindsame Mann schon beim bloßen Weihnachtseinkauf Schaden nehmen kann, müssen wir annehmen, daß er im Kreißsaal einen schweren psychischen Schock erleidet, der durchaus Impotenz zur Folge haben kann nach dem Motto: „Wenn du noch einmal....., mußt du womöglich wieder in den Kreißsaal. Dann lieber nicht.“

 

Nach Ansicht von Sexualwissenschaftlern kann das menschliche Sexualleben trotz aller beschriebenen Praktiken sowieso nicht funktionieren, weil Männer und Frauen zu verschieden sind: der Mann ist von der Vorzeit her darauf programmiert, möglichst schnell die Begattung zu erledigen, damit weder Feinde noch wilde Tiere diese kurze Zeit der Schwäche für einen Überfall nutzen konnten; die Frau aber bleibt paarungswillig für den Fall, daß es beim ersten Mal nicht geklappt haben sollte. Deshalb ist es nicht verwunderlich, daß der britische Sexualwissenschaftler Baker festgestellt hat, es gebe mehr Frauen, die innerhalb einer Stunde mit mehreren Männern Geschlechtsverkehr gehabt hätten als solche, die nur einmal in ihrem Leben mit einem Mann zusammen gewesen sind.

Die Sexualwissenschaftler fanden weiter heraus, daß die beiden Geschlechter auch völlig unterschiedlich altern: Weibliche Teenager werden von ihnen als „rasiermesser-scharf“ beschrieben, doch soll ihr Interesse am Sexualleben mit zunehmendem Alter ständig abnehmen. Wir alle können das ständig beobachten: Kaum beginnt irgendein männliches Pop-Idol, die ersten Töne zu singen, schon verfällt der junge Teil des weiblichen Publikums in Schreikrämpfe oder wird gar ohnmächtig. Später, wenn die Frauen aber dann in einer Partnerschaft oder Ehe eigentlich ein erfülltes echtes Sexualleben führen könnten, haben sie oft keine rechte Lust mehr, sondern die geschilderten Orgasmusprobleme. Ganz anders ist es beim Mann: wenn der älter wird, dann bricht bei ihm der zweite und dritte Frühling aus. Das haben aber offenbar auch schon die alten Griechen so gesehen: Denn ihr Göttervater mußte oder wollte, weil seine alternde Hera anscheinend keine rechte Lust mehr hatte, sein Glück bei einer ganzen Reihe anderer weiblicher Wesen suchen. Man muß schon vieles wissen, um unter Überwindung der vielleicht von Natur aus bestehenden Schwierigkeiten doch zu einem erfüllten Sexualleben kommen zu können. Früher waren es wohl die Frauen, die mit ihrer Intuition mitgeholfen haben, den richtigen Weg zu finden. Aber diese Zeiten sind nun vorbei: Im Berufsleben ist der Kopf der Frau durch andere Probleme voll beansprucht, die sie sogar bis ins Bett hinein verfolgen können.

 

Da immer weniger Frauen ein erfülltes Sexualleben haben können, scheint es fast so, als wollten sie auch den Männern eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen versalzen, nämlich diejenige mit Erotik und Sex. Wahrscheinlich begann das Ganze mit der „Oben-ohne-Bewegung“. Eine ältere Dame befand mit Recht: „Was soll daran erotisch sein, wenn die Frauen ihre nackten Busen wie die Kühe ihre Euter herumschlabbern lassen?“ Nun soll zwar diese Bewegung nicht erotisch, sondern eigentlich mehr befreiend wirken. Aber Erotik besteht halt auch darin, daß es noch ein paar Geheimnisse zu erforschen gibt. Übrigens hat Erotik-Experte Balzac einmal gesagt, eine Frau solle niemals ihren Busen entblößen, denn das was eine Frau vorzuweisen habe, könne niemals dem stand halten, was ein Mann unter der Bluse vermute.

Es gibt Leute, die einen Zusammenhang zwischen dieser „Oben-ohne-Bewegung“ und der abnehmenden Heiratslust der Männer sehen. Kein Wunder also, daß in einem italienischen Badeort ästhetisch veranlagte Männer spontan das Problem in die Hand nahmen: Sie bestimmten, daß Frauen, die „oben ohne“ gehen wollen, sich zunächst die Genehmigung einer aus ortsansässigen Künstlern gebildeten Kommission einholen müssen. Ein Hoch diesen wackeren Männern, die den Mut besessen haben, sich weiblicher Geschmack-losigkeit entgegenzustellen!

Frauen beklagen oft, daß die Romantik und die Erotik immer mehr vom Sex verdrängt werden. Dabei sind es die Frauen selbst, die durch ihre schamlose Nacktheit das töten, was zum Liebesspiel gehört, nämlich die Phantasie. Männer wollen gern erobern und entdecken. Was gibt es aber an einer Nackten noch zu entdecken?

Frauen nehmen für sich gerne in Anspruch, das gefühlvollere Geschlecht zu sein. Völlig falsch! Um den niedrigen Stellenwert der Romantik im Sexleben der Frau zu versinnbildlichen, genügt es schon, einige zur Zeit gängige Witze zu erzählen, die ja immer ein Körnchen Wahrheit enthalten:

Ein Mann trifft seinen Freund und berichtet ihm: „Ich glaube, meine Frau lebt nicht mehr! Im Bett ist sie ja wie immer, aber die Küche sieht aus....!“

Oder:

Ein Mann bittet seine Frau, beim Sex doch etwas mehr mitzumachen und zu stöhnen. Im Bett fragt sie ihn: „Soll ich jetzt stöhnen?“ „Nein, noch nicht!“ Später wiederholt sie die Frage und erhält wieder dieselbe Antwort. Schließlich sagt ihr Mann: „Jetzt!“ Darauf stöhnt sie: „Ach, war das heute wieder ein Betrieb bei Aldi!“

 

Umgekehrt gibt es schon auch Frauen, die ganz scharf auf Sex sind. Sie schlucken die Pille, grölen in Discos: „I can get no satisfaction...“ und sind ganz wild auf einen „One-Night-Stand“. Man fragt sich, wie Prostituierte überhaupt existieren können, wo doch genügend Frauen deren Aufgaben gerne kostenlos übernehmen. Die Männer überlegen sich in dieser Situation schon genau, warum sie überhaupt heiraten sollen. „Man kauft doch keine Kuh, wenn man nur ein Glas Milch will.“

Sind das überhaupt noch Frauen zum heiraten, die um Mitternacht halbnackt mit Tigeraugen-haftschalen, grünen Haaren, überall gepierct und tätowiert in Discos erscheinen? „Ich will Spaß!“ ist ein Schlagwort unserer Zeit; Drogen gehören dazu, auch wenn die Folgen furchtbar sind. Man lebt für den Augenblick. Weiß der Teufel, ob man überhaupt alt wird! Warum soll man nicht bei überlauter Musik ausflippen? Wenn man alt ist, ist es doch Wurst, ob man noch etwas hört oder nicht; dann ist sowieso alles vorbei.

Wie anders war es doch zu Goethes Zeiten. Der Dichter schreibt in seinem Faust: „Das ewig Weibliche zieht uns hinan.“ Ähnlich drückt es Schiller aus: „Ehret die Frauen; sie flechten und weben himmlischen Rosen ins irdische Leben.“ Das traf früher tatsächlich einmal zu. Während die Männer in Liebesangelegenheiten durchaus etwas leichtfertig waren, waren es die Frauen, welche die schönen Tugenden wie Treue und Zärtlichkeit in eine Beziehung brachten. Sie wußten, daß ihr Leben zerstört war, wenn sie sitzen gelassen wurden, womöglich auch noch mit einem Kind. Ein „One-Night-Stand“ war ihnen normalerweise fremd, weil er bedeutet hätte, daß sie für ein kurzes Vergnügen ihr ganzes Leben ruiniert hätten.

Ganze Welten liegen zwischen den Frauen von damals und heute. Früher mußten die Frauen „vernünftig“ sein, was sicherlich nicht immer leicht war. Heute können sie unvernünftig sein, aber das macht das Leben nicht leichter, sondern eher sinnloser.

Man sollte vielleicht die moderne Frau einmal fragen, was für sie der Sinn des Lebens ist. Es würde wohl etwas dürftig und sehr oberflächlich klingen, wenn sie dann nur die eine Antwort hätte: „Jede Menge Spaß zu haben!“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

27.

 

 

Der lebensgefährlichste Ort für ein (werdendes) Kind ist der Bauch der eigenen Mutter.

 

 

Das vorige Kapitel über das Liebes- und Geschlechtslebens muß noch mit ein paar Bemerkungen zur Schwangerschaftsverhütung ergänzt werden:

Frauen behaupten, die ganze Last der Verhinderung einer Schwangerschaft liege bei ihnen; denn sie müßten die Pille schlucken, obwohl sie diese oft nicht vertragen und dann nicht selten gesundheitliche Komplikationen auftreten. Immer häufiger wollen sie daher ihre Männer zur Sterilisation überreden. Ob das aber die Lösung ist? Angeblich soll der „kleine Eingriff“ ja völlig unschädlich sein, aber das haben wir schon oft von den Ärzten gehört, wie auch beispielsweise beim Silikonbusen. Ich bin mir nicht sicher, ob sich nicht mancher Mann nach einer solchen Operation teilweise entmannt vorkommt und ob er mit den damit verbundenen seelischen Belastungen jemals fertig wird.

Als kritischer Beobachter fragt man sich, was soll ein solcher Eingriff auch? Viele Frauen im Beruf sind ohnehin unfruchtbar, denn Arbeitsstreß, Rauchen und ein Gläschen Wein am Abend zur Nervenberuhigung: all dies senkt die Wahr-scheinlichkeit einer Schwangerschaft auf nahezu Null, also auf einen Wert, den die Pille auch nur verspricht. Dies ist nicht meine private Ansicht, sondern das Ergebnis der medizinischen Forschung. Durch statistische Erhebungen wurde beispielsweise genau errechnet, daß allein schon das erwähnte Gläschen Wein die Chance einer Schwangerschaft auf unter 40 % drückt.

 

Ganz merkwürdig ist, daß die moderne Frau über vernünftige Schwangerschaftsverhütung oft weniger weiß als die Naturvölker: Die Inkafrauen, also die Frauen der herrschenden Klasse dieses Indianervolkes, wollten jeweils nur ein Kind, um Thronstreitigkeiten zu verhüten. Sie schafften dies mit einem Tee, der angeblich aus Küchenschellen gewonnen wurde. Ähnlich ist es bei den Berberfrauen: Sie heiraten sehr jung und wollen daher die ersten Ehejahre kinderlos bleiben, weil sie erst einmal prüfen wollen, ob sie mir ihren Männern wirklich auf Dauer zusammen passen. Auch sie schaffen die Schwangerschaftsverhütung durch einen Kräutertee.

Die Tempeltänzerinnen alter Kulturen, die häufigen Geschlechtsverkehr hatten, fielen nicht durch dauernde Schwangerschaften aus, weil sie wußten, was sie dagegen zu tun hatten. Ebenso die Konkubinen der chinesischen Kaiser. Sie durften nicht schwanger werden, weil es Hochverrat, also ein todeswürdiges Verbrechen, gewesen wäre, wenn sie sich den kaiserlichen Samen in dieser Weise angeeignet und dann einen Bastard geboren hätten. Unter dem Druck dieser Drohung funktionierte die Schwangerschaftsverhütung im allgemeinen gut. Ist es nicht fast unglaublich, daß unsere angeblich so gescheiten und aufgeklärten Frauen sich als dümmer hinstellen als ihre Geschlechtsgenossinnen der Naturvölker?

Völlig unverständlich ist die Tatsache, daß trotz der vielfältigen Verhütungsmethoden, die in der heutigen Zeit zur Verfügung stehen, so viele Abtreibungen vorgenommen werden. Eine ganze Großstadt könnte man mit den Kindern bevölkern, die allein in einem Jahr abgetrieben werden. Anscheinend ist es so, daß Frauen über die Verhütung nicht viel nachdenken und bei der Einnahme der Pille schlampig sind, anders ist diese hohe Zahl nicht erklärbar. Wahrscheinlich denken sie sich, es wird schon gut gehen, notfalls kann ich ja immer noch abtreiben. Vor längerer Zeit sagte eine der führenden grünen Frauen im Fernsehen, sie habe dreimal abgetrieben, das sei nicht viel für ein lustvolles Geschlechtsleben. Was soll das für eine Lust sein, die man so bezahlen muß? Für jeden Laubfrosch im Tümpel setzen sich diese Frauen ein, aber der Embryo in ihrem Körper bedeutet ihnen wenig; er ist, wie eine Kämpferin für die Freigabe der Abtreibung es ausdrückte, „nur ein Pickel in der Gebärmutter“ oder erinnert, wie Susanne Riedel in dem Buch "Kains Töchter" schreibt, an einen „Fliegenschiß“. Wenn man solche Äußerungen hört, stellt man sich schon die Frage, ob diese Frauen seelisch krank sind. Mit diesem Thema hat sich auch der 11. Internationale Kongreß für Kinder- und Jugendpsychologie befaßt. Dort hat der renommierte britische Psychiater Prof. Ian Brockington ausgeführt, immer mehr Frauen hätten große Probleme, eine Bindung zu ihren Babys und Kleinkindern aufzubauen; Ursache hierfür seien Überforderung und Partnerschaftsprobleme; die Ablehnung des Kindes beginne bereits in der Schwangerschaft: Frauen schlügen auf ihren Bauch, wobei der Fötus verletzt werde; für diese Frauen sei der Fötus wie ein Krebsgeschwür, das in ihrem Unterleib wuchere. Soweit ist es also gekommen, daß werdendes Leben einer todbringenden Krankheit gleichgesetzt wird - also weg damit!

 

Ob eine Frau nach der Abtreibung ihres Kindes noch dieselbe sein kann, die sie vorher war, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich fürchte, daß sich viele Frauen damit seelisch sehr schaden und daß sie lange Zeit darunter leiden, vielleicht sogar nie ganz darüber hinwegkommen, auch wenn sie dies sich selbst und anderen gegenüber nicht zugeben.

Wir aber wollen keine kaputten Frauen, sondern solche, die ihre Intelligenz nicht allein für den Geschlechterkampf und die Karriere verschwenden, sondern ein ganz kleines bißchen ihrer Hirnmasse auch dafür einsetzen, ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden. Laut sagen darf man das allerdings nicht, denn dann erklären einem die Frauen, daß man ganz offensichtlich nichts von Leidenschaft verstehe.

Allerdings müssen wir Männer zugestehen, daß viele von uns sich leider bei diesem Problem nur zu gerne voll auf die Frauen verlassen, weil sie sagen, schließlich werden Männer nicht schwanger, also müssen die Frauen vorsorgen. Für diese Sorglosigkeit und Naivität hat aber schon mancher Mann teuer bezahlen müssen und sie dann bitter bereut.

 

 

 

 

28.

 

Wenn Männer heiraten, ist meist ein wenig Mitleid im Spiel, bei den Frauen dagegen Berechnung.

 

 

Während wir Männer uns jedenfalls im Normalfall von unserem Verstand leiten lassen, werden die Frauen mehr von ihren Hormonen gelenkt. Deshalb haben sie Launen, mit denen sie uns entweder zur Weißglut oder zum Lachen bringen können.

 

Beginnen wir mit dem Problem „Sex und weibliche Launen“. Gerade auf diesem Gebiet scheinen sich Frauen so auszutoben, daß sich sogar der deutsche Schlager damit beschäftigt hat: „Und heut Abend hab' ich Kopfweh!“ Die Frauen meinen immer wieder, einen Grund zu haben, um den Mann mit Liebesentzug, also mit Verweigerung, bestrafen zu müssen. Früher war die Sache einfacher: Eine ältere Dame wurde einmal nach dem Geheimnis ihrer guten Ehe gefragt und beichtete: „Jedes Mal, wenn ich aus irgendeinem oft sogar läppischen Anlaß in Hysterie verfallen bin, hat mir mein Mann die Kleider vom Leib gerissen.... und dann waren wir bald wieder versöhnt.“ Heute wäre ihr Mann vielleicht nach den neuen Gesetzen im Gefängnis. Aber diese Gesetze sind nichtig, wenn man die Maßstäbe der katholischen Kirche zugrunde legt, denn sie widersprechen der christlichen Lehre. Der heilige Paulus schreibt im ersten Korintherbrief (7,4) über die Erfüllung der „ehelichen Pflichten“: „Das Weib hat kein Verfügungsrecht mehr über seinen Leib.“ Manche Männer stehen nun vor dem Gewissenskonflikt, ob sie sich nach dem heiligen Paulus oder dem Strafgesetzbuch richten sollen.

 

Die sexuelle Verweigerung als Instrument weiblicher Machtausübung kann die sonderbarsten Blüten treiben. Da gibt es beispielsweise auch die Josefsehe: Ein Mann findet, seine Frau sei ein bißchen zu fromm, doch hat ihn das nicht weiter gestört, solange er nicht davon betroffen war. Er hat sich nicht dafür interessiert, in welche Gruppe innerhalb der katholischen Kirche seine Frau einmal in der Woche ging. Es kann ja nur etwas Positives sein, was dort getrieben wird, sagte er sich als guter Katholik. Er staunte aber nicht schlecht, als seine Frau ihm plötzlich mitteilte, sie habe eine innere Berufung in sich gespürt und werde fortan in „Josefsehe“ mit ihm zusammenleben.

Was hat es mit der Josefsehe auf sich? werden die religiös nicht so bewanderten Leser fragen. Nun: es hat immer wieder in der katholischen Kirche Heilige gegeben, die verheiratet waren. Da nun aber Sex und Heiligkeit nicht gut zusammenpassen, wurde über etliche von ihnen behauptet, sie hätten in der Ehe keusch gelebt. Woher weiß man das eigentlich? Das, was die Ehepartner in ihrem Drang zur Heiligkeit behauptet haben, muß ja nicht stimmen; das lehrt auch die Kirchengeschichte. Das Schlimme an diesem von der katholischen Kirche als vorbildlich hingestellten heiligen Eheleben ist, daß es den Bruch eines Versprechens bedeutet. Die Eheleute haben sich nicht nur Treue geschworen, sondern sich auch zur Führung eines richtigen Ehelebens verpflichtet. Daß man durch Keuschheit in der Ehe heilig werden kann - so etwas kann nur Kirchenvätern einfallen, die jedenfalls ihrem Gerede nach sexualfeindlich wirken. Josef und Maria führten laut Bibel mit Sicherheit keine Josefsehe, denn Jesus hatte, wie in einem Evangelium erwähnt wird, Geschwister; diese wurden bestimmt nicht vom Heiligen Geist gezeugt, sondern vom heiligen Josef persönlich.

 

Wenn Sie Pech haben, kann es geschehen, daß Ihre Frau unter ungünstigen Einfluß gerät, denn Frauen sind nun einmal sehr leichtgläubig. So hat man manchmal sogar den Eindruck, daß sie etwas umso eher glauben, je unsinniger es ist, denn, so sagen sie mit ihrer typisch weiblichen Logik: das Ganze muß stimmen, denn sonst würde er (sie) so etwas Merkwürdiges nie erzählen.

Was sind das nun für Geschichten, denen Frauen auf den Leim gehen?

Eine Frau besucht in der Volkshochschule einen Kurs über Tantra (Decke mitbringen!). Das ist so etwas Ähnliches wie Kamasutra. Ihr Mann ist begeistert, daß sie sich für Sexuelles interessiert. Am ersten Abend kommt sie nach Hause und erzählt ihm: „Stell dir vor, was der Kursleiter gesagt hat: Ohne diesen Kurs steht unser Sexualleben auf der Stufe eines Hundes!“ Das kann ja spannend werden, denkt sich der Mann, naiv wie er ist. Wird es auch. Denn am zweiten Abend doziert der Guru: Sexualleben ist Teil des universellen Lebens; je mehr man am universellen Leben teil hat, umso erfüllter ist das Sexualleben. Worauf will der Guru hinaus? Er läßt endlich die Katze aus dem Sack: Je mehr Partner man beim Sex hat, desto mehr findet man im Sexualleben Beglückung. Die Frau hat dies geglaubt und ist mit dem Guru durchgebrannt als seine Assistentin. Ihr Glück wird wohl nur bis zum nächsten Volkshochschulkurs andauern.

 

Für Frauen ungeeignet, weil gefährlich, sind Volkshochschulkurse mit Themenkreisen wie „fernöstliches Gedankengut“. Gerade die Seelenwanderung fasziniert die Frauen, vielleicht deshalb, weil manche Spötter unter Berufung auf Thomas von Aquin bezweifeln, daß sie überhaupt eine besitzen. Es kann passieren, daß Frauen plötzlich intensiv in sich hineinhorchen und tatsächlich hören sie etwas: beispielsweise, daß sie im früheren Leben einmal eine Prostituierte gewesen seien und daß daher jetzt ihr Hunger auf Sex stamme. Wenn Sie so etwas erleben sollten, denken Sie sich nur: Es hätte schlimmer kommen können.

Ebenso gefährlich ist es für Frauen, wenn ihnen eingeredet wird, sie sollten sich endlich selbst verwirklichen. Das ist genau das, was sie hören wollen. Allerdings kann ihr Bestreben nach Selbstverwirklichung auch sehr sonderbare Blüten treiben. Die Illustrierten, besonders die feminin ausgerichteten, sind ja voll davon: Da wird beispielsweise von einer Mutter von drei Kindern berichtet, die eines Tages die Nase voll von ihrem Hausfrauendasein hatte. Als ihr Mann aus dem Geschäft nach Hause kam, fand er die heulenden Kinder vor und einen Zettel: „Habe Deine Kinder nun 8 Jahre lang versorgt. Jetzt bist Du dran. Bin in Afrika. Mach's gut.“ In der Illustrierten wird der Mut dieser Frau bewundert, als Entwicklungs-helferin in Afrika ein völlig neues Leben zu beginnen. Auch wir wundern uns, allerdings nicht über den Mut, sondern über soviel eiskalte Herzlosigkeit.

Und noch ein Tipp: Setzen Sie nicht mehr als drei Kinder in die Welt. Das vierte kann hormonelle Veränderungen auslösen mit der Folge, daß Ihre Frau plötzlich Superweib-Gefühle bekommt und die wahre Liebe entdeckt. Die Frau ab vierzig scheint in dieser Hinsicht besonders gefährdet zu sein. Wenn sie dann auf einmal zu einem anderen Mann zieht, sitzen Sie allein da mit allen Kindern oder vielleicht auch nur mit zweien, je nach dem, wie viel dem neuen Lover zugemutet werden können.

In diesem Zusammenhang möchte ich noch erwähnen, daß ich die Bücher von Hera Lind nicht für eine geeignete Frauenlektüre halte (Daß sie keine Männerlektüre sind, versteht sich von selbst; deshalb habe ich auch noch keines gelesen).

Gefahren für Ihr Eheleben lauern überall, wo ihre Frau auch nur hinblickt. Können Sie sich vorstellen, daß ein Sumpfschnepfenhuhnei zum Eheproblem werden kann? Sicher nicht! Deshalb hier die dazu gehörende Geschichte: Ein Mann macht mit seiner Ehefrau den üblichen Sonntagsspaziergang. Sie ist Biologin und sieht mit ihrem geschulten Auge plötzlich etwas, was sonst jeder übersehen hätte: Ein Nest mit einem Ei darin, das sie sogleich als das eines Sumpf-schnepfenhuhns identifiziert. Sie klärt ihren Mann auf, daß es sich um eine Seltenheit, ja um eine biologische Kostbarkeit handelt. Soweit so gut. Der Mann ahnt noch nicht, was auf ihn zukommt, als seine Frau das Ei zärtlich an ihrem Busen verwahrt. Am nächsten Tag überrascht die Frau ihren Mann stolz mit einer Neuigkeit: Sie habe ihren Büstenhalter derartig geändert, daß nun das Sumpfschnepfenhuhnei darin Platz habe und so Tag und Nacht auf gleicher Temperatur gehalten werden kann. Weiter sagte sie ihm, Sex kann es in der nächsten Zeit nicht geben, weil sonst das Ei kaputt geht. Wenn man solche Geschichten hört, wundert man sich vielleicht nicht mehr darüber, daß Männer mit dem Gedanken zu spielen beginnen, einmal fremd zu gehen.

 

 

 

 

29.

 

Frauen wollen genommen werden: Sie glauben offenbar, sie seien die Arznei des Mannes.

 

Frauen haben häufig mit oder ohne Grund das Gefühl, zu wenig geliebt zu werden. Sie verlangen vom Mann immer wieder Schmeicheleien und Liebesgeständnisse. Männer hingegen finden, für die Frauen müsse es genügen, wenn man bei ihnen bleibt; das sei Anerkennung genug. Einfallsreich, wie Frauen sind, kommen sie dann auf die merkwürdigsten Ideen, um ihren Mann doch noch zu Liebesbeweisen zu zwingen:

Entweder essen sie sich einen „Kummerspeck“ an oder sie verfallen ins andere Extrem und werden magersüchtig. Auf jeden Fall wollen sie so beim Mann einen Schuldkomplex oder mindestens Mitleid erzeugen, damit er wieder liebevoller und gefügiger wird. Die moderne Frau nimmt psychische Krisen im Streß ihres Lebens zu spät wahr, und wenn sie gemerkt hat, was los ist, greift sie zum Holzhammer nämlich der Völlerei, der Essensverweigerung oder sie verfällt in eine Art von Kaufrausch, wobei sie sich oft mehr gönnt, als sie sich eigentlich leisten kann. Das muß allerdings schon bei den alten Römern so gewesen sein, denn Ovid hat bereits festgestellt: „Eine Frau kauft immer irgendetwas.“

 

Manche Frauen scheuen nicht einmal davor zurück, ihr baldiges Ableben in Aussicht zu stellen, um ihr Ziel, nämlich geliebt und gebraucht zu werden, zu erreichen:

Sobald die Frauen Schwiegermütter geworden sind, nagt an ihnen die Eifersucht. Sie müssen alles tun, um sich die Liebe ihres Kindes zu erhalten. Schon am Hochzeitstag äußern sie sich mystisch dunkel: „...daß ich das noch erleben durfte; nun kann ich beruhigt die Augen schließen!“ Kaum hat sich ihr Kind einmal zwei Wochen lang nicht blicken lassen, schon röchelt sie ins Telefon: „Es geht dahin mit mir!“ Dann haucht sie noch als letzten Wunsch in die Leitung: „Komm schnell! Ich möchte dich noch einmal sehen.“ Das Kind, wohlerzogen wie es ist, läßt alles stehen und liegen und rast ins frühere Zuhause. Da sitzt die Mutter ganz vergnügt auf dem Sofa und wälzt Prospekte von Mallorca. Sie hatte nur eine starke Erkältung und muß sich nun etwas Erholung gönnen.

Besonders schwierig ist das Verhältnis zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter. Hier ist die Drohung mit dem baldigen Ableben besonders wirksam, denn schuld am Tod der Schwiegermutter zu sein, wäre eine kaum tragbare Belastung für die noch junge Ehe. So klagt manche Schwiegermutter, auch wenn sie vielleicht inzwischen kerngesund den achtzigsten Geburtstag hinter sich gebracht hat, die Schwiegertochter habe sie Jahre ihres Lebens gekostet.

Umgekehrt kämpfen Schwiegertöchter oft mit unlauteren Mitteln um die alleinige Liebe ihres Mannes, indem sie jeden Besuch bei den Schwiegereltern zu einem schweren Eheproblem werden lassen. Die Situation verschärft sich noch, wenn einmal Enkelkinder dazu kommen.

Obwohl oder gerade weil das Verhältnis von Schwiegermutter zu Schwiegertochter und umgekehrt meistens alles andere als lustig ist, liefert es groteskerweise unerschöpflichen Stoff für Witze und Schwänke des Bauerntheaters.

 

Wenn Frauen sich ungeliebt fühlen, suchen sie auch gerne die Praxis eines Arztes auf, um dort Trost zu suchen. Sie sind da ganz anders als wir Männer:

Als kürzlich ein Mann starb, äußerte seine Frau, er sei nie krank gewesen und habe so fast nie einen Arzt gebraucht. Das mag vielleicht übertrieben gewesen sein, stimmt aber in der Grundtendenz: Ein Mann betrachtet es als Manko, wenn er gesundheitliche Mängel hat. Also neigt er eher dazu, sie unter den Teppich zu kehren. Das sieht man auch gleich auf den ersten Blick, wenn man das Wartezimmer eines Allgemeinarztes betritt. Man hat als Mann den Eindruck, als habe man sich in der Tür geirrt und sei versehentlich beim Frauenarzt gelandet. Kein einziger Mann sitzt dort. Soll man da wirklich bleiben und aller Welt demonstrieren, daß man nicht ganz in Ordnung ist?

Frauen sind auch in dieser Beziehung ganz anders: Sie beobachten sich genau und horchen ständig in sich hinein, ob da vielleicht irgendetwas nicht stimmen könnte. Sie werden meistens auch fündig. Notfalls gehen sie wegen der natürlichsten Sache zum Arzt. Die Krankheit heißt dann: Menstruationsbeschwerden. Deshalb gibt es ja auch den Frauenarzt, aber keine Männerärztin. Die würde nämlich Pleite machen.

Für Frauen hat ein Arztbesuch offenbar eine starke erotische Komponente, die sie sich gerne einmal öfter gönnen. Mit dieser Behauptung meine ich gar nicht unbedingt den Frauenarzt. Der gewöhnliche Hausarzt tut es auch. Für die Frau hat es schon seinen besonderen Reiz, wenn der Doktor sagt: „Was kann ich für Sie tun?“ oder: „Wie kann ich Ihnen helfen?“ und dann endlich: „Bitte machen Sie sich frei!" Die Frauen empfinden das Sich-Ausziehen als eine Art prickelndes, ja fast schon sexuelles Abenteuer: Man bedenke: Kleider ablegen für einen fremden Mann! Das hat schon so eine gewisse Spannung an sich. Wir Männer können uns das nur schwach vorstellen. Was da genau passiert, wissen nur die Frauen und der Arzt. Jedenfalls können wir feststellen, daß die Frauen hinterher beglückt nach Hause kommen, nicht etwa, weil der Arzt nichts gefunden hat, sondern weil er etwas gesagt hat, was die Patientin bald wieder in die Praxis locken soll. Der Floskeln sind viele. Hier eine Auswahl dessen, was eine Frau so alles begeistert mit nach Hause bringt: „Gnä' Frau, Sie haben für Ihr Alter noch einen so schönen straffen Bauch!“, „Sie haben so süße Grübchen über dem Po, da spritzt man besonders gern hinein!“, „Sie sind biologisch mindestens 10 Jahre jünger!“, „Sie haben eine so herrliche Stillbrust!“ (Wahrscheinlich hat er etwas anderes gemeint und dies nur medizinisch bemäntelt).

Von jedem Arztbesuch, auch wenn nichts besonderes festgestellt wurde, bringt die Frau Pillen mit, notfalls welche zur Vorbeugung oder zum Aufbau, denn Arzt und Apotheker leben in Symbiose miteinander. So bringt es die Frau bald auf ein Arzneimittellager, das fast einer Apotheke gleicht. Ein Arzt bemerkte einmal sarkastisch: Wenn eine alte Germanin all das geschluckt hätte, was die moderne Frau in sich hineinstopft, wäre sie auf der Stelle tot umgefallen. Trotzdem glauben Frauen, daß ihre Tablettenschluckerei der Gesundheit dient, und irgendwie stimmt es ja vielleicht auch mehr oder weniger.

Ja, und was sie sonst so alles in sich hineinschlucken, überrascht die Männer immer wieder: Sollte Ihre Frau morgens statt des gut duftenden Morgenkaffees etwas Gelbliches vor sich auf dem Frühstückstisch stehen haben, haben Sie Glück, wenn es sich um Apfelsaft handelt. Nicht so schlimm ist es auch noch, wenn sie Apfelessig trinkt, der nur den einzigen Nachteil hat, daß er ihr sauer aufstößt. Was aber sagen Sie, wenn sie ein Gläschen frisch eingeschenkten, noch warmen und entsprechend duftenden Morgenurin vor sich stehen hat und dann langsam in sich hineinschlürft. Die Vorzüge des Morgenurins werden nun der Gesprächsstoff für die nächsten Wochen sein, denn Frauen haben wie Missionare ein besonderes Sendungsbewußtsein: Wenn sie von einer fixen Idee überzeugt sind, reden sie solange auf ihren Mann ein, bis er kapituliert oder es herrscht Kriegszustand. Na ja, so schlimm wäre das letztere auch nicht: Da sparen Sie sich vor dem Gang ins Geschäft den Abschiedskuß auf die vielleicht noch nach Urin duftenden Lippen ihrer Geliebten.

Das, was hier über das weibliche Geschlecht und den Hausarzt geschrieben wurde, gilt nicht mehr für die berufstätigen Frauen. Diese haben sich den Männern angeglichen und haben nur noch Zeit für den Beruf, nicht aber für die Gesundheit. So berichtete die Leiterin eines Fortbildungsseminars einmal ganz entsetzt, die Hälfte ihres weiblichen Publikums sei inkontinent gewesen, obwohl keine sehr alten Frauen dabei gewesen seien; keine von diesen Akademikerinnen habe jemals etwas davon gehört, daß man mit dem Training der Beckenbodenmuskulatur solchen Problemen begegnen könne. So brauchen wir Männer uns nicht zu wundern, daß wir abends Damenbinden der verschiedensten Art vorgeführt bekommen. Diese Reklame ertragen wir mit der uns eigenen Duldsamkeit und machen das Beste daraus: Wir schauen uns das alles beim Abendessen an und spüren langsam aber sicher, wie uns der Appetit vergeht. Auf diese Weise machen wir eine ganz einfache Diät und brauchen dazu nicht einmal wie die Frauen eigene Zeitschriften mit entsprechenden Anleitungen.

 

 

 

 

 

30.

 

Wenn Frauen sagen, sie würden nun die Initiative ergreifen, heißt das für den Mann: Alarmstufe rot.

 

 

Mancher junge Mann entdeckt an seiner Freundin eine vermeintlich liebenswürdige Macke: Sie ist ein bißchen abergläubisch. Wenn eine schwarze Katze ihren Weg von links nach rechts kreuzt (oder umgekehrt), soll das Unglück bringen. Was der junge Mann nicht ahnt, ist, welche Weiterungen der Aberglaube im Leben vieler Frauen mit der Zeit erfährt. Hier ist nicht vom Schwein, dem Kaminkehrer oder dem vierblättrigen Klee die Rede, die Glück bringen sollen. Vielmehr soll darauf hingewiesen werden, daß der Aberglaube bei manchen Frauen nach und nach immer mehr um sich greift, bis er ihr ganzes Leben bestimmt: Es beginnt morgens mit einem ausgiebigen Blick ins Horoskop. Jetzt weiß die Frau, was sie an diesem Tag zu tun hat. Es empfiehlt sich für den Mann, unbedingt auch das Horoskop der Frau zu lesen, damit er weiß, was ihn an diesem Tag erwartet. Wenn es dort beispielsweise heißt: „Sie sollten heute einmal ein ernstes Wort mit Ihrem Partner reden!“ sollte der Mann einen intensiven Arbeitstag im Büro oder Geschäft einlegen und abends spät nach Hause kommen. Gleiches gilt, wenn sich im eigenen Horoskop des Mannes düstere Andeutungen finden wie: „Sie müssen ihr bisheriges Verhältnis zu Ihrem Partner völlig neu ordnen“. Kein Mann kann ahnen, welche Erwartungen bei seiner Frau durch ein solches Geschreibsel geweckt werden.

 

Aber nicht nur das Horoskop bestimmt den Tagesablauf der Frau. Auch viele Kleinigkeiten, auf die ein normaler Mann überhaupt nicht achtet, haben eine schicksalsschwangere Bedeutung für sie: Wenn beispielsweise der Abortdeckel nicht geschlossen wird, fliegt das Glück davon. Außerdem kann es auch fürchterliche Folgen haben, wenn man aus Versehen zwei Kalenderblätter abreißt: dann nämlich stirbt jemand in der Familie. Also in einem solchen Fall: Kalenderblatt sofort heimlich wieder ankleben! Am besten ist es aber, man überläßt die Aktualisierung des Kalenders überhaupt der Frau.

Vielleicht noch ein Beispiel dafür, wie der Aberglaube Stück für Stück den ganzen Tagesablauf erfassen kann: Eines Abends wundert sich ein Ehemann darüber, daß die Zipfel des Tischtuchs nicht mehr herunterhängen, sondern auf dem Tisch liegen. Seine Frau klärt ihn auf, das müsse so sein, damit niemand im Haus ernstlich erkranke. Der Mann mit seiner ihm eigenen Logik wird natürlich einwenden, daß bisher trotz hängender Tischtuchzipfel niemand ernstlich krank geworden sei. Er wird aber nur ein mitleidiges Lächeln seiner Frau ernten, bevor sie sagt: „Das ist wieder einmal typisch männliche Logik! Die Sache ist nämlich so: Jetzt wo wir wissen, welche Folgen hängende Tischtuchzipfel haben, müssen wir uns danach richten, sonst würden wir die dunklen Mächte dadurch provozieren, daß wir uns ihnen widersetzen!“

Unkluge Männer werden in einem solchen Fall versuchen, ihre Frau zu erziehen. Doch Frauen sind meist unverbesserlich, weil sie sich in der Regel für perfekt halten. Man lasse sich also ja nicht verleiten, etwa heimlich nachts die Tischtuchzipfel wieder herunter hängen zu lassen, um dann triumphierend festzustellen, daß überhaupt nichts passiert sei. Frauen bringen es nämlich fertig, aus purer Rechthaberei und Trotz daraufhin prompt schwer zu erkranken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

31.

 

 

Welche Phantasie Frauen haben, zeigt sich daran, daß viele von ihnen glauben, Liebstöckl sei ein Kosename für einen männlichen Körperteil.

 

 

Frauen haben in mancher Hinsicht mehr Phantasie und Einfallsreichtum als Männer: Es kann Ihnen als Mann durchaus passieren, daß Sie nach Hause kommen und glauben, Sie hätten sich in der Tür geirrt. Nichts ist mehr so, wie es war. Sämtliche Möbel sind entweder neu, umgestrichen oder umgestellt. Ihre Frau hat nämlich in einer Frauenzeitschrift gelesen, daß so eine Veränderung neuen Schwung in die alte Partnerschaft bringt. „Ja, so was!“ werden Sie zaghaft von sich geben: „Und ich habe dabei gar nichts zu sagen?“ Das ist genau die falsche Reaktion, die schon vorher in der Frauenzeitschrift völlig abqualifiziert worden ist: demnach sind Sie ein ängstlicher Einfaltspinsel, der auf Grund seiner minderwertigen Wesensart das Neue fürchtet und deshalb am Vertrauten festhält. Was ist zu tun? Sie könnten natürlich antworten, Sie hätten auch keine Angst vor Veränderungen, und sich dann prompt zum Beweis dafür nach einer anderen Partnerin umsehen, um so Ihrer Frau das Mißbilligenswerte ihres Tuns drastisch vor Augen zu führen.

 

Auf jeden Fall empfiehlt es sich für jeden Mann, die Frauenzeitschriften seiner Partnerin nicht verächtlich links liegen zu lassen, sondern sie heimlich mitzulesen. Dann kann er vorbeugend einschreiten, wenn brisante Artikel erscheinen. Auch weiß er dann, was er zu antworten hat, wenn seine Frau ihm Fragen aus einem psychologischen Test stellt. Wer solche Vorsichtsmaßregeln nicht beachtet, läuft Gefahr, in den Augen seiner Frau als minderwertiges Wesen dazustehen, nur weil ein Psychologe sich irgendeinen „Schmarren“ ausgedacht hat. Oft sind aber solche Tests so merkwürdig, daß man annehmen muß, die Redaktion habe sich die Kosten für einen Psychologen gespart und die Tests selbst geschrieben. Jedenfalls ist mir von einer Redakteurin bekannt, daß sie in ihrer Zeitschrift die Sparte „Fragen Sie Frau .......“ (hier ist ein dreisilbiger Name einzusetzen, weil das vertrauenserweckender klingt: z.B Sibylle oder Brigitte) selbst schreibt. Sie richtet damit aber sicher keinen psychischen Schaden an, weil sie ja die Fragen, die sie beantwortet, auch selbst gestellt hat.

 

 

 

 

 

 

32.

 

 

Frauen halten ein Kompliment für die Wahrheit und die Wahrheit für eine Grobheit

 

 

Es gibt eine objektive Wahrheit und wir Männer sind auch sehr gut in der Lage sie zu erkennen. Daneben gibt es aber auch die Wahrheit der Frauen, die ganz anders aussieht:

Nehmen wir an, Sie sind so ungalant, eine Frau nach ihrem Alter zu fragen. Sie würden dies natürlich niemals wagen, aber es gibt beispielsweise Reporter, die neugierig sind, wie alt denn nun eigentlich dieser oder jener Filmstar ist. Je älter die Damen sind, desto nebulöser wird ihr Geburtsdatum. Zsa Zsa Gabor ist so ein Fall: Hat sie schon in Windeln mit ihrer Schauspieler-karriere begonnen oder wie sonst errechnet sich ihr angegebenes Alter? Auch bei Tina Turner weiß man nicht so recht, ob sie den 60. Geburtstag schon hinter sich hat oder noch vor sich. Wir Männer können das Lamento um das Alter nur schwer begreifen: Wir stehen aufrecht zu unseren Jahren, ehrlich wie wir nun einmal sind. Wenn Frauen sich jünger machen, so können wir die Logik, die hinter dieser Mogelei steckt, nicht verstehen: Ist es nicht besser, wenn eine Frau ihr wahres Alter angibt und man sagen kann: „Die sieht aber toll aus!“ als wenn sie sich jünger macht und man findet, sie würde für ihre Jugend doch schon recht alt aussehen? Aber über diese Logik kann man mit Frauen nicht diskutieren, wie man sich überhaupt merken muß, daß Frauen unter Diskussion etwas anderes verstehen als wir: Sie glauben, daß sie nur lange genug reden müssen, bis man ihnen gerne recht gibt.

Doch zurück zum Alter der Frauen: Jemand hat einmal gesagt: Bei keiner Grenze wird so sehr geschwindelt wie bei der Altersgrenze. Viele Frauen mogeln in dieser Beziehung so ausdauernd, daß sie schließlich das, was sie immer sagen, für die Wahrheit halten.

Frauen haben eine Fähigkeit, um die wir Männer sie nur beneiden können. Sie können etwas, was sie stört, total verdrängen. Das gilt nicht nur für kleine Fehltritte, sondern sogar auch für eine ganze Monate lang dauernde Schwangerschaft. Immer wieder kommt es vor, daß Frauen niederkommen, die angeblich keine Ahnung davon hatten, daß sie schwanger waren. Dabei handelt es sich aber nicht nur um junge, unerfahrene Mädchen, sondern auch um Mütter, also Frauen, die bereits Kinder geboren haben und sich eigentlich mit Schwangerschaften auskennen müßten. Sie sind tatsächlich in der Lage alle Anzeichen der bevorstehenden Geburt einfach zu ignorieren, indem sie beispielsweise ihren dicker werdenden Bauch dem guten Essen zuschreiben. Ja, sie wissen meist nicht einmal mehr, daß sie mit einem Mann Geschlechtsverkehr gehabt haben. Nur so ist es zu erklären, daß es Frauen gibt, die sich auch nach dem Intimverkehr mit mehreren Männern noch im Stande der Unschuld wähnen. Neulich erklärte sogar eine Prostituierte, sie sei eigentlich auf ihre Weise noch „unschuldig“, weil sie noch nie richtig geliebt habe.

 

Frauen können nicht nur gut verdrängen, sondern entwickeln zu unserem Erstaunen auch völlig entgegengesetzte Fähigkeiten: sie können Erlebnisse so realistisch erfinden, daß sie schließlich selbst davon überzeugt sind, es hätte sich alles so ereignet.

Sie stehen allein schon deshalb mit der Wahrheit auf Kriegsfuß, weil sie finden, daß sie mit einem Netz von Notlügen das zart besaitete Nervenkostüm ihres Mannes schonen müssen. Wenn also ein Mann findet, seine Frau habe nur Kleider im Kopf, so zeigt das, daß seine Nerven in dieser Hinsicht blank liegen. Was tut also die Frau in einem solchen Fall? Sie kauft weiter lustig ein, und wenn ihrem Mann dann vielleicht ein neuer Pullover auffällt, sagt sie ganz unverfroren: „Den hab' ich doch schon Jahre lang! Ich glaube du schaust mich gar nicht mehr so richtig an, sonst müßtest du ihn ja wieder erkennen.“

 

Wenn eine Frau den Wagen zu Schrott gefahren hat, kommt sie nach Hause und überbringt als erstes einmal ihrem Mann die freudige Botschaft, daß ihr nichts passiert sei. Ein erfahrener Mann wird in diesem Augenblick gleich fragen: „Und was ist mit dem Auto?“ Seine Frau wird kontern, er interessiere sich anscheinend mehr für das Blech, als für sie. Irgendwann wird sie dann doch bereit sein, die Frage nach dem Schicksal des Autos zu beantworten. Wenn die Auskunft lautet: „........Scheinwerfer kaputt und vorn ein bißchen verbeult........“ kann man sicher sein, daß es sich um die weibliche Umschreibung eines Totalschadens handelt.

Um auf die „Unschuld“ zurückzukommen, spielt sie in anderer Form auch hier wieder eine Rolle: Selbstverständlich ist die Frau an dem Unfall völlig schuldlos. Wehe, wenn der Mann es wagt, ihre Unschuld zu bezweifeln. Dann könnte er dem Ende seiner Beziehung näher sein, als er in seiner Naivität glaubt.

 

Mancher Mann weiß nicht recht, ob seine Frau nur über ein Kurzzeitgedächtnis verfügt oder ob sie aus purem Widerspruchsgeist etwas anderes sagt, als sie eigentlich weiß. Meist sind die Fälle, die hier angesprochen werden, sehr, sehr kompliziert. Deshalb soll mit einem schlichten Beispiel beleuchtet werden, um was es geht. Ganz einfach ist das Beispiel nun aber auch wieder nicht, denn ich selbst habe zweimal lesen müssen, was ich im folgenden geschrieben habe:

Nehmen wir an, ein Paar geht spazieren. Als eine Frau mit Hund entgegenkommt, sagt sie: „Von Ferne dachte ich, es wäre Frau Scholz mit ihrem Dackel!“ Daraufhin bemerkt er, Frau Scholz habe keinen Dackel, sondern einen Chow-Chow. Sie protestiert energisch: „Immer mußt du widersprechen! Du weißt ganz genau, daß Frau Scholz einen Dackel hat; du hast ihn ja selbst vor einem Monat gestreichelt.“ Er erklärt seiner Frau ruhig, daß er nicht des Streites wegen widersprochen habe, sondern ganz einfach deshalb, weil er nur die Tatsachen richtig stellen wollte. Sie aber findet nun, daß es doch völlig gleichgütig sei, welchen Hund Frau Scholz habe und sich eine Diskussion darüber nicht lohne, weil sie es sowieso ganz genau wisse. Der Mann meint noch, daß er sich seiner Sache auch ganz sicher sei und daß sich dann eben einer von beiden irren müsse. „Ich jedenfalls nicht“, ist das letzte Wort dieses Disputs, das natürlich die Frau hat, denn wir Männer wissen ja, wann eine sinnvolle Diskussion enden sollte.

 

Eine Woche später treffen sie nun zufällig wieder Frau Scholz mit ihrem Hund; es ist ein Chow-Chow. „Siehst du!“ wird die Frau giften: „Ich habe dir ja gleich gesagt, daß Frau Scholz keinen Dackel hat.“ Der Mann könnte nun eine Debatte darüber beginnen, wer damals wo was gesagt hat, aber er weiß, daß dies genauso unerfreulich enden würde, wie die frühere Hundediskussion. Also sagt er meist nichts, denn uns Männern ist die Ruhe im Normalfall wichtiger als das Rechthaben.

Ein erfahrener Ehemann hat einmal den Vorschlag gemacht: In jeder Ehe sollte man ein Tonband mitlaufen lassen, damit man weiß, wann wer was wie und warum gesagt hat. Aber das sind wohl nur so Phantastereien frustrierter Ehemänner.

 

 

 

 

33.

 

Die Ehe ist die Gemeinschaft zwischen zwei Feinden.

(Focolore Movimento)

 

 

Frauen kennen keine Ordnung, jedenfalls nicht diejenige, von der wir Männer reden: Für uns gibt es entweder die pedantische Ordnung, wo alles genau seinen Platz hat, oder die geniale Ordnung, die auf den Außenstehenden chaotisch wirkt. In beiden Fällen ist die Ordnung ein geistiges Produkt: Hinter ihr verbirgt sich ein System. Der Mann weiß genau, wo er hinlangen muß, wenn er etwas Bestimmtes braucht. Demgegenüber sind Frauen nun einmal launisch. Ihre Ordnung ist deshalb nicht Ausdruck eines geistigen Systems, sondern derjenige einer augenblicklichen Stimmung. So kann es beispielsweise sein, daß eine Frau Watte und Zucker nebeneinander aufbewahrt, weil beides weiß ist. Oder im Bücherschrank sind die Lektüren nach Farben zusammengestellt. Wenn man also z.B. Goethes Faust sucht, muß man wissen, daß es sich um ein blaues Buch handelt. Das weibliche Ordnungssystem versagt oft, weil - um bei den Büchern zu bleiben - die Frau sich meistens nicht merken kann, welche Farbe welches Buch hat. Wenn sie also einen bestimmten Titel finden möchte, ist sie stundenlang damit beschäftigt, ihn zu suchen. Sie betrachtet dies aber weder als Katastrophe noch nimmt sie sich vor, nun für eine vernünftigere Ordnung zu sorgen. Vielmehr ist sie beglückt darüber, daß sie ihre gesamten Bücher wieder einmal durchstöbern kann.

Schwierig wird es, wenn Mann und Frau die gleichen Gegenstände benutzen und sich der Mann in der weiblichen Ordnung zurechtfinden muß. Da sucht er natürlich lange oder gar vergeblich, bis seine Frau schmerzlich aufstöhnt, ihm das Gesuchte gibt und sagt: „Typisch Mann! Sieht nicht einmal das, was vor seiner Nase steht. Ich glaube wirklich, Männer sind blind!“

Zum Thema Ordnung gehört auch der Umgang mit der Zeit. Hier fällt ein entscheidender Unterschied zwischen den Geschlechtern auf: Während Männer meistens Uhren tragen, sieht man am Arm der Frau eher Schmuck, eine Armbanduhr also allenfalls dann, wenn sie als Zierde geeignet ist und zum sonstigen Outfit paßt. Das liegt daran, daß die Hausfrau im allgemeinen zeitlich nicht so gebunden ist.

Wenn aber die Frau sich ausnahmsweise nach bestimmten Zeitvorgaben richten muß, gerät sie leicht in Panik. Hierfür ein Beispiel: Nehmen wir an, es ist Sonntag und ein Ehepaar hat sich vorgenommen, abends in die Oper zu gehen. Man vereinbart, zu einer bestimmten Zeit von zu Hause wegzufahren. Selbstverständlich ist der Mann dann gewaschen, gekämmt, rasiert und angezogen .......und wartet. Die Frau ist noch nicht fertig, sondern in Panik. Sie findet plötzlich, daß sie doch lieber ein anderes Kleid anziehen sollte. Der Mann wagt es, ihr die Uhrzeit zu sagen. Das stört sie weiter nicht, denn sie meint, daß man bisher immer zu früh gekommen sei, sie wolle endlich einmal nur rechtzeitig kommen. Sie probiert also in aller Ruhe, welche Ohrringe zu dem Kleid passen, das sie gerade trägt, und so weiter. Schließlich - viel zu spät - startet das Paar. Der Mann holt das letzte aus dem Auto heraus und läßt sich von einer glücklichen gelben Welle der Ampeln vom Vorort in die Stadt leiten. Ebenso glücklich findet er einen Parkplatz dort, wo es normalerweise keinen gibt: direkt an der Oper. Beim dritten Läuten erscheint das Ehepaar an der Garderobe und die Frau bemerkt: „Siehst du, es hat doch wunderbar geklappt! Ich weiß gar nicht, was du immer hast mit deinem Gehetze!“

 

 

 

 

 

34.

 

Kein Wunder, daß Frauen eingebildet sind: Bei ihnen genügt schon ein mäßig sündhaftes Leben für eine Heiligsprechung. Anders ist es nicht zu erklären, daß unsere Stammmutter Eva zu den Heiligen der katholischen Kirche zählt.

 

 

Frauen sind oberflächlicher als Männer. Das ergibt sich allein schon daraus, daß Zusammenkünfte von Frauen und Männern völlig unterschiedlich benannt werden. Die Sprache ist insoweit wirklich zutreffend, ja entlarvend. Frauen sitzen bei einem „Kaffeeklatsch“ beisammen. Das, was hier besprochen wird, ist nur der allgemeine Tratsch ohne jeden Tiefgang, z. B. daß sich eine in der Runde entschlossen hat, ihr Haar wachsen zu lassen.

Ganz anders sind die Männer. Sie kommen zum „Stammtisch“ zusammen, was schon für sich betrachtet bedeutender klingt. Was am Stammtisch besprochen wird, sind die wichtigen Dinge des Lebens wie z.B. die Politik. Mit Erstaunen würden Frauen feststellen, daß dabei der einzelne Mann am Stammtisch viel gescheiter ist, als jeder Politiker. Man hatte es längst gewußt, daß Bundeskanzler Kohl gehen mußte, bevor dieser selbst oder seine Partei es begriffen hatten. Für jedes Problem weiß man hier die richtige Lösung. Wie wäre die Welt doch in Ordnung, wenn sie vom Stammtisch aus regiert würde!

Zu fortgeschrittener Stunde, angeregt von dem einen oder anderen Glas Bier, entwickeln sich die Männer gar zu tiefsinnigen Philosophen.

Es ist ein Jammer, daß die Frauen sich schlicht weigern, ein bißchen dieser Stammtischkultur in ihren Kaffeeklatsch zu übernehmen. Stattdessen behaupten sie, ihre Kaffeekränzchen würden in altüberlieferten „mythischen Einweihungszirkeln“ wurzeln und seien also ein Stück weiblicher Kultur.

Uns Männern sträuben sich bei dieser Kombination von Kaffeekränzchen und Kultur sämtliche Haare.

Ob die Frauen es nicht doch einmal mit Bier versuchen sollten, das bei Stammtischrunden den Geist und Witz der Männer so beflügelt?

 

Die Oberflächlichkeit der Frauen zeigt sich auch, wenn man einen Zeitschriftenkiosk betrachtet. Was sehen wir da? Lauter teure Mode- oder Frauenzeitschriften, die so gewichtige Fragen behandeln wie: „Wie schminke ich mich richtig?“ oder: „Was trage ich in der nächsten Saison?“ Für uns Männer gibt es solche Lektüren - Gott sei Dank - nicht. Wenn wir etwas lesen, dann soll es etwas Vernünftiges sein, wie beispielsweise eine Computerzeitschrift, ein Sportjournal, der „Spiegel“, „Die Zeit“ oder so etwas Ähnliches, aus dem wir etwas lernen können. Wenn sich wirklich einer einmal am „Playboy“ vergreift, dann nur, um sich geheime Illusionen über die weibliche Wirklichkeit zu machen.

 

 

 

 

35.

 

 

Wo ein Mann singt, laß dich ruhig nieder. Wenn eine Frau singt, sei vorsichtig: Meist ist es ein Sirenengesang.

 

Man muß es den Frauen schon lassen: Sie machen das Leben für uns Männer interessanter, wenn freilich nicht immer auf angenehme Weise. Schauen Sie sich doch einmal genau um; Vielleicht haben Sie auch schon solche oder ähnlich Frauen erlebt:

 

1. Die Kampfsingerin

Von den Eingeborenen Afrikas oder den Indianern wissen wir, daß sie sich vor Kämpfen mit anderen Stämmen oder vor der Jagd Mut angesungen haben. Einer ähnlichen Art des Gesangs bedient sich häufig auch die Frau. In unserer Nachbarschaft wohnte so ein Typ. Wenn sie besonders laut sang und noch dazu die Fenster auf riß, dann wußte man: heute kriselt es wieder. Sie wollte ihrem Mann durch ihren Gesang zeigen, daß sie ja der fröhlich-ausgeglichene Typ ist, der sich von so einem miesepetrigen Kerl die Laune nicht verderben läßt. Das geöffnete Fenster wies den ehemals so geliebten Mann daraufhin, daß er ab jetzt nur noch schlechte Luft für seine Frau war. Kurz darauf schepperten die Türen: Der Mann hatte begriffen und zog sich in sein Refugium zurück, ins Büro. Dort saß er sehr häufig noch spät abends und brachte seine Mitarbeiter zum Staunen, wenn sie nachts vorbeifuhren und noch Licht in seinem Fenster sahen. Bei soviel Fleiß ließ natürlich eine Beförderung nicht lange auf sich warten. Wir sehen wieder einmal: Hinter der beruflichen Karriere eines Mannes steht auch hier wieder eine Frau.

 

2. Der Putzteufel

Manche Hausfrauen behaupten von sich, daß sie den Haushalt locker in einer Stunde erledigen. Für andere ist der Haushalt eine Aufgabe, die sie völlig überfordert. Die Masse der Frauen tendiert vielleicht eher zum ersteren Typ. Um aber bei ihrem Mann nur ja nicht den Verdacht aufkommen zu lassen, sie hätten nichts zu tun, verlegen sie ihre Arbeitsphase auf die Zeit, wenn ihr Mann von der Arbeit heimkommt. Eine Bekannte von uns ist ein Musterbeispiel für diesen Typ. Tagsüber liegt sie auf der Terrasse und studiert einen Stapel Illustrierte wie „Madame“ und dergleichen. Kurz, bevor der Mann heimkommt, verfällt sie in Hektik: sie setzt sich ein Kopftuch à la Witwe Bolte auf, und schon geht es los mit dem Staubsauger. Der Haushalt klingt bis zu uns herüber wie ein Inferno. Total verschwitzt begrüßt sie ihren Mann, der sie mit Ausdrücken wie „mein armes Weib“ bemitleidet und tröstet. Nach einem flüchtigen Begrüßungskuß saust sie noch schnell zum Einkaufen und dann geht die emsige Arbeiterei munter weiter. Irgendwie werde ich nicht ganz schlau aus dieser Frau: Heuchelt sie ihrem Mann die Schwerarbeiterin vor, um etwas zu erreichen, oder hat sie ein Gefühl von Schuld und Sünde, das sie durch übertriebene Sauberkeit abreagieren will?

Vielleicht will sie sich aber auch nur ihren Mann von Hals halten nach dem Motto: „Heute bin ich zu müde. Du weißt doch, was ich alles getan habe.“

So gäbe es noch vielerlei Typen von Frauen, die uns Männern für immer unbegreiflich bleiben werden. Einige weitere haben wir in diesem Buch ja schon kennen gelernt, nämlich die Magersüchtige, die Kaufwütige, den „Weihwasser-frosch“, eine aussterbende Gattung, und andere exotische Exemplare. Für den Mann harmlos, aber lästig ist die Plaudertasche. Gefährlicher sind da schon das Mannweib, der Vamp oder die Femme fatale.

 

 

 

 

 

36.

 

Mädchen sind Frühling, solange sie Mädchen sind, aber der Himmel ändert sich, wenn sie Frauen sind.

(Shakespeare)

 

 

In den vorangegangenen Kapiteln ist viel Negatives über einen großen Teil der Weiblichkeit berichtet worden. Dies ist hauptsächlich als Warnung für die Männer gedacht. Denn viele haben eine fürsorgliche, liebe Mutter und glauben naiverweise, andere Frauen seien genauso. Sie fallen aus allen Wolken, wenn sie heiraten und zu spät merken, daß sie an die Falsche geraten sind. Ihnen sollen durch dieses Buch rechtzeitig die Augen und Ohren geöffnet werden: Nicht umsonst wird mehr als die Hälfte aller Großstadtehen wieder geschieden. Und wie schaut es wohl in der anderen Hälfte aus? Viele Ehen bestehen nur noch auf dem Papier weiter, weil jeder seine eigenen Wege geht. Oft bleiben die Ehepartner nur der Kinder wegen zusammen oder deshalb, weil sie sich auf etwas Neues, nämlich das Alleinsein, nicht umgewöhnen können. Da nehmen sie noch lieber den täglichen Zoff mit gegenseitigem Anöden oder Streit bis hin zur Gewalt in Kauf. So gesehen dürfte der Prozentsatz der Eheleute, die glücklich sind, nur sehr gering sein; Vielleicht aber doch nicht ganz so gering, wie es Camus ausgedrückt hat: „Die wahre Liebe gibt es doch nur ein- oder zweimal im Jahrhundert; der Rest ist Langeweile.“

Als einmal ein Altenpfleger gefragt wurde, welche Lebensweisheit ihm denn die alten Leute am eindringlichsten ans Herz gelegt haben, lautete die Antwort: „Bloß nicht heiraten!“ Was haben all diese armen Menschen doch für ein trauriges Leben hinter sich, daß sie als Quintessenz ihrer Lebenserfahrungen einen derartig negativen Rat an einen jungen Menschen weiter geben müssen.

Trotzdem soll man die Hoffnung nie aufgeben: Es gibt schon noch ein paar seltene Exemplare von Frauen, die keine „bösen Mädchen“ sein wollen, sondern liebende Wesen, die ihrem Mann ein kleines Paradies auf Erden bereiten in dem Wissen, daß es auch ihr Paradies sein wird, in dem sie leben.

 

Das Tröstliche an der Ehe: Männer und Frauen passen doch zusammen, mindestens an einer Körperstelle.

 

 

 

 

 

 

 

 

37.

 

Wenn du zum Weibe gehst, vergiß die Peitsche nicht.

Nietzsche

 

 

Es muß schon seinen Grund haben, daß die Frauen sowohl bei den Philosophen wie auch in der Bibel so schlecht wegkommen. Wir weniger tiefsinnig veranlagten Männer sollten das, was uns von Vordenkern oder sogar vom lieben Gott als Warnung mit auf den Lebensweg gegeben wurde, nicht einfach in den Wind schlagen.

Um bei der Bibel zu bleiben: Zur Zeit hat man den Eindruck, als würden die Frauen wieder unter dem Baum der Erkenntnis stehen und an einem Apfel knabbern. Sie wollen wissen, wie sich Berufsleben und Familie vereinbaren lassen. Nun, das Ergebnis ist absehbar. Die Menschheit wird auch noch aus dem letzten Zipfelchen des Paradieses, das auf der Welt übrig geblieben ist, vertrieben, nämlich aus der Familie. Und dabei ist die Rolle des heutigen Adams dieselbe wie damals: Er steht tatenlos daneben und läßt sich sogar noch dazu überreden, auch mit in den bewußten Apfel zu beißen, obwohl abzusehen ist, daß dieser ihm genauso im Halse stecken bleiben wird, wie der viel zitierte Adamsapfel der Bibel. Der Mann ist derjenige, der die Rechnung für die Berufstätigkeit der Frau zu zahlen hat: Er soll nach einem anstrengenden Berufsalltag, der meist über 8 Stunden hinausgeht, noch den halben Haushalt bewältigen. Man hat fast den Eindruck, als würden wir in Notstandszeiten leben.

Sogar die bekannteste deutsche Frauenrechtlerin, nämlich Alice Schwarzer, sagte in einem Interview mit dem Spiegel (Nr.47/99) auf die Frage, ob sich für eine Frau Kind und Top-Karriere vereinbaren lassen:

„Frauen, die glauben, daß es selbstverständlich sei, alles hinzukriegen, machen sich etwas vor. Sie drücken sich vor der Realität. Heute wird behauptet, es sei doch kein Problem, beides hinzukriegen. Das ist eine furchtbare Lüge. Frauen, die Karriere und Kinder wollen, müssen Abstriche machen. Es tut mir leid, das ist die bittere Wahrheit.“

Darum wehrt Euch, Ihr Männer! Sucht Euch Frauen - wenn es sein muß: in Asien -, die Euch verbindlich versprechen, für eine intakte Familie zu sorgen und für ein gemütliches Zuhause, in dem auch Eure Kinder in Ruhe und Geborgenheit heranwachsen können.

Bewahrt Eure Würde! Bedenkt, daß das Wort „Softie“ nur eine moderne Umschreibung des wohlbekannten „Pantoffelhelden“ ist. Ihm wird die Liebe der meisten Frauen nur solange gehören, wie sie von ihm profitieren. In Wahrheit wünschen sich Frauen echte Männer, die sich nicht erniedrigen lassen, denn gegenseitiger Respekt ist das Fundament der Liebe.

 

 

 

PS: Ein gutes Buch ist wie ein Teppich, an dem man ein Leben lang webt. Sie können an der Gestaltung der nächsten Auflage dieses Buches mit arbeiten, wenn Sie wollen, indem Sie eigene Ideen einbringen, also an den Verlag einsenden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachwort der Ehefrau

 

Nachdem ich im Vorwort und im ersten Kapitel schon zu Wort gekommen bin, fand mein Ehemann, daß ich nun in meiner Tonart einen Schlußakkord setzen soll. Ich tue das zwar mit leichten Bedenken, denn ich reihe mich ungern - offenen Auges - in die Schar der Frauen ein, von denen die Männer oft zu Recht mit einem resignierenden Seufzer zu sagen pflegen: „Sie muß immer das letzte Wort haben.“

Ich tue es auch deshalb nicht so gerne, weil ich das Buch gelesen habe und mich schon sehr beherrschen mußte, um nicht hie und da laut auszurufen: „Nein, das ist doch ganz anders!“ - oder: „Das muß noch besser erklärt werden!“ usw. Doch muß ich der Gerechtigkeit wegen zugeben, daß mein Mann nicht selten - um nicht zu sagen: oft - den bewußten Nagel so haarscharf auf den Kopf getroffen hat, daß es richtig weh tut.

Ich selbst fühle mich verglichen mit den heutigen Frauen in vieler Hinsicht wie ein „Fossil“. Vielleicht liegt das daran, daß auch meine Eltern „Fossile“ waren. Ich stamme nämlich aus einer Familie, in der die alten Traditionen in harmonischer Vollendung gelebt wurden. Deshalb möchte ich als Vergleich zur heutigen Familiensituation aus meinem Leben erzählen:

Mein Vater verdiente das Geld und war - wie man zu sagen pflegte - das hochgeachtete Oberhaupt der Familie, womit freilich nicht gesagt werden soll, daß er jemals etwas ohne Übereinstimmung mit meiner Mutter entschieden hätte. Meine Mutter war das liebevolle Herz der Familie und die fleißigen Hände. Das bedeutet aber nicht, daß mein Vater zu Hause nicht mitgearbeitet hätte. Er half nicht nur meiner Mutter gelegentlich bei der Kocherei, sondern er machte auch Besorgungen für sie und holte den ganzen Winter lang die Kohlen vier Stockwerke hoch vom Keller herauf, um den Kachelofen zu heizen. Auch war er der einzige Herrscher über den Werkzeugkasten. Er reparierte alle die kaputten Dinge mit Geschick und nach den Motto: „Mit Geduld und Spucke fängt man eine Mucke!“ Das allertollste aber für uns Kinder war, daß er stets half, wenn wir bei den Hausaufgaben Schwierigkeiten hatten. Ob Mathematik, Latein oder Deutsch - er hatte immer einen guten Rat bereit und konnte uns die Probleme herrlich erklären. So war es kein Wunder, daß meine Schwester und ich bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit der Welt verkündeten: „Unser Vati kann alles!“

Da er ein gütiger, humorvoller, gescheiter Mann war, hatte ich schon von frühester Kindheit an ein inniges Verhältnis zu ihm, und, da er auch der einzige Mann in unserer Familie war, wurde er automatisch von mir zur Testperson für das gesamte männliche Geschlecht erwählt.

Sobald meine Schwester und ich vernünftig genug waren, um es zu verstehen, stellte mein Vater zwei eiserne Regeln auf: Während der Nachrichten im Radio und wenn er die Tageszeitung las, mußte absolute Stille herrschen. Natürlich kamen mir genau in diesen Minuten immer die wichtigsten Fragen und die zündendsten Ideen, so daß ich in dieser Zeit meistens wahre Höllenqualen litt.

Eines Tages, ich war so fünf oder sechs Jahre alt, saß mein Vater wieder einmal im Wohnzimmer im Lehnstuhl und studierte die Zeitung. Es war eine fast andächtige Stille im Zimmer - nur die Kuckucksuhr tickte regelmäßig, und hie und da knisterte beim Umblättern die Zeitung. Ich schlich leise durch den Raum und überlegte. Da kam mir ein verlockender Gedanke: Mein erster Test begann. Schnell holte ich Kamm und Bürste aus dem Bad und begann ganz zart und vorsichtig, sein Haar zu bürsten. Nachdem er weder den Kopf bewegte noch protestierte, wurde ich mutiger. Ich bürstete heftiger und kämmte druckvoller. Ich wollte es wissen - ganz genau: Wo ist die Grenze des Erträglichen bei meinem Vater und pauschal bei den Männern. Einstweilen hatte sich zwischen uns beiden eine fast sichtbare Spannung aufgebaut, die sich ständig verstärkte. Da, genau im richtigen Moment, sprach mein Vater: „Schluß jetzt!“ Er schüttelte den Kopf, lachte und strich sich mit den Fingern durch die Haare. Schlagartig war die Spannung weg, und ich war zufrieden und glücklich. Ich habe meinen Vater immer lieb gehabt, aber nie so wie in diesen Augenblicken, und so schwor ich mir, niemals einen Mann zu heiraten, der nicht aufs Haar genauso war wie mein Vater.

Kurze Zeit später kam ich in die Schule, und meine Mutter sagte zu mir: „Nun, mein Kind, beginnt für dich der Ernst des Lebens!“ Mir wurde etwas mulmig zumute, und ich sprach - schon fast hellsichtig - die für meine Familie unvergeßlichen, schicksalsschwangeren Worte: „Da werde ich schon einen Fehler machen!“

Nun, es ist nicht bei einem Fehler geblieben, denn ich war nicht gerade vom Ehrgeiz gepeitscht. Die wunderschön mit der Hand geschriebene, gleichförmige Reihe von Dreiern in meinem ersten Zeugnis gefiel mir ausnehmend gut. Darum war ich schon sehr überrascht, als meine Mutter leicht enttäuscht feststellte, daß einige Zweier oder wenigstens ein Einser dem Zeugnis etwas Glanz verliehen hätten. Dies hätte mich aber nicht weiter gekümmert, wenn nicht meine ältere Schwester strahlend mit einem sehr guten Zeugnis nach Hause gekommen wäre, und mein Vater - zu meiner grenzenlosen Verblüffung - seine Geldbörse gezückt hätte, um ihr für jeden Einser eine Mark und für jeden Zweier fünfzig Pfennige zu schenken. Das ärgerte mich gewaltig, und ich schwor mir, mich ab sofort etwas mehr anzustrengen, um in Zukunft auch an diesem unverhofften Geldsegen teilzuhaben. Nach der Volksschule kam ich ins Gymnasium. Es lief alles ganz gut, so daß ich den befürchteten Ernst des Lebens noch nirgends entdecken konnte, auch anschließend im Beruf nicht und nicht einmal in der Ehe.

Erst als ich einige Zeit später den ersten Blick auf unser erstes Kind warf - da wußte ich es felsenfest:

„Das ist der Ernst des Lebens.“

Ich war sofort fasziniert! Welch ein einmaliges Erlebnis war es doch zu beobachten, wie es lernte zu schauen, zu lachen, zu sprechen und sich zu bewegen. Ich konnte mich nie satt sehen! Alle meine Sinne waren beteiligt, die weiche Haut zu fühlen und den ganz eigenen Geruch nach Frische, Milch und nach etwas Undefinierbarem einzuatmen. Wenn ich mein Kind einmal kurz verlassen mußte, fehlte es mir schon, sobald die Tür ins Schloß fiel, und ich beeilte mich, um so schnell wie möglich wieder zurückzukommen. Wie können es nur so viele Mütter heutzutage übers Herz bringen, schon die kleinsten Babys - ohne dringende Notwendigkeit - in fremde Hände zu geben, nur um so rasch wie möglich wieder ins stressige, trockene gefühlsarme Berufsleben zurückzukommen.

Ich wollte unbedingt meine Kinder selbst in meinem Sinne erziehen, ihnen helfen und ihre Neigungen erkennen und fördern; und ich wollte so wie meine Mutter - und dafür bin ich ihr heute noch dankbar - da sein, wenn sie nach Hause kamen. Ich wollte sie trösten und mit ihnen jubeln, ganz einfach mit ihnen in liebevoller Freundschaft zusammenleben, ohne freilich eine „Glucken-Mutter“ zu sein.

Ich weiß, ich bin mit diesen Charaktereigenschaften vielleicht hoffnungslos veraltet - gewissermaßen ein Auslaufmodell.

Aber allen Unkenrufen zum Trotz: es gibt sie doch noch, diese Frauen und Mütter, die klug genug sind zu erkennen, was für ein einmaliges Geschenk Gottes ein Kind ist und danach zu handeln.

Und ich weiß es auch ganz sicher: Sie werden einmal nicht wie so viele einsam und allein, nie vermißt und nie besucht, in Alten- und Pflegeheimen dahinsiechen; denn sie haben mit Geduld und Opferbereitschaft in ihren Kindern den göttlichsten aller göttlichen Funken geweckt und genährt:

die Liebe.

November 2000

 

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