Stilblüten

 

 

1 .Was die Leute so schreiben:

 

Seit dem Tode meiner Frau lebe ich stillvergnügt in meinem Haus und Garten und bin ein gestandenes Mannsbild, das im Dschungel des Lebens gelernt hat, sich nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen.

 

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, es gibt 2 Menschen vor denen ich Angst habe: der eine sind Sie, der andere bin ich selber.

 

Damals hätte ich ihr den Diebstahl nicht zugetraut. Jetzt, wo sie alles abstreitet, wird man ihn ihr wohl zutrauen müssen.

 

Ein Angeklagter in einem Brief über die Staatsanwaltschaft: ,,Ja, ja, in erster Instanz stellen sie blutrünstige Anträge und in 2. Instanz stimmen sie dann einer Einstellung zu, weil in deutschen Gerichtssälen immer schon der Grundsatz gegolten hat: Unrecht Gut gedeihet nicht,

 

Meine Eltern rieten mir von einer Hochzeit mit ihm ab und sagten: er taugt nichts und er könnte nicht mal Kinder erzeugen. Wie wenig er taugte, zeigte sich bald: Er war charakterlos genug, mir ein Kind zu machen, eine Tochter. (Jahre später wurde er eingesperrt wegen Sittlichkeit meiner Tochter. Ich wollte mich schon scheiden lassen, war aber nicht in der Stimmung dazu, das können Sie mir glauben. Mir war manchmal zumute wie einer Kuh, die vor wenigen Wochen in unserem Stall mit dumpfem Knall krepierte.

Mein Mann war ein genitaler Mensch.

Mein Mann kümmerte sich nicht um mich, nicht einmal ums Vieh.

Abends im Bett jammert mein Mann immer über seinen Bauchschuss; dabei steht der nirgendwo im Soldbuch.

Seitdem mein Mann mit meiner Tochter schläft, lässt er mich links liegen.

Ich gehe jeden Tag in den Stall und mache die Stallarbeit mit 10 Rindern und 3 Schweinen.

 

Abschließend möchte ich noch ausführen: Ich bin kein Jurist und bitte deshalb, meinen Schriftstil zu entschuldigen.

 

Sag bitte Uschi nicht, dass ich im Gefängnis bin. Sag ihr, ich bin nach Oberbayern in Urlaub gefahren (Oberbayern, das ist ungefähr 30 km von Salzburg entfernt).

 

Ein Angeklagter wird bei der Strafaussetzung zur Bewährung belehrt, dass er sich nichts zuschulden kommen lassen dürfe. Er fragt: ,,Aber heiraten derf i doch, des is ja kein Verbrechen?"

 

Eine Vermieterin wird auf Rückzahlung einer Heizkostenpauschale verklagt. Der Urteilsverkündung kann sie geistig nicht folgen. Sie fragt ihren Anwalt: ,,Bin ich jetzt freigesprochen? Brauch i net ins Gefängnis?"

 

.........abgesehen davon, dass er meiner Tochter kein anständiges Leben geboten hat, was ja leider nicht strafbar ist.

 

Eine typische Anzeige von Polizeimeister Igitt Simmerl (der Mann heißt Egid Simmerl).

 

Sehr geehrter Herr Jang (Jang ist die Abkürzung für Justizangestellte).

 

Ich bin als Dachdecker oft mit gefährlichen Dacharbeiten beschäftigt, wobei durch Temperatureinflüsse oft etwas getrunken werden muss.

 

Ich fahre mit vollbesetztem Bus immer sehr vorsichtig. Beim Unfall war mein Bus nur halb besetzt.

 

Aus dem Leumundszeugnis einer Brauerei:

Herr.... hat mit schier unmenschlicher Kraft das Bier unserer Brauerei vertrieben, so dass er heute nervlich völlig herunten ist.

Herr.... ist ein guter Mensch, sein steigender Umsatz hat es ja bewiesen.

 

Der Erdölterrier der Beklagten hat mich gebissen

 

Ich muss leider die Ödkost essen.

 

Wenn Ihr dem Gegner das Armenrecht gebt, komme ich eigenhändig in den Gerichtssaal und hänge mich auf

 

Das Auge des Gesetzes zog seinen Bleistift hinter dem Ohr hervor.

 

Beiliegend eine Quittung über den Anschaffungspreis eines Läufers zwecks Beschädigung des Fußbodens.

 

Es ging zu wie bei Greti und Blödi.

 

Straferlassgesuch der Ehefrau eines verstorbenen Metzgers:

Können Sie nicht die Strafe erlassen? Bitte verzeihen Sie ihm doch! Es war sowieso seine letzte Wurst, die er gemacht hat.

 

Kassiber an eine Zeugin:

Sag beim Richter alles so, wie ich es Dir aufgeschrieben habe. Man wird Dir schon glauben, wenn Du es alles recht treuherzig vorbringst. Aber verplappere Dich nicht, dann wird der Richter hellhörig, und es wird ein Meineid draus. Das wäre die ganze Hurerei nicht wert.

 

Ich muss erst meinen Rechtsanwalt konsolidieren.

 

Aus einem Vaterschaftsprozess:

Der Beklagte wendet Mehrverkehr ein: Er hat in der fraglichen Zeit in der grässlichen Verhängniszeit auch mit anderen Frauen verkehrt.

 

Der Beklagte hatte mit der Kindsmutter keinen Geschlechtsverkehr, vielmehr ist es umgekehrt gewesen.

 

 

2. Was Anwälte so schreiben:

 

Ich bitte, die Zeugin wegen bevorstehender Schwangerschaft abzuladen.

 

Das ist eine Parteibehauptung in das Kleid eines Beweises gestrickt.

 

Der Beklagte weiß nicht, was die Klägerin will: Der Geschlechtsverkehr ging völlig reibungslos vonstatten.

 

Ich lege vor eine Bescheinigung über die voraussichtliche Niederkunft des Dr. Türkenfeld.

 

Die Kindsmutter hat nun entbunden und kann erneut geladen werden.

 

Was von der Aussage des Zeugen zu halten ist, erhellt auch aus der Tatsache, dass er als Musiker den ganzen Abend nur 2 halbe Bier getrunken haben will und trotzdem auf das Führen eines Kraftfahrzeugs wegen Alkoholisierung oder befürchteter Alkoholisierung verzichtet hat.

 

Die Klägerin hat mit ihrem Klimakterium Weltruhm erlangt (gemeint sind die Keramiken der Klägerin).

 

Es konnte kein schlüsselfertiger Beweis erbracht werden.

 

Die Klägerin druckte mit ihrem Hinterteil den linken vorderen Kotflügel der Beklagten ein

 

Hiermit bestelle ich mich unter Vorlage einer Vollmacht zum Verteidiger. Ich beantrage, das Verfahren nunmehr einzustellen, da ein Tatverdacht nicht mehr gegeben ist.

 

 

3. Aus Polizeiakten:

 

S. hatte nach seinen Angaben einen bekannten Rechtsanwalt (hier unbekannt) gesprochen, der ihm geraten hat, wenn er angebe, betrunken gewesen zu sein, könne ihm nichts passieren.

 

Akten muss man immer vorsichtig umblättern; keinesfalls darf man den Finger ablecken, denn:

Die Angeklagte hat den Brief der Zeugin mit Kot beschmiert und zurückgeschickt (liegt als Beweisstück 1 als Anlage bei.)

 

Das Opfer ist nicht erschlagen worden. Die Todesursache war vielmehr ganz normal: Das Opfer starb nämlich an übermäßigem Alkoholgenus.

 

Am 4.6.98 erschoss sich Dagobert Meier vor dem Haus Wiesenweg 10. Er besaß nicht den hierzu erforderlichen Waffenschein.

 

Am 43.99 trat der Beschuldigte den Zeugen mit solcher Wucht in den Geschlechtsteil, dass dieser schmerzgekrümmt auf einem Treppenabsatz liegen blieb.

 

 

Bei der Silvesterfeier 1992 war der Tote verschlossen und von blassgrüner Gesichtsfarbe, was besonders durch Rauchen und Wortkargheit seiner Frau auffiel.

 

Anzeige gegen eine Frau wegen Ruhestörung und groben Unfugs. Ihr anständiges Verhalten verdient Berücksichtigung.

 

Am Wochenende ist es unmöglich, auf der B 2 mit ausreichendem Sicherheitsabstand zu fahren.

 

In einer Anzeige steht in der betreffenden Rubrik als Beschuldigter: "Jagdhund Aldo"

 

Anzeige wegen Überladung: Der Lkw war vorn um 4 % und hinten um 10 % überladen, das rnacht zusammen 14 %.

 

Er machte den sicheren Eindruck eines Betrunkenen.

 

 

4. Aus Gerichtsakten:

 

RG 23,409 v. 30.1.83 über bayrisches Bier:

Die Vorinstanz hätte feststellen müssen, ,,ob der Gehalt an minimalen fleischlichen Überesten einer Katze und an verkochter Auflösung ihrer übrigen Bestandteile der normalen Beschaffenheit des (bayrischen) Bieres entspricht."

 

Der Angeklagte kaufte der Frau einen schwarzen Büstenhalter und schwarze Strapse. Abends führ er die so ausgerüstete Frau in den Madame-Club der Stadt.

 

Auch aus dem Umstand, dass eine Reaktion des Schiedsrichters nicht erfolgt ist, kann nicht darauf geschlossen werden, dass ein Regelverstoß vorliegt.

 

Der Beklagte ist bei den sieben Zwergen beschäftigt (gemeint sind die Siemenswerke).

 

Bisher hat der Angeklagte keinerlei Schritte zum Aufbau eines in geordneten Bahnen verlaufenden Lebens unternommen. Die Zeugung eines Kindes kann nicht als ausreichend angesehen werden.

 

Nach Gebrauch muss die Nutte gereinigt werden (gemeint ist die Nute).

 

Aktenvermerk einer Rechtspflegeranwärterin in einer Sittlichkeitssache: Bei einer Verführung ist immer etwas Gewalt dabei.

 

Ein Verbrechen der Notzucht ist nicht gegeben, da zur Notzucht der außereheliche Beischlaf zwingend vorgeschrieben ist.

 

Ein Kraftfahrer braucht nicht mit dem Auftauchen unsichtbarer Kinder zu rechnen

 

Der Angeklagte hat einen fahren lassen; dieser besaß nicht den nötigen Führerschein

 

Der Gegenvormund ist verpflichtet, Pflichtwidrigkeiten und sonstige Entlassungsgründe anzuzeigen, insbesondere den Tod des Vormunds.

 

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